Moin. Da ich unsere drahtgebundene Tuerklingel (mechanischer Zweiklang-Gong ueber 8 VAC Klingeltrafo) gerne mal ueberhoere, habe ich mich fuer eine Erweiterung per Funk entschieden. Und, da ich noch so ein Sender-Empfaenger-Set herumliegen hatte, losgebastelt: Sendergehaeuse geoeffnet und BC517 (Darlington-Transistor) parallel zum Taster eingeloetet. Vorwiderstand und Pull-Down an die Basis. Dann erst mal getestet wie kurz die Impulse sein duerfen um noch zuverlaeesig zu klingeln. 2-3 ms waren gar kein Problem. Zum Anschluss an die Klingel habe ich mich dann aber doch noch fuer eine galvanische Trennung mittels Optokoppler entschieden. Siehe Schaltplan im Anhang. Die LED-Seite des Optokopplers liegt nun parallel zum drahtgebundenen Gong. Das Ganze habe ich angeschlossen und ein paar mal "testgeklingelt". Nachdem alles so funktionierte, wie gedacht, habe ich das Sendergehaeuse wieder verklebt (nur die Zuleitungen, die Diode und der Vorwiderstand des Optokopplers liegen ausserhalb des Gehaeuses). Nun haetten wir alle gluecklich bis an unser Ende leben koennen, waere da nicht das Gaeste-WC in ca. 2m Entfernung zur dieser neuen Installation: In jenem Gaeste-WC haengt eine Wandleuchte mit 2x 9W GX23 Kompakt-Leuchtstofflampe und konventionellem Vorschaltgeraet. Beim Ausschalten dieser Leuchte klingelt nun leider mein Funkgong. Klingt fuer mich jetzt erst mal nach einem EMV-Problem. Frage ist, was genau passiert und wie ich vorgehen koennte. 1. Koennte der elektromagnetische Impuls tatsaechlich ausreichen um (ueber die Spule des mechanischen Gongs) die LED im Optokoppler aufblitzen zu lassen? Wuerde dann ein groesserer Vorwiderstand helfen? 2. Koennte der Darlington-Transistor trotz Pull-Down aufgrund des Impulses kurz durchschalten? Sollte ich dann vielleicht Basis-Widerstand und Pull-Down je um den Faktor 10 verkleinern? 3. Der Optokoppler fuehrt die Basis des Transistors nach aussen. Braeuchte ich dort auch einen Pull-Down? 4. Sollte ich das Uebel direkt in der Wandleuchte bekaempfen? Wie? Drossel? Bin, wie immer, fuer alle Ideen und Ratschlaege dankbar! Volker
zu 1. Ja ist möglich ich habe bei Burst/ESD-Tests schon LEDs aufblitzen sehen Abhilfe: Kondensator 10-100nF über Optokoppler Diode. D1 muß in dem Fall nicht in Serie sondern antiparallel zur Optokoppler-Diode. Eventuell würde ich auch R1 symmetrisch aufteilen in 2 * 470 Ohm. (einer in die Anoden der andere in die Kathodenleitung). Ein größerer Vorwiderstand ist kontraproduktiv. zu 2. halte ich für die wahrscheinlichste Ursache. Die Gesamtverstärkung ist viel höher als insgsamt notwendig. Ich würde Q3 R2 und R3 ersatzlos entfernen und falls notwendig noch einen Kondensator 4,7-10nF parallel zum Ausgang des Optokopplers schalten. Vorher mal prüfen wieviel Strom über den "Taster" gezogen wird. Falls es mehr als 2mA sind müßte ggf. R1 noch etwas verringert werden. zu 3. notfalls ja das verringert die Verstärkung nochmals (wäre bei mir die letzte Option). zu 4. Ja kauf dir einen großen Vorrat an gutem alten Glühobst ;-) Nee im Ernst: heute ist es die Leuchtstofflampe morgen dann der Kühlschrank der klingelt. Gruß Anja
Volker Schulz schrieb: > 4. Sollte ich das Uebel direkt in der Wandleuchte bekaempfen? Wie? > Drossel? Ja. Mein Verdacht: Zwischen Lichtschalter und Drossel entstehen beim Ausschalten Spannungsspitzen. Ich würde in den Lampen am Eingang 100nF X2-Kondensatoren einsetzen (Zwischen Phase und Neutralleiter). Derartige Kondensatorten wurden früher (vor 2 - 3 Jahrzehnten) standardmäßig in alle Leuchtstoff-Röhren-Lichtleisten eingebaut, meist direkt an der Lüsterklemme für die Kabelzuführung. Bernhard
Mein Verdacht: Optokoppler mit herausgeführter Basis beim Transistor sind recht empfindlich. Ein Widerstand (1MΩ - auch mehr oder weniger) reduziert diese, wobei aber auch der Koppelfaktor zurückgeht. Da könnte ich mir eine Einstreuung schon vorstellen.
Die schmalen Nadeln, die beim Abschalten oder Zünden der LS-Lampe entstehen dürften sich bei deiner Schaltung mit einem 100nF Kondensator parallel zu R2 unterdrücken lassen. Ansonsten: vorheriger Hinweis von HildeK, genügend Verstärkungsreserven hast Du ja mfG ingo
Anja schrieb: > zu 1. [...] > Abhilfe: Kondensator 10-100nF über Optokoppler Diode. D1 muß in dem Fall > nicht in Serie sondern antiparallel zur Optokoppler-Diode. Eventuell > würde ich auch R1 symmetrisch aufteilen in 2 * 470 Ohm. (einer in die > Anoden der andere in die Kathodenleitung). > [...] Das wuerde ich dann als erstes probieren. Wie erwaehnt liegen die anderen Teile der Schaltung innerhalb des (wieder verklebten) Gehaeuses. Ich taste mich also lieber minimalinvasiv heran. ;) > zu 2. halte ich für die wahrscheinlichste Ursache. Die Gesamtverstärkung > ist viel höher als insgsamt notwendig. Ich würde Q3 R2 und R3 ersatzlos > entfernen und falls notwendig noch einen Kondensator 4,7-10nF parallel > zum Ausgang des Optokopplers schalten. Wohl wahr. Transistor und Widerstaende haette ich natuerlich schon entfernen koennen als die Wahl auf den Optokoppler fiel. Da ich die aber so professionell eingeloetet und an Original-Platine und -gehaeuse fixiert hatte, blieben sie drin. ;) > zu 3. notfalls ja das verringert die Verstärkung nochmals [...] Das waere ja wieder nicht so schlimm, wenn der BC517 drin bliebe, oder? > zu 4. Ja kauf dir einen großen Vorrat an gutem alten Glühobst ;-) > Nee im Ernst: heute ist es die Leuchtstofflampe morgen dann der > Kühlschrank der klingelt. Es war halt auffaellig dass es wirklich nur durch diese eine Leuchte verursacht wurde. Habe selbstverstaendlich auch mit allen anderen Verbrauchern in unmittelbarer Umgebung getestet. Danke schon mal! Volker
Bernhard R. schrieb: > [...] > Ich würde in den Lampen am Eingang 100nF X2-Kondensatoren einsetzen > (Zwischen Phase und Neutralleiter). Derartige Kondensatorten wurden > früher (vor 2 - 3 Jahrzehnten) standardmäßig in alle > Leuchtstoff-Röhren-Lichtleisten eingebaut, meist direkt an der > Lüsterklemme für die Kabelzuführung. Vielleicht sollte das mein erster Ansatz werden, weil es erst mal am einfachsten zu erledigen ist. Im Keller muessten auch noch irgendwo unbenutze Billig-Leisten liegen, vielleicht haben die den Entstoerkondensator drin... Volker
Ingo Wendler schrieb: > Die schmalen Nadeln, die beim Abschalten oder Zünden der LS-Lampe > entstehen dürften sich bei deiner Schaltung mit einem 100nF Kondensator > parallel zu R2 unterdrücken lassen. Ansonsten: vorheriger Hinweis von > HildeK, genügend Verstärkungsreserven hast Du ja Wenn ich das Gehaeuse dann noch mal aufbreche, werde ich am Besten gleich beides machen. Volker
Volker Schulz schrieb: > Das waere ja wieder nicht so schlimm, wenn der BC517 drin bliebe, oder? Der Optokoppler hat ein CTR von 20 % -> wenn der Strom auf der Transistorseite des Optokopplers ca 1/5 des Diodenstroms beträgt ist der BC517 fast egal. Gruß Anja
Anja schrieb: > Der Optokoppler hat ein CTR von 20 % -> wenn der Strom auf der > Transistorseite des Optokopplers ca 1/5 des Diodenstroms beträgt ist der > BC517 fast egal. Das ist mir durchaus klar, aber Du hast ja gemeint dass ein Pull-Down an der Tansistorbasis (des Optokopplers) den CTR reduziert. Oder nicht? Volker
Kurzes Statusupdate: Trotz Anja schrieb: > [...] > Nee im Ernst: heute ist es die Leuchtstofflampe morgen dann der > Kühlschrank der klingelt. habe ich zunaechst einen Enstoerkondensator in die Wandleuchte gesetzt. Seitdem ist Ruhe (es sei denn, es klingelt tatsaechlich jemand). ;) Mal sehen, wie lange dieses "Provisorium" haelt. Im Zweifel werde ich noch die anderen Tipps umsetzen (auch wenn dies durch das wiederverklebte Gehaeuse umstaendlicher ist). Vielen Dank an alle Beteiligten! Volker
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