Hallo liebe uCler, ich bin momentan auf der Suche nach einem Embedded System mit folgenden speziellen Anforderungen: - Abmessungen: Grundfläche nicht größer als ein 7''-Netbook - die Leistung muss reichen, um MP3s (WAV wäre auch ok) in guter Qualität abzuspielen - einige Input-Pins um Tasten abzufragen - USB-Stick oder Speicherkarte muss gelesen werden können - Audio-Ausgang (Stereo!), möglichst Kopfhörerpegel - schön wäre eine Möglichkeit (W)LAN zu machen - logisch: Stromverbrauch möglichst gering, ist aber nicht kritisch - bis dahin wahrscheinlich kein Problem, das kommt jetzt: möglichst günstig, alles über 100€ wäre schon zu viel Das ganze soll als Herz eines kleinen Devices dienen, das auf Tastendruck Audiodateien abspielen kann. Diese Audiodateien werden jedes mal nach einem bestimmten Muster teilzufällig zu einer Playlist ausgewählt. Bisher haben wir hier zwei Varianten gehabt: 1) Arduino Duemilanove mit dem Waveshield von Lady Ada (http://www.ladyada.net/make/waveshield/) Das ganze hat seinen Zweck sehr gut erfüllt. Natürlich kein Linux drauf, aber mit dem Waveshield und den zugehörigen Bibliotheken, war es hinreichend einfach, die benötigten Playerfunktionen zu realisieren. Der Haken war die Audioqualität (22KHz, 12bit, Mono). Jetzt soll es vor allem Stereo sein und Audio in CD-Qualität abspielen können, schön wären natürlich auch MP3s. 2) eeePC 901 mit der Platine einer alten Tastatur und einem Bashscript Die ganze Technik steckt in einer Kiste, wo das Netbook reinpasst. Das Programm wurde als einfaches Bashscript umgesetzt (Player: mpg123), alle unnötigen Dienste herausgenommen und alles so eingerichtet, dass die Funktion autostartet. Die Tasten sind über die Platine einer alten USB-Tastatur eingebunden und können im Bashscript einfach anhand der Buchstaben unterschieden werden. Funktioniert soweit sehr gut, Audioqualität ist kein Problem mehr. Dafür wird das Netbook sehr heiß, der An-/Ausschalter soll eigentlich an eine andere Stelle verlegt werden (aber das Netbook nicht zerlegt) und insgesamt ist es eine SEHR bastelartige Lösung. Dafür hatte man immerhin sogar WLAN. Was ich noch überlegt hatte, war das ganze auf der hier im Forum netterweise komplett aufgemachten MOTOROLA VIP1710 (an dieser Stelle nochmal Dank an alle, die daran gearbeitet haben!) zu betreiben. Die Kiste steht hier bei mir schon als Bastelobjekt und Webradio, Audio, USB und LAN sind drin und viel günstiger wird es natürlich nicht mehr gehen. Was mich davon abhält ist, dass das Audio über einen Kopfhörer ausgegeben werden muss. Das heißt an der Kiste baumelt dann schon mal ein Preamp. Außerdem müssen ja wieder die Taster abgefragt werden, dafür bräuchte es dann wieder die USB-Tastatur-Platine. Da aber schon ein USB-Stick dran hänge muss, braucht es auch noch einen USB-Hub. Außerdem wäre WLAN wie gesagt schön und ich weiß nicht wie trivial es wird, an der Kiste einen entsprechenden Stick zum laufen zu kriegen. Auf jeden Fall hat man am Ende eine bunte Tüte von aneinander angeschlossenen Geräten, was nicht gewünscht ist: alles in eine Box ist die Devise. Grundsätzlich würde mir so eine kleine Kiste mit Linux aber schon ganz lieb. Da gibt es ja diverse günstige Dinge in Richtung sheevaplug, die günstig sind und dank Linux einfach zweckentfremdet werden können. Allerdings habe ich bisher nichts in die Richtung mit Audioausgang und schon gar nicht mit Kopfhörerpegel gefunden. Hier sind ja viele Experten unterwegs, deshalb hoffe ich mal, dass mich hier jemand in die richtige Richtung deuten kann. Ich kann mir quasi zwei Varianten vorstellen. - etwas was an die Arduino-Lösung anknüpft, also komplett eigene Software auf einer AVR (meinetwegen auch PIC oder ARM, ist zwar nicht meine Welt, aber solange man mit C weiterkommt, ist alles ok), allerdings wären die Grundvorrausetzungen wie gesagt Audio (Stereo, CD-Qualität, Kopfhörerpegel), LAN und die Möglichkeit USB-Stick oder Speicherkarte an- bzw. einzustecken. - eine kleine Linux-Kiste, allerdings sollte alles was oben erwähnt wird schon drin sein und wie gesagt zum kleinen Preis Ich wäre äußerst dankbar, wenn ihr mir hier ein paar Vorschläge machen könntet! Vielen Dank schon mal im Vorraus. Marc P.S.: Wenn es eine Möglichkeit gibt, später noch ein LCD-Display zu integrieren, wäre ich auch nicht böse drum ;-)
Hallo Oliver, vielen Dank für den Tipp! Ich habe mir das Board gerade mal angeschaut und es sieht wirklich super aus und unterstützt ja wohl auch alles, wofür ich es brauchen würde problemlos. Mir gefällt vor allem, dass man die ganze Linux-Infrastruktur nutzen kann und nicht überall bei null anfangen muss. Featuremäßig ist das Board für den Verwendungszweck aber schon etwas "over the top" und kratzt auch am oberen Limit des Preisrahmens. Dafür hat man natürlich immer die Möglichkeit, seine Anwendung zu erweitern (ein Touchscreen ist ja schon was nettes^^). Außerdem habe ich keine Erfahrung mit ARM, ist aber auch eine schöne Herausforderung. Also vielen Dank noch mal, ich schaue mir das nochmal intensiver an. Falls jemand einen Vorschlag hat, wie ich meine Anwendung auf einem abgespeckteren und günstigeren Embedded System realisieren kann: immer her damit, wird dankbar gelesen. edit: Ach ja, ich habe mich hier mal angemeldet, deshalb ein anderer Username.
Marc L. schrieb: > Außerdem habe ich keine > Erfahrung mit ARM, ist aber auch eine schöne Herausforderung. Mit der Architektur wirst du wahrscheinlich nicht direkt in Berührung kommen. Linux drauf und freuen, dass alles wie gewohnt benutzbar ist. ;)
Tja, das stimmt wahrscheinlich schon. Wie gesagt gefällt mir die Mini auch gut, es wäre nur schön noch etwas am unteren Ende des Preisrahmens zu finden. Was wäre denn die günstigste Möglichkeit, die einfach nur ein paar digitale Inputs hat, einen Kopfhörerausgang in Stereo und WAVs in CD-Qualität abspielen kann? Vielen Dank schon mal, Marc
Vielleicht könnte ein Thin-Client passen? z.B. ebay-Artikelnr. 260838263358
Danke Jens, der FUTRO A240 sieht super aus und ist zu dem Preis natürlich unschlagbar! Ich lese gerade noch ein bisschen dazu, aber zum Testen ist einer fast schon bestellt. Für sowas findet sich ja immer ein Verwendungszweck :-)
Habe es zwar selber noch nicht ausprobiert, aber es heisst, dass man auch einem Dockstar mit einer USB Soundcard Musik entlocken könne. http://wiki.daviddarts.com/Debian_on_the_Seagate_Dockstar_Post-Installation
Ich verwende hier gerade für ein Projekt einen dsPIC33F128MC804. Der hat Stereo Audio DACs integriert. Für WLAN hat Microchip passende Module (ca 25€) und einen passenden TCP/IP Stack, und eine SD-Karte solltest Du auch gelesen bekommen. Also alles da. fchk
Danke auch euch beiden für die sachdienlichen Hinweise! Ich werde jetzt erst mal einen Thin Client bestellen, da das am wenigsten Arbeit wird und preislich ok ist. Behalte eure Tipps aber im Hinterkopf!
So, ich habe jetzt zwei Futro A240 bekommen. Debian Squeeze Minimalinstallation per USB-Stick darauf installiert (Boot-Partition auf die 128mb CF-Karte, Rest vom System auf einen USB-Stick), dann ALSA und MPG123, meine alten Skripte raufkopiert und dafür gesorgt, dass alles automatisch startet. Funktioniert alles 1A, vielen Dank nochmal für den Tipp hier!!! Übrigens, falls jemand das gleiche Gerät hat: Um dafür zu sorgen, dass es sich anschaltet, sobald Strom da ist, reicht es parallel zum On/Off-Taster einen kleinen Kondensator einzulöten (100uF habe ich genommen, weil es hier gerade rumlag), auf der Rückseite der Platine kommt man an die Pads und es ist genug Platz dafür da. So ausgerüstet bootet die Kiste dann auch nach einem Stromausfall sofort wieder. Ich habe etwas länger nach einer Lösung dafür gesucht und das dann schließlich einfach ausprobiert, funktioniert wunderbar und vielleicht hilft es ja irgendjemandem mal weiter.
Diese Funktion kannst du auch im BIOS einstellen (F2 Taste). Dort kann man das Verhalten nach einem Stromausfall einstellen.
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