Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wago Potentialausgleichsklemme warum ist diese grau?


von Karlheinz Möller (Gast)


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Hallo,
nachdem ich hier die letzten Tage immer mal wieder etwas über 
Verteilertechnik und WAGO Topjob-Klemmen gelesen habe habe ich mir das 
zeug mal angeschaut.

Mir ist aufgefallen, dass es dort Potentialausgleichsklemmen gibt.
Z.B. Wago 2002-7111
(http://eshop.wago.com/JPBC/0_5StartPage.jsp?articleId=2691614&zone=2)

Wenn ich das Prinzip richtig verstanden hab, ist der Potentialausgleich 
ein auf Erdpotential legen aller Metallischer teile.

Warum sind dann diese Klemmen von WAGO Grau? Ich hätte Blau oder noch 
viel eher Grün-Gelb verstanden. Aber grau... Naja.

Habe ich das Prinzip des Potentialausgleiches verstanden? Wenn nein, wie 
ist es dann?

Warum sind diese Klemmen grau?

Danke
Karlheinz Möller

von Leo H. (Gast)


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Moin,

zu 100% weiß ich es nicht, würde mir das aber so erklären:

Blau geht nicht, weil man es dann mit dem Neutralleiter verwechseln 
könnte.
Der hat zwar meistens auch nahezu Erdpotential, darf aber unter keinen 
Umständen für soetwas benutzt werden.
Die Klemme sieht auch so aus als würde sie auch mit der N-Sammelschiene 
von Wago kontaktieren können. Blau wäre da eine ganz schlechte Idee, ist 
schnell mal vertauscht.

Grün/gelb wird auch nicht gehen, weil das Klemmen für die Schutzerdung 
sind.
Diese Erdung darf nicht einzeln trennbar oder schaltbar sein, die 
gezeigte Klemme ist aber eine Trennklemme.
Bei einem Schuko-Stecker wird immer der komplette Stromkreis getrennt, 
bei dieser Klemme wäre es aber möglich durch einen Fehler (Schlitten 
vergessen zu verschieben) die Schutzerdung von einem Stromkreis einzeln 
zu trennen.

Ich wüsste zwar spontan nicht, wieso man einen Potentialausgleich 
auftrennen wollen sollte, aber auch dafür wird es einen Grund geben. 
Fehlerströme messen z.B.?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Karlheinz Möller schrieb:

> Warum sind dann diese Klemmen von WAGO Grau?

Nulleiter war früher(tm) immer grau. :-)
Gruss
Harald

von Karlheinz Möller (Gast)


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Leo-andres H. schrieb:
> Blau geht nicht, weil man es dann mit dem Neutralleiter verwechseln
> könnte.
> Der hat zwar meistens auch nahezu Erdpotential, darf aber unter keinen
> Umständen für soetwas benutzt werden.
> Die Klemme sieht auch so aus als würde sie auch mit der N-Sammelschiene
> von Wago kontaktieren können. Blau wäre da eine ganz schlechte Idee, ist
> schnell mal vertauscht.

Das ist ja genau das was mich interessieren würde? Wird da an die 
N-Schiene kontaktiert oder macht man da eine zweite Schiene für den 
Potentialausgleich?
Diese Potentialausgleichsschiene wird dann wenn ich es richtig 
verstanden habe mit 16mm^2 mit PE verbunden.

von Marcus Hamann (Gast)


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Leo-andres H. schrieb:
> Die Klemme sieht auch so aus als würde sie auch mit der N-Sammelschiene
> von Wago kontaktieren können.

Auf keinen Fall darf der Potentialausgleich an N Kontaktiert werden!!!

Das müssen zwei unterschiedliche Schienen sein! Ich hoffe doch mal das 
WAGO das so entwickelt hat, dass sich N und Potentialausgleich nicht auf 
die selbe Schiene legen lässt!

von Marcus Hamann (Gast)


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Ich hab dieses zitat von WAGO gefunden:
1
Nach DIN VDE 0100-710 „Anforderungen für
2
Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Medizinisch
3
genutzte Bereiche“ sind die Potentialausgleichsleitungen
4
auf eine Potentialausgleichssammelschiene zu
5
führen. Die Potentialausgleichssammelschiene und die
6
Schutzleiter-Sammelschiene sind in einem gemeinsamen
7
Gehäuse anzuordnen und mit einem Kupferleiter von mindestens
8
16 mm² lösbar miteinander zu verbinden. Weiterhin
9
sind an der Potentialausgleichssammelschiene alle
10
Potentialausgleichsleitungen übersichtlich, einzeln lösbar
11
und jederzeit zugänglich anzuschließen und nach ihrer
12
funktionellen Zuordnung eindeutig und unverlierbar zu
13
kennzeichnen.

von Karlheinz Möller (Gast)


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Aber egal wo ich suche, der Potentialausgleich ist immer Grün-Gelb...

Marcus Hamann schrieb:
> Die Potentialausgleichssammelschiene und die
> Schutzleiter-Sammelschiene sind in einem gemeinsamen
> Gehäuse anzuordnen und mit einem Kupferleiter von mindestens
> 16 mm² lösbar miteinander zu verbinden.

Das spricht ja auch dafür, dass PE = Potentialausgleich

von Mark (Gast)


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Ich weiß nicht ob ich das ganze jetzt richtig verstanden habe, aber: Der 
Potentialausgleich wird natürlich mit dem PE verbunden, ich denke was 
Leo meinte ist, dass man eine PE Verbindung bei einer aktiven Anlage 
nicht trennen darf und wenn die Klemmen auch G/G wären, dann würden sie 
zumindest Visuell zum PE gehören, nicht nur zum Potentialausgleich und 
dürften nie entfernt werden.

PS: den N darfst du teilweise schon mit dem PE zusammen führen, aber 
möglichst erst hinter dem FI, wenn ein PEN vorliegt ^^

von Leo H. (Gast)


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Moin,

ich würde das auch so wie Mark sehen.

Der grün/gelbe PE in einem 3x1,5mm² o.ä. ist ja wirklich ein 
*Schutz*leiter, also zum Personenschutz bzw. Abschalten der Anlage im 
Fehlerfall geplant.
So ein Leiter darf natürlich nicht irgendwie einzeln trennbar sein.

Die grün/gelben Leitungen (also einzelne, einadrige Leitungen/Litze 
etc.) werden als Potentialausgleich verwendet.
Im Fehlerfall fließt natürlich auch darüber ein Strom, der hoffentlich 
zur Abschaltung führt.
Primär dienen diese Leitungen aber dem Ausgleich von Potentialen, damit 
sich Anlagenteile (Geländer, Rohre, ...) nicht auf einem anderen 
Potential befinden können.
Es können also auch Fremdströme (z.B. aus anderen Anlagen, Batterien 
o.ä.) über diese Leitungen fließen, die eventuell garnicht abgeschaltet 
werden können.
Deswegen werden dort auch größere Querschnitte verlegt, weil man auch 
Fremdströme ableiten können muss.

Oder nochmal kurz:
- grün/gelber Schutzleiter (PE) z.B. in der Schuko-Dose: Schutzleiter, 
soll Anlage im Fehlerfall zur Abschaltung bringen und gefährlich hohe 
Berührspannungen ableiten
- grün/gelber Potentialausgleich, z.B: am Wasserrohr: soll primär 
Potentiale ausgleichen (also die Differenz "Spannung von irgendwo" vs. 
"Mensch" gering halten), führt aber bei Bedarf auch einen Fehlerstrom ab

Da finde ich die Unterscheidung bei der Klemmen-Farbe nur konsequent.

So eine Klemme in grün/gelb wäre schnell mal verwechselt.

>Auf keinen Fall darf der Potentialausgleich an N Kontaktiert werden!!!

Schau dir mal die Abmessungen von einer N-Trennklemme aus der Reihe 2002 
an: 2002-7114

Die Dinger sehen sich leider verdammt ähnlich.
Wahrscheinlich sind das identische Klemmen aus unterschiedlichem 
Plastik.

IMHO wäre das aber garnicht mal schlimm, weil so eine 
Potentialausgleichsschiene bzw. Klemmleiste eigentlich räumlich getrennt 
aufgebaut wird.
Der Elektriker müsste wirklich blind sein, wenn er die Klemmen mit auf 
die N-Schiene fädelt und dann einen Haufen grün/gelber Leiter da ran 
führt.

>PS: den N darfst du teilweise schon mit dem PE zusammen führen, aber
>möglichst erst hinter dem FI, wenn ein PEN vorliegt ^^

Erklär mal...
Bis jetzt kenne ich das nur so: PEN möglichst früh auftrennen (im HAK 
oder Vorzählerbereich, bzw. direkt an der Einspeiseklemme wenn es eine 
UV ist).
Danach geht es nurnoch mit 3 oder 5 Leitern weiter.
Später wieder zusammenlegen, egal hinter was, ist eigentlich absolut 
tabu.

von Karlheinz Möller (Gast)


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OK, also da der Potentialausgleich trennbar ist ist gn/ge tabu.
Was wird da dann für eine Aderfarbe verwendet?

Wozu soll so ein trennbarer Potentialausgleich gut sein?

von Tom (Gast)


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Such mal nach Funktionserde, vielleicht ist die dafür gedacht.

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