Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wer über 55 hat noch/wieder Arbeit?


von Klaus Kaiser (Gast)


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Hallo,

ich schaue gerade diesen Beitrag auf ARD (Gewinner am Arbeitsmarkt sind 
die Älteren) und frage mich, ob es hier im Forum Leute gibt, die über 55 
sind und noch einen Job haben bzw die ab 55 noch einen neuen Job 
gefunden haben.

Ich selbst bin 37, in der Firma, in der ich arbeite, kenne ich keinen 
über 50. Hab ich wirklich nur noch 13 (bzw 18) Jahre in Lohn und Brot 
vor mir?

Klaus

von Klaus W. (mfgkw)


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Politiker und Beamte

von Klaus W. (mfgkw)


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PS: v.wg. über 50 kann ich noch nichts Qualifiziertes sagen; mit 48 geht 
es noch bei mir.
Ist ja auch nur 0x30.

von Stolperfalle (Gast)


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Es gibt keine älteren Arbeitnehmer da sie alle rechtzeitig verenden:

http://www.flegel-g.de/2011-08-17-Demographie-Luege.html

Mein Vater starb mit 64 Jahren.

Und, bei Euch?

von Marx W. (Gast)


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Klaus Kaiser schrieb:
> Ich selbst bin 37, in der Firma, in der ich arbeite, kenne ich keinen
>
> über 50. Hab ich wirklich nur noch 13 (bzw 18) Jahre in Lohn und Brot
>
> vor mir?

Wie groß ist der Laden?
Aber ansonsten sollte man sich schon Fragen, was der Grund ist für so 
eine Altersstruktur!

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich bin Ü50, und ja auf diese Dinge etwas fokussiert.

In meiner Tageszeitung, wird gelegentlich im Stellenjournal der 
Wochenendausgabe mal ein einzelner Handwerker der Region vorgeführt, der 
einen gnädigen Arbeitgeber fand. Von Massen, die da was finden, kann gar 
nicht die Rede sein.

von empörter Ing. (Gast)


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schon toll was da alles als 50+ Maßnahme gemacht wird, basteln, muscheln 
sammeln,uno spielen, spazieren gehen. Nur das beste für die best ager 
...

Für mich ist das Veruntreuung von Steuergeldern, die Maßnahmenanbieter 
lachen sich doch ins fäustchen wie dumm die ARGE denen das Geld 
hinterherwirft.

UNGLAUBLICH !!

http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage---dokumentation/8002546_ard-exclusiv--alt--arm--arbeitslos?type=null

von Stolperfalle (Gast)


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Du glaubst doch nicht das der Entscheider im Amt leer ausgeht?
Der wird geschmiert.

von empörter Ing. (Gast)


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und Volkswagen war ganz vorne mit dabei ! Seht euch den Bericht an 
krasse Sache !

von snej (Gast)


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Hallo Klaus,

ich (28) kann dich beruhigen/ermutigen. Ich arbeite zur Zeit in einer 
Firma, welche alterstechnisch wirklich sehr gut gemischt ist.

Hier ein Bspl.:
Prof.:       83, 60
Dr.-Ing.:    70, 62, 58
Dipl.-Ing.:  23....63 (etwa 10 MA)
Techniker und Produktionsma.: 25...65 (15 MA)
und noch einige Studenten

Ich muss sagen die Erfahrung der älteren Kollegen ist unersetzlich. Also 
keine Angst, du darfst noch nicht in Rente^^!


Grüße aus Chemnitz

von os (Gast)


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Vor allem werden Beispiele wie die des älteren Arbeitnehmers der wieder 
bei VW unterkam schamlos missbraucht. Das Von-der-Leyen Ministerium hat 
daraus glatt eine Kampa gemacht (in Hochglanzprospekten) und suggeriert, 
hier erhalte wieder einer die Chance einen Arbeitsplatz in der Industrie 
- hier speziell bei VW - zu finden. In Wahrheit stellt sich dann heraus, 
VW hat immense Fördermittel dafür kassiert einen älteren Arbeitnehmer 
einzustellen, der dann selbst zum Coach ernannt wurde (statt ihn in den 
Industrie-Arbeitsprozess zu integrieren), um andere Arbeitslose wiederum 
zu "trainieren" (wohl eher zu unterhalten). Für die neuen gab es dann 
auch wieder Fördermittel, rund 2700 Euro pro Mann wenn ich es richtig im 
Sinn habe. Als das Geld (die Fördermittel) aufgebraucht waren hat VW 
dann schnell den Sack zugemacht und den Mann wieder entlassen.

Ergebnis: Außer Spesen (für die Gemeinschaft) nix gewesen. Aber VW hat 
blendend daran verdient und die Statistik war für eine Zeitlang um diese 
scheinbeschäftigten Leute bereinigt.

Ich halte das für einen nicht hinnehmbaren Zustand, für einen Skandal. 
Dann sollen sie lieber gleich die Leute alimentieren und staatlich 
beschäftigen. Das ist wenigstens ehrlich und für alle auch günstiger UND 
es erspart den Leutendie Frustration hier vorgeführt worden zu sein.

So nicht Frau von der Leyen, so nicht! Wann lernen die Trottel in diesen 
Ministerien eigentlich wer sie da verarscht auf kosten der 
Allgemeinheit? Zahlt den Leuten lieber mehr Geld und schult sie für 
soziale Belange, da ist genug zu tun und es gibt sinnvolle Aufgaben en 
mass.

von Marx W. (Gast)


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snej schrieb:
> Grüße aus Chemnitz

Gib mal deine Adresse durch, dann sprechen wir deinen Beitrag mal durch!

von Michael S. (technicans)


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empörter Ing. schrieb:
> Für mich ist das Veruntreuung von Steuergeldern, die Maßnahmenanbieter
> lachen sich doch ins fäustchen wie dumm die ARGE denen das Geld
> hinterherwirft.

Das sehe ich genauso und daher mache ich das beim Kontaktgespräch
mit so einem Träger deutlich das der mir Referenzen und Erfolgsbilanzen
als Teilnehmer vorzulegen hat, ob es da überhaupt plausible
Erfolgsasusichten gibt. Wenn das Amt mir mit einem VA droht um
mich gefügig zu machen, dann lernt mich mein SA aber richtig
kennen und zwar durch ein Disziplinarverfahren das ich dann bei der 
Staatsanwaltschaft anstoßen werde. Mir hat man schon so einiges
Unsinniges angeboten und meine Fragen und Forderungen sind entweder
nicht oder ausweichend beantwortet worden. Abzockermentalität
halt bei denen. Vermittelt sollte in Richtung Logistik werden,
völlig egal was man vorher gemacht hatte.
Meist hat man dann auf mich verzichtet und vorgeschoben das die
Maßnahme auf Dauer belegt sei. Wers glaubt, wird selig?

Die ARD-Sendung hab ich auch gesehen, aber leider wird das kaum
Aufmerksamkeit erregen. Frau von der Leyen wird sich da schon
heraus reden. Na, zumindest wird die Ein-Euro-Job-Geschichte
zurückgefahren, hoffentlich auf Null. Und Bürgerarbeit können
die sich auch an die Backe nageln, genauso ein Quatsch.
Da sollte man lieber eine drei-fünf Jahre dauernde ordentliche
Existensförderung anbieten damit man ordentlich wirtschaften kann.
Problem wird dann nur wieder sein, das Missbrauch zu befürchten ist.

von Marx W. (Gast)


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os schrieb:
> So nicht Frau von der Leyen, so nicht! Wann lernen die Trottel in diesen
> Ministerien eigentlich wer sie da verarscht auf kosten der
> Allgemeinheit?
Ach, denen ist doch das "Volk" dermassen sowas von sch+++ egal!
Die Beamten in den höheren Etagen haben halt immer das richtige 
Par..ibuch, oder noch besser P..teiab...chen gehabt!
> Zahlt den Leuten lieber mehr Geld und schult sie für
> soziale Belange,
Arbeitsdienst wieder einführen?
Nennt sich heute "Bürgerarbeit"
> da ist genug zu tun und es gibt sinnvolle Aufgaben en
Ach Sinn und Unsinn, da haben wird doch soviele Meinungen!
> mass.

Man kann sich Aufregen, aber besser ist sich einfach mal gegen den 
"Medial-Politischen-Komplex" zu stellen.
Denn die Medien sind nicht die "Freunde" der einfachen Bevölkerung!
Geht wählen, wenn ihr eine Auswahl seht! Gebt einen ungültigen 
Stimmzettel ab, um zu zeigen dass ihre keine Auswahl habt!
Schreibt an die zuständigen Stellen und Gremien im Parlament!
Zeigt, das ihr unzufrienden  seid!
Die Griechen, Portogiesen und Spanier haben zumindestens 
Milliardenhilfen von D-land dadurch  erzwungen!
Mach den Parteifreunden von  Ötti und Mappus klar, dass die sich nicht 
auf Posten retten können, wenn die Ü50 Generation sich nicht von ihnen 
vertreten fühlt!
Lasst denen auf keinen Fall sich sicher fülllen!
Eine U. v. L. ist keine "Wahlgarantie". Eher das Gegenteil!

von Dimpflmoser (Gast)


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"Nachweisliche Lüge des demographischen Wandels":
http://www.flegel-g.de/2011-08-17-Demographie-Luege.html

"Wenn die Zahl der Todesfälle die Zahl der Geburten um ca. 20% mit 
steigender Tendenz übersteigt, dann findet keine Überalterung der 
Gesellschaft statt, sondern eine Verjüngung."

"In 2007 sind 20,77% mehr Todesfälle als Geburten registriert. In 2008 
sind es bereits 23,72% und in 2009 sogar 30,43%"

So what? Geburten- und Sterberate sagt noch nichts über die 
Altersstrukur aus. Wir werden weniger und der Durchschnitt älter. 
Einfach mal 20% = Verjüngung zu postulieren ist Bullshit.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Demografischer_Wandel_in_Deutschland)

Schön garniert mit Monsterverschwörungen:

"Wir werden also seit Jahren bewusst belogen und vom Stat. Bundesamt mit 
gefälschten Zahlen beliefert..."(die er auch noch selber Zitiert)

"Wer es immer noch nicht glaubt, dass wir scheibchenweise an die private 
Wirtschaft verkauft werden, dass die ganze Finanz- und Euro-Misere ein 
abgekartetes Spiel, um diese Vorgänge noch zu potenzieren, dem ist nicht 
mehr zu helfen. Wir haben es hier nicht mehr mit einer 
Verschwörungstheorie zu tun, sondern mit einer bereits weit 
fortgeschrittenen Verschwörung."

Herrlich. Hat zwar wenig mit dem Thema zu tun, sollte aber nicht so 
unkommentiert im Netz stehen.

von Guest (Gast)


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In dem 15 Mann Software Entwicklungsteam (Embedded Bereich), in dem ich 
arbeite gibt es 3 Leute, die über 55 sind. Einer ist der Chef selbst.

von Marx W. (Gast)


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Guest schrieb:
> In dem 15 Mann Software Entwicklungsteam (Embedded Bereich), in dem ich
>
> arbeite gibt es 3 Leute, die über 55 sind. Einer ist der Chef selbst.

Dann laß mich rechnen,
Arbeitnehmer sind berufstätig vom 20. Lebensjahr bis zum 65. Lebensjahr!
Also drei sind Ü55 (noch 10 Jahre "Restberufstätigkeit"). D.h für die 
die schon bis zu 25 jahre Berufstätigkeit vorweisen können, sind in dem 
Team 12 Leute. Wäre ein Gleichverteilung der Berufstätigen gegeben, dann 
müßte der Anteil mit eine BE von bis zu 25 Jahren auf 7,5 Leute sinken, 
oder aber der Anteil der Ü55 Jährigen auf 4,8 Personen steigen!

Ergebnis:
In dem Entwicklerteam sind unterdurschnittlich wenige Ü55 jährige 
anzutreffen.

von spam (Gast)


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snej schrieb:> Hier ein Bspl.:
> Prof.:       83, 60
>
> Grüße aus Chemnitz

das kann doch nur bei EAAT sein! ;p
Diese "Altersgerechtigkeit" wird dort allerdings mit Dumpingvergütungen 
bei Studenten erkauft.

von Michael S. (technicans)


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Guest schrieb:
> In dem 15 Mann Software Entwicklungsteam (Embedded Bereich), in dem ich
> arbeite gibt es 3 Leute, die über 55 sind. Einer ist der Chef selbst.

Solche Beispiele sind eher untauglich wenn man nicht weiß, welche
Randbedingungen da mitspielen. z.B. wie lange die Ü50 schon im Betrieb
sind, ob es Beziehungen(Verwandtschaft, Vereinsmitgliedschaft)zum
Chef gibt die über normale Beschäftigungsverhältnisse hinausgehen.
Für Ü50 gibts sogar Fördermittel, die aber anscheinend nicht so
anschlagen wie das gewünscht wird. Wenn man schon lange im Betrieb
ist dann arbeitet man halt solange bis man mitten in Ü50 drinsteckt.
Eine Kunst ist es aber mit Ü50 erst mal einen neuen Job zu bekommen.

von Bürovorsteher (Gast)


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Bin z.Z. 57 Jahre und habe deshalb Arbeit, weil ich seit 20 Jahren 
selbständig bin. Ich hatte einfach keinen Bock mehr, mich von 
irgendwelchen fachlich unbedarften Chefs schurigeln zu lassen.

von Michael S. (technicans)


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Bürovorsteher schrieb:
> Bin z.Z. 57 Jahre und habe deshalb Arbeit, weil ich seit 20 Jahren
> selbständig bin.

Die Chance sollte man allen, die Ü50 und mehr als drei Jahre
Arbeitslos sind, geben. Sich um Jobs in dem Alter zu bewerben
tut ja nur noch weh.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Die Chance sollte man allen, die Ü50 und mehr als drei Jahre
> Arbeitslos sind, geben.

Quatsch mit Sauce. Wer sich nicht rechtzeitig zur Selbständigkeit 
aufraffen konnte, dürfte dann, zehn Minuten nachdem das Kind in den 
Brunnen gefallen ist, keinerlei Chance mehr haben.

Wie findest du dann noch Aufträge, weil dir niemand mehr etwas zutraut?
Fachlich musst du noch topfit sein, wenn du einigermaßen mithalten 
willst,
es sei denn, du fertigst eigene Produkte, die du noch mindestens zehn 
Jahre fast unverändert verkaufen kannst.
Wenn du nicht rechtzeitig vorbaust, hast du ganz schlechte Karten.

von Bürovorsteher (Gast)


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Desweiteren: Die Chance muss sich jeder selbst  n e h m e n !

von Norbert L. (norbert_l64) Benutzerseite


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snej schrieb:
> Prof.:       83, 60
> Dr.-Ing.:    70, 62, 58

Wetten, das die alle Gesellschafter der Firma sind?

von Schlaumeier (Gast)


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Ich z.b. immer noch mit 58.
Bei uns gibt es auch noch viele davon. Woran liegt es? Mein 
Brötchengeber ist in den Achtzigern stark gewachsen und viele der Leute 
sind einfach noch da. Bei einem Rightsizing (selbstverständlich erst 
nach vorherigem Strategyalignment, was sonst) mußten wegen der 
Sozialauswahl viele Jüngere gehen. Neueinstellungen gibt es eher 
"woanders". Wir altern also alle so vor uns hin, der Durchschnitt 
steigt.
Interessanterweise fürchtet mein Arbeitgeber ein wenig die bevorstehende 
Rentenwelle in einigen Jahren, wenn die Abteilungen sich stark ausdünnen 
werden. So langsam muss der Nachwuchs angelernt werden und billiger sind 
die dann sowieso.
Ob ich im Falle einer Kündigung was anderes finden würde, das ist 
allerdings die Frage. Sieht aber nicht so aus, glücklicherweise. Und die 
Existenzgefährdung nimmt ja schnell ab jetzt ...

Gruß, ein Oldie hier im Forum

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Marx W. schrieb:
> Guest schrieb:
>> In dem 15 Mann Software Entwicklungsteam (Embedded Bereich), in dem ich
>>
>> arbeite gibt es 3 Leute, die über 55 sind. Einer ist der Chef selbst.
>
> Dann laß mich rechnen,

Nein, lass das lieber andere für dich machen ;-)

> Arbeitnehmer sind berufstätig vom 20. Lebensjahr bis zum 65. Lebensjahr!
> Also drei sind Ü55 (noch 10 Jahre "Restberufstätigkeit"). D.h für die
> die schon bis zu 25 jahre Berufstätigkeit vorweisen können, sind in dem
> Team 12 Leute.

55 - 20 = ?

> Wäre ein Gleichverteilung der Berufstätigen gegeben, dann müßte der
> Anteil mit eine BE von bis zu 25 Jahren auf 7,5 Leute sinken, oder
> aber der Anteil der Ü55 Jährigen auf 4,8 Personen steigen!

Nach meiner Rechnung müssten den 3 Ü55-Mitarbeitern 10,5 (und nicht 7,5)
jüngere Kollegen gegenüberstehen.

Dein zweiter Fehler ist, dass du von einem Renteneintrittsalter von 65
Jahren ausgehst, was nicht realistisch ist. Tatsächlich lag 2010 das
mittlere Renteneintrittsalter bei deutschen Männern bei 61,8 Jahren, bei
Frauen sind es sogar nur 60,5.

  http://rentenallee.de/staatliche-renterente-vergleich-eu.html

Geht man von 61,5 Jahren aus, müsste die Anzahl der jüngeren Mitarbeiter
sogar über 16 sein. Die Firma sollte also ganz schnell noch 4 Leute
unter 55 einstellen, damit das Verhältnis wieder stimmt.

> Ergebnis:
> In dem Entwicklerteam sind unterdurschnittlich wenige Ü55 jährige
> anzutreffen.

Das stimmt nun wieder, wenn man "unterdurchschnittlich wenige" als
gleichbedeutend mit "überdurchschnittlich viele" interpretiert :)

von Michael S. (technicans)


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Bürovorsteher schrieb:
> Quatsch mit Sauce. Wer sich nicht rechtzeitig zur Selbständigkeit
> aufraffen konnte, dürfte dann, zehn Minuten nachdem das Kind in den
> Brunnen gefallen ist, keinerlei Chance mehr haben.

Eine übereilte und zur Unzeit versuchte Selbständigkeit
kann auch katastrophal enden.
Das ist nicht für jeden gleich leicht oder gleich schwer.
Derjenige der in die Fußstapfen seiner ebenfalls selbständigen
Eltern tritt indem er einen Betrieb übernimmt, fachliche Eignung 
vorausgesetzt, hat sicher bessere Chancen als jemand der bei Null
anfangen muss. Das ist schließlich auch eine Frage des Geldes
das man da als Grundstock erst mal haben muss. Wenn man es nicht
hat oder es dann nicht reicht, ist die Gefahr des Scheiterns
viel zu hoch wenn der Staat da nicht für eine gewisse Zeit
für finanzielle und soziale Sicherheit sorgt. Die Alternative
ist, das für einige die keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt
haben, es dann Endstation Hartz 4 heißt. Besser wäre es, wenn eine
Förderung genauso lange laufen würde wie jemand arbeitslos war.
Der Staat hat dann vielleicht sogar die überschaubare Chance auf 
Steuereinnahmen. So hat der Staat nur Steuerausgaben und das
dann auf Dauer, ohne das da dann noch die geringste Chance vorhanden
ist das es sich bessert.

von Stolperfalle (Gast)


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Dimpflmoser schrieb:
> Schön garniert mit Monsterverschwörungen

Wie alt (krank) ist Dein Vater (geworden)?

http://www.kopp-online.com/hintergruende/enthuellungen/paul-craig-roberts/verschwoerungen.html

von Michael_ (Gast)


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> Die Chance sollte man allen, die Ü50 und mehr als drei Jahre
> Arbeitslos sind, geben.
Da muß man mit der Selbstständigkeit schon sehr taff drauf sein. Ab 55 
kriegst du kaum noch Kredite und ab 60 gar keine mehr.

von Michael S. (technicans)


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Michael_ schrieb:
> Ab 55 kriegst du kaum noch Kredite und ab 60 gar keine mehr.
Deshalb soll der Staat ja Geld locker machen oder man macht es
wie viele, selbständig und dann aufstocken. Wenn man dann allerdings
Geld verdient, wird einem Geld gleich wieder abgezogen. Subventionen,
die große Firmen bekommen, müssen meist auch nicht zurückgezahlt werden.
Und ob die Verrechnung immer korrekt läuft? Nach dem was ich so
gehört habe, hat ein Großteil der Klagen vor Sozialgerichten genau
das als Streitgrund.
Im Moment werden da einem noch viel zu viel Steine in den Weg gelegt.
Na, mal sehen wie sich das alles entwickelt?

von Unbekannter (Gast)


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Ich habe einen ehemaligen Kollegen, den man aus einer Firma rausgehauen 
hat. Er war 1 Jahr arbeitslos, dann 1 Jahr in der Umschulung, nun hat er 
wieder einen Job. Es ist wohl wirklich Mangel.

von Martin (Gast)


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Michael S. schrieb:
> kennen und zwar durch ein Disziplinarverfahren das ich dann bei der
> Staatsanwaltschaft anstoßen werde. Mir hat man schon so einiges

Nein, ein Disziplinarverfahren! Gegen einen Arbeitsamtsmitarbeiter! Bei 
der Staatsanwaltschaft!

Wie dumm kann ein einzelner Mensch eigentlich sein?

von Ingmangel (Gast)


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http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Zeitarbeitsbranche-will-anerkannt-werden/54579/1

Zeitarbeitsbranche will anerkannt werden

Leiharbeit: Die Gehälter in der Zeitarbeit seien in den vergangenen 
Jahren stetig angehoben worden, sagt Vera Calasan, Geschäftsführerin der 
Manpower Group Deutschland. In vielen Unternehmen würden Zeitarbeiter 
schon jetzt besser bezahlt als Stammkräfte.

VDI nachrichten, Düsseldorf, 26. 8. 11, has

VDI nachrichten: Zeitarbeit ist nicht beliebt. Warum soll sie für 
Ingenieure interessant sein?

Calasan: Ingenieure wollen etwas machen, etwas bewegen und verändern.

Sie wollen aber auch Sicherheit. Das finden sie in unserer Branche: ein 
gesichertes Anstellungsverhältnis und die Chance, immer wieder in neuen 
Projekten zu arbeiten und dabei stetig dazuzulernen.

Sicherheit bringt man mit Zeitarbeit gerade nicht in Verbindung. Mehr 
als die Hälfte der Arbeitsverhältnisse dauert weniger als drei Monate, 
stellt die Bundesagentur für Arbeit fest.

Das kann zutreffen, wenn man befristete Verträge schließt – die gibt es 
vereinzelt auch in unserer Branche. Aber wir nehmen die Menschen in 
unbefristete Anstellungsverhältnisse. Das Geld, das wir investieren, um 
Ingenieure zu rekrutieren, werfen wir nicht aus dem Fenster, wenn ein 
Projekt ausgelaufen ist. Natürlich gibt auch Phasen zwischen Projekten 
ohne Kundeneinsatz.

... wie lange können die dauern?

Das ist unterschiedlich. Von Tagen bis Monaten.

Sie müssen doch Zahlen haben?

Wir kalkulieren im Grundsatz übers Jahr gesehen mit 20 % einsatzfreier 
Zeit. Im Durchschnitt rechnen wir damit, dass unsere Talente 80 % der 
Zeit in den Unternehmen sind.

Kommt die Kündigung, wenn die einsatzfreien Phasen überschritten werden?

Wir betrachten immer den Einzelfall. Einen Experten, der zehn Jahre bei 
einer Zeitarbeitsfirma arbeitet, wird man nicht bei der ersten längeren 
einsatzfreien Phase entlassen. Es gibt noch andere Möglichkeiten: In 
einer Krise können wir auch Kurzarbeit anwenden, wir können Zeitkonten 
reduzieren, die Zeit kann für Weiterbildung genutzt werden. Wenn eine 
Krise aber ein großes Ausmaß annimmt, müssen auch Zeitarbeitsunternehmen 
entlassen.

Kalkulieren Sie auch bei gewerblich Beschäftigten 20 % einsatzfreie 
Zeit?

Wir rechnen grundsätzlich mit 20 %, da sind auch Urlaub und Krankheit 
enthalten. Wenn die Mitarbeiter-Betreuung gut ist, dann ist der 
Krankenstand niedrig. Wir haben Kunden schon abgelehnt, weil in diesen 
Firmen der Krankenstand sehr hoch ist. Wir haben auch schon mit den 
Mitarbeitern die Ursachen von hohen Krankenständen eruiert und 
festgestellt, dass die Rahmenbedingungen so schlecht waren, dass 
Mitarbeiter nur krank werden konnten. Dann haben wir die Verträge mit 
dem Kundenunternehmen aufgelöst und neue Projekteinsätze gesucht.

Verliert jemand seinen Job in der Zeitarbeit eher, je geringer er 
qualifiziert ist?

Nein, es gibt keine direkte Verbindung zwischen Tätigkeit und 
Beschäftigungsdauer. Es liegt oft in der Einstellung des Einzelnen zur 
Arbeit. Je qualifizierter jemand ist, desto eher macht er sich in der 
Regel Gedanken über das Morgen und Übermorgen. In unserer Branche haben 
rund 60 % der Beschäftigten zuvor Arbeit gesucht. Viele der zuvor 
Arbeitslosen sind formal nicht hoch qualifiziert. Das bedeutet aber 
nicht, dass diese Menschen automatisch weniger engagiert sind.

In Zeitarbeit sind vorwiegend Menschen beschäftigt, die zuvor arbeitslos 
waren. Daraus kann man schließen, dass es eine Branche mit schlechten 
Arbeitsbedingungen ist.

Nein. Es ist eine Branche, die zuvor Arbeitslosen in 
Bewerbungsgesprächen Chancen und Möglichkeiten aufzeigt. Man muss sehen, 
dass Menschen dankbar sind, wenn sie nach langer Suche wieder Arbeit 
gefunden haben. Man hat einem Menschen zu Arbeit verholfen, so banal das 
auch klingt. Drei Viertel der Zeitarbeiter, die von den 
Entleihunternehmen übernommen werden, wären sonst nicht eingestellt 
worden. Zeitarbeit ist die Brücke in die Beschäftigung.

Die Bundesagentur für Arbeit spricht von einem „schmalen Steg“ in eine 
Beschäftigung außerhalb der Zeitarbeit.

Wir sehen momentan, dass viele unserer Kunden Talente sichern und 
Mitarbeiter, die sie im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung kennen- und 
schätzen gelernt haben, übernehmen – mit steigender Tendenz.

Zahlt Manpower nach Tarif?

Bei Manpower wird durchgängig der Tarif angewendet, den der 
Bundesverband Zeitarbeit mit der Tarifgemeinschaft des Deutschen 
Gewerkschaftsbundes geschlossen hat. Wobei in den meisten Fällen 
übertariflich bezahlt wird, vor allem bei Mitarbeitern mit höherer 
Qualifikation.

Fachleute sagen, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis Zeitarbeiter 
und Stammkräfte gleich bezahlt werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass spätestens zum Ablauf des Tarifvertrages 
2013 eine Art Equal Pay kommt, ist relativ hoch. Die Anhebung der 
Gehälter hat in den vergangenen Jahren schon schrittweise zugenommen. In 
vielen Unternehmen oder Branchen werden Zeitarbeitnehmer bereits jetzt 
sogar besser bezahlt als die Angestellten.

In einem Großunternehmen verdienen externe Ingenieure, die mit 
Werkvertrag beschäftigt sind und direkt von der Hochschule kommen, 
zwischen 25 000 € und 33 000 € im Jahr, die fest angestellten 
Berufseinsteiger bekommen zwischen 45 000 € und 51 000 €. Beobachten Sie 
solche Gehaltsspannen auch bei Ingenieuren, die Manpower unter Vertrag 
hat?

Das ist sehr unterschiedlich. Gerade bei Qualifizierten hängt das 
Entgelt vom Know-how und der Erfahrung ab und davon, wie dringend jemand 
benötigt wird oder ob diese Kraft nur für eine bestimmte Zeit gebraucht 
wird. Ich habe keine Zahl, die eine Verallgemeinerung zulässt. Ein 
Entgeltunterschied wie in dieser Frage erklärt sich vielleicht auch 
dadurch, dass es für ein Unternehmen einfacher ist, ein anderes 
Unternehmen im Preis zu drücken als die eigenen Mitarbeiter. Für die 
haben sie in der Regel mehr Verantwortung. Wenn der Preisdruck stark 
ist, reagieren Anbieter auch im Rahmen eines Werkvertrages mit Druck auf 
die Entlohnung.

Zeitarbeitnehmer müssen den Gewinn von zwei Unternehmen erwirtschaften. 
Ist das gerechtfertigt?

Das gilt auch für Subunternehmer. Auch bei Auslagerungen gibt es diesen 
Effekt. Das ist konstitutiv für das Wirtschaftsmodell.

Sie verweisen zur Akzeptanz von Zeitarbeit auf die Niederlande. Warum?

Dort ist es üblich, dass junge Menschen ihr Berufsleben in der 
Zeitarbeit beginnen. Zeitarbeit bietet Orientierung und ist eine 
Alternative zu den Praktika, die junge Menschen heute in Deutschland 
annehmen müssen und bei denen sie oft nichts verdienen. Dagegen ist 
Zeitarbeit offener und fairer. Es stimmt: Das Gehalt richtet sich nach 
ihrer Erfahrung und die ist am Anfang nicht sehr groß. Aber sie bekommen 
einen schnellen Einstieg.

In den vergangenen 20 Jahren sind vor allem für abhängig Beschäftigte 
die Risiken größer geworden. Teilen Sie diese Auffassung?

Ja, das stimmt, weil sich das Berufsleben aufspaltet in eine große Zahl 
von Projekten und weil Wissen schnell veraltet. Brüche und Veränderungen 
in der Arbeitswelt kommen häufiger vor als früher, aber sind weniger 
dramatisch. Wenn man sich erinnert: Der PC, der die gesamte Büroarbeit 
revolutioniert hat, wurde erst vor 30 Jahren eingeführt.

Die Zeitarbeitsbranche lebt gut von dieser Risikoverlagerung.

Für uns ist es wichtig, dass Menschen schnell wieder Arbeit bekommen. 
Unsere Branche leistet einen wesentlichen Beitrag zum 
Wirtschaftswachstum. 84 % der Unternehmen nutzen Zeitarbeit wegen der 
Flexibilität. Das hat eine Untersuchung des Instituts der deutschen 
Wirtschaft ergeben. Manpower organisiert weltweit täglich 500 000 
Beschäftigungsverhältnisse. Das kann ein Unternehmen nicht, dessen 
Kernkompetenz nicht das Personalgeschäft ist. Wenn die Regierung die 
Zeitarbeit austrocknen will, muss sie unbedingt andere Formen der 
Flexibilisierung zulassen.

Woran denken Sie?

Die Lockerung des Kündigungsschutzes wäre eine Möglichkeit, ist jedoch 
nicht wünschenswert. Eine weitere die Erlaubnis, Arbeit häufiger und 
unkomplizierter befristen zu können. Unsere Branche bietet Flexibilität 
und sichere Arbeitsplätze schon heute, das ist das Ziel der 
Zeitarbeitsunternehmen. Wir wollen aber auch, dass die Branche in der 
Politik und in der Öffentlichkeit akzeptiert und so behandelt wird wie 
andere Branchen auch. Das gilt natürlich auch für die Menschen, die bei 
uns beschäftigt sind. Gleiche Anerkennung für gleiche Arbeit.

Was ist die treibende Kraft hinter den Veränderungen in der Arbeitswelt: 
Technik oder Profit?

Beides ist wichtig. Neue technische Lösungen sollten dazu dienen, 
entweder Kosten durch Effizienzsteigerung zu reduzieren oder neue 
Erlösquellen zu erschließen. Das geht aber nur, wenn es gelingt, Talente 
zu finden und zu formen, schließlich entwickeln Menschen die Technik. 
Wir leben im Human Age, dem Zeitalter, in dem der Mensch zum 
entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen wird. HARTMUT STEIGER

von nicht "Gast" (Gast)


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von Michael S. (technicans)


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Martin schrieb:
> Nein, ein Disziplinarverfahren! Gegen einen Arbeitsamtsmitarbeiter! Bei
> der Staatsanwaltschaft!
>
> Wie dumm kann ein einzelner Mensch eigentlich sein?

Auch nicht dümmer als der, der so einen unverständlichen,
unbegründeten und nicht nachvollziehbaren Post schreibt,
würde ich mal sagen.
Wenn die Sachbearbeiter anfangen den legalen Weg zu verlassen,
dann ist die Staatsanwaltschaft gefordert, Behördenmitarbeiter
hin oder her. Da hat es schon Fälle gegeben.
Das das ganze wohl ein schwieriges Unterfangen wird kann man sich ja
denken, aber zumindest werden dann da mal die schlafenden Hunde geweckt.
In der Regel reicht es ja schon den Fallmanager mal zu kontakten.
Hatte ich schon mal und hat auch was gebracht.

von Jan (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Auch nicht dümmer als der, der so einen unverständlichen,
> unbegründeten und nicht nachvollziehbaren Post schreibt,
> würde ich mal sagen.

Ich würde dich auch nicht einstellen. Ganz ehrlich. Versuche mal bitte 
ein Disziplinarverfahren bei der Staatsanwaltschaft einzuleiten. 
Inhaltlich eigentlich nur noch von der Aussage zu toppen, dass wenn man 
Aktien verkauft, diese vom ausgebenden Unternehmen wieder aufgekauft 
werden. Der Bock kam aber ja ausnahmsweise mal nicht von dir.

von Michael S. (technicans)


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Jan schrieb:
> Aussage zu toppen,

meinst du ein Forum ist ein Wettbewerb, Aussagen zu toppen?
Du bist wohl allwissend? Ich würde mich auch nicht bei dir
bewerben, dann kämste auch nicht in die Verlegenheit über
mich zu entscheiden. Das fehlte noch.

von Jan (Gast)


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Michael S. schrieb:
> meinst du ein Forum ist ein Wettbewerb, Aussagen zu toppen?
> Du bist wohl allwissend?

Nein, aber zumindest die gröbsten Unterschiede zwischen einem 
Disziplinarverfahren und einer Strafanzeige sind mir bekannt.

> Ich würde mich auch nicht bei dir
> bewerben, dann kämste auch nicht in die Verlegenheit über
> mich zu entscheiden. Das fehlte noch.

Wunderbar, dann sind wir uns ja einig. ;-)

von Michael S. (technicans)


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Jan schrieb:
> Wunderbar, dann sind wir uns ja einig. ;-)

Jetzt musst du mir nur noch sagen wo ich mich NICHT bewerben soll,
sonst sind solche kindischen Lippenbekenntnisse buchstäblich
nur was für den Kindergarten.

Jan schrieb:
> Nein, aber zumindest die gröbsten Unterschiede zwischen einem
> Disziplinarverfahren und einer Strafanzeige sind mir bekannt.

Mal keine Bange, das weiß ich auch.

von Dennis M. (Firma: Buckeljunge) (dennism)


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Ingmangel schrieb:
> Nein. Es ist eine Branche, die zuvor Arbeitslosen in
> Bewerbungsgesprächen Chancen und Möglichkeiten aufzeigt. Man muss sehen,
> dass Menschen dankbar sind, wenn sie nach langer Suche wieder Arbeit
> gefunden haben. Man hat einem Menschen zu Arbeit verholfen, so banal das
> auch klingt. Drei Viertel der Zeitarbeiter, die von den
> Entleihunternehmen übernommen werden, wären sonst nicht eingestellt
> worden. Zeitarbeit ist die Brücke in die Beschäftigung

Nun ja, bin sicher , wenn es keine Zeitarbeitsfirmen gäbe, dann gäbe es 
auch weniger Arbeitslose auf Jobsuche, denn die würden dann direkt von 
den Firmen eingestellt werden.

Is nice zu sehen, wie diese Parasiten von der Arbeit anderer ihr Leben 
finanzieren.

von Der Türk (Gast)


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>Ingmangel schrieb:

> In einem Großunternehmen verdienen externe Ingenieure, die mit
> Werkvertrag beschäftigt sind und direkt von der Hochschule kommen,
> zwischen 25 000 € und 33 000 € im Jahr, die fest angestellten
> Berufseinsteiger bekommen zwischen 45 000 € und 51 000 €. Beobachten Sie
> solche Gehaltsspannen auch bei Ingenieuren, die Manpower unter Vertrag
> hat?

Die Differenz zwischen 45 und 25 kassiert der Entleiher ein, die Firma 
die Leiharbeiter anfordert bezahlt das gleiche obs nun nen Leiharbeiter 
ist oder nen unbefristeter !

Für mich ist das moderner Sklavenhandel, nichts anderes !

von sdfafd (Gast)


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Dennis M. schrieb:
> Ingmangel schrieb:
>> Nein. Es ist eine Branche, die zuvor Arbeitslosen in
>> Bewerbungsgesprächen Chancen und Möglichkeiten aufzeigt. Man muss sehen,
>> dass Menschen dankbar sind, wenn sie nach langer Suche wieder Arbeit
>> gefunden haben. Man hat einem Menschen zu Arbeit verholfen, so banal das
>> auch klingt. Drei Viertel der Zeitarbeiter, die von den
>> Entleihunternehmen übernommen werden, wären sonst nicht eingestellt
>> worden. Zeitarbeit ist die Brücke in die Beschäftigung
>
> Nun ja, bin sicher , wenn es keine Zeitarbeitsfirmen gäbe, dann gäbe es
> auch weniger Arbeitslose auf Jobsuche, denn die würden dann direkt von
> den Firmen eingestellt werden.
>
> Is nice zu sehen, wie diese Parasiten von der Arbeit anderer ihr Leben
> finanzieren.


Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs, 
weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.

Deshalb bin ich auch gegen einen so starken Kündigungsschutz in 
Deutschland. Wenn ein Unternehmen Leute entlassen möchte, dann sollte es 
das auch tun können, so hätten wir endlich wieder einen fairen 
Arbeitsmarkt.

von Dennis M. (Firma: Buckeljunge) (dennism)


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sdfafd schrieb:
> Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs,
> weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.
>
> Deshalb bin ich auch gegen einen so starken Kündigungsschutz in
> Deutschland. Wenn ein Unternehmen Leute entlassen möchte, dann sollte es
> das auch tun können, so hätten wir endlich wieder einen fairen
> Arbeitsmarkt.

Man kann die Arbeitslosigkeit natürlich nicht ausmerzen, das ist klar. 
Nur ohne Zeitarbeitsfirmen gäbe es um einen größeren Faktor weniger 
Arbeitslose die auf der Arbeitsuche wären. Die nette Dame meint ja, dass 
viele Ihrer Ingenieure vorher Arbeitslos waren, die Zahl würde aber 
drastisch runtergehen, wenn die Firmen gezwungen wären die Ingenieure 
direkt einzustellen.

Ich meine nur, die Zeitarbeitsfirmen sind ein Puffer zwischen AG und AN, 
denn eigentlich keine Sau braucht.

Adieu

von Michael S. (technicans)


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sdfafd schrieb:
> Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs,
> weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.
Irrtum, die Firmen nutzen dann verstärkt die Probezeit für
ihre Personalflexibilität aus, was aber auch kein deut besser wäre.

> Deshalb bin ich auch gegen einen so starken Kündigungsschutz in
> Deutschland. Wenn ein Unternehmen Leute entlassen möchte, dann sollte es
> das auch tun können, so hätten wir endlich wieder einen fairen
> Arbeitsmarkt.

Könnte man ja alles machen, zahlt mir 50% mehr auf Tarif und
ich bin weg wenn ich nicht mehr gebraucht werde. Wenn da
Vertragsfreiheit möglich wäre, dann würden das eine ganze Menge
auch machen. Leider ist die Realität eine andere weil der
Gesetzgeber genau weiß, das die Firmen, insbesondere die Chefs
dann andere Wege finden um den Arbeitnehmer noch mehr zu
benachteiligen. Im großartig was versprechen sind unsere Bosse
doch Weltmeister und weil solche Leute eben einen schlechten Ruf
haben, haben wird den Kündigungsschutz, damit der Arbeitsmarkt
eine gewisse Stabilität für eine Zeit hält.
Fair wäre der Arbeitsmarkt nie, weil die Wirtschaftskraft des
Arbeitnehmers nie mit dem Kapital der Wirtschaft konkurrieren
könnte.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Irrtum, die Firmen nutzen dann verstärkt die Probezeit für
> ihre Personalflexibilität aus, was aber auch kein deut besser wäre.

Was soll das bei Ingenieuren bringen? Damit hätten sie nur deutliche 
Mehrkosten und erhöhte Belastung der Stammmannschaft.

Bei Arbeitern funktioniert das vielleicht.

sdfafd schrieb:
> Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs,
> weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.

Eben.

Eigentlich müssten die Ingenieure doch längst erkannt haben, wie man die 
Mode "Zeitarbeit" für seine eigenen Zwecke nutzen kann. Vermutlich fehlt 
es aber da an der Masse, da die meisten doch in guten Festanstellungen 
sind.

von Dennis M. (Firma: Buckeljunge) (dennism)


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Mine Fields schrieb:
> Eigentlich müssten die Ingenieure doch längst erkannt haben, wie man die
> Mode "Zeitarbeit" für seine eigenen Zwecke nutzen kann. Vermutlich fehlt
> es aber da an der Masse, da die meisten doch in guten Festanstellungen
> sind.


Ein Freund von mir arbeitet bei einer Zeitarbeitsfirma, es werden 
Abteilungen und Firmen alle 6 bis 12 Monate gewechselt. Wenn jemand 
drauf steht und das als Vorteile sieht, dann bitte, mich würde es aber 
ankotzen ständing irgendwo anders hingeschubst zu werden.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Was soll das bei Ingenieuren bringen? Damit hätten sie nur deutliche
> Mehrkosten und erhöhte Belastung der Stammmannschaft.
Warum wieder nur die Ingenieure? Die sind dann doch häufig Freelancer.
Wenn ein Projekt in sechs Monaten entwickelt werden kann, dann
ist die Chance für so ein Manöver am Arbeitsmarkt durch aus möglich.

> Bei Arbeitern funktioniert das vielleicht.
Wenn es Facharbeiter sind, sogar sehr wahrscheinlich.
> sdfafd schrieb:
>> Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs,
>> weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.
>
> Eben.
Ne, entlassen können die Betriebe auch so, nur wollen die auch
sicher sein das sich keiner dagegen erfolgreich wehrt. In aller
Regel gibts doch ohnehin kein Zurück und man wird abgefunden.
Und das wollen die Firmen nicht bezahlen, obwohl sie es meist könnten.

> Eigentlich müssten die Ingenieure doch längst erkannt haben, wie man die
> Mode "Zeitarbeit" für seine eigenen Zwecke nutzen kann. Vermutlich fehlt
> es aber da an der Masse, da die meisten doch in guten Festanstellungen
> sind.
Da kannst du nicht viel nutzen, weil du da benutzt wirst.
Möchte mal sehen wie du da das noch steuern willst.
Schaffste nichts, denkt man du kannst nichts, weg biste.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Warum wieder nur die Ingenieure?

Ich dachte der Thread dreht sich hauptsächlich um Ingenieure.

Michael S. schrieb:
>> Bei Arbeitern funktioniert das vielleicht.
> Wenn es Facharbeiter sind, sogar sehr wahrscheinlich.

Bei ungelernten sogar noch viel besser. Je geringer die Anlernzeit, 
desto effektiver funktioniert das.

Michael S. schrieb:
>> Eigentlich müssten die Ingenieure doch längst erkannt haben, wie man die
>> Mode "Zeitarbeit" für seine eigenen Zwecke nutzen kann. Vermutlich fehlt
>> es aber da an der Masse, da die meisten doch in guten Festanstellungen
>> sind.
> Da kannst du nicht viel nutzen, weil du da benutzt wirst.
> Möchte mal sehen wie du da das noch steuern willst.
> Schaffste nichts, denkt man du kannst nichts, weg biste.

Und wie kann man das lösen? Genau, in dem man vom Gejagten zum Jäger 
wird. Eigentlich eine ganz einfache Sache. Funktioniert aber nur, wenn 
sich genügend Ingenieure zusammenschließen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dennis M. schrieb:

> Ich meine nur, die Zeitarbeitsfirmen sind ein Puffer zwischen AG und AN,
> denn eigentlich keine Sau braucht.

Genau. In diesem Puffer verschwindet der Löwenanteil der Entlohnung für 
die wirklich arbeitstätigen Zugpferde.

Der Löwenanteil dient dann zur Finanzierung der Yacht von den 
Sesselpupern, die nicht wirklich an Wertschöpfung beteiligt sind.

Manchmal wird aus dem Umfeld auch noch einer jährlich gekrönt, als 
bester Unternehmer, vom Bundeswirtschaftsministerium. Oder als 
Top-Ten-Unternehmer. Wie krank kann das denn nur noch sein?

Wieso wachsen denn aktuell immer noch unbekannte "Wohnzimmervermittler" 
wie Pilze aus dem Boden? Das hat anscheinend kein Ende. Ich erkenne da 
keinen Regelungsalgorithmus.

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Manchmal wird aus dem Umfeld auch noch einer jährlich gekrönt, als
>
> bester Unternehmer, vom Bundeswirtschaftsministerium. Oder als
>
> Top-Ten-Unternehmer. Wie krank kann das denn nur noch sein?


Naja, du meinst den EX-Superminister Clements, du meinst die Top-100 AG 
des sowieso Standes!
Kennen wie alle!

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Kennen wie alle!

Auch den Entrepreneur des Jahres? Prank Perschau? Wobei Jahre zwischen 
2007 und 2010 liegen können.

von sdfafd (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Michael S. schrieb:
>> Irrtum, die Firmen nutzen dann verstärkt die Probezeit für
>> ihre Personalflexibilität aus, was aber auch kein deut besser wäre.
>
> Was soll das bei Ingenieuren bringen? Damit hätten sie nur deutliche
> Mehrkosten und erhöhte Belastung der Stammmannschaft.
>
> Bei Arbeitern funktioniert das vielleicht.
>

Soll doch der Unternehmer entscheiden was er richtig findet.

Ein gut geführtes Unternehmen, welches auf langfristigen Erfolg aus ist, 
würde mit dem Mittel Kündigung sehr behutsam umgehen.

Aber manchmal ist es eben notwendig, die Unternehmen leben ja auch nicht 
im luftleeren Raum und sind von ihrem wirtschaftlichen Erfolg abhängig. 
Kündigen kann das Unternehmen momentan auch, dann hat man aber gleich 
den Betriebsrat und die Anwälte/Gerichte an der Backe, da ist es 
einfacher Leiharbeit einzusetzen.

von Wilhelm F. (Gast)


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sdfafd schrieb:
> Kündigen kann das Unternehmen momentan auch, dann hat man aber gleich
> den Betriebsrat

Die meisten Unternehmen, und das sind ja kleine oder größere 
Mittelständler, haben überhaupt keinen Betriebsrat. Und wenn, dann ist 
der oft Banane, wie ich es aus einem Großunternehmen kenne.

von Michael S. (technicans)


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Mine Fields schrieb:
> Bei ungelernten sogar noch viel besser. Je geringer die Anlernzeit,
> desto effektiver funktioniert das.
Zustimmung und da ist dann auf das Schutzbedürfnis am größten.
> Michael S. schrieb:
>>> Eigentlich müssten die Ingenieure doch längst erkannt haben, wie man die
>>> Mode "Zeitarbeit" für seine eigenen Zwecke nutzen kann. Vermutlich fehlt
>>> es aber da an der Masse, da die meisten doch in guten Festanstellungen
>>> sind.
>> Da kannst du nicht viel nutzen, weil du da benutzt wirst.
>> Möchte mal sehen wie du da das noch steuern willst.
>> Schaffste nichts, denkt man du kannst nichts, weg biste.
>
> Und wie kann man das lösen? Genau, in dem man vom Gejagten zum Jäger
> wird. Eigentlich eine ganz einfache Sache. Funktioniert aber nur, wenn
> sich genügend Ingenieure zusammenschließen.

Dann müsste der Arbeitskräftemangel staatlich kontrolliert werden, nur
das staatlich Regulierungsmaßnahmen fast ausschließlich desaströs sind,
weil oft Interessen zu einseitig berücksichtigt werden.
Es ist und wird politisch vielleicht mal gelöst werden, aber wann
das sein wird weiß niemand. Zusammenzuschließen können sich Ingenieure
nicht, das ist gegen ihre Natur sich zusammen zu rotten.

Mine Fields schrieb:
> Ich dachte der Thread dreht sich hauptsächlich um Ingenieure.

Werden nur Ingenieure Ü50? Also der Threadtitel deutet da nicht
drauf hin.

Gravierende Änderungen am Arbeitsmarkt wären da vielleicht eine
Lösung. Im Moment haben die Arbeitgeber noch die meisten Vorteile.
Transparenz und Verantwortung könnten hier helfen, aber wie will
man einen Arbeitgeber zwingen alle Informationen preis zu geben
oder die Wahrheit zu sagen.
Das AGG das ja einiges da regeln sollte ist doch längst handzahm
geworden. Da wird doch so gut wie keiner mehr von gebissen, obwohl
die Arbeitgeber die Zähne fletschen wie nie zuvor.

sdfafd schrieb:
> Soll doch der Unternehmer entscheiden was er richtig findet.
Tun die doch sowieso oder glaubst du man fragt dich vorher?
> Ein gut geführtes Unternehmen, welches auf langfristigen Erfolg aus ist,
> würde mit dem Mittel Kündigung sehr behutsam umgehen.
Ohne Kündigungsschutz würde es zugehen wie in Amerika, Hire & Fire.
Sieht man doch was mit dem Land los ist. Da läufts hier aber besser
weil man die Firmen zwingt, die Belegschaft zu halten. Halt weil
hier bessere Gesetze herrschen. Aber man könnte das noch besser machen
wie so viel im Leben.
> Aber manchmal ist es eben notwendig, die Unternehmen leben ja auch nicht
> im luftleeren Raum und sind von ihrem wirtschaftlichen Erfolg abhängig.
> Kündigen kann das Unternehmen momentan auch, dann hat man aber gleich
> den Betriebsrat und die Anwälte/Gerichte an der Backe, da ist es
> einfacher Leiharbeit einzusetzen.
Muss ja nicht über die juristische Schiene laufen. Man kann auch
Sozialpläne anbieten und die Leute abfinden. Aber einige Bosse
fühlen sich so mächtig das sie den Mitarbeiter ignorieren als wäre er
Luft (von wegen luftleeren Raum).

von Mark B. (markbrandis)


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Michael_ schrieb:
> Ab 55 kriegst du kaum noch Kredite und ab 60 gar keine mehr.

Auch mit 75 Jahren kann man noch Kredite bzw. Darlehen bekommen - 
solange man der Bank z.B. sein Haus als Sicherheit anbieten kann.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
>> Und wie kann man das lösen? Genau, in dem man vom Gejagten zum Jäger
>> wird. Eigentlich eine ganz einfache Sache. Funktioniert aber nur, wenn
>> sich genügend Ingenieure zusammenschließen.
>
> Dann müsste der Arbeitskräftemangel staatlich kontrolliert werden, nur
> das staatlich Regulierungsmaßnahmen fast ausschließlich desaströs sind,
> weil oft Interessen zu einseitig berücksichtigt werden.

Das ist nicht das, was ich sagen wollte. Wer Erfolg haben möchte, muss 
sich der Situation anpassen und sie möglichst nach seinem Vorteil 
nutzen. Und die Zeitarbeit bietet gerade Fachkräften diese Möglichkeit, 
auch wenn es im ersten Blick wie moderne Sklaverei aussieht.

Michael S. schrieb:
> Ohne Kündigungsschutz würde es zugehen wie in Amerika, Hire & Fire.
> Sieht man doch was mit dem Land los ist. Da läufts hier aber besser
> weil man die Firmen zwingt, die Belegschaft zu halten. Halt weil
> hier bessere Gesetze herrschen. Aber man könnte das noch besser machen
> wie so viel im Leben.

Man kann immer etwas besser machen. Aber die Kurzarbeit ist sicherlich 
eines der besten Erfindungen, die die BRD hervorgebracht hat. In diese 
Richtung würde ich also vom Gesetzgeber nicht mehr verlangen - in diese 
Richtung ist eigentlich alles richtig gelaufen.

von MaWin (Gast)


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> Glaube ich nicht, gebe es keine Zeitarbeit, dann gebe es weniger Jobs
> weil die Unternehmen nicht so flexibel entlassen können.

Prust,
wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetztt ?

Wenn ich als Arbeitgeber keine Aufträge mehr habe und demnach weniger 
MItarbeiter braucht, dann schreibe ich auf, welche Fachkenntnisse ich 
nicht mehr brauche und kündige betriebsbedingt.

Die Kündigungsfristen sind ein Witz, viel kürzer als deine 
Wohnungsmiete, dein Auto-Leasingvertrag oder dein Handyvertrag, d.h. du 
als Arbeitnehmer bist der einzige, der in Deutschland Kündigungsfristen 
hat, der Arbeitgeber lacht sich 'nen Ast.

Nichts ist so einfach, wie in Deutschland Mitarbeiter freizusetzen, es 
sei denn du hast vorher z.B. mit der Gewerkschaft einen Vertrag 
geschlossen wegen 10% Lohnverzicht auf 2 Jahre betriebsbedingte 
Kündigungen zu verzichten, dann hast du dich natürlich dran zu halten 
(was keinerlei Sicherheit für den Arbeitnehmer ist, denn die Firma kann 
auch einfach insolvent werden, dann ist diese Frist hinfällig).

Niemand in Deutschland braucht Zeitarbeiter, jeder kann problemlos 
direkt einstellen. Nur Schröder wollte flächendeckend Löhne senken, und 
DAS geht halt nicht, weil neue und alte Arbeitnehmer derselben Lohn 
zusteht. Es ging bei Zeitarbeiet immer nur um eines: Lohndrückerei. Nie 
um etwas anderes. Also immer nur Saklventreibertum. Das hat so gut 
funktioniert, daß man inzwischen zwar weniger Lohn bekommt als in 
Griechenland, aber den Griechen davon noch schön ihre Häuser zahlen 
darf.

(Zugegeben, die Löhne in Deutschland in den etablierten Grosskonzernen 
waren schon sehr hoch und ein Problem. Bei der stattfindenden 
Globalisierung hätte Deutschland abgeben müssen, entweder weniger Jobs 
oder weniger Lohn. Du hättest bloss den etablierten Arbeitnehmern nicht 
einfach sagen können: "Ab morgen für die Hälfte". Das hätte eine 
Revolution gegeben (an der Schröder knapp dran war, er hatte zum Schluss 
die Angst in den Augen als die Montagsdemos auch im Westen begannen). 
Also war dieser zweite Arbeitsmarkt notwendig. Nur wäre es halt besser 
gewesen, wenn nicht die Hälfte der Arbeitnehmer nach wie vor 100% (na 
ja, Urlaubs- udn Weihnachtsgeld wurde ihnen schon genommen) verdient 
hätte und die andere Hälfte nur 50%, sondern wenn alle 75% bekommen 
hätten. Das hat man früher durch Inflation gemacht, 4 Jahre 7% und das 
Thema ist durch bevor es einer merkt. Dank Euro war das nicht mehr 
möglich.)

von Michael S. (technicans)


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MaWin schrieb:
> Lohndrückerei.

Da muss ich dir mal vollständig Recht geben.
Bei meinen Vorstellungsgesprächen mit ZA-Firmen war alles
andere nur Show. Seine eigene Lohnvorstellung kann man zwar
nennen, aber wenn man nicht die Vorgabe des Dienstleisters
akzeptiert wird GRUNDSÄTZLICH nicht verhandelt weil du ein
NICHTS bist. Nicht mal eine Absage bekommt man und wenn man
vorher den Dienstleister fragt was man verdienen kann(steht
ja in der Regel fest) dann wird das wie Majestätsbeleidigung
behandelt und bekommst keine Antwort. Hab ich bei dutzenden
DL erlebt, sogar bei denen die eine automatisierte Eingangs-
bestätigung gemailt haben und das nachdem man eine Stunde
damit verbracht hat deren Datenhunger nach Bewerberdaten
zu befriedigen. Von mir bekommen die nur noch ne Kurzbewerbung,
sonst nüscht oder nach mir die Sintflut. Dreckspack.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Seine eigene Lohnvorstellung kann man zwar
> nennen, aber wenn man nicht die Vorgabe des Dienstleisters
> akzeptiert wird GRUNDSÄTZLICH nicht verhandelt weil du ein
> NICHTS bist.

Laß dich durch die Scheiße mit Gehaltsvorstellung bei Dienstleistern 
überhaupt gar nicht und nirgends beeindrucken. Mir erging es auch schon 
mal so. Wenn es einen Kundenauftrag gibt, bekommst du gesagt, was du 
kriegst. Und ob du es dafür machen willst. Ohne Verhandlung. D.h., deine 
Gehaltsangabe ist nur Spiel. Je höher sie war, desto größer der 
Verarschungsfaktor.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Je höher sie war, desto größer der
> Verarschungsfaktor.

Nur das die sich selbst verarschen.
Nicht nur, das die Stelle jetzt schon fast 12 Monate angeboten wird,
nein, eine zweite ähnliche Stelle wurde sehr wahrscheinlich vom
selben Kunden mit ähnlicher Beschreibung (es geht um 
Prüffeldtätigkeiten)
von einer anderen Mitarbeiterin in der Jobbörse angeboten, allerdings
noch nicht so lang, aber anscheinend genauso erfolglos.
Die Dame wollte mich mal ganz unverbindlich in ihrem Büro interviewen,
aber mir keinen Job anbieten. Da hab ich natürlich abgelehnt, schon
weil die keine Reisekosten übernehmen.
Der Laden heißt übrigens Power-Personal, aber das Power steht sicher
nicht für die Mitarbeiter, wohl eher für die Naivlinge die sich
von denen haben einlullen lassen und für die arbeiten. Das ist
ja nicht verboten, sollte aber besser verboten sein oder besser
verboten werden.
Jedenfalls werde ich um den Laden zukünftig einen riesen Bogen machen.
Ich beobachte den Markt sehr genau und wenn der Anbieter fair ist, dann
wird die Stelle auch in einem überschaubaren Zeitrahmen von wenigen
Wochen besetzt. Von wegen Fachkräftemangel, das ich nicht lache.
Wenn wirklich mal eine Stelle nicht besetzt wird, dann ist da ganz
gewiss was oberfaul.

von Gästchen (Gast)


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Kenne auch ein Paar Ü50.
Sie bekamen tatsächlich mehrere Jobs, allerdings nicht mehr der 
Entwickler sondern Leiter der Entwicklung, Senior Developer, 
Produktmanager usw.

von Gästchen (Gast)


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MaWin schrieb:
> Niemand in Deutschland braucht Zeitarbeiter, jeder kann problemlos
> direkt einstellen. Nur Schröder wollte flächendeckend Löhne senken, und
> DAS geht halt nicht, weil neue und alte Arbeitnehmer derselben Lohn
> zusteht. Es ging bei Zeitarbeiet immer nur um eines: Lohndrückerei. Nie
> um etwas anderes. Also immer nur Saklventreibertum. Das hat so gut
> funktioniert, daß man inzwischen zwar weniger Lohn bekommt als in
> Griechenland, aber den Griechen davon noch schön ihre Häuser zahlen
> darf.

Vollkommen richtig: hiermit wird der Arbeitnehmer langsam in die Armut 
geführt. Wir brauchen diesen amerikanischen Dreck hier nicht der nur auf 
kurzfristigen maximal möglichen Gewinn basiert. Deutschland braucht 
Substanz und Nachhaltigkeit. Leider geht der dumme Michel zur Wahl und 
wählt sich selbst seine Schlächter: der durschnittliche Wähler schein 
etwas debil zu sein. Aber das hat ja schon der Einstein erkannt.

von Manfred (Gast)


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Hi, bin 55 und seit 30 Jahren Entwickler für Hard und Software 
(Embedded).
Mein Chef würde gerne noch erfahrene Leute einstellen, hier im 
Westerwald sind keine Leute zu bekommen.
Gruß
Manfred

von Michael S. (technicans)


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Manfred schrieb:
> Mein Chef würde gerne noch erfahrene Leute einstellen, hier im
> Westerwald sind keine Leute zu bekommen.

Gleich nebenan(?) in der Eifel kenne ich wenigstens einen,
aber der hat wohl langsam von solchen Versprechungen ohne
Inhalt und Perspektive die Nase voll. Die Zeiten sind vorbei
wo allein der Ruf der Firma reichte um für Nachschub zu
sorgen. Jetzt muss man langsam an die Resourcen ran die bisher
keiner wollte. Das wird dann allerdings etwas teurer als üblich
und das hat sich die Wirtschaft selbst zuzuschreiben.
Wenn das Angebot ernst gemeint ist, Substanz hat, dann animiere
mal deinen Chef seinen Bedarf entsprechend hier durch den
Forenbetreiber, mit allem was dazu gehört, zu veröffentlichen.
Kontakt bekommste über den Link in der aller untersten linken
Ecke jeder Webseite in diesem Forum.

von Ich (Gast)


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Manfred schrieb:
> Mein Chef würde gerne noch erfahrene Leute einstellen, hier im
> Westerwald sind keine Leute zu bekommen.

Was macht dein Chef um Leute zu bekommen?
In der örtlichen Tageszeitung bringt eine Stellenanzeige recht wenig.

Da du Ü50 bist, nehme ich mal an, dein Chef hat keinen Jugendwahn.

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:
> Da du Ü50 bist, nehme ich mal an, dein Chef hat keinen Jugendwahn.

Wenn er vor z.B. drei Jahren erst eingestellt wurde und noch nicht
50 war, wird Manfred wohl automatisch heute anders da stehen.

von Kamuru (Gast)


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Es kommt natürlich auf die Qualifikationen an und wie begehrt diese 
gerade auf dem Markt sind. In bestimmten Firmen und Bereichen kann man 
erst ab einem gehobeneren Altern arbeiten, da zuvor die Erfahrung 
einfach fehlt.

Ausserdem erweitert so ein Jobwechsel und Herbst des Berufslebens ja 
nocheinmal den Horizont, vorallem wenn man zuvor nur in ein und der 
selben Firma war.

http://ausbildung-studium-karriere.blogspot.com/

von Hendrik L. (lbd)


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Hallo,

bin Ing. und ...  Mitte 50 und konnte mich zwischen 3 neuen Jobs 
entscheiden.

Arbeite als Manager, habe Mehrfachqualifikation mit Hochschulabschlüssen 
und internationale Erfahrung.

Gehalt war verhandelbar. Wichtig ist, die Qualifikation wird gebraucht 
und man hat SICH SELBST FORTGEBILDET. Nicht erst darauf warten, dass der 
AG freistellt und Training zahlt.

Habe gestern wieder einen Anruf vom Headhunter bekommen, habe ihm 
gesagt, ich sei 55 ....! Er - kein Problem! Konnte ihn nur los werden, 
in dem ich sehr deutlich gesagt habe, dass es keinen Sinn macht, 
weiterzureden.

Wie so oft im Leben - es kommt immer drauf an, man sollte nicht 
verallgemeinern.

von Michael S. (technicans)


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Hendrik L. schrieb:
> Gehalt war verhandelbar.
Wie erfreulich - Höhe?
> Wichtig ist, die Qualifikation wird gebraucht
Zeig mir einen Betrieb der nur aus Jux und Dollerei einstellt?
> und man hat SICH SELBST FORTGEBILDET.
Soll heißen, man hat es selbst bezahlt? Die Güte so mancher
Fortbildung lässt manchmal sehr zu Wünschen übrig, ist meist zu teuer
und dann kommt es vor, das man das erlernte gar nicht benötigt oder
der Arbeitgeber einfach der Nachweis nicht anerkannt o.ä. wird.
> Nicht erst darauf warten, dass der
> AG freistellt und Training zahlt.
Das wird sich kaum vermeiden lassen wenn man mit einem
neuen System konfrontiert wird das man bisher nicht kannte
und man auch im Betrieb keine Ressourcen hat, das zu kompensieren.
Da wird sich dann eine Schulung nicht vermeiden lassen.
Außerdem hängt das ganze von der Branche, DEM GEBIET und noch
einigen andern nicht ganz unwichtigen Kriterien ab. Eine ganze
Menge Firmen haben auf ihren Webseiten Jobleichen liegen, die
öffentlich anzubieten sich aber anscheinend keiner drum schert.
Die Jobs sind dann wohl nicht so wichtig wenn sich keine SAU
drum kümmert? Dann wirds da wohl auch nichts zu verdienen geben.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
>> und man hat SICH SELBST FORTGEBILDET.
> Soll heißen, man hat es selbst bezahlt? Die Güte so mancher
> Fortbildung lässt manchmal sehr zu Wünschen übrig, ist meist zu teuer
> und dann kommt es vor, das man das erlernte gar nicht benötigt oder
> der Arbeitgeber einfach der Nachweis nicht anerkannt o.ä. wird.

Natürlich selbst bezahlt. Es ist schließlich nur im eigenen Interesse. 
Desweiteren ist die Tatsache, dass es schlechte Fortbildungen gibt kein 
Arguemnt dafür, sich überhaupt nicht fortzubilden. Die Anerkennung des 
Arbeitgebers der konkreten Fortbildung ist auch völlig irrelevant - 
wichtig ist das, was man damit dann selbst erreichen kann.

Fortbildung ist nicht für den Arbeitgeber!

Michael S. schrieb:
> Das wird sich kaum vermeiden lassen wenn man mit einem
> neuen System konfrontiert wird das man bisher nicht kannte
> und man auch im Betrieb keine Ressourcen hat, das zu kompensieren.

Es gibt sicher viele Fälle, in denen es im Interesse des Arbeitgebers 
ist, dass sich seine Arbeitnehmer fortbilden. In diesem Fall wird das in 
der Regel in der Arbeitszeit durchgeführt und auch bezahlt.

Aber trotzdem muss man sich darüber hinaus noch weiter qualifizieren.

von Hendrik L. (lbd)


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Michael S. schrieb:
> Hendrik L. schrieb:
>> Gehalt war verhandelbar.
> Wie erfreulich - Höhe?

Sechststellig.


>> Wichtig ist, die Qualifikation wird gebraucht
> Zeig mir einen Betrieb der nur aus Jux und Dollerei einstellt?

gibt es nicht - man braucht mich!

>> und man hat SICH SELBST FORTGEBILDET.
> Soll heißen, man hat es selbst bezahlt? Die Güte so mancher

Ja - meine Studien habe ich auch selbst bezahlt. Kann man steurerlich 
absetzen

> Fortbildung lässt manchmal sehr zu Wünschen übrig, ist meist zu teuer
> und dann kommt es vor, das man das erlernte gar nicht benötigt oder
> der Arbeitgeber einfach der Nachweis nicht anerkannt o.ä. wird.

Ja, man muss - wie immmer im Leben - aufpassen, dass man nicht 
beschissen wird.

>> Nicht erst darauf warten, dass der
>> AG freistellt und Training zahlt.
> Das wird sich kaum vermeiden lassen wenn man mit einem
> neuen System konfrontiert wird das man bisher nicht kannte

Wenn man will, geht es!

> Eine ganze
> Menge Firmen haben auf ihren Webseiten Jobleichen liegen, die
> öffentlich anzubieten sich aber anscheinend keiner drum schert.
> Die Jobs sind dann wohl nicht so wichtig wenn sich keine SAU
> drum kümmert? Dann wirds da wohl auch nichts zu verdienen geben.

Auf die brauchst Du Dich ja auch nicht zu berwerben! Musst Dir die Jobs 
rauspicken, die gut sind. Das lernst Du sehr schnell - einfach mal 
anfangen.Versuch schadet und kostet (so gut wie) nichts.

von Michael S. (technicans)


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Hendrik L. schrieb:
> Sechststellig.
Glückwunsch
>
>>> Wichtig ist, die Qualifikation wird gebraucht
>> Zeig mir einen Betrieb der nur aus Jux und Dollerei einstellt?
>
> gibt es nicht - man braucht mich!
Wirklich sehr nachvollziehbar. BWLer?
>>> und man hat SICH SELBST FORTGEBILDET.
>> Soll heißen, man hat es selbst bezahlt? Die Güte so mancher
Hab ich parallel zur Ausbildung -> VHS und später parallel zum Job
-> Technikerschule gemacht. Hat auch was gebracht bis ich auf
schlitzohrige Arbeitgeber traf die mit der Probezeit rum getrickst
haben. Später (02/03) hab ich dann eine weiterführende Qualifikation
-> IHK auf Ingenieurniveau gemacht. Dann kollabierte der Arbeitsmarkt
...
> Ja - meine Studien habe ich auch selbst bezahlt. Kann man steurerlich
> absetzen
Man kann nur was absetzen wenn man auch was verdient und Steuern zahlt.
>> Fortbildung lässt manchmal sehr zu Wünschen übrig, ist meist zu teuer
>> und dann kommt es vor, das man das erlernte gar nicht benötigt oder
>> der Arbeitgeber einfach der Nachweis nicht anerkannt o.ä. wird.
>
> Ja, man muss - wie immmer im Leben - aufpassen, dass man nicht
> beschissen wird.
Wenn der Träger (GmbH) insolvent wird, was dann?
(Zumindest gabs noch den Abschluss)
>>> Nicht erst darauf warten, dass der
>>> AG freistellt und Training zahlt.
>> Das wird sich kaum vermeiden lassen wenn man mit einem
>> neuen System konfrontiert wird das man bisher nicht kannte
>
> Wenn man will, geht es!
Wille allein reicht nicht, Geld regiert die Welt.
>> Eine ganze
>> Menge Firmen haben auf ihren Webseiten Jobleichen liegen, die
>> öffentlich anzubieten sich aber anscheinend keiner drum schert.
>> Die Jobs sind dann wohl nicht so wichtig wenn sich keine SAU
>> drum kümmert? Dann wirds da wohl auch nichts zu verdienen geben.
>
> Auf die brauchst Du Dich ja auch nicht zu berwerben! Musst Dir die Jobs
> rauspicken, die gut sind. Das lernst Du sehr schnell - einfach mal
> anfangen.Versuch schadet und kostet (so gut wie) nichts.
Klar massenhaft Bewerbungen schreiben bei dieser gelebten
bedingungsfeindlichen Bewerbungskultur. Bombenidee. Helfen würde
nur Vitamin B oder eine eigene TRAGFÄHIGE Existenz.

Für H4er Ü50 ist der Zug eh abgefahren. H4 kann man verleugnen.
Seine Geburt niemals. Ich würde ja einen SPS-Kurs machen, aber
das Jobcenter hat schon abgeschmettert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2336235:

> Mit bestandener Führerscheinprüfung hast du eigentlich in der Formel-1
> auch keine Chance, hast du dort eigentlich nichts verloren!

Das sehe ich auch so. Ist ähnlich wie bei Embedded Systemen, bzw. ein 
µC-Board, wo man erst mal lernt, eine LED blinken zu lassen. Dann kann 
man eine reale Anwendung noch lange nicht.

Insofern sind viele Kurse vom Amt Nonsens, reine Beschäftigungstherapie. 
Vieles von dem kann man besser in Ruhe zu Hause probieren. Wenn man 
einen Sinn darin sieht. So sehe ich es für mich, und verhalte mich dem 
gegenüber auch dementsprechend.

Ich war ja schon mal bei einem Anlagenbauer, wo teils SPS mitspielte. 
Und schaute ein wenig bei den Kameraden zu, und auf die 
Entwicklungstools. Sie entwickelten mit spezieller Software auch die 
SPS-Hardwaremodule, die dann wieder bei einem Hardwarehersteller in 
Auftrag gegeben werden. Da geht viel mehr ab, als nur SPS programmieren 
zu lernen.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Insofern sind viele Kurse vom Amt Nonsens, reine Beschäftigungstherapie.

Weniger Beschäftigungstherapie, aber dafür prima um
Arbeitslosenstatistiken damit zu schönen.

von Michael S. (technicans)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2336235:
> Was würde dir das bringen,
kommt drauf an was man mit Wissen anstellt.
> dann wärst du eigentlich auch nur einer von vielen.
Jeder ist der Mittelpunkt des Universums.
> Ein Kurs reicht nicht um hier ganz vorne mitzuspielen.
Wäre aber ein Anfang und dann gibts ja auch noch andere Möglichkeiten.
> Mit bestandener Führerscheinprüfung hast du eigentlich in der Formel-1
> auch keine Chance, hast du dort eigentlich nichts verloren!

Dafür braucht man auch keinen Lappen, weil es kein öffentlicher
Verkehrsraum ist, wo Formel-1 ja nicht statt findet oder haste mal
gehört das die Flicks da ne Führerscheinkontrolle auf den
Nürburgring machen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Weniger Beschäftigungstherapie, aber dafür prima um
> Arbeitslosenstatistiken damit zu schönen.

So ist das. Die reale Arbeitslosenzahl liegt ja wohl irgendwo bei 12 bis 
16 Millionen. Nicht durch Statistiken und Definitionen beschönigt.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> So ist das. Die reale Arbeitslosenzahl liegt ja wohl irgendwo bei 12 bis
> 16 Millionen. Nicht durch Statistiken und Definitionen beschönigt.

Wo haste denn die Zahlen her? So 2,9 Millionen verbreitet die staatlich
Propagandamaschinerie, aber wenn man die 1,5 Millionen die in Massnahmen
versteckt sind hinzu rechnet kommt man bestenfalls auf 4,4 Millonen.
Auf der Homepage der AA stehen 3,14 Millonen Profile. Witziger Weise
der Kreiszahl Phi nicht ganz unähnlich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wo haste denn die Zahlen her? So 2,9 Millionen verbreitet die staatlich
> Propagandamaschinerie,

Schau mal in Sozialseiten und Sozialforen hinein. Dort findet man andere 
Zahlen, die von den Offiziellen etwas abweichen:

http://www.theonussbaum.de/seiten/arbeitslos/arbeitslosenzahlen.htm

Falls der Link nicht reicht, habe ich noch etwas Nachschlag. Ich wollte 
jetzt nur nicht noch meine anderen gespeicherten Links durchforsten, und 
nahm den erstbesten.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Falls der Link nicht reicht

Wozu sollte der Link reichen? Um deine vermuteten 12-16 Mio. Arbeitslose
zu stützen? Also da hab ich nur erhebliche geringere Zahlen gelesen.
Leider sind die trotzdem noch zu viel und differenziert, das da auch
keine konkreten belastbaren Zahlen glaubhaft sind.
Naja, traue halt keinen Zahlen, die du nicht selbst gefälscht hast. 
Hauptsache man brummt uns nicht noch Bürgerarbeit auf. Für solche
Scherze sind wir wohl schon zu alt. Wir werden sehen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Also da hab ich nur erhebliche geringere Zahlen gelesen.

Na gut, dann glaub du mal lieber die offiziellen Zahlen.

Wenn man die Tabellen und Beschreibungen richtig und exakt 
interpretiert, kommt man schon auf 6-7 Millionen.

Hast du die Randgruppen bedacht, die per Definition nicht als arbeitslos 
zählen? Krank geschriebene, Leute in Maßnahmen, Leute mit ALG- oder 
Vermittlungssperren, älter als 58, usw.?

Wenn du nur krank geschrieben bist, zählst du über die Krankheit nicht 
mehr als Arbeitsloser. Schon Hammer, oder? Wie klein kariert man da bei 
den Betroffenen sogar Tage zählt?

Und dann hast du noch komplett die Dunkelziffer übersehen. Z.B. Leute, 
die sich gar nicht arbeitslos meldeten, und irgend was anderes machen, 
wie z.B. 400€-Jobs. Oder gar Schwarzarbeit. Oder über dem Schonvermögen 
liegen, und vom Amt nicht drangsaliert werden wollen. Da gibt es bei den 
Ing. über 50 nicht wenige. Oder Studienabsolventen und fertige Azubis, 
die bei Muttern wohnen, und sich auch nicht arbeitslos gemeldet haben? 
Schüler, die keine Ausbildungsstelle fanden? Die werden auch nicht mit 
gezählt. Es gibt auch mal welche, die unter der Brücke landen. Werden 
auch nirgends mehr registriert.

Ich befürchte da, meine 12-16 Millionen sind kein faules Ei, wenn man 
wirklich mal alles berücksichtigt.

von voodoofrei (Gast)


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@Wilhelm Ferkes: Du hast die Rentner vergessen!

von Wilhelm F. (Gast)


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voodoofrei schrieb:

> @Wilhelm Ferkes: Du hast die Rentner vergessen!

Nimms leicht, nimm Dynamit. ;-)

von voodoofrei (Gast)


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Obwohl - durch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters 
erledigt sich das auch... :-b

von Wilhelm F. (Gast)


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voodoofrei schrieb:

> Obwohl - durch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters
> erledigt sich das auch... :-b

Da hast du Recht. Den Arbeitslosen versucht man, mit 58 in Richtung 
Rente zu bewegen. Oder besser, zu nötigen. Er hat dann in Zukunft, die 
es betrifft mit den 67 Jahren, eben 9 Jahre anstatt 7 Jahre Frührente. 
Mit allen positiven und negativen Eigenschaften.

Und die Frührente besteht bei vielen Menschen aus Hartz-IV. Du brauchst 
mit 50, wenn du arbeitslos wurdest, egal was du vorher verdientest, nur 
mal eine Rentenlücke z.B. durch eine ALG-Sperre von 3 Monaten zu 
bekommen. Dann ist dein Erwerbsminderungsrentenanspruch für alle Zeiten 
futsch. Zur Erklärung: Wenn man 30 Jahre gearbeitet hat, liegt die 
Erwerbsminderungsrente immer noch auf einem Mehrfachen von Hartz. Ich 
war wegen sowas bei der Filiale meiner Rentenversicherung. Weil ich 
vergangenes Jahr eine Sperre vom Amt bekam. Die sich aber nachträglich 
als unrechtmäßig heraus stellte. Die sagten mir, das ist nach den 
Arbeitsmarktgesetzen alles legal, das Zusammenspiel Arbeitslosigkeit mit 
Rentenversicherung gewollt, und für mich als Betroffener äußerst böse.

Werde ich jetzt mit knapp Ü50 noch mal schwer krank, und erhalte voran 
eine Vermittlungssperre von 3 Monaten wegen irgend einer Unartigkeit, 
dann geht es mit 52 mit Hartz-IV weiter. Mein Erwerbslosenrentenanspruch 
verfällt durch eine einzige Sperre vom Amt vollständig. Egal, ob ich 
dann noch mal eine Arbeit finden würde oder nicht, ich erwerbe den 
Anspruch zur Erwerbsminderung nie wieder.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Dann ist dein Erwerbsminderungsrentenanspruch ...

Wenn du Krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten kannst
dann ist das sicher eine wichtige Sache die man nicht
gefährden sollte, aber glaubst du, so krank zu werden
das das wirklich mal bei dir greift und von Nutzen wäre?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Dann ist dein Erwerbsminderungsrentenanspruch ...
>
> Wenn du Krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten kannst
> dann ist das sicher eine wichtige Sache die man nicht
> gefährden sollte, aber glaubst du, so krank zu werden
> das das wirklich mal bei dir greift und von Nutzen wäre?

Mit 50-65 ist man gesundheitlich durchaus schon gefährdeter als mit 20. 
Ich hoffe mal, daß ich noch eine Weile durchhalte. Denn krank würde ich 
laut Rentenversicherung irgendwann erwerbsunfähig geschrieben, und 
bekäme Erwerbsminderungsrente, wenn ich noch keine ALG-Sperre oder 
Vermittlungssperre hatte. Sonst mit Sperre exakt Hartz-IV. Eine Sperre 
ist eine ordentliche überdimensionale Ohrfeige, die sich gewaschen hat. 
Man braucht dazu einen schlimmen Drecksjob nur mal als unzumutbar zu 
befinden. Ich meine keine Scheiße und Gülle, das ist ja harmlos. Z.B. 
wenn man den radioaktiv strahlenden Innenteil eines AKW nicht reinigen 
möchte, wenn einen ein Personaldienstleister dazu auserkoren hat. Das 
wärs dann. Nebenbei arbeiten und zuverdienen ist dann auch beschränkt. 
Mit so einem Vorfall von willkürlicher Sperre muß man auf jeden Fall 
unbedingt ein Verfahren beim Sozialgericht anstreben. Die Sozialgerichte 
sind ja auch schon überlastet mit Ungerechtigkeitsvorfällen beim Amt. 
Sonst ist man sofort geliefert.

Mein Blutdruck ist im Augenblick so gut, wie noch nie im Leben zuvor. 
Freude!!! Mehrere Messungen in den letzten Monaten. Vielleicht regt mich 
nichts mehr auf. Ist auch gut so. Anders rum gehts ja auch nicht. Aber 
es ist ja bekannt, daß es nun mal typische Alterskrankheiten gibt, die 
wichtigsten wohl Schlaganfall und Herzinfarkt und Krebs. Habe einen Mann 
im nicht so nahen Bekanntenkreis, Maurer, bekam mit 50 Krebs, und wurde 
beim kleinen Bauunternehmer auf dem Dorf sofort gefeuert. Ein Schicksal 
kommt selten alleine. Aktuell nach 2 Jahren Genesung versuchen sie mit 
ihm beim Amt die Wiedereingliederung. Wir wissen ja, was das ist. In so 
einem Unternehmen, wo er vorher war, wird er nie mehr eingestellt 
werden. Eher mit Hartz-Einkommen Ärsche in der Altenpflege abwischen, 
oder als Hilfsarbeiter Schlitze klopfen.

Hier gegenüber meiner Wohnung befindet sich ein öffentliches Gebäude. 
Ehemals ein privates Einfamilienhaus. Ist wohl eine Therapieanstalt für 
Drogensüchtige. Es kommt hier alle 2 Wochen ein Transporter einer 
Beschäftigungsgesellschaft vorgefahren, der 3 alte Männer um die 60 
auslädt. Einer im Blaumann mit Gehkrücke. Sind wohl auch Hartzer. Die 
mähen den ganzen Tag 50 Quadratmeter Rasen, schneiden ein paar Hecken, 
und bewegen sich in Zeitlupe. Meistens sieht man sie aber zusammen 
stehen, und Witze reißen. Wie in der Kneipe bei Dittsche. Herrlich.

Heute war die Leyens in den Radionachrichten. Sie bekommen wohl 
allmählich doch Angst, daß in ein paar Jahren zu viele Menschen in die 
Altersarmut gehen. Mit denen ist ja bezüglich Kaufkraft dann kein großer 
Staat mehr zu machen. Sie möchten jetzt eine Gruppe etwas bevorzugen, 
allerdings haben sie schon wieder seltsame Bedingungen, die nur 5 
Bundesbürger erfüllen: Man muß 30 Jahre gearbeitet haben, 40 Jahre 
versichert gewesen sein, und 5 Jahre einen privaten Rentenbeitrag 
irgendwo eingezahlt haben. Klingt ja schön und gut. Sind wieder irgendwo 
Wahlen? Bei einem einzigen Vorfall mit dem Amt bekommt man eine 
3-Monats-Sperre, und erreicht dadurch die 40 Jahre Versicherungsdauer 
nie mehr. Plötzlicher Riß. Denn nach der Sperre wird nicht weiter 
angerechnet. Habe ich exakt so von den Rentenversicherungsberatern.

Man sollte nicht fest auf seine Rente spekulieren. Habe viel zu viele 
Menschen gesehen, die vorher abdankten. Keinen Alkohol tranken, und 
nicht rauchten. Dem Staat seis dann geschenkt. Einfach den Tag genießen, 
Kopf frei machen, an nicht viel anderes denken.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Heute war die Leyens in den Radionachrichten...
Hab ich auch gehört und sofort mit dem Kopf geschüttelt.
Wer der Frau eigentlich solche Flausen in den Kopf setzt,
möchte ich mal wissen?

Meinst du, wenn du erst mal auf Hartz 4- Nieveau gelandet
bist, das du im Erwerbsminderungsfall dich dann noch verbessern
kannst? Ein Angehöriger spekuliert da nämlich drauf, aber
der hat schon 80% Schwerbehinderung wegen einer schweren
Krankheit als Kind.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Ein Angehöriger spekuliert da nämlich drauf, aber
> der hat schon 80% Schwerbehinderung wegen einer schweren
> Krankheit als Kind.

Dann soll er es allerschnellstens durchziehen. Am besten gestern.

Ich gehöre ja noch zu irgend einer 1960-er Regelung, ich glaube, ab 1961 
oder 1964 geboren gibt es grundsätzlich keine Erwerbsminderungsrente 
mehr in Verbindung mit Onkel Hartz. Weiß es aber nicht ganz genau.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Meinst du, wenn du erst mal auf Hartz 4- Nieveau gelandet
> bist, das du im Erwerbsminderungsfall dich dann noch verbessern
> kannst?

Nur schwarz. Anders sehe ich da nichts.

von voodoofrei (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich gehöre ja noch zu irgend einer 1960-er Regelung, ich glaube, ab 1961
> oder 1964 geboren gibt es grundsätzlich keine Erwerbsminderungsrente
> mehr in Verbindung mit Onkel Hartz.

Wenn du vor dem 2. Januar 1961 geboren bist, hast du Glück gehabt! (Wenn 
du Erwerbsunfähig wirst)

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