Forum: Platinen Kleines SMD-Bauteil von Platine (Grafikkarte) abgebrochen - brauche Hilfe


von thomas s. (adijenico)


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Hallo Leute,

wollte meine mobile Grafikkarte (Laptopgrafikkarte im MXM Slot) von 
Wärmeleitpaste reinigen. Dabei ist mir ein klizekleines Bauteil direkt 
neben der GPU abgegangen. Habe das Bauteil aber noch. Bekomme es mit 
meinem groben Lötgerät nicht angebracht, da es zu klein ist! Habe 
versucht das Bauteil an die Stelle zu legen und ab in den Ofen - bringt 
aber auch nichts, es wird nicht fest.

Hat jemand erfahrung mit dem Löten von kleinstteilen? Und könnte mir das 
Teil evtl anlöten?

Hier noch ein Bild der Grafikkarte. So sieht sie aus:

http://www.sineva.net/downloads/Asus_C90S/images/NVidia_9600M_GT_512MB_Front.jpg

Und das ist mein Bauteil, welches sich verabschiedet hat:

http://s7.directupload.net/file/d/2630/hrnont5b_jpg.htm]Directupload.net 
- Dhrnont5b.jpg

Grüße
adijenico

von Michael_ (Gast)


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Probiere erst einmal, ob dein Laptop geht. Das ist ein 
Abblockkondensator, die anderen sind alle parallelgeschalten.
Heb den gut auf, einlöten kannst du ihn immer noch.
Ich würde sagen, es müßte gehen.

von thomas s. (adijenico)


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Hallo,

der Laptop schaltet sich ab, sobald die Treiber in Windows geladen 
werden!

Das Bauteil ist wohl von nöten... :-(

von Omega G. (omega) Benutzerseite


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Sind die Pads auf der GPU beschädigt? Wenn die ok sind sollte es kein 
Problem sein den Kerko mit etwas Lötpaste wieder aufzulöten.

von thomas s. (adijenico)


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Ja, sonst ist alles in Ordnung, es sind keine Leiterbahnen durchtrennt, 
etc. nur der Kerko ist abgegangen.

Hättest du erfahrung mit solchen kleinen Bauteilen? Das teil ist 
wirklich klitzeklein...

Grüße

von Mike J. (emjey)


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Das wird so ein 0402 SMD Kondensator sein mit 1µF und 3V oder so.

Das nächste mal nutzt du dafür eine alte Zahnbürste und Spiritus, das 
ganze dann mit einem Stück Zellstoff aufsaugen. (kein Leitungswasser zum 
säubern nehmen)
Mit destilliertem Wasser kannst du den Chip und alles drumherum aber 
säubern.

zum Auflöten:
 - die Oberfläche etwas vorwärmen
 - nimm etwas Flussmittel (Kolophonium in Spiritus aufgelöst) und 
überstreiche die beiden Pads (kleiner Tropfen auf das winzige Ding)
 - Pads neu verzinnen (brauchst etwas Lötzinn)
 - Bauteil mit einer Pinzette platzieren und mit etwas zusätzlichem Lot 
eine Seite befestigen ... etwas warten damit das Lot erstarrt und dann 
los lassen.
 - jetzt noch die andere Seite

Was du brauchst:
- Einen geregelten Lötkolben mit kleiner Spitze
(oder deinen dicken Brummer mit etwas Kupferdraht umwickeln und den 
Draht dann von der Spitze wegbiegen, dem Draht vorher eine 1mm Spitze 
verpassen)
 - etwas Lötzinn (hast du)
 - und Kolophonium+Spiritus (solltest du auch da haben, braucht man 
immer)

von thomas s. (adijenico)


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@ Mike J.

Danke für die Anleitung. Leider habe ich so gut wie keine Ahnung vom 
löten. Nur erste versuche und einen ebay lötkolben, und weder einen 
Kupferdraht noch kolophonium.

Würdest du/jemand mir das Bauteil anlöten? Das wäre prima, wenn jemand 
erfahrung darin hat, sollte das in 10minuten erledigt sein oder?

Grüße

Adijenico

von Johannes E. (cpt_nemo)


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thomas schmidt schrieb:
> Würdest du/jemand mir das Bauteil anlöten? Das wäre prima, wenn jemand
> erfahrung darin hat, sollte das in 10minuten erledigt sein oder?

Am besten schreibst du mal, wo du ungefähr wohnst. Dann meldet sich 
vielleicht jemand aus deiner Umgebung, der dir helfen kann.

von thomas s. (adijenico)


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Ich wohne in Rheinland-PFalz - nähe Trier.

Aber ich glaube die 2,20€ Porto sind günstiger als 20+ km zu fahren. 
Würde Rückporto und natürlich eine Aufwandsentschädigung beilegen!

Wäre super nett wenn jemand Zeit/Lust hätte mir zu helfen - habe als 
Student leider nicht die Knete mir für 80€ eine neue zu kaufen...

Grüße
Adijenico

von hp-freund (Gast)


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thomas schmidt schrieb:
> Habe versucht das Bauteil an die Stelle zu legen und ab in den Ofen -
> bringt aber auch nichts, es wird nicht fest.

Ich fürchte da wird sich wohl keiner mehr finden der für dich lötet.
Da hilft nur noch selber machen ....

von Dominik S. (dasd)


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Meine Befürchtung wäre, dass sich unter Umständen eben die Pads 
verabschiedet haben, dann ist nichts mehr mit wieder auflöten.
Ist unter Umständen garnicht so leicht zu erkennen (erst recht bei der 
Bauteilgröße).

von Omega G. (omega) Benutzerseite


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Hast du meine PN bekommen?

von Mike J. (emjey)


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thomas schmidt schrieb:
> und weder einen
> Kupferdraht noch kolophonium.

Im Lötzinn ist vielleicht genug Kolophonium drin dass es ausreicht.
Du musst nur ein altes Kabel findest welches für die feste Verlegung im 
Haus verwendet wird (also ein ganzer Draht) und wenn dieses Kabel 
rötlich ist, dann ist es Kupfer.
Den Draht mit einer Feile formen und noch verzinnen (Kolophonium auf ihm 
verteilen und dann verzinnen).

Du solltest die Reinigung mit der Zahnbürste mal versuchen, wenn die 
Leitpaste leitend gewesen ist (mit Silberpulver) dann hast du mit der 
Reinigungsaktion vielleicht das Silber unter die Kondensatoren zwischen 
+ und - geschoben.
Damit wird dann der Strom außen an den Kondensatoren vorbei fließen.
(wenn ein kleiner Abblockkondensator fehlt hat das eigentlich keine 
großen Auswirkungen)

Bevor ich dir sage "ich machs" probierst du ob es nicht vielleicht doch 
an dem "Leitsilber" liegt und dann nehme ich mir mal ein altes Board und 
probiere das auf so einer GPU.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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thomas schmidt schrieb:
> Bekomme es mit
> meinem groben Lötgerät nicht angebracht, da es zu klein ist! Habe
> versucht das Bauteil an die Stelle zu legen und ab in den Ofen
Du hast also
1. mit dem Dachrinnenlötkolben herumgepappt  und
2. mit unkontrollierter Hitze die Platine belastet
und dann wundert dich, dass die Graka nicht mehr geht...

Ich frage mich: warum hast du die überhaupt ausgebaut?
Ging da vorher schon was nicht?
Oder machst du das grundsätzlich 1x pro Jahr?

thomas schmidt schrieb:
> der Laptop schaltet sich ab, sobald die Treiber in Windows geladen
> werden!
> Das Bauteil ist wohl von nöten... :-(
Das ist aber überaus bedenklich, wenn das Fehlen dieses kleinen 
Kondensator so eine Auswirkung hat...

von Michael_ (Gast)


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Deine Bemerkung mit dem Ofen macht mich nachdenklich.
>Wäre super nett wenn jemand Zeit/Lust hätte mir zu helfen - habe als
>Student leider nicht die Knete mir für 80€ eine neue zu kaufen...
Wenn du Student bist, dann häng doch mal einen Zettel an die bekannten 
Bretter. Oder in der Studentenzeitung oder im internen Netzwerk gibt es 
sicher auch Such u. Find.
Sicher gibt es da jemanden der mit einem Lötkolben umgehen kann.
Und warum zum Teufel hast du den Kühlkörper abgemacht???

von thomas s. (adijenico)


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@Michael_, Lothar Miller,
Wenn man eine Grafikkarte in ein anderes Notebook umbaut, muss man den 
Kühlkörper entfernen! Somit auch die WLP (ohne Silber) erneuern!

Darum geht es hier in meine Frage aber auch nicht, warum wesshalb ich 
irgend etwas mache...?!

2. Ich habe in meinem Ofen schon sehr viele Grafikkarten, welche kalte 
lötstellen haben, repariert! Und noch keine ist davon zerstört worden! 
Auch nicht meine aktuelle! Es liegt lediglich an diesem abgebrochenen 
Transistor!

Naja, ich denke hier in einem Speziellen Löt-Mikrocontrollerforum bin 
ich besser aufgehoben als bei irgendwelchen Studenten ;-)


Aber es haben sich schon leute per PN angeboten zu helfen, es wird alles 
gut :-)

von Michael_ (Gast)


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>2. Ich habe in meinem Ofen schon sehr viele Grafikkarten, welche kalte
>lötstellen haben, repariert! Und noch keine ist davon zerstört worden!
Wenn du schon mehrere dieser sehr feinen Sachen gemacht hast, wirst du 
wohl auch einen entsprechenden Lötkolben und eine feine Pinzette haben.
Es hatte den Anschein, das du gar keine Ahnung von Elektronik hast.
Kopfschütteln.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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thomas schmidt schrieb:
> 2. Ich habe in meinem Ofen schon sehr viele Grafikkarten, welche kalte
> lötstellen haben, repariert!

Ich würde mal sagen: "...die Symptome vorübergehend weggeheizt"

> Und noch keine ist davon zerstört worden! Auch nicht meine aktuelle!

...sicher?

> Es liegt lediglich an diesem abgebrochenen Transistor!

AUTSCH... das ist ein Kondensator!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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thomas schmidt schrieb:
> Ich wohne in Rheinland-PFalz - nähe Trier.

Frag mal Ralph Berres, der wohnt auch in Trier.  Schreibt hier
häufig im Forum.

Allerdings fürchte auch ich, dass es nicht an diesem einzelnen
Abblock-Kondensator liegen wird, wenn von den paar Dutzend da nur
einer fehlt, geht das Teil deshalb normalerweise weiter.

thomas schmidt schrieb:
> Ich habe in meinem Ofen schon sehr viele Grafikkarten, welche kalte
> lötstellen haben, repariert! Und noch keine ist davon zerstört worden!

Du solltest aufhören, mit Ausrufezeichen um dich zu werfen.  Wer
schreit, ist meistens im Unrecht.

Kennst du den Elektriker-Song?  "Tausendmal berührt, tausendmal ist
nichts passiert."  Das trifft auf deine Vorgehensweise auch zu.

von thomas s. (adijenico)


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@Michael
Naja man muss nicht sonderlich viel verständnis für Elektronik haben, um 
eine Grafikkarte in einen alten Pizzaofen zu schieben und 5minuten 
backen zu lassen

@Jörg
Alles klar, werde ihn mal anschreiben, dankeschön!

Wenn dieses etwas wieder angelötet ist, werde ich hier mal berichten 
woran es lag.

Wie gesagt - Funktionierende Karte ausgebaut, gesäubert, Kondensator 
abgebrochen, Karte eingebaut, fehler! Ich denke der abgebrochene 
Kondensator steht in Relation mit dem Fehler der Karte bei Windowsstart 
;-)

Grüße und danke für die Hilfe!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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thomas schmidt schrieb:
> Naja man muss nicht sonderlich viel verständnis für Elektronik haben, um
> eine Grafikkarte in einen alten Pizzaofen zu schieben und 5minuten
> backen zu lassen

Nö, aber Verständnis für die Prozesstechnologie, Temperaturprofile,
und die Folgen davon, wenn man selbige nicht einhält.  Gerade im
Zeitalter von bleifreien Loten ist das Fenster zwischen "kalte
Lötstelle" und "Gerät zerbraten" relativ schmal geworden.

von Ralph B. (rberres)


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Also der Kamerad hat mich gerade angeschrieben.

Jetzt wird mir erst mal klar was er löten will.

Ich bekäme das notfalls draufgelötet. In der Email hat er sich unklar 
ausgedrückt was er löten will.

Aber ich befürchte, das es sein Problem nicht lößt. Ich vermute das sein 
Grafikchip einen Knacks hat. Denn ein fehlendes Abblockkondensator 
verursacht dann keine thermischen Probleme, oder Absturz erst nach dem 
booten.

Ralph Berres

von Mike J. (emjey)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Verständnis für die Prozesstechnologie

Ach man, selbst wenn er E-Technik studiert wird er das so machen.
Ganz einfach weil die Leute bei denen die X-Box oder das Laptop eine 
Make hat keinen Ing. so viel oder mehr bezahlen wollen wie das Teil mal 
gekostet hat.
Es gibt nur die Möglichkeit das Teil wegzuschmeißen oder auf gut Glück 
bei 60 Grad in den Backofen.

von thomas s. (adijenico)


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Hallo Leute,

also, folgender Stand :-)

Habe mir bei einem bekannten ein Laptop ausgeliehen, welcher ebenfalls 
ein MXM-Modul (Austauschbare Grafikkarte) besitzt.

Dort funktioniert meine nvidia 9600m wunderbar! Trotz des abgebrochenen 
"Abblockkondensators".

Habe bisher noch nicht weiter testen können - das ist aber der 
Zwischenstand.

Wie ist das nun zu verstehen - welche Funktion hat nun mein 
abgebrochener "Abblockkondensator"? Dient er lediglich zur 
Spannungsglättung der GPU?

MfG

Adijenico

von Mike J. (emjey)


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thomas schmidt schrieb:
> Dient er lediglich zur
> Spannungsglättung der GPU?

Ja.
Aber es kann sein dass die Leitung zu einem bestimmten Bereich auf dem 
Chip geht, der nun etwas leidet.

thomas schmidt schrieb:
> Dort funktioniert meine nvidia 9600m wunderbar!

Dann ist es wohl doch etwas anderes oder bei ihm wurde der Treiber nicht 
installiert und der Bereich deshalb nicht genutzt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Es gibt nur die Möglichkeit das Teil wegzuschmeißen oder auf gut Glück
> bei 60 Grad in den Backofen.

60 °C braucht man eigentlich gar nicht. ;-)

Wenn schon, dann müsste man das Teil auf Temperaturen im Bereich von
240 °C erwärmen, die aber nur für einige 10 s einwirken dürfen.

von Mike J. (emjey)


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Diesen Backöfen kann man eh nicht vertrauen, wenn ich meinen auf 30 Grad 
stelle sind es meist 60 bis 80 und bei der Temperatur geht der Hefeteig 
nicht langsam sondern er trocknet zu schnell aus, da hilft auch keine 
Tasse Wasser daneben zu stellen.

Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn schon, dann müsste man das Teil auf Temperaturen im Bereich von
> 240 °C erwärmen, die aber nur für einige 10 s einwirken dürfen.
Ja das kommt auch auf das Lötzinn an.
So ein Backofen ist dafür nicht geeignet, aber irgend einer muss damit 
mal Glück gehabt haben.

von thomas s. (adijenico)


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Habe das bis jetzt immer in meinem Pizzaofen gemacht - mit 200°C + 
4,5Minuten. Mit der Einstellung ist noch keine Grafikkarte zerstört 
worden. Somit wurden kalte Lötstellen, die sich durch schwarze 
Bildschirme oder Streifen zeigen - behoben.

Man fängt eben je nach ofen klein an und tastet sich immer weiter vor in 
zeit + temperatur

Grüße und Danke für die Hilfe!

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