Tag zusammen, ich plane, mir für meine Basteleien ein Netzteil zu bauen. 5V=, max. 1A. Die Spannung soll fest bei 5V bleiben, allerdings möchte ich eine einstellbare Strombegrenzung einbauen. Den Strom möchte ich über einen low-Side-Shunt mit 0,1Ohm messen. Meine Schwierigkeit ist im Moment, die Strombegrenzung umzusetzen, da ich mir nicht sicher bin, was hier wohl am sinnvollsten ist. Die Gesamteffizienz des Netzteils ist nicht so wichtig und die Begrenzung muss auch nicht sehr genau sein, vielleicht 10-50mA pro Schritt. Momentan stelle ich mir das so vor: Nach einem Trafo mit Gleichrichter und Glätt-/Siebelkos kommt ein Transistor, der den Strom begrenzt. Dahinter dann ein 7805. Macht das so Sinn? Bin für jede Kritik/Anregung dankbar. Die Strombegrenzung kann auch anders realisiert werden, solange sie nicht zu teuer wird und die Bauteile gut erhältlich sind.
Ich denke nicht, dass der 7805 hinter der Strombegrenzung soviel Sinn macht. Konstantstromquellen findest du aber viele hier im Wiki, auch eine die 2 Transistoren und Widerstände nur benötigt und darüber eingestellt wird.
>Momentan stelle ich mir das so vor: Nach einem Trafo mit Gleichrichter >und Glätt-/Siebelkos kommt ein Transistor, der den Strom begrenzt. >Dahinter dann ein 7805. Macht das so Sinn? Ja, schon. Schau mal hier, Figure 22: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/a/0s922lq6p7gwsc2hhzx6z4e3pl3y.pdf
zukünftiger Bahner schrieb: > Konstantstromquellen findest du aber viele hier im Wiki Ich möchte eine Konstantspannungsquelle mit 5V bauen. @Ina: Das ist nicht ganz das, was ich meine. Ich hatte es mir so vorgestellt, dass der Transistor direkt vor den 7805 kommt. Also so, dass die geglättete Spannung vom Gleichrichter an den Kollektor kommt und der Emitter mit dem Eingang des 7805 verbunden wird. Macht das Sinn?
>Ich möchte eine Konstantspannungsquelle mit 5V bauen. Ja, schon klar, aber die Konstantstromquelle sitzt vor der Konstantspannungsquelle und begrenzt den Strom auf den eingestellten Konstantstromwert. >@Ina: Das ist nicht ganz das, was ich meine. Ich hatte es mir so >vorgestellt, dass der Transistor direkt vor den 7805 kommt. Also so, >dass die geglättete Spannung vom Gleichrichter an den Kollektor kommt >und der Emitter mit dem Eingang des 7805 verbunden wird. Macht das Sinn? Genau so? Nein. Ein einzelner Transistor ist noch keine Strombegrenzung. Dazu mußt du ihm noch den Basisstrom wegnehmen, wenn der Maximalstrom erreicht wird. Die Schaltung im Anhang kann so etwas. Sie ist hier aber am Ausgang angeordnet, als Kurzschlußsicherung. Der zusätzliche Spannungsabfall ist hier nicht schlimm. Bei dir müßte eine solche Schaltung vor dem 5V Regler angeordnet sein. Schau dir noch mal meinen Link an, und versuche die Schaltung zu verstehen. Eine Konstantstromquelle mit LM317 könnte man durchaus als Strombegrenzer verwenden.
DR schrieb: >> Konstantstromquellen findest du aber viele hier im Wiki > > Ich möchte eine Konstantspannungsquelle mit 5V bauen. Aber deine gewünschte Strombegrenzung ist nichts anderes als eine Konstantstromquelle. So wirkt sie, wenn die Strombegrenzung einsetzt. DR schrieb: > @Ina: Das ist nicht ganz das, was ich meine. Ich hatte es mir so > vorgestellt, dass der Transistor direkt vor den 7805 kommt. Nimm den Hinweis von Ina auf. Bis auf die Tatsache, dass du hinten einen 7805 nimmst und vorne einen LM317 statt eines Transistors verwendest, erfüllt das deinen gewünschten Zweck. Mit dem von dir vorgesehenen 100mΩ-Widerstand kannst du mit Transistoren sowieso nur Ströme oberhalb von 6A begrenzen (0.6V/0.1Ω) - da wäre noch ein Operationsverstärker notwendig.
Ina schrieb: > Genau so? Nein. Ein einzelner Transistor ist noch keine Strombegrenzung. > Dazu mußt du ihm noch den Basisstrom wegnehmen, wenn der Maximalstrom > erreicht wird. HildeK schrieb: > Mit dem von dir vorgesehenen 100mΩ-Widerstand kannst du mit Transistoren > sowieso nur Ströme oberhalb von 6A begrenzen (0.6V/0.1Ω) - da wäre noch > ein Operationsverstärker notwendig. OK, hab mich glaub ich etwas zu kurz mit meiner Erklärung gefasst. Der Kern des Ganzen wird ein Mikrocontroller, der anhand des gemessenen Stroms und der eingestellten Strombegrenzung den Transistor steuern soll. Nicht direkt natürlich, da wird wohl noch ein Treiber vor der Basis nötig sein. Und der Spannungsabfall am Low-Side-Shunt wird durch eine Schaltung mit OpAmp verstärkt, sodass der ADC des Mikrocontrollers was damit anfangen kann. Ich möchte hier übrigens einen Mikrocontroller benutzen, da gemessene Spannung, gemessener Strom und eingestellte Strombegrenzung auf einem Display angezeigt werden sollen, sonst würde ich ihn mir sparen. Ich bin mir eben nur nicht sicher, ob das mit dem Transistor vor dem 7805 grundsätzlich eine gute oder schlechte Idee ist.
Kleines Update: Ich hab mich jetzt dazu entschieden, einen LM 317 zu benutzen. Diesen werd ich dann über einen Impedanzwandler mit einem DAC ansteuern. Mal sehen, wie weit ich mit der Idee komme.
Hallo! Such doch mal im Netz nach LM723. Damit ist sehr viel möglich im Bereich Spannungsregelung Strombegrenzung Fold-Back-Verhalten.
Route_66 schrieb: > Hallo! > Such doch mal im Netz nach LM723. Damit ist sehr viel möglich im Bereich > Spannungsregelung Strombegrenzung Fold-Back-Verhalten. Den kenn ich, mit dem und einem 2N3055 hab ich schonmal ein Netzteil gebaut. Allerdings wollte ich diesen diesmal nicht verwenden, da man in fast jedem Thread über den Chip liest, dass er ineffizient und veraltet sei. Keine Ahnung, ob das stimmt (bei mir funktioniert er wunderbar), im Zweifelsfall würde ich mich heute aber wahrscheinlich für einen L200 entscheiden, die waren (bis auf die Gehäuse) sehr einfach zu benutzen und recht günstig mit 1,50€. Bei diesem Projekt geht es mir v.a. auch darum, meine Microcontroller-Kentnisse zu verbessern. Sonst würde ich das selbstverständlich komplett ohne Microcontroller bauen, aber da ich eh noch ein kleines Netzteil für meine Studentenbude brauche, bot es sich grad an, das miteinander zu verbinden.
DR schrieb: > Tag zusammen, > > ich plane, mir für meine Basteleien ein Netzteil zu bauen. 5V=, max. 1A. > Die Spannung soll fest bei 5V bleiben, allerdings möchte ich eine > einstellbare Strombegrenzung einbauen. Dann nimm einen L200. Dieses IC kann sowohl Spannung wie auch Strom regeln. Schaltung steht im Datenblatt. Gruss Harald
Sowohl beim L200 als auch LM723 ist die Stromregelung nicht besonders genau. Das ist mehr eine Strombegrenzung als Schutzschaltung. Beim LM723 ließe sich aber auch ein genaue Stromregelung hinzufügen. So schlecht ist das IC auch nicht, sonst hätte es sich kaum so lange gehalten. Ist halt alt und bewährt. Den Shunt zur Strommessung sollte man größer (z.B. 0,5 - 1 Ohm) wählen, wenn man an kleinen Strömen interessiert ist. Wenn der Spannungsregler hinter dem Shunt sitzt, stört der größere Widerstand kaum. Der Regler sollte dann aber einer mit konstantem Stromverbrauch sein, so wie der LM317, der 7805 ist da nicht so gut. Mit dem LM317 kommt man aber nur schwer unter etwa 1,2 V - da braucht man dann in der Regel eine negative Hilfsspannung.
Ulrich schrieb: > Den Shunt zur Strommessung sollte man größer (z.B. 0,5 - 1 Ohm) wählen, > wenn man an kleinen Strömen interessiert ist. In welcher Größenordnung wäre man dann? Ich hab vor, die Ströme auf etwa 1 - 5mA genau zu messen. Die 0,1 Ohm hab ich aus einem Datenblatt des LM358, in dem ein Schaltplan für einen Current Monitor war. Mein momentaner Plan sieht so aus: Trafo - Sicherung - Gleichrichter/Glättkondensator - LM317 - Shunt Dazu kommt dann noch das ganze MC-Zeugs, also Display, ATmega8, Stromversorgung, etc. Mir ist aber v.a. der Zweig des "eigentlichen" Netzteils wichtig.
Die normalen DMMs haben am Shunt einen Spannungsabfall von 200 mV am Bereichsende. Das ist schon ein ganz passender Kompromiss zwischen Auflösung und Wärmeentwicklung. Für 1 A wären das dann 0,2 Ohm und 0,2 W als Leistung. Für 1 mA müsste man eine Spannung von 0,2 mV auflösen, was nach einem Nullabgleich noch relativ leicht ist. Da der Shunt hier vor dem Regler liegt, stört etwas mehr Spannungsabfall eigentlich nicht und man könnte den Shunt auch größer Wählen. Nur hat man dann auch entsprechend mehr Wärmeentwicklung. Wenn man die Schaltung für den Current monitor wählen will, sollte man den Shunt hinter dem Regler haben, aber dann den Teiler für die Rückkopplung erst hinter dem Shunt. So kann man den OP mit der Spannung vor dem Regler versorgen und hat so kaum Probleme mit dem Gleichtaktbereich. Mit dem Shunt vor Regler müßte der OP bis an die Versorgung arbeitenm was z.B. der LM358 nicht kann.
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