Forum: PC Hard- und Software Wie viele kbit/s man mit folgender Ethernet-Karte maximal übertragen?


von GeBa (Gast)


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Hallo,

kann mir jemand sagen, wie viel kbit/s man mit folgender Ethernet-Karte 
maximal übertragen kann?

T292320XR7AZ0 PCI ETHERNET CARD, auf dem Chip steht RTL8139B

Beim Googeln kommen zwar Treffer, aber leider finde ich dort keine 
technische Angaben.

von Matthias K. (mkeller)


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von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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100000 kBit/s würde ich sagen, wenn ich mich richtig erinnere...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Random ... schrieb:
> 100000 kBit/s würde ich sagen, wenn ich mich richtig erinnere...

Tust Du aber nicht. Der RTL 8139 ist ein 100 MBit/sec-Baustein. 100 
GBit/sec kann der nicht übertragen.

von Volker Z. (vza)


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Der nutzbare Durchsatz hängt aber auch von der Paketgröße ab.

Mal mit netio gemessen:

TCP connection established.
Packet size 1k bytes: 7652 KByte/s Tx, 6545 KByte/s Rx.
Packet size 2k bytes: 7732 KByte/s Tx, 8233 KByte/s Rx.
Packet size 4k bytes: 9499 KByte/s Tx, 9531 KByte/s Rx.
Packet size 8k bytes: 10279 KByte/s Tx, 10820 KByte/s Rx.
Packet size 16k bytes: 10662 KByte/s Tx, 11153 KByte/s Rx.
Packet size 32k bytes: 11210 KByte/s Tx, 11233 KByte/s Rx.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

>> 100000 kBit/s würde ich sagen, wenn ich mich richtig erinnere...
>
> Tust Du aber nicht. Der RTL 8139 ist ein 100 MBit/sec-Baustein. 100
> GBit/sec kann der nicht übertragen.

Öhm. Worin besteht der Unterschied zwischen 1000 kBit und 1 MBit?

von GeBa (Gast)


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Kann ich also davon ausgehen, dass die Karte locker mehr als 10000 
kBit/s schafft?

Auf der Karte steht noch "Complies with FCC CLASS A". Was bedeutet das?

von J.-u. G. (juwe)


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GeBa schrieb:
> Kann ich also davon ausgehen, dass die Karte locker mehr als 10000
> kBit/s schafft?

Gemäß Volkers Messung ist die Karte selbst im schlechtesten Fall noch um 
den Faktor 5 schneller.

Natürlich vorausgesetzt, dass das Netzwerksegment in dem Du die Karte 
betreibst, nicht schon ausgelastet ist.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
>>> 100000 kBit/s würde ich sagen, wenn ich mich richtig erinnere...
>>
>> Tust Du aber nicht. Der RTL 8139 ist ein 100 MBit/sec-Baustein. 100
>> GBit/sec kann der nicht übertragen.
>
> Öhm. Worin besteht der Unterschied zwischen 1000 kBit und 1 MBit?

:-) Reingelegt ^^
Der OP fragte nach kBit/s, diese Frage hab ich ihm beantwortet **g**

von Klaus (Gast)


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GeBa schrieb:
> Auf der Karte steht noch "Complies with FCC CLASS A". Was bedeutet das?

Das gibt die amerikanische EMV Norm an, der die Karte genügen soll.

MfG Klaus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
> Gemäß Volkers Messung ist die Karte selbst im schlechtesten Fall noch um
> den Faktor 5 schneller.

Wenn er denn gegen eine solche Karte gemessen hat.

Um mal aus dem zugehörigen FreeBSD-Treiber zu zitieren:
1
/*
2
 * The RealTek 8139 PCI NIC redefines the meaning of 'low end.' This is
3
 * probably the worst PCI ethernet controller ever made, with the possible
4
 * exception of the FEAST chip made by SMC. The 8139 supports bus-master
5
 * DMA, but it has a terrible interface that nullifies any performance
6
 * gains that bus-master DMA usually offers.
7
...
8
 *
9
 * It's impossible given this rotten design to really achieve decent
10
 * performance at 100Mbps, unless you happen to have a 400Mhz PII or
11
 * some equally overmuscled CPU to drive it.
12
...

OK, der Chip und der zugehörige Treiber sind schon ein paar Jahre alt,
mit aktuellen CPUs könnte man da also wirklich etwas schneller sein
als zu seiner Einführungszeit, aber insgesamt darf man von RealTek
vor allem erwarten, dass sie billigst sind, danach, dass sie
billigst sind, danach vielleicht dann irgendwann, dass sie wenigstens
leidlich funktionieren.  Wenn man wirklich Durchsatz haben will,
sollte man wohl von RealTek eher die Finger lassen.  Sinngemäß trifft
das nach wie vor auch auf aktuelle RealTek-Hardware zu, nur dass es
sich dort eben um Gigabit-Ethernet handelt, das zwar sicher schneller
als 100 Mbit/s ist, aber immer noch weit entfernt von Gigabit.

von (prx) A. K. (prx)


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Realteks haben auch in Performance-Vergleichen bei GBit-Ethernet 
schlecht dagestanden, weil im Vergleich zu allen anderen Varianten hohe 
Prozessorlast. Andererseits kann die heute bei Clients unwichtig sein, 
weil Leistung im Überschuss vorhanden ist und sie zu dem Zeitpunkt 
ausserdem oft nicht anderweitig gebraucht wird. Anders bei Servern, 
weshalb man da nur Broadcom und Intel findet.

von Robert L. (lrlr)


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>unless you happen to have a 400Mhz PII or
> * some equally overmuscled CPU

:-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert L. schrieb:
>>unless you happen to have a 400Mhz PII or
>> * some equally overmuscled CPU
>
> :-)

Daher schrob ich ja: diese Hardware und der entsprechende Treiber
sind jetzt reichlich ein Jahrzehnt alt.  Trotzdem ist es natürlich
bezeichnend für die Art Hardware, die diese Firma baut.

von (prx) A. K. (prx)


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Robert L. schrieb:

>>unless you happen to have a 400Mhz PII or
>> * some equally overmuscled CPU
>
> :-)

Jau, lachhaft heute, aber skalier das mal hoch auf einen GBit-Adapter.

von Reinhard S. (rezz)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Random ... schrieb:
>> 100000 kBit/s würde ich sagen, wenn ich mich richtig erinnere...
>
> Tust Du aber nicht. Der RTL 8139 ist ein 100 MBit/sec-Baustein. 100
> GBit/sec kann der nicht übertragen.

100.000 kBit/s sind doch 100 MBit/s??

von Georg A. (Gast)


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>  Sinngemäß trifft das nach wie vor auch auf aktuelle RealTek-Hardware
> zu, nur dass es sich dort eben um Gigabit-Ethernet handelt, das zwar
> sicher schneller als 100 Mbit/s ist, aber immer noch weit entfernt
> von Gigabit.

Das ist leider Unfug, auch wenn es immer wieder behauptet wird. Realtek 
hat sich mit den 8139 (ohne C) den Ruf ziemlich ruiniert, weil die 
DMA-Engine nur an 16er/32er-Grenzen anfangen konnte und damit ziemliches 
Rumkopieren per CPU notwendig war.

Die Chinesen sind aber nicht blöd, vor allem lernen sie aus ihren 
Fehlern, eine Eigenschaft, die in D wohl nicht mehr existiert. 8139C+ 
und alle GBit-Chips haben eine gute und flexible DMA-Einheit. Die 
Gbit-Teile kommen problemlos auf über 100MByte/s, selbst über PCI. 
Sicher haben sie kein TCP-Offloading und bei IPv6 gibts wg. fehlender IP 
Prüfsummenberechung leichte Performanceverluste, aber solange man keinen 
(richtigen!) Server hat, ist das ziemlich belanglos.

Und wenn es Performanceprobleme gibt, können die auch ganz woanders 
liegen. Wir haben hier ein Monitoringsystem, dass 3*80MByte/s als 
IPv6-UDP-Stream über drei GBit-Interfaces annimmt und auf drei SSDs 
aufzeichnet. Mit einem Q95xx gab das nach ca. 20s Aussetzer, 
Gesamt-CPU-Last ca. 90%. 3*Realtek raus und die teuren Intels rein hat 
nicht geholfen, die CPU-Last blieb unverändert. Da war wohl intern die 
IO-Bandbreite erreicht, auch weil die Aussetzer sehr regelmässig und 
kurz waren. Erst ein Wechsel auf ein Sandybridge-System hat geholfen, da 
tuns auch wieder die billigen Realteks. Damit gehen die 240MByte/s/(!) 
jetzt minutenlang ohne Aussetzer, die Last ist bei ca. 30%.

von GeBa (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> OK, der Chip und der zugehörige Treiber sind schon ein paar Jahre alt,
> mit aktuellen CPUs könnte man da also wirklich etwas schneller sein
> als zu seiner Einführungszeit, aber insgesamt darf man von RealTek
> vor allem erwarten, dass sie billigst sind, danach, dass sie
> billigst sind, danach vielleicht dann irgendwann, dass sie wenigstens
> leidlich funktionieren.

Habe grade keine andere Karte zur Hand. Will damit eine Verbindung zu 
einem Kabelmodem herstellen (bis zu 10.000 kbit/s Download, bis zu 1.024 
kbits/ Upload). Alternativ wäre das auch über USB möglich, aber die 
Verwendung der besagten Karte scheint mir irgendwie der bessere Weg. 
Wenn das zu lahm wird, bestelle ich einfach noch eine bessere Karte, die 
brauch bloß ein paar Tage, bis sie eintrifft...

von Georg A. (Gast)


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10Mbit Download (= nur 1.2MByte/s) sind selbst für die älteste 
Realtek-Karte kein Problem, lass dich hier nicht irre machen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Georg A. schrieb:
> 10Mbit Download (= nur 1.2MByte/s) sind selbst für die älteste
> Realtek-Karte kein Problem, lass dich hier nicht irre machen.

Das sehe ich auch so.

Senden und Empfangen einer 10⁸ Byte großen Datei per FTP mit einer
RTL8139-Karte geht bei mir in jeweils 8,56 Sekunden. Das entspricht
93,5MBit/s Nutzdaten, was schon recht dicht an den theoretischen
100MBit/s liegt, wenn man den unvermeidlichen Protokolloverhead
berücksichtigt. Am anderen Ende des Netzwerks steht ein Laptop mit
Broadcom BCM5755M-Adapter, dazwischen noch ein Switch.

Der Realtek wird also durch deinen 10MBit/s-Kabelanschluss nur minimal
beansprucht werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Für diese Anforderungen hätte ja noch eine gute 10 Mbit/s-Karte genügt
(also alles jenseits der simplen NE2000-Clones). ;-)

von GeBa (Gast)


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Danke für die Infos!

Habe noch eine Frage, die Karte wurde automatisch von XP erkannt und ist 
jetzt in der Systemsteuerung als
REALTEC RTL8139-Familie-PCI Fast Ethernet- NIC#2
aufgeführt.

Gehe ich recht in der Annahme, dass keine weiteren Treiber für die Karte 
installiert werden müssen?

von Nico S. (nico22)


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GeBa schrieb:
> Gehe ich recht in der Annahme, dass keine weiteren Treiber für die Karte
> installiert werden müssen?

Ja.

von GeBa (Gast)


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Eine Frage hätte ich noch (die Anleitung zum Modem sagt dazu leider 
nichts):


Wenn ich das Kabelmodem mit dem Kabelanschluss in der Wand und der 
Netzwerkkarte des PCs verbunden habe, mit welcher Software komme ich 
dann über die Netzwerkkarte ins Internet?

Braucht man überhaupt eine spezielle Software oder kann man direkt 
Modzilla starten und los?

Oder müssen noch irgendwelche Parameter eingestellt werden. z.B. in der 
Systemsteuerung unter "Internetoptionen" oder "Netzwerkverbindungen"?

von Peter II (Gast)


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das kommt auf den anbieter drauf an.

Entweder geht gleich alles, oder du musst eine neue 
"breitbandverbindung" anlegen und den Benutzername und das Kenntwort 
eintragen.

von J.-u. G. (juwe)


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GeBa schrieb:
> Wenn ich das Kabelmodem mit dem Kabelanschluss in der Wand und der
> Netzwerkkarte des PCs verbunden habe, mit welcher Software komme ich
> dann über die Netzwerkkarte ins Internet?

Mit einer PPPoE Software. Sollte Windows XP aber von sich aus 
beherrschen:

http://www.netzwerktotal.de/tdslwinxp.htm

von Georg A. (Gast)


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Jungs, Kabel hat aber auch gar nichts mit DSL zu tun. Der Provider kennt 
das Modem ("Provisioning"), da braucht man keinen Usernamen etc.

Für Kabelmodems braucht man auf dem Interface nur DHCP (in Windosisch 
wohl der Default "Adresse automatisch beziehen"). Das Modem (naja, eher 
das CMTS beim Provider...) gibt dem PC dann Adresse, Nameserver und 
Routinginfo.

von J.-u. G. (juwe)


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Georg A. schrieb:
> Jungs, Kabel hat aber auch gar nichts mit DSL zu tun.

Hast vollkommen recht. Habe wohl nicht aufmerksam genung gelesen. Bitte 
meinen Beitrag ignorieren.

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