Hallo, ich habe ein Angebot bekommen bei dem ich entweder 65000€ als Angestellter oder 60€/h als Freiberufler machen könnte. Ich bin mir unsicher was sich mehr lohnt ?
Da muss ich mal blöd fragen: Wird denn Vollzeit als Freiberufler überhaupt problemlos anerkannt, ohne dass irgendjemand "scheinselbstständig" schreit?
Angestellter, beim Freiberufler braucht man wenigstens das doppelte.
Irgendwie ist es wohl schon etwas zu spät am weekend evening, daß manche noch in Relationen Rechnen und damit Denken und Posten können? 65000 / 12 = 5416 Brutto pro Monat 60,-€ X 160 Std. im Monat = 9600 Netto pro Monat + Ust. ? Also wo sich da bei Micha S. bei seiner Einschätzung die Gedanken herum gedreht haben, vllt. war es auch etwas Größenwahn, oder nur eine Fehleinschätzung? Und mal etwas weiter gerechnet sind 65 T€ jährlich > monatl. bei Lohnsteuerklasse 1 lt. http://www.nettolohn.de/index.php nur läppische 3103,...€ Netto, dafür sind dann aber auch die Sozialabgaben von 918,-€ ganz "ordentlich", Summe an Steuern 1394,- €!!! da freut sich Vater Staat (da FA) ganz besonders. Die PKV mit ca. 305,-€ ist dabei schon stark verbesserungswürdig, vom Rest der Milchmädchenrechnung wie Rentenversicherung mit 477,-€ ganz zu schweigen. Also bitte vorher etwas Nachdenken und dann erst seine selbst geprüfte Meinung loslassen!
@Franz, Du vergisst da ein paar Sachen: Lohnfortzahlung, bezahlte Fortbildung etc. pp. Das Doppelte ist schon eine sehr gute Richtschnur. Letztendlich ist das Freiberuflerdasein auch Geschmackssache: "Sicherheit oder mehr Kohle. Zudem das Damoklesschwert Scheinselbstständigkeit. BTW: 65k ist nicht schlecht ...
@ Freiberufler , DU übersiehst und vergisst dabei das Wesentliche, wir leben hier auf Mutter Erde und nicht im Paradies oder bei wünsch dir was. Wer nicht Recherchieren + Kalkulieren und auf dem Boden bleiben kann, wird das sowie so nicht hinbekommen. 120,-€ pro Std. macht bei einem 8-Std.-Tag knapp 1T €, das sind Gehälter die sich ein Vorstand oder Manager so gerade leisten oder bewilligen kann. Davon träumen aber wahrscheinlich sehr viele Traumtänzer ohne wirklichen Bezug zur Leistung. Lohnfortzahlung gibt es nur für Angestellte, und wer das im Hinterkopf als Argument herhält, der ist + war und wird nie selbstständig seine eigene Existenz aufbauen und durchsetzen können. Bequemlichkeit und Unkenntnis erkennt man ganz schnell an solchen Floskeln. Und mit Sicherheit wird ein solcher Charakter ganz sicher keine ständige Beschäftigungsgarantie als Sicherheit bei keinem wirtschatl. Unternehmen bekommen. Solche Ansichten und Wünsche, wie sie mal für den Beamtenstatus geläufig waren, sind leider oder besser ganz recht aus der Gegenwart verbannt wurden.
> 65000 / 12 = 5416 Brutto pro Monat > 60,-€ X 160 Std. im Monat = 9600 Netto pro Monat + Ust. naja, um die selbe Stundenanzahl zu bekommen wie der Angestellte, solltest du fairerweise auf 140 Std Einnahmen pro Monat rechnen. (=1680 Std/Jahr). Schon bist du nur bei knappen 100.000 EUR Jahreseinnahmen. OB du nun wirklich 1680 Stunden gebucht wirst, und ob du wirklich 60 EUR die Stunde bekommt, oder davon 5-10 EUR deinem Zuhälter aka Vermittler abgeben mußt, ist noch ne andere Sache. Ach, du hast kein Vermittler? Tja, entweder bist du der nachgefragte Experte der sowas nicht braucht und kontinuierlich gebucht wird, oder du mußt selber für dich zwischen den Projekten Aquise betreiben. Dafür geht dann halt was von deinen 1680 Stunden an unbezahlter Aquise drauf, oder du machst deine Aquise dann, wenn der angestellte bereits seine 1680 Stunden gearbeitet hat, und am Pool liegt oder sich während deiner Aquisezeit um seine Frau oder seinen Nachwuchs kümmert. Bei 50.000 ist Schluss mit der Pflicht-Kankenversicherung, also könntest du in der 65K Gehaltsklasse als Angestellter eh (wenn du willst) genauso wie ein selbstständiger privat versichern. Nur daß der Selbständige halt keinen Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung erhält, sondern den ganzen Betrag selber bezahlen darf. Auch deine Rentenversicherungspflicht endet "irgendwann" (ich glaube es waren 6500 Brutto / Monat). Rentenversicherungsbeiträge (Arbeitgeber- udn Arbeitnehmeranteil) kannst du dir dann auch schenken als Angestellter, bzw. eigentlich auch nicht, denn das Geld zahlst du dann in eine Lebensversicherung o.ä. ein. Und wenn du da nach 10 Jahren schlapp machst, dann bekommst du weniger raus als aus der gesetztliche Rentenversicherung als Beitragspflichtiger. PS: Das Argument "man ist ja als Selbstständiger sein eigener Chef" ist natürlich auch nur bedingt gültig. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing ... Und schlussendlich hat "der Kunde" das Geld, was ich in der Hosentasche haben möchte, also muß ich letztendlich doch "des Kunden Lied" singen.
Die Frage ist eigentlich nonsense, weil Du für das Geld nicht wechseln solltest. Was bist du denn zur Zeit? Das Angebot ist an sich ungefähr gleichwertig. Es hängt aber letzlich davon ab, was Du so abschreiben kannst, welche Position du als Angestellter hast. Zeitarbeit mit 65000 ist schlechter, als Festangestellter, vergiss das nicht. Was ihr z.b. vergessen habt, sind die Sozialbeiträge des AG, die der Angestellte noch steuerfrei erhält. Das sind bei 65k etwa 13.000 Euro. Wie gesagt, weitgehend steuerfei. Man muss als Freiberufler also locker 80k Gewinn machen und dies bei erhöhtem Aufwand für Reisen, Steuer und vielem mehr. Wenn einer soviel arbeitet, wie ein Festangestellter und normal krank ist, dann kommt er auf 1500 bezahlte Stunden im Jahr -> 58,- Euro. Hinzu muss man rechnen, dass man eventuelle Kosten hat, für Unterbringung. Das ist alles in allem ein Tausender -> 6 Euro die Stunde drauf. Dann ist man schon bei 65,-. Wenn einer knapp kalkuliert, dann schneidet er mit 60,- besser ab. Aber bitte nicht krank werden. Beitrag "Was bleibt vom Stundensatz beim Selbständigen?"
@ Wegstaben Verbuchsler , da muß man dir unumwuden zustimmen! Jede Medallie hat seine zwei Seiten. Es soll aber auch sehr viele Fälle von überlasteten Selbstständigen, mit durchschnittl. mehr als 10 Std. täglich geben, denn mit Angestellten würde das keine Firma auf Dauer so machen können. Vermittler brauchen dann auch wohl nur die, welche in einzigartigen Regionen und Tätigkeitsbereichen unterwegs oder zu Hause sind. Als sein eigener Chef liegt das Hauptaugenmerk auf der Selbstvermarktung seiner eigenen Arbeitskraft. Die sollte sich dann natürlich auch auszahlen. Dein letztes Argument hast du aber sehr übertrieben dargestellt, man ist nicht zwangsläufig von einem Kunden abhängig, so wie das in einer Anstellung mit dem persönl. Vorgesetzten meist der Fall ist. Denn diese schöpferische Unabhängigkeit ist meist der erste Antrieb zur Selbstständigkeit, unabhängig seine Leistung an viele Kunden anzubieten. Sich vom Kunden die fachl. Wünsche diktieren zu lassen, ist doch in der gesamten Dienstleistungs- und Produktionswelt immer das gleiche. Nur sind da manche Wünsche entweder gar nicht verständlich, oder so primitiv, daß man sich manchmal fragen muß, für solche banalen Sachen Geld zu verlangen. Nur sich die Höhe der Entlohnung auch noch vorschreiben lassen zu müssen, da scheidet sich dann die Spreu vom Weizen. Wer sich als Sklave seine Unabhängigkeit so derart anbiedern muß, der macht wohl dann vllt. etwas verkehrt. Denn man trifft sich mindestens immer zwei Mal in einem Leben auf der Welt. Hat man erst wieder am Freitag Abend schön erleben dürfen, bei einem Ex-Kunden im Nachbarort. Er war mal fremdgegangen in meinem Fachbereich, mit einem reinen Verkäufer. Ein Unwetter (Blitzschaden) hat ihn dann aber wieder in die fachlich korrekte Richtung gelenkt. Man lernt auch als Kunde in der Position des Königs ständig noch dazu, daß Geld oder Allmosen nicht alles ist, was auf der Welt zählt. Jedenfalls für echte Fachkräfte nicht. Und dann immer wieder solche banalen Spielchen die ich so liebe, daß es manche Leute (Kdn.) nicht verstehen, daß man als Techniker keine wandelnde Verkaufsbude ist. Reine Zuckerbäcker in Form von techn. Verkäufern., also sogenannte Quereinsteiger, werden es nie lernen ihre Arbeit in Form von fachl. Dienst durchdacht anzubieten. Es muß dann immer wieder hinterher ein echter Fachmann deren Schlamassel ausbaden. Die Kd. wollen das wohl aber so, weil sie einfach viel zu kurzsichtig agieren. Vermeintlich schnell ein paar Euro hier und dort gespart, durch listige Verkäufer dazu gebracht, ergibt bei der Nacharbeit ganz gerne auch mal einen saftigen Lehrprozess. Solche Zusammenhänge bekommt man als Angestellter eher nicht zu spüren, und das sind dann solche Kdn., die es einem dann etwas schwerer machen. Ende des OffTopic
@Franz, wir reden hier aneinander vorbei. IMHO müsste er bei 65k Gehalt rund 65.000 / 1800 Stunden * 2 = 76 Euro bekommen, um IMHO den gleichen "Gegenwert" zu haben. Ich weiss, wir leben nicht auf einem Ponyhof :-)
Martin K. schrieb: > Zeitarbeit mit 65000 ist schlechter, als Festangestellter, vergiss das > nicht. Wer bekommt denn in der Zeitarbeit jemals ein so hohes Gehalt?
Franz schrieb: > Also wo sich da bei Micha S. bei seiner Einschätzung die Gedanken herum > gedreht haben, vllt. war es auch etwas Größenwahn, oder nur eine > Fehleinschätzung? Ne, mehr nach dem was hier zu diesem Thema des öfteren geschrieben wird und etwas gesunder Menschenverstand. Ich denke mal, das deine Ansicht von anderen, ausreichend widerlegt wurde. Aber das kannst und darfst du auch anders sehen. Letztendlich hängt es davon ab ob man auch Glück hat. Hat man einen nicht zahlenden Kunden, kann man sich die ganze Rechnerei auch sparen wenn man nicht mehrere Eisen im Feuer hat.
@ Freiberufler , kannst du mal deine Formel oder die Rechengrundlagen
wie Std. oder den Faktor * 2 erklären?
Wenn ich 65000 / 1800 * 2 rechne komme ich auf knapp über 72,22222 !
@ Michael S. schrieb
> Ich denke mal, das deine Ansicht von anderen, ausreichend widerlegt wurde.
Kannst du mir das mal zeigen, ich steht irgendwie gerade selber auf dem
Schlauch, oder seh den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Die Umstände welche du umschreibst mit Glück haben und Forderungsausfall
passen glaube ich so nicht ganz hier in das Thema.
Stimmt : 65000/1800 *2 sind rund 72 Euro Ich hatte mit 1700 Stunden gerechnet - man möge es mir nachsehen. IMHO sind 60 Euro zu wenig als Stundensatz, wenn man auch 65.000 als Angestellter bekommt.
BTW: Als Anhaltspunkt: http://www.gulp.de/kb/st/stdsaetze/stundensatzkalkl.html unter Nettoeinkommen - Die Rechnung des Freiberuflers
Franz schrieb: > @ Freiberufler , kannst du mal deine Formel oder die Rechengrundlagen > wie Std. oder den Faktor * 2 erklären? > Wenn ich 65000 / 1800 * 2 rechne komme ich auf knapp über 72,22222 ! > > @ Michael S. schrieb >> Ich denke mal, das deine Ansicht von anderen, ausreichend widerlegt wurde. > > Kannst du mir das mal zeigen, ich steht irgendwie gerade selber auf dem > Schlauch, oder seh den Wald vor lauter Bäumen nicht. Simple Rechnung: 65 k€ + 13 k€ (RV, KV, ALV, Teil den der Arbeitgeber sonst zahlt) = 78 k€ Bei 70% Auslastung http://www.gulp.de/kb/mk/arbeitsmarkt/umfrage_projektauslastung2010.html 78 k€ / (1800 * 0.7) ~ 62 € / Stunde Und da fehlen immer noch etliche Ausgaben: Reisekosten, Weiterbildung, Betriebsmittel etc. pp. Man könnte auch die Kosten zusammenrechnen die einem Arbeitgeber entstehen: u.a. anteilig Gebäude, Büroeinrichtung......... > Die Umstände welche du umschreibst mit Glück haben und Forderungsausfall > passen glaube ich so nicht ganz hier in das Thema. Doch, zwar kein Forderungsausfall, aber u.U. nicht unproblematisch: Normaler Werkvertrag, Abschläge sind vereinbart, Kunde zahlt nicht, da er meint irgendetwas "passt nicht". Die Ausgaben sind aber immer noch zu bezahlen.
Franz schrieb: > Also wo sich da bei Micha S. bei seiner Einschätzung die Gedanken herum > gedreht haben, vllt. war es auch etwas Größenwahn, oder nur eine > Fehleinschätzung? Freiberufler schrieb: > http://www.gulp.de/kb/st/stdsaetze/stundensatzkalkl.html So hatte ich das im Sinn, also kein Größenwahn(sowieso nicht) und auch keine Fehleinschätzung. Wenn man eine feste Zahlenbasis hat, die Stunden unter Abzug von gesetzlichen oder vertraglichen Urlaub und anderer relevanten Kosten entsprechend bereinigt, berücksichtigt und die Zahlen denen des Arbeitnehmers/Angestellten zum Freiberuflers gegenüberstellt dann ist meine Pauschalaussage ja von Gulp ausreichend bestätigt. Wenn man natürlich Zahlen so zurecht rückt wie es einem argumentativ nutzt, dann kann da auch mal was ganz anderes bei raus kommen, nicht war, Franz?
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