Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Bandbegrenztes Signal, Anti Aliasing nötig?


von B to the at (Gast)


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Ich taste einen Sinus ab, und zwar ca 100 mal die Periode. Jetzt streite 
ich mich gerade mit meinem Prof. Er behauptet bei ner Abtastung bräuchte 
man IMMMER einen Anti Aliasing Filter (Lang leben die Dogmatiker). Ich 
bin der Meinung wenn das Signal bandbegrenzt ist, (bei mir 50 Hz des 
Sinus) dann können sich doch auch keine Bänder spiegeln oder liege ich 
da falsch.
Höchstens zum Verhidnern des Einflusses von Rauschstörungen würde das 
Sinn machen.

Gruß

der Student (nicht der mit der Verteilung)

von Georg A. (Gast)


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Ich sehe da jetzt auch nicht, wofür man einen Filter braucht. WENN es 
wirklich dauerhaft beim Sinus bleibt.

Aber wofür sollte man einen reinen unveränderlichen und kontinuierlichen 
Sinus abtasten wollen, ist ja klar was rauskommt. Dann kann man ja 
gleich eine Sinustabelle auslesen ;)

D.h. irgendwo muss ja noch was anderes überlagert sein, was dich 
interessiert, AM, FM, etc. Wenn du da nicht sicher sein kannst, wie 
dessen Eigenschaften sind (die Bandbegrenzung könnte evtl. schon durch 
deren Erzeugung vorhanden sein), braucht es wohl doch einen Filter.

von A. S. (rava)


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ein SICHER bandbegrenztes Signal folgt auch SICHER dem Shannon'schen 
Abtasttheorem und man kann es SICHER mit der richtigen Abtastrate 
KOMPLETT erfassen. Das lässt sich mathematisch zeigen. Also ist das 
Filter nicht unbedingt nötig.

Sobald aber irgendetwas rauscht und daher höhere Frequenzen im Signal 
sind, als man erfassen kann/möchte, sorgt das Abtasten dafür, dass diese 
Signale in den Nutzsignalbereich geschoben werden und z.B. "hörbar" 
werden (im Audiobereich), obwohl das Rauschen ursprünglich gar nicht im 
interessanten Frequenzbereich liegt. Dann ist der Tiefpass sinnvoll, um 
alle hochfrequenten Störungen/Signalanteile VOR dem Tiefpass 
herauszubekommen.

Dein Professor hat insofern Recht dass IMMER irgend etwas rauscht und 
IMMER irgendwelche Signalanteile außerhalb des Nutzbereiches 
vernachlässigt wurden.

wer jetzt Recht bekommt, müsst ihr euch selbst ausklamüsern... ;)

von Helmut S. (helmuts)


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Alles was im Frequenzberiech nahe n*Fs rauscht erscheint nach der 
Abtastung auch im Basisband ab f=0. n=1,2,3,4,5,...
Man muss also als erstes definieren ob man Rauschen hat oder nicht um zu 
sagen ob man ein Filter braucht.

von Unbekannter (Gast)


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Der AA-Filter macht doch gar nichts anderes, als Frequenzen 
abzuschneiden, also zu glätten. Wenn keine Oberwellen drin sind, kommt 
dasselbe raus.

von asdsdfsdf (Gast)


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was ist denn ein anti aliasing filter? noch nie gehoert.. ein idealer 
tiefpass oder was?

fenstern find ich wichtiger als so ein filter. so ein quatsch darueber 
zu streiten weil der angesprochene fall nie auftreten wird bzw. kann.

von Helmut S. (helmuts)


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http://en.wikipedia.org/wiki/Anti-aliasing_filter
Wenn dein Signal Frequenzen oberhalb fs/2 enthält, dann kommt das Signal 
mit der Frequenz fs-fsignal in den Frequenzbereich deines 
Eingangssignals. Das kann auch deine Fensterung nicht mehr richten.

von asdsdfsdf (Gast)


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also ein idealer tiefpass, die antwort haette mir gereicht.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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asdsdfsdf schrieb:
> also ein idealer tiefpass,

Ein idealer Tiefpass mit einem ganz bestimmten Ziel.

von Rainer (Gast)


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Ohne Filter hast du nach der Abtastung aber keinen reinen Sinus mehr. 
Als Rauschen kann man das ja nicht bezeichnen, weil die Oberwellen 
gleiche Amplitude haben.

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