Forum: HF, Funk und Felder Triangulation von Funksendern


von Sebastian B. (sebastian_b86)


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Irgendwie versteh ichs grad net oder es ist zu früh dazu...
Ich mag einen Funksender, zB RFM12, triangulieren. Dazu stelle ich 3 
Empfänger um ihn herum auf und messe bei jedem die stärke des signals.
Jetzt muss ich die Winkel zwischen die 3 Empfängern kennen, damit ich 
mein Netz habe. Und wie kann ich jetzt herausfinden wo sich der Sender 
innerhalb meines netzes befindet? Kreisschnitte von allen dreien machen 
(also immer den schnittpunkt zwischen dem Kreis M mit Mittelpunkt x 
x€{a,b,c} und r=|x-y| y€{a,b,c} und x != y und dem kreis N mit 
Mittelpunkt unbekannt und Radius signalstärke) und die fläche die sie 
einschließen ist die ungefähre position des senders oder wie?

von Peter (Gast)


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Du brauchst eine Antenne mit guter Richtwirkung und dann an mindestens 
zwei Standorten die Richtung ermitteln, aus welcher das Sendesignal 
herkommt! Line (Standort, Richtung) auf die Karte ziehen => Schnittpunkt 
= Standort des Senders)

von Christian B. (casandro)


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Die Signalstärke ist nur sehr schwach korreliert zur Entfernung. Das 
bedeutet, Du brauchst die Winkel zu den Messstationen. Bei großen Netzen 
kannst Du noch versuchen über die Zeit zu gehen. (Vorsicht bei 
Reflexionen)

von Sebastian B. (sebastian_b86)


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achso ja habs mir grad eh gedacht...
also im prinzip kann man vereinfacht sagen es reicht wenn ich die 
signlstärke bei 2 stationen messe und dann eben zwei kreise schneide 
jeweils von a mit r = signalstärek_a und von b mit r = signalstärke_b.

ist dann halt rel ungenau...
dazu hab ich eh mal was geschrieben: 
http://git.42.lefant.net/gitweb/reox/graphprint.git/blob/1eb38e8d9cdd67632941ba0169404f3d309aa9d4:/PrintXY.java 
das sollte ungefähr hinkommen oder?

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Sebastian,

Christian hat einen der großen Störfaktoren schon genannt: "(Vorsicht 
bei
Reflexionen)"

Dazu kommen die Verluste durch Polarisation und Antennengewinn.

Wenn Du in jedem Raum Deines Haushalts einen Empfänger hast, dann kannst 
Du durch Amplitudenvergleich einigermaßen sagen, in welchem Raum sich 
Dein Sender befindet.

Bei der Reichweite von den kleinen Senderchen dürfte akustische Ortung 
mit Lautsprecher und Mikrofonen bessere Ergebnisse liefern....

Ciao
Wolfgang Horn

von Floh (Gast)


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Sebastian B. schrieb:
> also im prinzip kann man vereinfacht sagen es reicht wenn ich die
> signlstärke bei 2 stationen messe und dann eben zwei kreise schneide
> jeweils von a mit r = signalstärek_a und von b mit r = signalstärke_b.

Nein, das reicht nicht, da du meistens 2 Schnittpunkte bekommst.

Also brauchst du mindestens eine dritte Information, z.B. die Entfernung 
zu einer dritten Station oder die Richtungsinformation zu einem der 
beiden jetzigen Stationen.

Oder man bestimmt statt der Reichweite nur die Richtung des Signals an 2 
Stationen und kann so über den Schnittpunkt arbeiten.
:-)

von Sebastian B. (sebastian_b86)


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naja also sinn und zweck soll sein, dass ich eine mehr oder weniger 
rechteckige fläche habe (= labyrinth), in der sich die sender (=Tracer 
für die leut die da reingehen) befinden. Meine idee war es eigentlich an 
jeder ecke einen empfänger anzuhängen und dann die position zu 
bestimmen. reflektionen habe ich leider rel. viele, sonst wärs ja kein 
labyrinth :D

ich hab mal gehört das es so schnitzeljagt für funker gibt, wo kleine 
sender in der stadt verteilt werden und man dann selber trianguliert und 
herausfindet wo der liegt...

Also die ortung muss net perfekt sein, cool wäre wenn es überhaupt 
halbwegs gut geht.
da ich ja ein rechteck habe kann ich von 4 seiten triangulieren, dann 
kann ich daraus eine fläche errechnen, in der sich der sender befindet 
oder nicht?

von jajaja (Gast)


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Sebastian B. schrieb:
> ich hab mal gehört das es so schnitzeljagt für funker gibt, wo kleine
> sender in der stadt verteilt werden und man dann selber trianguliert und
> herausfindet wo der liegt...

Nennt sich Fuchsjagd und ist absolut tierfreundlich. :-)

von Sebastian B. (sebastian_b86)


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jajaja schrieb:
> Nennt sich Fuchsjagd und ist absolut tierfreundlich. :-)
ah ja genau so hieß das :D

die machen das aber auf sehr niedrigen frequenzen, damit mans besser 
orten kann weil dann die reflexionen nimmer so start auffallen bzw die 
reichweite größer wird oder wie geht das?
Die funken doch auf 87,... khz oder?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian B. schrieb:

> die machen das aber auf sehr niedrigen frequenzen, damit mans besser
> orten kann weil dann die reflexionen nimmer so start auffallen bzw die
> reichweite größer wird oder wie geht das?
> Die funken doch auf 87,... khz oder?

Nein, Fuchsjagd (neudeutsch "ARDF") benutzt entweder Frequenzen
im 80-m-Afu-Band (3,5 ... 3,8 MHz) oder im 2-m-Band (144 ... 146 MHz).

Wie das funktioniert, hat dir oben schon jemand geschrieben: die
Peilung wird nicht per (absoluter) Signalstärke gemacht, sondern per
Richtantenne.  Dabei kann man eine Maximum- oder eine Minimumpeilung
vornehmen, je nach Antenne.  Bei der Minimumpeilung nutzt man sich
aus, dass ein Dipol seitlich eine "Nullstelle" im Diagramm hat, also
praktisch nichts empfängt.  Wenn man die Antenne so dreht, dass man
den Sender nicht mehr hört, kann man dann eine Linie in die Karte
zeichnen, auf der er liegen muss.  Danach Standortwechsel und erneut
peilen, jetzt kreuzen sich die Linien.

von Michael M. (technikus)


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Neben der klassischen Fuchsjagd mit kleiner Richtantenne gibt es noch 
die Dopplerpeiler. Damit bekommt man automatisch die Richtung raus, 
allerdings braucht man mindestens 4 Antennen.
Die Zeitschrift www.funkamateur.de hat vor einiger Zeit mal einen 
Bauvorschlag drin gehabt und www.wimo.de verkauft sowas. Infos zur 
Funktion bekommt man unter 
http://www.peilgruppe-kalmit.de/theorie_dopplerpeiler.htm

Nachtrag: Wie groß ist das Labyrinth und ist es im Freien?
Ansonsten könnte man dem RFM12 einfach einen GPS-Empfänger mitgeben. 
Dann kann man die Position einfach übertragen, braucht nur einen 
Empfänger und hat sofort die Position des Senders.

Servus
Michael

von Peter L. (Gast)


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Oder einen Ultraschallsender der mit den 4 Sendern synchronisiert ist.
Alle 500msec setzt er einen Impuls ab, mit den unterschiedlichen 
Laufzeit bestimmst du die Position.
Wird der Sender nicht benötigt kommt er auf die Ladestation, wo er auch 
wieder synchronisiert wird.
Probleme kanns nur geben wenn die Person tagelang im Labyrinth ist :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter L. schrieb:
> Alle 500msec setzt er einen Impuls ab, mit den unterschiedlichen
> Laufzeit bestimmst du die Position.

Geht natürlich auch mit HF, ist aber technisch etwas anspruchsvoller. 
;-)

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