Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gutes Leistungsmessgerät. Vorschläge gesucht.


von Ernie (Gast)


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Hallo,

Leistungsmessgeräte ("Energiemessgeräte")für das 230V Stromnetz gibt es 
ja eigentlich genug, zum Teil sogar beim Kaffeeröster.
Die etwas besseren können mit induktiven Lasten ja noch einigermaßen 
"umgehen" aber wenn der 50 Hz Sinus durch den Verbraucher zu alles 
anderen wird, nur nicht mehr zu einen sauberen Sinus dann sieht es 
schlecht aus.
Energiesparlampen und Schaltnetzteile sind ja solche Kandidaten welche 
am Leistungsmesser hohe Anforderungen stellen.
Welche Leistungsmessgeräte könnt ihr empfehlen welche die tatsächlich 
aufgenommene Wirkleistung (also die Leistung welche ich bezahlen muß) 
für alle im Haushalt vorkommenden Verbraucher (also auch Schaltnetzteile 
und Energiesparleuchten mit Nennleistungen von 1W bis mehreren 100W) 
korrekt messen ?
Eine Genauigkeit von 0,1W im Bereich bis 10W sollte gegeben sein was 
leider  schon 1% Genauigkeit ist. Ein gebrauchter "Stromzähler" ist 
leider nur sehr bedingt (garnicht) geeignet.
Nun kommt aber das Problem an der Sache:
Das Messgerät soll nicht zur "Preisklasse" Rhode & Schwarz, Agilent, 
Fluke usw. gehören... ;-)

mfg

   "Ernie"

von Jens G. (jensig)


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KD302 bei Reichelt. Die werben sogar mit einem Testbericht in der c't

von Stulle (Gast)


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http%3A%2F%2Fwww.zes.com%2Fdeutsch%2Fprodukte%2Feinphasen-praezisions-leistungsmessgeraet-lmg95.html

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Das einzig Gescheite und zuverlaessigste Leistungsmessgeraet, welches 
auch wirklich misst was du zu zahlen hast ist ein Energiezähler. Im 
Volksmund auch Stromzaehler genannt.

http://www.pollin.de/shop/dt/MzU5OTQ0OTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Sonstige_Messgeraete/Wechselstrom_Zwischenzaehler.html

Da fummelt man sich Stecker und Buchse dran und es kann ganz genau 
gemessen werden.

Genauer und billiger geht es nicht.

von Ernie (Gast)


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danke für die Hinweise

leider ist der Stromzähler eben ehr schlecht für meine Anforderung 
geeignet, wie soll ich z.B genau sehen ob das Netzteil nun 2W oder 2,2W 
aufnimmt ohne über mehrere Stunden zu Messen. Auch haben die Stromzähler 
oft einen mechanischen "Anlaufwiderstand" also laufen nicht direkt los , 
sondern erst bei z.B. 2W Last.
Auch sind Lastschwankungen wie sie besonders bei Computer auftreten 
nicht wirklich Messbar sonderen bestenfalls feststellbar .

Da entspricht die Empfehlung von Jens schon ehr meinen Vorstellungen, 
wenn es wirlich das Leistet was es verspricht- da habe ich rein vom 
Preis her meine Zweifel.

Freue mich aber weiterhin auf Hinweise. (Die Geräte dürfen auch in einen 
höheren Preisbereich liegen als die bisher vorgestellten, also 300 € 
wäre die obere Grenze, gerne auch Empfehlungen zu älteren -Gebraucht- 
Geräten aber bitte keine direkten Verkaufsangebote)

danke

     Ernie

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Dann habe ich was falsch verstanden oder nicht richtig gelesen. Ich ging 
davon aus, dass Du wissen willst, was Du zu zahlen hast und nicht um so 
Kleinkram wie 0,2W. Denn einiges messen die Energiezaehler nicht und das 
muss man auch nicht zahlen.

Fuer Dein Vorhaben wuerde ich mal nach dem Energy Monitor 3000 suchen. 
Ich denke das ist genau was Du willst.

Sonst koennte man auch was basteln. Man nehme zwei guenstige Unitrent 
Multimeter die trueRMS koennen, wie UT61E z.B., laesst eines den Strom 
und eines die Spannung mitloggen und erstellt daraus eine Excel Tabelle 
/ Diagramm.
Man kann auch nur eins nehmen und nur den Strom messen, weil die 
Spannung ja bekannt ist. Ist dann aber nicht wirklich genau. Und wenn Du 
von 0,2W sprichst, willst Du es ja genau.
Ist sehr einfach, relativ guenstig, genau, der Bereich ist nicht auf die 
Netzspannung begrenzt, also man kann auch mal ein 12V Geraet oder die 
Ladekurve eines Akkus ausmessen und man hat eigentlich nur zwei normale 
Multimeter, die man ja fuer alles moegliche nutzen kann, gekauft.
Bei der Strommessung sollte man allerdings einen ordentlichen Shunt 
nehmen und nicht den internen der Multimeter nutzen. Die sind sowieso 
nicht fuer die angegebenen 10A Ausgelegt, bzw. nur kurzfristig.
Man muesste sich quasi eine kleine Messbox basteln an die man die beiden 
Multimeter und Stecker und Buchse der 230V Geraete klemmen kann.
Finde ich jedenfalls Sinnvoller als solch ein relativ teures 
Energiekostenmessgeraet, welches nur fuer Netzspannung ausgelegt ist, 
gegenueber der Multimeter mehr als ungenau sind und auch sonst nichts 
koennen.
Klar ist das mit der Excel Tabelle / Diagramm dann etwas Aufwand, aber 
man ist deutlich flexibler.
Weiterer Vorteil, man kann ueber eine lange Zeit loggen. Man sieht wann 
der Kuehlschrank sich einschaltet, was er in dem Moment zusaetzlich 
braucht und so Geschichten. Das kann man in dem Diagramm oder in der 
Tabelle dann noch eintragen, festhalten, abspeichern, weiterverarbeiten, 
ausdrucken, verschicken, Fisch einwickeln.....

von Ulrich (Gast)


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So schlecht sind die Elektronischen Energiemessgeräte im Prinzip nicht. 
Einige davon werden vermutlich die gleichen Chips nutzen wie in den 
neuen Elektronischen Zählern drin sind.  So viel Genauigkeit würde ich 
mit von den alten mechanischen Zählern auch nicht versprechen, vor allem 
um unteren Leistungsbereich.


So teuer muss ein gutes Leistungsmessgerät nicht sein. Auch die guten 
Chips für die Stromzähler kosten deutlich unter 10 EUR, und der Rest 
kostet normal auch nicht die Welt. Probleme gibt es ggf. wenn Strom und 
Spannung viel Oberwellen über 1 kHz haben - das sollte normal aber nicht 
vorkommen, wenn sich die Geräte an die Normen halten.

von Henrik (Gast)


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Habe in der Vergangenheit mehrheitlich gute Erfahrungen mit dem CLM221 
von CHRIST gemacht.
http://www.christ-elektronik.de/shop/Messgeraete/Leistungsmessgeraete/CLM200,%20CLM210,%20CLM221/


Ich erinnere mich an Verbrauchsmessungen, die denen vom VDE Labor 
abwichen, aber eine Nachmessung mit ZES Geräten in der 19" Liga hatte 
unsere Messung bestätigt. Das Labor hatte in 'Unkenntnis' der Elektronik 
Leistungsmesser mit nur 2k Abtastrate eingesetzt...

Die ZES setzen schon einen anderen Maßstab. Auch im Preis.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Es gibt bei diesen Billiggeraeten eben den feinen Unterschied, dass die 
9,95 Dinger kein truerms und cosPhi koennen. Damit kann man dann 
wirklich NUR eine Gluehlampe richtig messen. Bei Schaltnetzteilen sind 
diese voellig ueberfordert.
Ein Energiezaehler ob digital oder Analog zaehlt genau das was er zu 
zaehlen hat. Laeuft der ungenau ist er kaputt.
Was uebrigens bei Analogen sehr oft vorkommt, zum Nachteil des 
Verbrauchers. Die werden einmal geeicht und haengen dann unter Umstanden 
mehrere Jahrzehnte im Keller rum.
Das kann schon mal 20% Mehrkosten verursachen. Auf 30 Jahre.. rechnet 
selbst.
Kann man uebrigens einklagen. Also nachmessen lohnt.

von Ich da (Gast)


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Wie wäre es damit? Mit Leistungsmessadapter.

http://www.pinsonne-elektronik.de/pi2/pd38.html

von Ernie (Gast)


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Hallo,

danke nochmal. Das von Henrik vorgestellte CLM221 bzw. das von Ich da 
vorgeschlagene UT71E sieht schon mal sehr gut aus und passt auch gut vom 
Anschaffungswiderstand her.
Vielen Dank für die Hilfe

mfg

   "Ernie"

von Volker S. (volkerschulz)


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Peter W. schrieb:
> Es gibt bei diesen Billiggeraeten eben den feinen Unterschied, dass die
> 9,95 Dinger kein truerms und cosPhi koennen. Damit kann man dann
> wirklich NUR eine Gluehlampe richtig messen. Bei Schaltnetzteilen sind
> diese voellig ueberfordert.

Das ist (zumindest wenn man behauptet dies sei generell so) Bloedsinn. 
Bei der Wirkleistung nicht-ohmscher Verbraucher liegen Geraete dieser 
Preisklasse aber gerne mal +/- 3% daneben.


> Ein Energiezaehler ob digital oder Analog zaehlt genau das was er zu
> zaehlen hat. Laeuft der ungenau ist er kaputt.

Oder nicht kalibriert. ;) Aber der zeigt im Zweifel eben auch nicht die 
momentane Wirkleistung an (es sei denn man zaehlt die vorbeieilenden 
Riefen der Ferraris-Scheibe oder bildet einen Durchschnitt ueber die 
Zeit).


Volker

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