Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bestimmung der Regelstrecke


von start1340 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage zur Bestimmung einer Regelstrecke.
Ich benutze einen OP um 2 Werte miteinander zu vergleichen. Am Ausgang 
des OP's hängt ein MOSFET. Benutzt wird das alles für eine 
Spannungsregelung. Geregelt wird das alles von einem PI Regler in einem 
µC. Mein Problem ist aber, dass der Ausgang des OP's schwingt, 
vermutlich wegen der zu hohen kapazitiven Last des Transistors.

Dass mir Widerstände und Kondensatoren Nullstellen und Polstellen bilden 
ist mir klar, genauso wie man Bodediagramme deutet, allerdings weiß ich 
nicht wie ich von einer bestehenden Schaltung auf das 
Übertragungsverhalten, bzw. auf die Pol und Nullstellen komme um mir 
anschließend ein Bodediagramm zu erstellen.

Kann mir da jemand weiterhelfen oder auch irgendwelche Bücher / 
Literatur dazu empfehlen?

Grüße

von uwe (Gast)


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mach mal nen R zwischen OP und MOSFET

von M. B. (reisender)


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Du suchst ganz einfach die Übertragungsfunktion deiner Schaltung. Die 
kann man auf verschiedene Arten finden...

Die Übertragungsfunktion ist das Verhältnis der Ausgangsgrösse zur 
Eingangsgrösse.

g = y(t) / x(t)

Du muss also einfach deine Ausgangsgrösse mit Grössen deiner Schaltung 
ausdrücken und durch die Eingangsgrösse dividieren. So erhälst du deine 
Übetragungsfunktion.

Die Laplaceoperatoren deiner UFZ kannst du dann mit jw ersetzen (ergibt 
den Frequenzgang), den Betrag davon nehmen und das Ganze bei 
verschiedenen Frequenzen auswerten. Voilà du hast deinen Amplitudengang. 
Willst du die Phase noch haben, nimmst du nicht den Betrag, sondern den 
Winkel...

Das findest du in jedem Buch über Systeme.. oder z.T. auch in Kursen 
über Regelungstechnik.

Gruss

von Fralla (Gast)


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Lies dir die Dokumente von Venable durch.  Auch wenn man so ein Teil 
nicht kaufen möchte steht eineiges nützliches zum messen der Strecken 
und Open/Closed-Loop Übertragungsfunktionen.
http://www.venable.biz/pr-products.php
http://www.venable.biz/tp-03.pdf

MFG

von start1340 (Gast)


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wenn das so einfach wäre, ich stehe komplett auf dem schlauch.

das ist eigentlich ein längsregler den ich hier habe. also am + eingang 
des op hab ich eine referenzspannung, am minuseingang messe ich den 
ausgang mit einem spannungsteiler. am ausgang des Op sitzt der mosfet 
und soll meine spannung runterregeln, je nachdem was ich als referenz 
natürlich eingestellt habe.

ich möchte bewusst nicht mit widerständen und kondensatoren 
rumexperimentieren und probieren, sondern ich will das jetzt einfach 
verstehen.

von A. S. (rava)


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hmm, also irgendwie raten wir hier gerade ein bisschen rum. Mir 
persönlich ist nicht ganz klar, was dir nicht ganz klar ist.

Aber vielleicht ist dein Problem der Transistor, der ja eigentlich 
schaltet. Ein Schalter ist aber ein nichtlineares Bauelement (wenn du + 
verdoppelst, verdoppelt sich die Ausgangsspannung noch lange nicht). 
Daher ist die Darstellung als lineares System (Bode-Diagramm) nicht mehr 
geeignet. Vielleicht hilft dir der Begriff "Zweipunktregler" bei deiner 
Suche weiter?

ist aber nur ein Schuss ins Blaue...

von A. S. (rava)


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ok, hab gerade gesehen, dass du vor dem Transistor nen OPAMP hast, daher 
arbeitet der mosfet wohl doch nicht als Schalter, sondern in einem 
Arbeitspunkt.

sorry, war spät gestern.

In diesem Fall hilft nur: Differentialgleichungen aufstellen und
Übertragung = Ausgang / Eingang
durch Laplace-Transformation ausrechnen....

von Paulchen Panter (Gast)


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A. S. schrieb:
> In diesem Fall hilft nur: Differentialgleichungen aufstellen und
> Übertragung = Ausgang / Eingang
> durch Laplace-Transformation ausrechnen....

Laß mal einfach den Schaltplan rüberwachsen...
Du hast da bestimmt einen elementaren Fehler drin, den kriegst du mit 
dem Lösen von DGL's auch nicht weg!

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, A. S.

> ...zur Bestimmung einer Regelstrecke.

Deine Worte haben offen gelassen, ob Du die Regelstrecke inklusive uP 
meinst oder nur den Treiber mit dem MOSFET.

Deine Vermutung ist erste Wahl, der Treiber sei zu schwach für den 
MOSFET.

> Dass mir Widerstände und Kondensatoren Nullstellen und Polstellen bilden
> ist mir klar, genauso wie man Bodediagramme deutet, allerdings weiß ich
> nicht wie ich von einer bestehenden Schaltung auf das
> Übertragungsverhalten, bzw. auf die Pol und Nullstellen komme um mir
> anschließend ein Bodediagramm zu erstellen.

Die analytische Betrachtung der Regelstrecke anhand der Datenblattwerte 
der Bauelemente endet dort, wo der Treiber in die Sättigung gerät - weil 
diese Verhältnisse habe ich noch in keinem Datenblatt gesehen.

Erarbeite Dir Deine Antwort durch Messung:
1. Modelliere Deine komplette Schaltung.
2. Trenne die Regelstrecke auf, vielleicht am Eingang des uP.
3. Speise dort einen Dirac-Puls ein.
4. Zeichne die Dirac-Antwort auf.

Oder nimm statt des Dirac-Stosses einen Funktionsgenerator, der den 
interessanten Frequenzbereich durchwobbelt, miss Amplituden- und 
Phasengang - und von der Auswertung des Bodediagramms hast Du schon 
gesprochen.

Wenn Du Betriebssicherheit willst für Deine Schaltung, dann müssen 
Sättigungseffekte ausgeschlossen sein. Dann muss die Regelstrecke unter 
allen denkbaren Bedingungen berechenbar und stabil sein. Dazu wirst Du 
dann einen Treiber brauchen, der kräftig genug ist.


Ciao
Wolfgang Horn

von uwe (Gast)


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Der OPAMP kann die Gatekapazität nicht treiben. Also muß ein Treiber 
rein oder ein Widerstand der den Strom begrenzt. Mit Treiber ist die 
Regelung schneller als mit Widerstand.
Es kommt darauf an wie du das machen willst :
1.
Du hast eine Problemstellung und mußt erst einmal die Vorgaben bezüglich 
Strom,Spannung,Geschwindigkeit usw. feststellen.
Du hast bestimmte Vorgaben bezüglich Strom, Spannung, Geschwindigkeit, 
der baugröße, Preis usw. und kannst dir die Bauteile aussuchen -> Dann 
würde ich mich auf die suche eines Transistors machen der die Parameter 
erfüllt und danach den Treiber der zu diesem Transistor Passt und die 
Anforderungen meiner Problemstellung auch erfüllt dieser muß natürlich 
auch zu meinem OPAMP passen also wähle ich danach den OPAMP aus zum 
steuern des Treibers bzw. habe ich schon einen OPAMP der mir die 
Signalanpassung zwischen dem Messsystem macht und ich muß eine weitere 
Signalkonditionierung zwischen Treibendem und Messendem System machen. 
Die Signalverabeitung kann Analog oder Digital mit AD-Wandler DSP oder 
FPGA und DA-Wanlder sein. Wenn das System fertig ist (eventuell auch 
Software schreiben oder VHDL) kann man versuchen das System zu 
simmulieren. Von daher ist es nicht schlecht sich bei der Bauteilauswahl 
ein bischen luft bei den kritischen Parametern zu lassen.

2.
Wenn es nur um eine Theoretische Betrachtung geht reicht eine 
Simmulation oder ein Mathematisches Model aus. Dies kann oder sollte 
Grundlage Problemstellung sein. Ein genaues durchdenken des Konzepts und 
des Systems kann einem viele schlaflose nächte ersparen.

3. Wenn ich es richtig sehe hast du irgend ein System aus irgendwelchen 
bauteilen zusammengewürfelt und wuderst dich über ganz normales 
Verhalten (z.B. das der Opeartionsverstärker es nicht schaft das Gate 
des FETs zu treiben. Dafür brauchst du aber nicht das ganze System zu 
simmulieren sondern dir nur das Datenblatt des OPs und des FETs 
anzugucken. Dieser schwingt bei zu hoher Lastkapazität und es wird 
sicherlich empfolen einen Widerstand in Reihe zu schalten um das 
schwingen zu unterdrücken. Für diesen Efekt kannst du auch ein 
mathematisches Model aufstellen.

(Es wird auch schwierig die Software in ein Mathem,atisches model zu 
bekommen

von start1340 (Gast)


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Danke schon einmal für eure Antworten, ich werde diese gleich noch 
richtig durchgehen.

Ich glaube die Fragestellung ist bisschen unklar gewesen, weil ich 
selbst einfach nicht genau wusste, was ich da überhaupt machen muss ;)

Habe jetzt fleissig AppNotes gewälzt, nun ist es schon deutlich klarer, 
aber mein Hauptproblem ist immer noch das Gleiche.

Der LDO ist im Prinzip so aufgebaut wie hier: 
http://www.national.com/an/AN/AN-1148.pdf Seite 2. Allerdings gehe ich 
mit dem Ausgang des OP's direkt auf einen P-Fet als Pass-Transistor.

In verschiedenen Appnotes wird immer wieder betont, dass ich im Prinzip 
3 Pole und 1 Nullstelle habe. Wie z.b. Seite 5 dieser Appnote. Dort wird 
die Polstelle PL genannt.

In jeder Appnote werden diese Pole und Nullstellen immer nur genannt, 
aber es steht nirgends wie man diese Pole und Nullstellen berechnet, 
bzw. woher man genau weiß, welche Konstellation nun einen Pol oder 
Nullstelle bewirkt.

Und genau das ist nun meine Frage, wie berechne ich diese Pol und 
Nullstellen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, start1340,

> Wie z.b. Seite 5 dieser Appnote.

> Und genau das ist nun meine Frage, wie berechne ich diese Pol und
> Nullstellen.

Unpraktisch, die in meiner ersten Antwort genannten Gründe gelten nach 
wie vor.

Sondern auf Seite 2 findest Du in Figure 6 einen Vorschlag zur 
praktischen Aufnahme des Bode-Diagramms: Anregen mit einer Frequenz, 
Phasenverschiebung und Verstärkung notieren, Frequenz verändern.

Aus den Steilheiten bei der Veränderung der Phase gegen Frequenz kann 
man die Pole und Nullstellen ableiten, aber ich bin zu faul, das zu 
suchen.

Ciao
Wolfgang Horn

von start1340 (Gast)


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http://www.ti.com/lit/an/slyt187/slyt187.pdf

Das ist das erste Dokument, das wenigtens den Ansatz mal stehen hat. 
Beim Nachrechnen bin ich aber bisher noch gescheitert, aber denk das 
wird auch noch ;)

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