Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Invertierter Verstärker OP LM324 keine Funktion


von Matthias L. (mcl024)


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Hallo Zusammen,

ich bin am verzweifeln. Ich möchte mit einem LM324 einen ganz einfachen 
invertierenden Versärker aufbauen und ein Rechtecksignal um ca. den 
Faktor 4 zu verstärken (siehe Schaltplan im Anhang).

Am Oszi messe ich allerdings nur ein nicht invertiertes Rechtecksignal 
von ca. 1V. Was mache ich falsch?

Vielen Dank

von mhh (Gast)


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Matthias Laubnitz schrieb:
> Was mache ich falsch?

Das Du dem OPV keine negative Betriebsspannung gibst.

von Matthias L. (mcl024)


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Wieso? Im Datenblatt steht doch das der auch mit Single Supply 
funktioniert im Bereich von 3-32V.

von Floh (Gast)


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Matthias Laubnitz schrieb:
> Wieso? Im Datenblatt steht doch das der auch mit Single Supply
> funktioniert im Bereich von 3-32V.

Funktioniert ja, allerdings kann der Ausgang sich nur im Bereich der 
Versorgungsspannung bewegen.
-5V am Ausgang ist somit nicht möglich.
Siehe im DB als Output Swing.
:-)

von Aha (Gast)


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Invertiert heißt:
wenn Eingang High ist, dann soll Ausgang Low sein.
Und umgekehrt. Da muss nichts negativer als Null Volt werden.

von mhh (Gast)


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Aha schrieb:
> Invertiert heißt:
> wenn Eingang High ist, dann soll Ausgang Low sein.
> Und umgekehrt. Da muss nichts negativer als Null Volt werden.

Dann sollte er den 324 als Komparator betreiben und nicht als 
Verstärker, damit das was wird.

von karadur (Gast)


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Hallo

wie soll der OP bei z.B. +3V Input -12V Output machen?

von Udo S. (urschmitt)


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Aha schrieb:
> Invertiert heißt:
> wenn Eingang High ist, dann soll Ausgang Low sein.
> Und umgekehrt. Da muss nichts negativer als Null Volt werden.

Und woher nimmst Du jetzt diese Definition.
1000 andere hier definieren "invertiert" als Multiplikation mit -1.

von Matthias L. (mcl024)


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Also ich möchte keine negative Spannung am Ausgang haben. Meiner Meinung 
nach müßte am Ausgang eine Spannung von ca. 0-20V um 180° 
phasenverschoben zum Eingangssignal zu messen sein.

von mhh (Gast)


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Matthias Laubnitz schrieb:
> Meiner Meinung
> nach müßte am Ausgang eine Spannung von ca. 0-20V um 180°
> phasenverschoben zum Eingangssignal zu messen sein.

Deiner Meinung ist der OPV aber leider nicht.

mhh schrieb:
> Dann sollte er den 324 als Komparator betreiben

Ein Transistor und 2 Widerstände tun es auch...

von Michael Larson (Gast)


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Hallo Matthias,
Der invertierende Verstärker invertiert so wie Du es gezeichnet hast.
Aber: Er macht das relativ zum Pegel am + Eingang.
Leg den Plus-Eingang mal auf ca 4V.

von Matthias L. (mcl024)


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Hallo Michael,

leider kann ich es erst morgen auf dem Steckbrett ausprobieren, aber in 
der Simulation funktioniert es mit den 4V am Plus Eingang. Danke!!

Kannst du es mir vielleicht noch etwas detailierter erklären.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Matthias Laubnitz schrieb:
> Hallo Michael,
>
> leider kann ich es erst morgen auf dem Steckbrett ausprobieren, aber in
> der Simulation funktioniert es mit den 4V am Plus Eingang.

Wenn Du 20V am Ausgang haben willst, sollte die Betriebsspannung
aber schon etwas höher sein (siehe Datenblatt).
Gruss
Harald

von Michael Larson (Gast)


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Der OPV verstärkt ja um Faktor -4.7

Alles muss relativ zum Spannungspegel am + Eingang gesehen werden.

Deshalb wird aus:

5V am Eingang:
5V -> 5V-4V = 1V. (weil relativ zu 4V)
verärkt um x-4.7 = -4.7V. Aber auch hier wieder 4V-4.7V = -0.7V. Die 
Ausgangsspannung ist also 0V.

0V am Eingang:
0V -> 0V -4V = -4V. (also 4V unter der Spannung am Plus Eingang)
verstärkt um x-4.7 = 18.8V. Aber auch hier wieder 4V + 18.8V = 22.8V.Die 
Ausgangsspannung ist also 20V. beim LM324 wahrscheinlich 19V.

von Matthias L. (mcl024)


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Super. Danke Dir!!

von Matthias L. (mcl024)


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Hallo,

ich habe es nun mit den 4V am positiven Ausgang getestet. Bei der 
Frequenz von 62,5kHz kommt der Ausgang nicht auf null runter sondern 
wandert von 19V auf ca. 17V. Nehme ich die Frequenz dann zurück geht der 
Ausgang immer weiter runter und irgendwann bis auf null und dann 
funktioniert mein Verstärker wunderbar. Was kann ich tun um auch bei 
höherern Frequenzen noch ein korrektes Signal zu erhalten

von Dietrich L. (dietrichl)


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Matthias Laubnitz schrieb:
> Was kann ich tun um auch bei
> höherern Frequenzen noch ein korrektes Signal zu erhalten

Du brauchst einen schnelleren Verstärker.

Gruß Dietrich

von Matthias L. (mcl024)


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Ich habe doch 1MHz Bandbreite. Das heißt bei 1MHz verstärkt er noch mit 
Faktor 1 oder?

Welche könnt Ihr mir für ein Signal mit 125kHz empfehlen?

von Purzel H. (hacky)


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Das Schluesselwort hier heisst Slewrate, Anstiegsgeschwidigkeit. Und die 
ist mit 0.3V/us eher bescheiden. Siehe Datenblatt Seite 7.

von Matthias L. (mcl024)


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Ok danke für den Hinweis. Was für einen OP würdest du verwenden?

von Dietrich L. (dietrichl)


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