Hallo, ich habe gestern ein angeblich neues Hantek DSO (5202B) erhalten, ihn einigen einfachen Tests unterzogen und war über sein seltsames Verhalten wie folgt erstaunt. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und/oder einen Hinweis was offenbar schiefläuft? Folgender Testaufbau: Oszi an sauberen Messsender (Agilent E4422B) angeschlossen und ein unmoduliertes 200MHz Signal mit 0dBm (1mW) eingespeist und den Oszieingang über ein T-Stück wie sich das gehört mit 50Ohm abgeschlossen. Erwartungsgemäß erschien der Sinus nach dem Betätigen der Autoadjust Taste auf dem LCD, jitterte aber seltsam hin und her so dass ich die Hor-Ablenkung einfach mal auf niedrige Frequenzen hinunterschaltete. Und siehe da, es erschien ein weiterer Sinus mit ca. 1.5V Amplitude und einer Frequenz von etwa 1Khz! Was ich auch tat und schaltete, der NF Sinus blieb so dass ich schon an ein Ableben meines Messsenders dachte und deshalb einen alten HM-1005 (100MHz Analog) parallel anschloss. Natürlich war dort kein NF Signal zu sehen, das 200MHz Signal erschien zwar klein (ist ja auch klar bei dem 100MHz Skop) aber ohne jedwede NF Überlagerung. Nun wurde es noch seltsamer: Wenn ich die Eingangsfrequenz hinunterschalte, ändert sich hierzu auch proportional diese aus dem Nichts kommende Geister-NF. Ebenso verhält sich das DSO beim Verringern der Eingangsleistung, dann wird auch das Geistersignal kleiner! Speise ich hingegen eine Gleichspannung ein, wird diese einwandfrei angezeigt, von NF dann keine Spur. Da ich zunächst an einen schwingenden Eingangsverstärker dachte, wurde die Kiste aufgeschraubt und dieser mit dem anderen Skop untersucht. Das Signal war dabei bis zum A/D Wandler einwandfrei und ohne Geistersignale. Hinter dem A/D der dann irgendwo in einem ARM Prozessor landet, konnte ich natürlich nichts mehr kontrollieren. Interessant ist auch, dass sich beide Kanäle des DSO so verhalten. Meine Erklärung dafür: Entweder ist es ein Softwareproblem was dann alle DSO dieser 5000er Serie haben sollten oder ich weiß es auch nicht mehr. Also checkte ich die Softwareversion, vielleicht gab es ja ein Update. Das Skop zeigt dann auch brav eine S-Version 2.06.03 (110531.1). Beim Nachschauen auf der Hantekseite fand ich dann auch den Downloadlink für die Firmware und war erstaunt, dass dort eine Version 2.0.6.03 (110420.0) zu finden war! Ich schaute mir das Gerät nun noch genauer an und sah, dass das dem Paket beigefügte "Certificate" zwar 2 QC (Quality Check) Stempel enthielt aber keine Seriennummer! Quasi ein Blanko-"Qualitätssiegel". Nach diesen Ungereimtheiten fiel weiter auf, dass die Platine an der Stelle, wo die Eingangs-ICs sich mittels einer Blechdose abgeschirmt befinden, voll Staub war und die Netzteilplatine dem Staub auf den Kühlkörpern nach zu urteilen, mindestens einige Wochen irgendwo offen herumgelegen haben muss. Im Gegenteil zu einem Gerät was ich vorher von Reichelt bezogen hatte (Uni-T 40MHz DSO) besitzt dieses DSO auch kein Garantiesiegelam Gehäuse. Ich frage mich deshalb, schrauben bestimmte Chinesen jetzt schon DSOs aus Schrottplatinen, also solche die den QC nicht bestanden haben zusammen? Hat das Skop einen Fehler oder wem oder was bin ich da aufgesessen? Seltsam auch, dass das Paket mit DPD aus England und nicht aus China kam... Wenn jemand ähnliches erlebt hat oder sich dieses Geistersignal und die seltsame Firmware-Versionsnummer erklären kann, wäre ich ihm sehr dankbar, wenn er sich hier kurz melden würde. In diesem Sinne schon jetzt herzlichen Dank für eure Antworten und beste Grüße Peter
Hi, ICh habe ein solches Verhalten auch schon beobachtet. Sowohl beim Hantek wie auch beim Tektronix Digiskope. In meinem Fall habe ich das auf Effekte der AD Wandlung geschoben. Die sind es ja auch die immer noch dafür sorgen das "echte" Analogskopes nicht völlig überflüssig sind. Wobei mir 1,5V Amplitude schon extrem viel vorkommt bei 1mW Nutzsignal an 50Ohm, was ja rund 223mV sind. So bis 1,5 - 15mV würde sich da eher mit meinen erfahrungen decken. Gruß Carsten
Hallo Carsten, ja es ist ein seltsamer Effekt und die Amplitude des Geistersignals ist tatsächlich so gross. Inzwischen habe ich auch mal die zahlreichen Threads auf einer anderen Seite hier gelesen, dieser Effekt ist aber offenbar niemandem aufgefallen. Man kann diese "Geister-NF" sogar bis auf 0.2Hz heruntertreiben, diese langsame Geschichte taucht auf, wenn man ein "echtes" NF Signal von 1kHz einspeist. Na jedenfalls habe ich mal den Service bei Hantek angeschrieben und denen ein nettes Video geschickt wo der Effekt eindeutig sichtbar ist. Mal schauen was die nun dazu sagen. Seltsam ist auch, dass der Effekt bei den langsameren Skops überhaupt nicht sichtbar oder zumindest nicht störend sichtbar ist... 73 Peter, DG4EK
Peter Krengel schrieb: > > Also checkte ich die Softwareversion, vielleicht gab es ja ein Update. > Das Skop zeigt dann auch brav eine S-Version 2.06.03 (110531.1). > > Beim Nachschauen auf der Hantekseite fand ich dann auch den Downloadlink > für die Firmware und war erstaunt, dass dort eine Version 2.0.6.03 > (110420.0) zu finden war! nicht alle fw updates werden auf der hersteller webseite gepostet. Aktuell ist Hantek beim 2.6.3 110808 (oder noch weiter), die installieren jeweils letzte verfügbare fw version beim ausliefern. Zusätzlich werden neue fw versionen an die händler (oder endkunden auf anfrage) verschickt. > > Im Gegenteil zu einem Gerät was ich vorher von Reichelt bezogen hatte > (Uni-T 40MHz DSO) besitzt dieses DSO auch kein Garantiesiegelam Gehäuse. Hantek selber klebt keine Garantiesiegel auf die Gehäuse, macht auch sinn weil die Sicherung auf der PSU PCB sich befindet. > > Ich frage mich deshalb, schrauben bestimmte Chinesen jetzt schon DSOs > aus Schrottplatinen, also solche die den QC nicht bestanden haben > zusammen? bestimmte chinesen nicht da die nicht an die "alten bzw defekten scopes herankommen", der hersteller selber schon. Es gibt kein grund ein bestücktes und funktionierendes netzteil wegzuschmeissen nur weil etwas nicht läuft auf der main PCB. Du kannst auch davon ausgehen das defekte mainboard repariert oder ausgechlachtet werden - das machen übrigens auch andere hersteller so, nicht nur chinesiche. Recycling schont auch die Umwelt. > Hat das Skop einen Fehler oder wem oder was bin ich da > aufgesessen? Den effekt wirst du auch beim 20tsd teuren Tektronix finden, die 1.5V sind allerdings wie Carsten schon geschrieben hat merkwürdig hoch. > > Seltsam auch, dass das Paket mit DPD aus England > und nicht aus China kam... > > es kamm von da wo do bestellt hast
Hallo Peter das ist bei DSO völlig normal und nicht zu vermeiden. Eine Beschreibung deines Effektes findest du unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Alias-Effekt Gruss LTC
Danke Thomas für die Antwort, diese DSOs sind ja offenbar Dein Spezialgebiet, ich habe Deine Threads an anderer Stelle mit grossem Interesse gelesen ;) Da ich mich mit der DSO Technik noch nicht auseinandergesetzt habe (bin gerade dabei, mein Spezialgebiet ist Hochfrequenz- und Antennentechnik 0.5 -90GHz) noch eine Frage an Dich: Wie kommt dieser Effekt zustande? Irgendwo habe ich aus grauer Anfangszeit der Digitalisierung noch die Geschichte mit dem Under- und Oversampling, Nyquist usw. im Hinterkopf...bekomme das aber nach nunmehr 35 Jahren Hochfrequenz nicht mehr ganz zusammen... Wenn Du meinem Gedächnis etwas nachhelfen kannst, wäre ich Dir sehr dankbar! Irgendwo hattest Du einen Beitrag geschrieben in welchem Du den Frequenzgang nach oben durch die Änderung irgendwelcher Parameter (muss mir gleich mal einen RS232 3.3V Adapter auf Lochraster aufbauen, jetzt weiss ich wofür ich eine 4x COM Karte im Rechner habe..) "erweitert" hast. Nun ist die Beobachtung bezüglich der auftretenden "Geister-NF" die, das deren Amplitude mit steigender Frequenz ebenfalls ansteigt. Meine Vermutung geht nun dahingehend, dass dies mit dem Upper-Limit, also dem digitalen Filter, der den Frequenzgang nach oben begrenzt zu tun haben könnte.... Liege ich da richtig? Im Klartext: Dieser Überlagerungseffekt macht sich bei 200MHz sehr störend bemerkbar so dass eigentlich nur noch mit Integration (Average) gearbeitet werden kann. Die Amplitude der störenden Geisterfrequenz nimmt mit sinkender Frequenz aber ab. Frage: Könnte man, unter Berücksichtigung der mit der Änderung der Filterkurve nach oben verbundenen Frequenzgangcharakteristik, diesen Störeffekt durch Anhebung der Grenzfrequenz des digitalen Filters vermindern? Schon jetzt danke für Deine Antwort und beste Grüsse Peter
Übrigens auch noch ein Danke an den Gast der den Wiki Link geschickt hat! -------- Und noch eine Frage an Thomas: Irgendwo hatte ich gelesen, dass die DSOs von Hantek und Uni-T auch baugleich sein sollen. Trifft dies bezüglich der softwaremäßig festgelegten Bandbreitenbegrenzung auch auf den UTD 2042C (40MHz Original) zu? Sprich, würde der die 100MHz Version z.B. von Hantek als Update fressen? Beste Grüße Peter
Hi, Peter Krengel schrieb: > Irgendwo hatte ich gelesen, dass die DSOs von Hantek und Uni-T auch > baugleich sein sollen. Trifft dies bezüglich der softwaremäßig > festgelegten Bandbreitenbegrenzung auch auf den UTD 2042C (40MHz > Original) zu? Bin zwar nicht Thomas, aber das Hantek und UNI-T Baugleich sein sollen habe ich noch nie gehört. Wenn, dann müsste UNI T ein ganz neues Gerät auf dem MArkt geworfen haben... Was Baugleich ist, das sind die dem DSO5xx2B Entsprechenden Geräte von Hantek und Tekway (DST...). Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe sind die ursprünglich von Tekway entwicklet worden und dann hat man sich zusammengelegt. Aber Thomas ist das sicher wieder mal viel besser Informiert als ich! Gruß Carsten
Peter der Alliasing Effekt, kommt dadurch zu stande, das sich das Eingangssignal mit dem Abtastsignal des AD-Wandlers mischt. Shannon hat mal geschrieben, das die Samplingfrequenz des AD-Wandlers mindestens 2 mal höher sein muss, als die höchste im Signal vorkommende Frequenz. Ansonsten gibt es die von dir beobachtete Aliasingprodukte. Handelsübliche Scopes haben als Tiefpass vor dem AD-Wandler meistens nur ein Tiefpass erster Ordnung ( 6db/Okt.)- Bei 8bit Auflösung können also noch 8 Oktaven niedrigere Frequenzen als die Taktfrequenz theoretisch solche Alias Signale enthalten, ehe sie im digitalen Rauschen verschwinden. Hinzu kommt noch das Zwischen dem Bildschirm und der Ablenkfrequenz auch Aliasingprodukte entstehen können, die allerdings sehr viel seltener auftreten. Ralph Berres
Danke Carsten für den Hinweis, da habe ich wohl etwas durcheinander geworfen.`Meine Frage hatte aber auch noch einen ganz besonderen Hintergrund, s.unten. ----------------- @Ralph: Wie hoch ist die Sample-Frequenz des DSO5202 und wird diese egal welche Ablenkfrequenz des DSOs eingestellt wird immer gleichgehalten? Was sich mir bei der Erklärung nicht gleich auftut ist die Tatsache, dass eine "Geister-NF" wie ich sie nenne, immer auftritt und zwar unabhängig von der darzustellenden Eingangsfrequenz. Wohl ändert sich deren Frequenz hingegen, was bei einem Mischprodukt ja auch logisch ist. Man kann sogar eine solche, ebenfalls sehr ausgeprägt beobachten, wenn man ein NF Signal, z.B. von 1kHz einspeist. Die G-Frequenz ist dann zwar sehr niedrig (liegt bei 1kHz Speisefrequenz bei 0.2Hz) aber sie ist vorhanden und sichtbar. Noch seltsamer erscheint mir, dass es dem DSO quasi gleichgültig ist ob nun ein Hochpass eingeschaltet wird oder nicht. Selbst die Filtereinstellung Bandpass (z.B. 180-200MHz) beeinflusst zumindest bei meinem Gerät die Amplitude des ungewollten Signales nicht. Will sagen: Ich bekomme diese Störungen einfach nicht heraus. Was mich weiter nachdenklich stimmt, deswegen auch meine Frage nach dem Uni-T DSO: Bei diesem konnte ich einen solchen Effekt selbst bei 150MHz, was der 40MHz DSO noch ganz gut darstellt, nicht entdecken. Solche Störsignale zu unterdrücken, und sei es softwaretechnisch, sollte doch auch beim Hantek möglich sein, oder? Gruß Peter
Um mal etwas mehr Diskussionsgrundlage zu haben... poste doch mal einen Screenshot! Und am besten auch direkt mal einen von der FFT desselben Eingangssignals. Ganz lassen sich sämtliche Effekte leider nicht unterdrücken. Nur durch geeignete Maßnahme so weit eindämmen das die kaum noch eine Rolle spielen. Zur Geister-NF: Ändert sich die Frequenz kontinuierlich mit de rEingangsfrequenz und bleibt auch völlig gleich wenn du den REgler für die X Ablenkung bewegst? Oder hängt die (auch?) von der X ablenkung ab. Im zweiten Fall läge der verdacht eines HW Fehler oder des tatsächlichen "Zombiegerätes" mit nichtzueinanderpassendne Werks-Abgleichdaten schon recht nahe. Z.B. wg. der Kaskadierten AD Wandler... Gruß Carsten
Die Samplingfrequenz ist meistens auch von der Ablenkzeit abhängig. Ich war jetzt von der Tatsache ausgegangen, das du eine Frequenz auf deinen Scope gibst, für die er nicht mehr gedacht war, und somit der Samplingfrequenz zu nahe kam. Aber wenn du NF auf den Scope gibst, sollte die Samplingfrequenz weit genug von der am Eingang liegende Frequenz entfernt sein.Was auch noch passieren kann, Wenn du die Zeitbasis für eine zu messende Frequenz viel zu langsam einstellst, so das ein leuchtendes Band dargestellt werden soll, dann kann die Samplingfrequenz des Scopes auch schon so niedrig sein, das es zu Aliasingprodukten kommt. Wie hoch die Samplingfrequenz ist, hängt auch von der Speichertiefe ab. Wenn man nur ein paar Kbyte Speichertiefe hat, ist die Samplingfrequnz immer relativ nahe an der Eingangsfrequenz, wenn man z.B. 10 Kurvenzüge auf dem Schirm hat. Ist die Speichertiefe dagegen im Megabytebereich angesiedelt, ist die Gefahr von Aliasing schon wesentlich geringer. Da ich deinen Scope nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen was genau jetzt bei dir vorliegt. Da hilft eventuell ein Blick ins Datenblatt. Ralph Berres
Anbei ein paar Bilder von der 5202 Krücke. Wie man sieht, steht die Geisterfrequenz in festem Verhältnis zur Eingangsfrequenz. Änderungen an der X oder Y Achse bewirken keine Bildänderung (bis auf das normale Verschieben). Bitte achtet mal auf die Riesenamplitude des Stör-NF-Signals. Ich habe +13dBm an 50 Ohm also 1V auf 100MHz eingespeist und das Störsignal wird größer als das Nutzsignal, wobei die Amplitude des Störsignals linear abhängig ist von der Ampl. des Eingangssignals. Noch interessanter wird die Sache mit der Speichertiefe, denn hier verändert sich das Verhalten sprich die Darstellung radikal! Bei Einstellung 512k Speichertiefe könnte man meinen, das eingespeiste Signal hat eine Amplitudenmodulation oder es findet da regemäßig ein Phasensprung statt. Schaltet man dann auf 1M sehen wir eine etwa 10% AM Modulation. In Einstellung 2ns habe ich mal Persistance eingestellt damit man auf dem Foto sieht wie das Störsignal die Triggerung versaut. Zuletzt dann noch eine Pegelmessung des eingespeisten Signals mit meinem Anritzu Spek. Wie man sehen kann, sind die erste wie auch die 2. Oberwelle um etwa 35dB abgeschwächt, das Skop sieht also auf 200 bzw. 300MHz nur noch mikrige 16mV was wohl kaum ausreichen dürfte um solch ein Störsignal auf Basis des Alias Effektes zu produzieren. Interessanterweise stellt das Skop auf der f-Achse dann die Oberwellen auch nur um 10dB/Oktave schwächer dar...da stimmt also auch vorn und hinten nichts. Jetzt bin ich gespannt, was dies alles für eine Ursache haben könnte. Gruß Peter
Also wenn man 1MHz mit 40ms/teil betrachtet darf man sich nicht wundern. Da müssen Aliasingprodukte entstehen. Es sei denn du hast einen 1Gbyte tiefen Speicher. Stelle mal deine Zeitbasis entsprechend den 1MHz auf 100ns/cm. Dann wird das Aliasing auch verschwinden. 25MHz und 800us stehen auch in einen Missverhältnis , da würde ich eher auf 5-10ns/cm gehen. So wie es mir scheint , hast du die Funktion eines Digitalscopes noch nicht ganz verstanden. Ralph Berres
Die Abtastrate ist abhängig von der Speichertiefe und von dem horizontalen Skalenfaktor. Leider zeigt das Skop die Abtastrate nicht an. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, diese anzuzeigen, würde dies deutlich zur Klärung des Problems beitragen.
mittlerweile zeigt es schon, wobei die firmware die da drauf ist hat diese funktion nicht (bzw. nur über FFT umweg und nur wenn 4ksample speichertiefe eingeschaltet) 80us/div - 2.5MSs 800us/DIV - 250kSs 40ms/div - 5kSs Peter Krengel schrieb: > > Irgendwo hatte ich gelesen, dass die DSOs von Hantek und Uni-T auch > baugleich sein sollen. Trifft dies bezüglich der softwaremäßig > festgelegten Bandbreitenbegrenzung auch auf den UTD 2042C (40MHz > Original) zu? > > Sprich, würde der die 100MHz Version z.B. von Hantek als Update fressen? nein, Tekway und Hantek (weil Hantek vor einem jahr Tekway gekauft hat) UNI-T ist komplett anders, wobei sicherlich auch hackbar falls man die firmware vom 100MHz gerät installiert bekommt (über JTAG) und entsprechend die hardware unterschiede beseitigt (kann mich dunkel daran erinnern das sample rate nicht die selbe war, odeR?) Peter Krengel schrieb: > > Irgendwo hattest Du einen Beitrag geschrieben in welchem Du den > Frequenzgang nach oben durch die Änderung irgendwelcher Parameter (muss > mir gleich mal > einen RS232 3.3V Adapter auf Lochraster aufbauen, jetzt weiss ich wofür > ich eine 4x COM Karte im Rechner habe..) "erweitert" hast. man kann zwei sachen "umbauen": - die model bandbreite, was in deinen fall wenig sinn macht da du schon ein 200MHz model hast - den digitalen bw filter (der bei 200MHz model beim 300MHz und nicht 200MHz liegt). Das geht gut mit festen werten wie 60,100,150,200 dann jeweils mit 10MHz schritten bis 900MHz. Es macht natürlich wenig sinn 900MHz freizuschalten da einige bauteile es nicht mitmachen werden, ADCs und Nyquist sowieso nicht. Nimmt man aber sowas wie filter=50 (also 500MHz) kann man mit wunderbar bis 400MHz trigger, freq messen und avg. signal anzeigen. Logischerweise steigt auch die waveform distortion. Übrigens, auf deinen bildern (100MHz, 2ns/div, persistency on) ist schon die distortion zu sehen. Die kann man nicht vermeiden da weder der clock jitter frei ist noch die ADCs/REF keinen drift haben. Das sieht man allerdings auch beim anderen DSOs mit interleaved ADCs, bei manchen viel mehr, manchen viel weniger - hängt von sehr vielen faktoren. > Könnte man, unter Berücksichtigung der mit der Änderung der Filterkurve > nach oben verbundenen Frequenzgangcharakteristik, diesen Störeffekt > durch > Anhebung der Grenzfrequenz des digitalen Filters vermindern? > nein, auch nicht durch veringerung (lediglich die distortion wird kleiner da weniger HF einfluss). Alle deine bilder zeigen typisches verhalten von einen DSO mit ungünstigen signal/sample rate/memory ratio. Da hilft entweder genau gucken was macht macht (der freq. zähler läuft unabhängig von ADCs - ist die anzeige anders als die measure anzeigt misst man Mist) oder ein anderes DSO nehmen mit deutlich mehr speicher (so 10-100M pro kanal) oder ein Agilent DSOX der auf eine andere art aliasing beseitigt.
Ralph Berres schrieb: > Also wenn man 1MHz mit 40ms/teil betrachtet darf man sich nicht wundern. > > Da müssen Aliasingprodukte entstehen. Es sei denn du hast einen 1Gbyte > tiefen Speicher. > > Stelle mal deine Zeitbasis entsprechend den 1MHz auf 100ns/cm. > > Dann wird das Aliasing auch verschwinden. Ok Ralph, die Riesenamplitude des Alias-Signals erklärt das aber nicht. In der Tat ist die Darstellung bei 100ns/cm einwandfrei. Auch sehe ich keine einleuchtende Erklärung warum das Geistersignal die 100MHz bei 2ns/cm derart stark überlagert, dass das Skop Riesen-Probleme mit der Triggerung bekommt. Bei 200MHz Eingangssignal, die soll es laut Herstellerspezifikation ja nun nativ können, ist der Effekt so stark, dass ohne Integration, zumindest bei diesem Gerät, keine gescheite Darstellung mehr möglich ist. Da muss doch ein kausaler Zusammenhang mit einem Defekt oder falschen Werkseinstellungen vorhanden sein. > 25MHz und 800us stehen auch in einen Missverhältnis , da würde ich eher > auf 5-10ns/cm gehen. > > So wie es mir scheint , hast du die Funktion eines Digitalscopes noch > nicht ganz verstanden. Genau daran arbeite ich gerade und danke euch deshalb für jeden (auch Literatur) Hinweis. Gruss Peter
Danke Thomas für Deine Antwort. Zu Teilen habe ich aber noch Fragen bzw. kurze Bemerkungen: > nein, Tekway und Hantek (weil Hantek vor einem jahr Tekway gekauft hat) > UNI-T ist komplett anders, wobei sicherlich auch hackbar falls man > die firmware vom 100MHz gerät installiert bekommt (über JTAG) und > entsprechend die hardware unterschiede beseitigt (kann mich dunkel daran > erinnern das sample rate nicht die selbe war, odeR?) Ist nicht unbedingt notwendig da ich das Gerät nur zum Test da hatte und schon von der Bandbreite wenig überzeugt war. Bezüglich DSO5202 wird es schon interessanter: Du schriebst: > man kann zwei sachen "umbauen": > - die model bandbreite, was in deinen fall wenig sinn macht da du > schon ein 200MHz model hast > > - den digitalen bw filter (der bei 200MHz model beim 300MHz und > nicht 200MHz liegt). Das geht gut mit festen werten wie 60,100,150,200 > dann jeweils mit 10MHz schritten bis 900MHz. > Es macht natürlich wenig sinn 900MHz freizuschalten da einige bauteile > es nicht mitmachen werden, ADCs und Nyquist sowieso nicht. Nimmt man > aber sowas wie filter=50 (also 500MHz) kann man mit wunderbar bis 400MHz > trigger, freq messen und avg. signal anzeigen. Logischerweise steigt > auch die waveform distortion. Das hattest Du glaube ich schon beschrieben (danke). Genau da werde ich mal ansetzen, sobald der MAX3232 seine Arbeit verrichtet. > Übrigens, auf deinen bildern (100MHz, 2ns/div, persistency on) ist > schon die distortion zu sehen. Die kann man nicht vermeiden da weder > der clock jitter frei ist noch die ADCs/REF keinen drift haben. Ist es tatsächlich die Distortion die die Darstellung und Triggerung kaputt macht? Das liesse sich ja zumindest teilweise durch Einsatz einer externen (GPS gesteuerten) Referenz, die ich sowieso für die "richtigen" Messgeräte habe und durch Verwendung eines gescheiten OCXOs zur Verringerung des Phasenrauschens verbessern, oder? > Das sieht man allerdings auch beim anderen DSOs mit interleaved ADCs, > bei manchen viel mehr, manchen viel weniger - hängt von > sehr vielen faktoren. Wo finde ich Unterlagen über die Funktionsweise (interleaved ADCs)? Oder könntest Du dies bitte de principo kurz erläutern? > Alle deine bilder zeigen typisches verhalten von einen DSO mit > ungünstigen signal/sample rate/memory ratio. Da hilft entweder > genau gucken was macht macht (der freq. zähler läuft unabhängig > von ADCs - ist die anzeige anders als die measure anzeigt misst man > Mist) Ok danke, das ist ein Tipp für die Praxis den man leider in keiner Bedienungsanleitung findet! > oder ein anderes DSO nehmen mit deutlich mehr speicher > (so 10-100M pro kanal) oder ein Agilent DSOX der auf eine andere art > aliasing beseitigt. Es würde mich reizen das DSO mit mehr Speicher auszurüsten und zwar ohne auf eines der neueren Modelle umzusteigen die dies ja bereits (teilweise) bieten. Allerdings fehlen mir zur Realisierung leider die Programmierkenntnisse. Auf ein anderes Gerät umzusteigen würde mir den Spass, gerade so eine Billigkiste deutlich aufzumotzen, nehmen. In meinen Augen liegt ja gerade die Herausforderung darin, alles "K.i.s.s." (Keep it sweet & simple) zu halten und dennoch deutliche Verbesserungen herauszuholen. Viele Grüsse Peter
Peter Krengel schrieb: > Wo finde ich Unterlagen über die Funktionsweise (interleaved ADCs)? > Oder könntest Du dies bitte de principo kurz erläutern? Ist eigentlich ganz einfach. ADCs mit 1Gsps sind teurer als 4xDoppel-100MSps auf 125MSps übertaktet. Also nimmt man 8 125Msps ADCs und lässt diese im Abstand von 1nS Samplen, also ADC1 ADC2 ADC3 ADC4 ADC5 ADC6 ADC7 ADC8 ADC1 ... Jeder ADC für sich samplet also mit 125MSps, durch die verschobenen Sampletakte kommt man auf 1Gsps. Dabei können sich unerwünschte Effekte ergeben, da die ADCs gewissen Exemplarstreuungen hinsichtlich Linearität, etc. unterworfen sind. Als Literatur sind die alten HP Journals ganz empfehlenswert. In http://www.hpl.hp.com/hpjournal/pdfs/IssuePDFs/1993-10.pdf ab Seite 38 findet sich was über Interleaving.
Peter Krengel schrieb: > > Ist es tatsächlich die Distortion die die Darstellung und Triggerung > kaputt macht? Das liesse sich ja zumindest teilweise durch Einsatz > einer externen (GPS gesteuerten) Referenz, die ich sowieso für die > "richtigen" Messgeräte habe und durch Verwendung eines gescheiten OCXOs > zur Verringerung des Phasenrauschens verbessern, oder? > du muss das so sehen, alle ADCs die zusammen geschaltet werden (interleave) müssen 100% genauen clock signal bekommen, die kleinsten abweichungen in der phase verursachen schon Mist. Ich habe schaltplan von den Hantek gepostet - da wirst du erkennen das die ADCs den clock signal vom FPGA bekommen (was bekannterweise schon jede menge jitter hat), dazu sind es nciht dedizierte PLL clock ausgänge sondern normal i/o pins (nochmal 300ps jitter oben drauf). Im prinzip bei dem jitter darf es gar nicht funktionieren - tut es aber doch. Der trick ist ganz einfach, die daten werden gesammpled und später entsprechend verschoben. Das geht natürlich nur wen die firmware weisst wie weit die daten nach links/rechts/oben/unten verschoben werden müssen (von jeden einzelnen ADC). Dafür ist die werkskalibrierung zuständig, die erstellt eine tabelle die dann später benutzt wird von der firmware. Allerdings funktioniert diese methode nur gut wenn die werkskalibrierung mit sehr guten clock quelle gemacht war, der mitarbeiter mit den kabeln nciht gewackelt hat, die sonne gerade keine eruption hatte, die ADCs kein drift, das netzteil kein drift usw. Der FPGA jitter is auch keine feste grosse, dazu kommt noch 0815 clock für FPGA was zusätzliches jitter verpasst. Mit sauberen externen clock für einzelne ADCs (auf 20ps phasengenau verschoben) und erneuten werkskalibrierung konnte ich testweise mein Tekway so kalibrieren das es erstaunlich gut war - das ist aber schon ein komplettes umbau der mehr kostet als der DSO selber gekostet hat. Evt. könnte es auch mit 1-2 Si5356 gehen, ich habe die auch da bis jetzt aber kein zeit gefunden um die entsprechende firmwarae zu bastellen (selbstkalibrierend). Alleine ein externes clock (oder ein low jitter internes oscillator) nutzt sehr wenig. Übrigens, es ist nicht nur Hantek krankheit sondern allgemein krankheit beim interleaved ADCs. Inverstiert man viel mehr geld ist die chance für besseres waveform verhalten natürlich grösser, bleibt man bei den unter 1k EUR scopes sind alle davon stark betrofen. Man kann es sogar wunderbar sehen auf Rigol CA (wo nur EIN dual channel ADC sitzt) - nicht mal mit internen pahesverschiebung (ADC tut es selber) bekommt man sauberes signal - andere komponenten versauen es. Manche hersteller reduzieren die waveform update geschwindigkeit, summieren einfach 2-3 waveform und schon sieht das signal besser aus - im prinzip ist es nciht, macht man single shot sieht man es dan wieder das ein sauberes sinus nah am samplerate/4 verzerrt wird. Übrigens, das kann Hantek auch - einfach screen refresh auf auto stellen. Daher einfach akzeptieren. > Ich habe +13dBm an 50 Ohm also 1V auf 100MHz eingespeist und das > Störsignal wird größer als das Nutzsignal, wobei die Amplitude des > Störsignals linear abhängig ist von der Ampl. des Eingangssignals auf dem FFT bild sieht man allerdings das der 100MHz grossere amplitude hat als die 200 und 300MHz signale. Es sind auch keine oberwellen sondern aliasing effekte + oberwelle! - wenn du die frequenz auf 110MHz änderst wirst du sehen das die oberwelle mit dem signal wandert wärend aliasing signal in die gegen richtung wandert. Oft hilft avg. einzuschalten um solche effekte zu reduzieren. > > Wo finde ich Unterlagen über die Funktionsweise (interleaved ADCs)? > Oder könntest Du dies bitte de principo kurz erläutern? > z.b. Agilent 5989-5732EN.pdf > > Es würde mich reizen das DSO mit mehr Speicher auszurüsten und zwar ohne > auf eines der neueren Modelle umzusteigen die dies ja bereits > (teilweise) bieten. Allerdings fehlen mir zur Realisierung leider die > Programmierkenntnisse. > in wenigen tagen werden die 2Mpoints Hantek/Tekway modele verfügbar sein, sobald ich die habe werde auch etwas zum thema "mehr speicher" posten, einfach abwarten.
Lukas und Thomas: Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen und Literaturangaben. Dann werde ich die 2Ms Geräte mal abwarten und mich zwischenzeitlich um die 3232 serielle Geschichte mal kümmern. Frage noch an Thomas: Es sind hunderte Threads zum Thema Umbau auf 200MHz hier zu finden. Hast Du zufällig Links mit den erforderlichen Tools zur Hand um auf die Linux Ebene zu kommen? Schon jetzt danke! Viele Grüße Peter
Habe die Threads von Thomas bereits gefunden aber ein Problem mit PGP. Da ich kein Linux habe hatte ich PGP4Win installiert. Das FW File welches ich zum Test entpacken wollte entpackt aber nicht, stattdessen bekomme ich die Fehlermeldung Kleopatra: Es konnte nicht ermittelt werden ob die Eingabedaten OpenPGP oder CMS sind (was immer das heisst). Kann mir bitte jemand sagen was ich machen muss? Vielen Dank Gruß Peter
du findest gpg für windows hier ftp://ftp.gnupg.org/gcrypt/binary/ nimm am besten ältere version, ich fahre gut mit 1.2.5
Danke Thomas, werde es gleich versuchen. Nochwas: Das USB Auslesefile-UP File, egal ob die typ-spezifische oder die Universalversion wird zwar im Update des Skops angenommen, der Balken läuft innerhalb ca. 3 Min bis 10/10 durch, aber es ist nichts auf dem angeschlossenen USB Stick von den auszulesenden Files zu finden. Ausserdem habe ich mal die Kalibrierungsprozedur versucht aufzurufen (Trig Menue mehrfach drücken), das funktioniert auch nicht! Das Skop zeigt folgende Versionen: HW 10070x5555583e8 SW 2.06.03(110531.1) Ob da neue Sperren im 5202 drin sind? Gruß Peter
Peter Krengel schrieb: > Das USB Auslesefile-UP File, egal ob die typ-spezifische oder die > Universalversion wird zwar im Update des Skops angenommen, > der Balken läuft innerhalb ca. 3 Min bis 10/10 durch, aber es > ist nichts auf dem angeschlossenen USB Stick von den auszulesenden Files > zu finden. versuch ein anderes stick, warte auch bis die daten zu ende geschrieben sind. > > Ausserdem habe ich mal die Kalibrierungsprozedur versucht aufzurufen > (Trig Menue mehrfach drücken), das funktioniert auch nicht! > beachte, es gibt: - selbskalibrierung - werkskalibrierung Falls du wirklich werkskalibrierung starten wolltest muss eine entsprechende datei im root fs vorhanden sein (tdc.new) > Das Skop zeigt folgende Versionen: > > HW 10070x5555583e8 > SW 2.06.03(110531.1) > > Ob da neue Sperren im 5202 drin sind? nein
Ah ok, das File habe ich ja noch nicht hineingesetzt (3232 Interface fehlt noch). Die PGP Geschichte macht aber leider immer noch Probleme: Wenn nach dem PW (Passphrase) gefragt wird, kann ich nichts eingeben, das DOS Fenster nimmt keine Tastatureingaben an....damned... Gruß Peter
Oooops! Hat geklappt, Linux....zeigt nichts an bei PW Eingabe ;) Gruss Peter
Thomas R. schrieb: > oder ein Agilent DSOX der auf eine andere art > aliasing beseitigt. Auch dazu findet sich was in den HP Journals der 90er Jahre. Das konnten die schon damals. Der ADC läuft immer mit voller Geschwindigkeit (meinetwegen 1Gs/s), da es die schnellen ADCs einem tlw. übel nehmen, wenn man sie zu langsam laufen lässt. Wenn man einfach jedes n-te Sample nimmt, um die gewünschte Samplerate zu erreichen fängt man sich logischerweise Aliasprobleme ein. Stattdessen kann man a) über n Samples mitteln b) den Minimal- und Maximalwert aus n Samples darstellen c) sich aus den n Samples zufällig eines aussuchen, damit hat man breitbandige Aliasprodukte, die der Darstellung eines analogen Skops recht nahe kommen sollen. Prinzipiell sind die HP Journals nicht nur im Bezug auf Digiskops überaus lesenswert.
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