Hi, wir planen ein Rennauto, um bei der Formula Student Electric anzutreten und sind auf folgende Probleme gestoßen: Die zwei Elektromotoren besitzen Einschaltströme von bis zu 220 A jeweils. Da so ein Rennauto nicht allzu groß ist, lässt es sich also kaum vermeiden, die Leitungen für das Bussystem allzu weit entfernt von den Stromleitungen der Motoren zu verlegen. Für das Bussystem sollen Ethernetkabel verwendet werden mit RJ45 Steckern - doch diese müssen sicherlich gut geschirmt sein. Cat5e wird wohl kaum ausreichen und Cat7 benötigt schon wieder andere Stecker. Ebenfalls müssen der Bordcomputer, Sensorboxen und Splitterboxen geschirmt werden - wäre hier ein Metallgehäuse angebracht oder würde ein normales Kunststoffgehäuse ausreichen? Da uns etwas die Erfahrung mit solchen Themen fehlt, wollten wir hier mal nach Rat fragen. Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann uns einen Tipp geben, welche Leitungen und Gehäuse wir verwenden sollten :) Danke! Martin
Martin S. schrieb: > Die zwei Elektromotoren besitzen Einschaltströme von bis zu 220 A > jeweils. Treibt ihr die Motoren nicht mit einem Frequenzumrichter an? Damit lassen sich solche Ströme vermeiden! Knut
frag am besten direkt bei den anderen Teams nach. Welche Uni seid ihr denn?? Das ganze ist ja eine Kompetition, aber es wird trotzdem gerne weitergeholfen :)
Motortreiber so nah wie möglich an den Motor, Akku so nah wie möglich an den Treiber, alles andere kann ein bisschen Abstand vertragen. Was habt ihr für ein Bussystem? CAN?
Knut schrieb: > Martin S. schrieb: >> Die zwei Elektromotoren besitzen Einschaltströme von bis zu 220 A >> jeweils. > > Treibt ihr die Motoren nicht mit einem Frequenzumrichter an? Damit > lassen sich solche Ströme vermeiden! Die Störungen, die auftreten können, sind nicht so sehr von der absoluten Stromstärke abhängig, sondern viel mehr von der Flankensteilheit der Schaltvorgänge im Umrichter. Für die Motorleitungen sollten auf jeden Fall geschirmte Leitungen verwendet werden. Wenn man richtig macht und den Motor und Umrichter sauber "erdet" (also auf der Karroserie auflegen), sollte es mit Ethernet und anderen Bussystemen eigentlich kein Problem geben. Ich würde an eurer Stelle nicht im Voraus zu viele Abschirmungen einbauen, sondern erst mal ausprobieren, ob überhaupt Probleme auftreten und dann gezielt abschirmen. Geht es dabei um die Funktionalität? Also ist es wichtig, dass die Bussysteme nicht vom Antriebsstrang gestört werden oder geht es um die Abstrahlungen nach außen? Müssen die Automotive-EMV-Normen eingehalten werden?
besten Dank für eure Antworten! Wir sind die Technische Universität Hamburg Harburg ;) Gut zu wissen, dass die Frequenzumrichter solch hohe Ströme verhindern. Habe mich nochmal bei der Motor-Gruppe schlau gemacht und die sagten mir, dass es sich bei den 220 Ampère nicht um Einschaltströme, sondern um den maximal kurzzeitig möglichen Betriebsstrom bei höchster Drehmomentabgabe handelt. Sry für die Fehlinfo. Wir benutzen für die Sensorauswertung den VARAN-Bus und für die Ansteuerung der Motorcontroller CAN. Der Motorcontroller soll auch ziemlich gute Sinussignale ausgeben, was im Vergleich zu Rechteckspannung wohl viel weniger kritisch ist (Stichwort Flankensteilheit). Dass wir uns um die Abschirmung wenig Gedanken machen müssen, ist eine große Erleichterung. Also sollte Cat5e ausreichen? Es geht uns nur um die Funktionalität, nicht um die Automotive-EMV Normen.
Geschirmte Kabel bringen nichts. Denn ein Schirm wirkt gegen elektrostatische Felder, ihr habt aber magnetische Felder. Und die macht man mit differentiellen Signalen auf verdrillten Leitungen weg.
Hallo, ich bin doch etwas verwundert das solche Fragen aus eurer Richtung kommen - ihr seid doch die Experten die die ganzen Zusammenhänge studieren und verstehen. Also also einfacher "Laie" mit etwas Bastelerfahrung und beruflichen "Einsichten" wie es andere (Bahnfahrzeuge) machen: Ferrite über Signalleitungen helfen oft schon erstaunlich viel. Steuersignale in unmittelbarer Nachbarschaft zu Leitungen über die Leistung (eventuell sogar irgendwie gepulst oder ähnlich) fliest sollten möglichst auf optischen Weg übertragen werden. Habt ihr irgendwie zugriff auf ein Elektro (Hybrid) Auto (Prius) ? Eventuell davon einige Ideen abschauen. Aber das was mir so als Hobbyist in den Sinn gekommen ist sollte euch doch schon selbst bekannt sein. Kein Kontakt zu EMV Spezialisten möglich ? Die haben ihr Grundwissen doch auch an irgendeiner Universität erworben ,vielleicht auch einige an eurer ? mfg "Nur ein Bastler"
@ Martin: ich würde das nicht so gelassen sehen: Wir hatten dieses Jahr auch geschirmte Motorleitungen und hatten überall Störungen drauf ( CAN, 24V Stromversorgung...). Haben dann im Nachhinein alles abschirmen müssen was uns viel Zeit gekostet hat.. was bei FS dann doch etwas knapp ist. Vll lohnt es sich an einer anderen Stelle in paar Gramm einzusparen. Und noch was: kauft !!! euch das BMS! im 1. Jahr. Es ist traurig anzusehen wenn die aufm Hockenheimring nicht fahren dürfen weil das BMS nicht geht /spinnt. Wenn man dan Erfahrung gemacht hat und weiss worauf es ankommt, kann man dann ein eigenes entwickeln...
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