Hallo, ich möchte das Rauschen von diversen Quellen messen. Um das Rauschen über die Empfindlichkeitsschwelle des Spektrumanalysers zu heben, soll es erst um den Faktor 100 verstärkt werden. Dazu wollte ich einen LT1028 als nicht-invertierenden Verstärker verwenden. Als symetrische Versorgung dienen momentan noch zwei 12V Blei-Gel-Akkus. Komischerweise wird das IC so warm, dass man nach vielleicht einer Minute lieber die Versorgung abzieht. Eingang und Ausgang habe ich zur Fehlersuche mit jeweils 50 Ohm gegen Masse abgeschlossen. Laut Oszi gibt es an Eingang, Ausgang und Versorgung Schwingungen bei etwa 3MHz mit max 2mV Amplitude. Bin mir aber sicher, dass die von außerhalb eingekoppelt werden, da ich die auch seperat (nicht angeschlossen) an den Akkus messen kann. Ansonsten verstärkt der Verstärker wie er soll, aber er wird eben heiß. Den Schaltplan habe ich angehängt. Hat einer von euch ne Idee wieso der LT heiß wird? Mir fällt nix mehr ein, zumal die Schaltung ja auch tausendfach erprobt und nicht sonderlich kompliziert ist. Könnte die durch die Akkus eben doch nicht ganz symetrische Versorgung eine Rolle spielen? Vielen Dank fürs Kopfzerbrechen ;) Achso: Die Koppelkondensatoren sind Folienkondensatoren und keine Elkos wie im Schaltplan eingezeichnet.
50 Ohm Ausgang und 1uF Kondenator geht nicht, wie dir Figure Capacitance Load Handling sagt. Ausserdem wäre kleine Kondensatoren von + und - nach Masse in jdedem Fall nicht schlecht.
50 Ohm ist für den kleinen OP schon eine ziemliche Belastung. Im Datenblatt steht zwar "unbegrenzt kurzschlußfest", aber die Kurve "Voltage Gain vs Load Resistance" fängt erst bei 100 Ohm an und dort ist die Verstärkung nur noch um 1000-fach. MaWins Argument kommt noch dazu, vielleicht schwingt er so hoch, dass es auf dem Oszilloskop nicht mehr zu sehen ist (75 MHz GBW). Im Datenblatt sind Lastwiderstände > 600 Ohm genannt, das scheint mir gesünder. Der Ruhestrom kann es nicht sein, 24V * 7,5 mA sind nur 180mW. Vielleicht hilft der im Datenblatt erwähnte Kompensationskondensator pararlell zu den 50k.
MaWin schrieb: > 50 Ohm Ausgang und 1uF Kondenator geht nicht, > wie dir Figure Capacitance Load Handling sagt. Ah ok. Hatte mich für die 50 Ohm entschieden, weil das Messgerät auch einen Eingangswiderstand von 50 Ohm hat. Wenn ich die Figure richtig verstehe, ist ja aber nicht der Abschlusswiderstand am Ausgang entscheidend, sondern der am Eingang. Ergibt für mich ehrlich gesagt keinen Sinn. Würde nicht eher ein Widerstand in Reihe zum Ausgang (also Abschlusswiderstand erhöhen) Sinn machen? Einfach um die Last zu verringern. > Ausserdem wäre kleine Kondensatoren von + und > - nach Masse in jdedem Fall nicht schlecht. Die gibt es schon. Sind nicht eingezeichnet, aber vorhanden. Link zum Datasheet: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/lineartechnology/1028fa.pdf
Felix F. schrieb: > Ansonsten verstärkt der Verstärker wie er soll, aber er wird eben heiß. Muß er auch 8mA * 24V = 0,2W * 130 Grad/W = 26 Grad Temperaturerhöhung. Gruß Anja
Probier mal einen 50Ohm Widerstand in Reihe zu schalten mit dem Ausgangs-Kondensator. Und zwar vor den Kondensator.
Wie Anja schon schreibt, scheint es tatsächlich normal zu sein, dass er so warm wird. Der LT zieht auch nicht mehr Strom als er soll (8,8mA). Die Opamps mit denen ich bis jetzt zu tun hatte wurden nicht so warm, deshalb habe ich erstmal an einen Fehler gedacht. Zumal der LT ja extra auf geringes Rauschen ausgelegt ist und hohe Temperaturen und geringes Rauschen nicht so gut zusammen passen. Ich werde noch testen wie sehr ein Widerstand in Reihe zum Ausgang die Temperatur beeinflusst, ansonsten sehe ich das Problem damit als gelöst an. Vielen Dank und viele Grüße, FF
Felix F. schrieb: > Zumal der LT ja extra > auf geringes Rauschen ausgelegt ist und hohe Temperaturen und geringes > Rauschen nicht so gut zusammen passen. Geringes Rauschen erfordert niedrige Impedanzen. Und daher große Ströme. Rauscharme OPs haben zumindest in der Eingangsstufe entsprechend größere Ströme als Standard oder Low-Power Typen. Gruß Anja
Anja schrieb: > Geringes Rauschen erfordert niedrige Impedanzen. Wobei die Schaltung die guten Rauschwerte des LT1028 gar nicht ausnutzt. Der 500 Ohm Widerstand im Rückkopplungszweig dominiert das hier das Rauschen. Auf den Eingang bezogen ergibt sich ein Rauschen von etwas über 3nV/VHz. Würde man die Rückkopplung mit 2 kOhm und 20 Ohm aufbauen könnte man das rauschen auf knapp über 1nV/VHz drücken. Da es dann aber an Ausgangsstrom für das Messgerät fehlt, würde ich einen Impedanzwandler nachschalten. LG Christian
Vlt sollte man die Betriebsspannung reduzieren, sind 24V wirklich nötig? Eventuell kann man damit das Rauschen auch noch drücken, weniger Wärme und weniger Strom...
Christian L. schrieb: > Wobei die Schaltung die guten Rauschwerte des LT1028 gar nicht ausnutzt. > Der 500 Ohm Widerstand im Rückkopplungszweig dominiert das hier das > Rauschen. Auf den Eingang bezogen ergibt sich ein Rauschen von etwas > über 3nV/VHz. > Würde man die Rückkopplung mit 2 kOhm und 20 Ohm aufbauen könnte man das > rauschen auf knapp über 1nV/VHz drücken. Ich wollte die Schaltung erst mal zum laufen bekommen und dachte mir, dass größere Widerstände die "sicherere" Wahl wären, da sie den Ausgang des OPV nicht so belasten. Später wollte ich die Widerstände noch so weit wie möglich verkleinern. Viele Grüße Felix
50 K als Widerstand in der Rückkopplung ist schon relativ groß. Gerade weil der OP auch recht schnell ist sollte man da nicht zu hochohmig werden. Das hat auch einen Einfluß auf die Stabilität. Auch die 2 K sind noch keine so große Last für den OP.
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