Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eigenes TN-C-S Netz im Schrebergarten betreiben


von Martin Hommel (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ich betreibe in meinem Schrebergarten (ist keine Anlage sondern ein 
einzelner Garten am Waldrand) ein Stromaggregat. (gekapseltes Honda EU 
30iS) Ich geh also mit meinem Lärm niemanden auf die Eier!

Nachdem nun immer mal wieder ein Verbraucher dazugekommen ist zuletzt 
ein kleiner Gartenbrunnen 
(http://www.gartenbrunnen.org/Quellsteine/drei%20quellsteine-schwarz-2.jpg) 
stelle ich gerade die Überlegung an, ein richtiges TN-C-S-System 
aufzubauen. Schon deshalb, da ich gerne einen FI-Schalter verwenden 
würde.
Man steht dort ja doch ab und zu auf nassem Boden und hat die 
Gartenlampen an oder arbeitet mit Laubsauger / Hechselmaschine etc.

Was haltet ihr von der Idee? Was für einen Erder würdet ihr nehmen? Stab 
oder Kreuz? Eigentlich sollte ja ein Staberder ausreichen...

Vielen Dank

Martin

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Martin Hommel schrieb:
> stelle ich gerade die Überlegung an, ein richtiges TN-C-S-System
> aufzubauen. Schon deshalb, da ich gerne einen FI-Schalter verwenden
> würde.

Nix TN, mach TT!

von Martin Hommel (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Nix TN, mach TT!

Dann müsste ich aber jede Gartenlampe (ungefähr so: 
http://www.mega-licht.de/contents/media/sf851671.jpg)einzeln erden. TN 
hätte den Vorteil, dass ich den Schutzleiter habe...

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Martin Hommel schrieb:
> Dann müsste ich aber jede Gartenlampe (ungefähr so:
> http://www.mega-licht.de/contents/media/sf851671.jpg)einzeln erden.

Du sollst nur EIN TT-Netz machen, nicht mehrere!

von Martin Hommel (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Martin Hommel schrieb:
>> Dann müsste ich aber jede Gartenlampe (ungefähr so:
>> http://www.mega-licht.de/contents/media/sf851671.jpg)einzeln erden.
>
> Du sollst nur EIN TT-Netz machen, nicht mehrere!

http://de.wikipedia.org/wiki/TT-System

Wen man das Prinzipschaltbild anschaut - ist der Verbraucher aber selbst 
auch geerdet!

von Ingo Hein (Gast)


Lesenswert?

Ich zitiere mal aus Wikipedia:
In einem TT-System ist der Sternpunkt des einspeisenden Transformators 
wie in einem TN-System geerdet. Der an die elektrisch leitfähigen 
Gehäuse anderer Betriebsmittel angeschlossene Schutzleiter ist aber 
nicht bis an diesen Sternpunkt geführt, sondern separat geerdet.

Die dafür erforderlichen niedrigen Erdübergangswiderstände sind nur 
schwer zu erreichen.

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/TT-System

von gollum (Gast)


Lesenswert?

ich denke auch das tt besser ist!

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

gollum schrieb:
> ich denke auch das tt besser ist!

Kann es sein, dass ihr das mit IT verwechselt? Für ein TT spricht ja nun 
überhaupt gar nichts, ausser dass man sich das Kupfer für die Leitung 
sparen will.

Auch wikipedia: In Italien ist für die Haushalte das TT-System üblich. 
In der Industrie, bzw. in Orten, in denen sich eine betriebseigene 
Trafokabine befindet, ist wiederum das TN-C-S-System bzw. das 
TN-S-System üblich. => Warum wohl?

Also nimm das IT-Netz so hin, wie es jetzt besteht, eventuell mit einem 
Erdschlussmelder. Oder mach ein TN-S oder TN-C-S mit Erdung am 
Generator, ordentlicher Verkabelung und FI.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Ingo Hein schrieb:
> In einem TT-System ist der Sternpunkt des einspeisenden Transformators
> wie in einem TN-System geerdet. Der an die elektrisch leitfähigen
> Gehäuse anderer Betriebsmittel angeschlossene Schutzleiter ist aber
> nicht bis an diesen Sternpunkt geführt, sondern separat geerdet.
>
> Die dafür erforderlichen niedrigen Erdübergangswiderstände sind nur
> schwer zu erreichen.

In einem TT-System darf man den nötigen Erdübergangswiderstand erheblich 
vergößern wenn man einen Fehlerstromschutzschalter verwendet, deshalb 
sind die da auch fast überall vorgeschriebn. Bein TN-System muss der 
Erdübergangswiderstand dagegen immer nach der Überstromschutzeinrichtung 
bemessen werden, egal ob FI oder nicht.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Der Punkt ist doch: Welchen Sinn hat ein TT-System mit getrennten Erdern 
auf so einem kleinen Raum. Ein Erder kommt an den Generator, und dann?

Da steht irgendwo neben dem Generator ein Verteilerkasten mit FI und 
LSn. Davon führt er ganz normal seine Leitungen brn-bl-gnge zu den 
Verbrauchern. Wo will er da die Erder für die Verbraucher setzen?

Wenn er TT macht, setzt er nen Erder neben den Generator, und geht dann 
mit L und N weg. Dann setzt er nen Erder neben jede Steckdose. Und dazu 
einen FI. Weil ein FI am Generator reicht ja nicht, könnte ja der 
Erdwiderstand am Generator zu groß sein und die Ausgleichsströme 
zwischen den Erdern der Verbraucher fließen.

Nee, das TT-Netz hat doch hier nur akademischen Wert, praktisch ist das 
nicht umsetzbar.

Beim Erder ist auch die Anbindung entscheidend, die darf nicht 
wegfaulen.

von RC-Depp (Typ B) (Gast)


Lesenswert?

IM TT Netz wird der Rcd eingesetzt, weil oft der Anlagenerder Ra nicht 
klein genug ist, um die Abschaltbedingungen nach VDE 0100-410 
einzuhalten.

TT oder TN Netz bringt aber hier keinen Vorteil, da der Schutz gegen 
indirektes Berühren ( im Fehlerfalle) dann einzig vom RCD abhängt.

Auch normale Leitungsschutzschalter machen in der Regel keinen Sinn, 
weil ein typischer Generator dieser Größe nur etwa das 3 fache des 
Nennstroms im Kurzschlussfall bringt. Dazu kommt noch die Leitungslänge 
vom Gen. bis zur Anlage.-> Abschaltbedingung nicht erfüllt, es sei denn, 
die Charakteristik der LS Schalter wird auf den Generator abgestimmt 
(etwa der nicht genormte Typ A ; das wieder bezahlt man mit 
Fehlauslösungen bei E-Motorstart etc.

TN_C schon gar nicht, weil bei entsprechend hochohmigen Betriebserder Rb 
der PEN (und die angeschlossenen "Körper") im Fehlerfall  hohe Spannung 
gegen Erde annehmen kann. Das in Verbindung mit unzureichenden 
Abschaltbedingungen bzw Ra/Rb -> bzbzbaua ?!?? Und der PEN muß >= 10² !
(Das kann beim TT übrigens nicht passieren, ein Vorteil für die 
Stallbewohner - 4 Beine parallelgeschaltet- die armen Schweine -
naja die haben ja Potentialsteuerung unter dem Boden, äh abschweif...)

Am einfachsten : vom Generator zur Anlage mit NYY Erdkabel, fertig. 
regelmäßig Isolation des Generators prüfen (der wird ja nicht grad in 
der Brühe stehen)

Oder: TN-S ab Generator: Staberder mit 2m Länge und RCD am Generator, 
und mit NYY 3/5 x X zur Anlage, so ist auch durch den RCD die NYY 
Zuleitung gegen (Knabbertier-)Erdschluss geschützt. Und beim RCD 
regelmäßig die Prüftaste drücken.

Hupps schon wieder so lang ....

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Der Punkt ist doch: Welchen Sinn hat ein TT-System mit getrennten Erdern
> auf so einem kleinen Raum.

Ein Gartengrundstück kann recht groß sein, und den Generator will man 
gerne abseits stehen haben. Da kann es schon sinnvoll sein nur zweiadrig 
vom Generator zum Verteiler gehen zu müssen, ein paar qmm will man ja 
schon haben, wegen des Spannungsabfalls halt.

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Ich würde ein IT bauen.
Wobei ich einen zentralen Erdspieß am Generator einsetzen würde, und vom 
Generator aus 5 Adrig verlegen würde. Den Sternpunkt würde ich nicht 
erden, nur das Generatorgehäuse.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Sven schrieb:
> Ich würde ein IT bauen.
> Wobei ich einen zentralen Erdspieß am Generator einsetzen würde, und vom
> Generator aus 5 Adrig verlegen würde. Den Sternpunkt würde ich nicht
> erden, nur das Generatorgehäuse.

Der Honda 30is ist ein Einphasen-Stomererzeuger.

Und latürnich ist da NICHT nur das Gehäuse mit dem Erder zu verbinden.

5 adrig? Wo 3 Adern genügen?

von Joschi (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

leider kann ich nichts direkt zur Problemlösung beitragen, aber evtl. 
kann ja jemand aus den Veranstaltungsbereich was genaueres dazu sagen.
Also kleinere Veranstaltungen (Dorfkirmes, kleine Konzerte etc.) die 
sich nicht an das öffentlich Netz anschließen können und über einen 
größeren (fahrbaren) Generatorwagen zentral versorgt werden müssen ja 
bestimmt Vorschriftmäßig gererdet werden.
Es wäre doch gelacht wenn niemand aus diesen Bereich hier im Forum 
vertreten wäre der genau sagt was nun Sache ist (sein sollte).
Aber bitte nicht nach diesen Schema: "Wende dich an Fa. XY wir machen 
dir gerne ein Angebot".
Eine korrekte Antwort(im VDE Sinn) ist ja nicht nur für den Fragesteller 
interessant.

mfg

    Joschi

von Sven (Gast)


Lesenswert?

Andrew Taylor schrieb:
> Der Honda 30is ist ein Einphasen-Stomererzeuger.
>
> Und latürnich ist da NICHT nur das Gehäuse mit dem Erder zu verbinden.
>
> 5 adrig? Wo 3 Adern genügen?

Also ich bin von einem Drehstromgenerator ausgegangen.

Bei meinem Generator ist am Gehäuse eine Erdungsschraube vorhanden.
Die ist mit dem Gehäuse verbunden und auch mit dem PE Anschluss der CEE 
Dose.

Der Sternpunkt ist nicht geerdet.

Wenn man das nicht selbst macht, sondern Phase 1-3/N/PE installiert, 
dann ist ist auch nirgends eine Verbindung zwischen Sternpunkt und PE.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.