Forum: Offtopic Wie heissen diese Kontakte


von Jürgen W. (lovos)


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Hallo,
ich habe ein Midi-Pedal für eine elektronische Orgel und erwäge den 
Neubau eines kleineren, handlicheren Pedals (mit nur 2 Oktaven).

auf dem 1. Foto ist das gesamte Pedal zu sehen.
Auf dem 2. und 3. Foto habe ich versucht, den Tastenkontakt zu 
fotografieren.

An den Stirnseiten der Tasten sind Schraubenfeder-förmig gewickelte 
"Drähte" befestigt. Diese Drähte sind mit einer Platine befestigt, die 
fest mit Rahmen des Pedals verbunden ist.
Beim Drücken der Tasten wird der Schraubenfeder-förmig gewickelte 
flexible Draht gegen einen dickeren steifen Draht gedrückt und damit ein 
elektrischer Kontakt geschlossen. Dabei wird bei weiterem Runterdrücken 
der Taste der Draht gedehnt, was aber durch die Wicklung nicht schadet.
Dies ist auf dem 3. Foto pedal3.jpg zu sehen, die 2. Taste von rechts 
ist da gedrückt.

1. Wie heissen diese flexiblen Drähte, wo kann man diese kaufen?
2. Viele verbauen Reed-kontakte oder Hall-sensoren bei solchen Pedalen.
  Was haltet ihr davon?
 An sich bin ich mit den Kontakten zufrieden, sie prellen nicht (bzw. 
die Software filtert das) und sind absolut geräuschlos.
3. Welche andere Lösungen gäbe es für das Kontaktproblem? Von 
komplizierten Lösungen wie Lichtschranke mal abgesehen.

Gruß, lovos

von Kermit der F. (kermit23)


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von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Jürgen G. schrieb:
> An den Stirnseiten der Tasten sind Schraubenfeder-förmig gewickelte
> "Drähte" befestigt.

Sind das nicht ganz gewöhnliche Schraubenfedern, die evtl. mit etwas
Korrosionshemmendem beschichtet sind?

> 2. Viele verbauen Reed-kontakte oder Hall-sensoren bei solchen Pedalen.
>   Was haltet ihr davon?

Das wäre mir persönlich sympatischer, weil man dabei keine offenlie-
genden bzw. überhaupt keine Kontakte hat. Die Kosten dafür werden aber
höher liegen als bei den bisherigen Feder-auf-Draht-Kontakten.

>  An sich bin ich mit den Kontakten zufrieden, sie prellen nicht (bzw.
> die Software filtert das) und sind absolut geräuschlos.

Auch bei den Reed-Kontakten brauchst ein gutes Ohr direkt am Geschehen,
um das Klicken zu hören. Da wird der mechanische Anschlag der Tasten
wahrscheinlich lauter sein.

> 3. Welche andere Lösungen gäbe es für das Kontaktproblem? Von
> komplizierten Lösungen wie Lichtschranke mal abgesehen.

Eine Lichtschranke ist doch nicht kompliziert. Du könntest bspw. solche
Gabellichtschranken

  http://www.reichelt.de/Optokoppler/CNY-36/index.html?ARTICLE=6681

nehmen und mit einer an der Taste befestigen Zunge aus Blech unterbre-
chen.

Kermit der Frosch schrieb:
> http://kn-electronic.de/shop/index.php?cPath=40_116&SESS=iyviljhj

Ich glaube, die Federkontakte von Jürgen werden gebogen, während deine
gestaucht werden. Trotzdem könnte man auch diese verwenden, wenn man die
mechanische Anordnung etwas ändert und der Federweg ausreichend ist. Die
6mm sind aber evtl. etwas zu wenig.

von Jürgen W. (lovos)


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>> 2. Viele verbauen Reed-kontakte oder Hall-sensoren bei solchen Pedalen.
>>   Was haltet ihr davon?

>Das wäre mir persönlich sympatischer, weil man dabei keine offenlie-
>genden bzw. überhaupt keine Kontakte hat. Die Kosten dafür werden aber

Ich werde bei der nächsten Reichelt-Bestellung ein paar Reed-Kontakte 
besorgen, um diese zu testen.
Spontan würde ich sagen, der Einschaltpunkt lässt sich bei mechanischen 
Schaltern exakter definieren. Die Feder-Drähte lassen sich ganz genau 
positionieren, dementsprechend schalten die Pedal-Tasten exakt bei einem 
bestimmten Hub.
Bei Reed-Kontakten stelle ich mir das unpräziser vor. Neben der Position 
von Reed und Magnet hängt der Einschaltzeitpunkt auch von der 
Magnet-Feldstärke ab, von den Reed-Kontakten selbst, und das könnte eine 
unangenehme Streuung ergeben.
Der Mehrpreis stört mich nicht, bei 30 Pedal-Tasten kostet das kein 
Vermögen.


Im ersten Anlauf will noch keine Key-Velocity (d.h. im Midi-On 
"Einschaltbefehl" ist auch die Info enthalten, wie stark/schnell eine 
Taste gedrückt wird).
Aber ich überlege mir schon, wie man die Key-Velocity realisieren 
könnte, nämlich, 2 Schalter, die jeweils bei einem unterschiedlichen Hub 
schalten. Aus der Zeitdifferenz lässt sich dann die Velocity ermitteln. 
Da wären präzise Schalter dann sehr wichtig.

Gruss, J.

von Michael K. (charles_b)


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Jürgen G. schrieb:
>
> Im ersten Anlauf will noch keine Key-Velocity (d.h. im Midi-On
> "Einschaltbefehl" ist auch die Info enthalten, wie stark/schnell eine
> Taste gedrückt wird).
> Aber ich überlege mir schon, wie man die Key-Velocity realisieren
> könnte, nämlich, 2 Schalter, die jeweils bei einem unterschiedlichen Hub
> schalten. Aus der Zeitdifferenz lässt sich dann die Velocity ermitteln.
> Da wären präzise Schalter dann sehr wichtig.
>
> Gruss, J.

Ich habe mal ein elektronisches Klavier repariert, bei welchem einige 
Tasten nur noch "laut" gingen.

Es stellte sich heraus, dass die Tasten jeweils auf 2 Schaltmatten 
aufkamen, die jedoch nach meiner Einschätzung ganz einfache Schalter 
waren. Ich teile deine Vermutung, dass der "Schmackes" mit dem die 
Tasten angeschlagen wurden, anhand der Zeitdifferenz ermittelt wurden.

P.S. Das Reparieren war dann recht einfach - unter den Gummischaltmatten 
hatte sich dann doch irgendwie Staub angesammelt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Jürgen G. schrieb:
> Bei Reed-Kontakten stelle ich mir das unpräziser vor.

Stimmt, mit den Reedkontakten wird das recht ungenau, es sei denn, du
justierst jeden einzelnen Sensor. Hall-Sensoren haben das gleiche Prob-
lem. Allerdings könntest du dort das Signal analog auswerten und die
Korrektur in Software vornehmen. Analoge Auswertung hätte auch den Vor-
teil, dass du mit nur einem Sensor je Taste die Anschlaggeschwindigkeit
und sogar das Geschwindigkeitsprofil messen kannst.

Mit einfachen Gabellichtschranken kommst du auch ohne Abgleich auf eine
geschätzte Genauigkeit von 1mm.

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