Forum: Offtopic Wegwerfbatterien verbieten!?


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

die EU verbietet die Glühbirnen, warum nicht auch oder stattdessen die 
Wegwerfbatterien?
Kann man ja Schritt für Schritt durchführen. Erst einmal die 
Laternenbatterie (6 V Klotz) verbieten, dann diese 
Lithium-Wegwerf-Dinger für klassische Kameras. Dann kommen die 
9-V-Blöcke, Flachbatterien, Mono (D), usw.

Eine richtige Einschränkung wäre das ja nicht, schließlich kann man auch 
RAM-Zellen kaufen. Die haben ähnliche Eigenschaften wie 
Wegwerf-Alkaline-Batterien, können auch geladen verkauft werden, 
besitzen aber die Einschränkung auf 0-Wiederaufladezyklen nicht.

von Michael K. (charles_b)


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Lass das doch die Leute entscheiden was sie kaufen.

Wenn die RAM-Zellen so gut sind, werden sie sicher mal irgendwo getestet 
werden und dann geht es durch die Presse und die Leute fragen das Zeugs 
nach...

WENN es preislich interessant ist und WENN es für die Anwendung geeignet 
ist.

Ich habe gerne lieber einen Satz Billig-Alkalis im Schrank liegen als 
ein leeres, aber umweltfreundlichen Akkuset, welches genaus dann leer 
ist, wenn ich es brauche.

von Uhu U. (uhu)


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Warum nicht Küchenmesser verbieten? Immerhin kann man damit die 
Schwiegermutter abstechen.

von Florian *. (haribohunter)


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Oder Aeste. Das ist der Grundstoff um Knueppel zu fertigen.
In Berlin haben Sie nun zwo Maenner festgenommen die grosse Mengen an 
Aesten gesammelt haben. Die Polizei geht von einem terroristischen 
Hintergrund aus.

von Michael S. (technicans)


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Verbietet doch gleich den Menschen. Der Planet kann auch ohne.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ihr habt wohl die Ironie des Threadferöffners nicht verstanden. Es sagt 
ja eigentlich nur aus, dass man anstelle der Glühlampen viel schlimmere 
Dinge wie z.B. Batterien hätte verbieten können. Seine Unterstützung für 
Verbote diesbezüglicher Art kann ich nicht feststellen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Lass das doch die Leute entscheiden was sie kaufen."


Genau, deshalb sollte man sich mit Vorschlägen was die EU regulieren 
könnte in der Öffentlichkeit besser zurückhalten.

von Peter D. (peda)


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Stefan Helmert schrieb:
> die EU verbietet die Glühbirnen, warum nicht auch oder stattdessen die
> Wegwerfbatterien?

Das Glühlampenverbot ist ja eindeutig Lobbyarbeit, mit Umweltschutz hat 
das rein garnichts zu tun.
An einer 0,29€ Glühlampe war eben nichts mehr zu verdienen, aber bei ner 
50,-€ LED-Lampe, da klingelt die Kasse wie blöd.

Bei Akkus und Batterien ist aber die Preisdifferenz nicht so hoch, als 
das sich ein Verbot lohnen würe. Lobbyarbeit kostet ja auch Geld, das 
man wieder reinholen muß.


Peter

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich habe gerne lieber einen Satz Billig-Alkalis im Schrank liegen als
> ein leeres, aber umweltfreundlichen Akkuset, welches genaus dann leer
> ist, wenn ich es brauche.

Das Argument ist mit der Einführung der "ready-to-use"-Akkus (à la Sanyo 
Eneloop) Schnee von gestern. Die nämlich kann man aufgeladen auch ein 
Jahr lang im Schrank liegen lassen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> An einer 0,29€ Glühlampe war eben nichts mehr zu verdienen, aber bei ner
> 50,-€ LED-Lampe, da klingelt die Kasse wie blöd.

Wobei der Schuss gut nach hinten losgehen kann, wenn sich stattdessen
ein chinesischer Krauter 30 Fragezeichen verdient.  Der wird kaum die
europäische Lobbyarbeit bezahlen. ;-)

von Johannes O. (jojo_2)


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Das Problem bei den Wegwerfbatterien ist wohl eher, dass sie oft nicht 
sachgerecht entsorgt werden. Die gehören nicht in die Mülltonne, was 
manchem Menschen aber nicht bewusst ist.

Ein Problem bei manchen Akkuzellen ist es, dass sie für manche 
Anwendungen in denen verhältnismäßig hohe Ströme erforderlich sind, 
einfach nicht die Leistung bringen können. Hatte schon öfters Probleme 
mit einem externen Fotoblitz und (billigen oder alten?) Akkus. Wenn man 
hierfür Wegwerfbatterien verwendet ist das meist sinnvoller und es 
funktioniert auch zuverlässige. Wenn man die Dinger danach auch noch 
sachgerecht entsorgt, dann braucht man da kein schlechtes Gewissen 
haben.
Ja und Akkus sind im allgemeinen schon sinnvoll, der Großteil der 
batteriebetriebenen Geräte hier hat Akkus drin, bis eben auf die vorher 
erwähnten Ausnahmen.
Ein Verbot halte ich hier nicht für sinnvoll. Eher eine 
Erklärungskampagne in die Richtung von: "Richtig entsorgen und lieber 
Akkus kaufen denn die sind wiederaufladbar".

von Florian *. (haribohunter)


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Wo jetzt das 60W Gluehobst verboten is.

Kann ich noch 59,9W- Birnen verkaufen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Johannes O. schrieb:
> Ein Problem bei manchen Akkuzellen ist es, dass sie für manche
> Anwendungen in denen verhältnismäßig hohe Ströme erforderlich sind,
> einfach nicht die Leistung bringen können.

Das ist merkwürdig, sind doch die üblichen Alkaline-Primärzellen bei 
Hochstromanwendungen besonders ineffizient, sprich, sie bringen nur 
einen Bruchteil ihrer Nennkapazität. Bei der Nutzung in Digitalkameras 
habe ich die Erfahrung gemacht, daß Alkaline-Primärzellen nur etwa ein 
Viertel bis ein Drittel an Aufnahmen zulassen wie NiMh-Akkus gleicher 
Kapazität (nämlich um die 2000 mAh).

Bevor es die "ready-to-use"-Akkus gab, war die Niedrigststromanwendung 
(Uhren, Fernbedienungen etc.) das bevorzugte Anwendungsgebiet von 
Alkaline-Primärzellen.

von Johannes O. (jojo_2)


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Es geht nicht darum viel Leistung herauszuholen über eine lange Zeit 
gesehen, sondern dass man für eine kurze Zeit eine hohe Leistung 
herausholen kann. Und da habe ich mit Akkus bisher eher schlechte 
Erfahrung gemacht.
Mag aber auch daran liegen, dass mein Vater meint er müsste nur im 
Notfall Akkus nachkaufen, solange die sich noch irgendwie laden lassen 
ists ihm offenbar recht. Mag also auch daran liegen dass manche Akkus 
einfach am Ende sind.

Wie gesagt: Es sind nur Erfahrungen von mir und keine allgeminen 
Aussagen!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Warum verkaufen eigentlich die Hersteller nicht einfach RAM-Zellen und 
Akkus einfach mit der Aufschrift: "Nicht Wiederaufladen" und nach dem 
sie in der Recyclingkisten gelangt sind, werden sie vom Hersteller 
wieder geladen und getestet neu verpackt und wiederverkauft?

von Uhu U. (uhu)


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Ist das jetzt auch Ironie ;-)

von El Patron B. (bastihh)


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Das erinnert mich Stark an die Mülltrennung... Wobei der getrennte Müll 
(Wertstoff, Pape usw) nach Fernost verschachtert wird um daraus neuen 
Schrott herzustellen.. Also, wozu Müll trennen wenn andere damit den 
reibach machen?


Grüße aus der Stadt mit der Welt-Modernsten Müllsortieranlage auf diesem 
Planeten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Das ist doch alles Nonsens, daß man sich an solchen kleinen Artikeln wie 
Batterien aufhält.

Bei Wegwerfartikeln gäbe es wirklich wichtigeres, worum sich mal jemand 
kümmern müßte. Allerdings nichts elektrisches. Es stand aber am 
Wochenende mal wieder was interessantes in meiner Tageszeitung. 
Nahrungsmittel.

von Einhart P. (einhart)


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Wo wir gerade bei Verboten sind:

Vielleicht trifft es nach der Glühlampe noch die LEDs - zumindest in 
Europa. GaAs scheint ein weiteres Opfer zu werden.

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pk=329541&nl=1&cmp=nl-101

Prost Mahlzeit!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Nun enthalten ja die Energiesparlampen auch Quecksilber, was sicher auch 
bald ganz verboten wird.

Werden in im wahrsten sinne des Wortes "im Dunkeln tappen"? ;)

von Alter F. (kupferstecher)


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Es sollte lieber an den batteriebetriebenen Gerätschaften etwas 
geändert/ vorgeschrieben werden. Viele solcher Geräte sind für Batterien 
ausgelegt und funktionieren nur damit richtig (z.B. Wecker, 
Taschenlampe, Fernsteuerung), da die Akkuspannung zu niedrig ist. Dort 
mit einem Verbot anzusetzten ist aber schwierig, da es genug Geräte 
gibt, für die Akkus keinen Sinn machen, da nur ein oder wenige Sätze 
Batterien für die ganze Produktlebenszeit gebraucht werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alter Feind schrieb:
> Viele solcher Geräte sind für Batterien
> ausgelegt und funktionieren nur damit richtig (z.B. Wecker,
> Taschenlampe, Fernsteuerung), da die Akkuspannung zu niedrig ist.

Dann sind sie Neuschrott.

Die Entladeschlussspannung ist bei Alkali-Mangan-Zellen und
Nickel-Metallhydrid-Zellen nämlich gleich: 0,9 V pro Zelle.  Nur
die Anfangsspannung ist bei Alkali-Mangan etwas höher, ca. 1,6 V
statt ca. 1,4 V bei NiMH.

> ... da es genug Geräte
> gibt, für die Akkus keinen Sinn machen, da nur ein oder wenige Sätze
> Batterien für die ganze Produktlebenszeit gebraucht werden.

Dem stimme ich jedoch zu.  Eine NiMH-Zelle (zumindest eine ordentliche)
ist nun mal deutlich teurer als eine Alkali-Mangan-Zelle, und in
diesem Preis dürfte sich ja der volkswirtschaftliche Aufwand für
deren Herstellung (und Entsorgung) widerspiegeln.  Wenn man nun von
einem Preisunterschied von nur mal 1:5 ausgeht (wird eher höher sein),
dann lohnen sich Akkus nur für Geräte, für die man während ihrer
Lebenszeit wenigstens 5 Batteriesätze benötigt.  Das dürfte bei
manchem Quarzwecker oder dergleichen nicht gegeben sein.

von Uhu U. (uhu)


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Zudem dürften auch die besten "ready-to-use"-Akkus nicht so lange ihre 
Ladung halten, wie eine Alkali-Mangan-Zelle.

Ich hatte einen DCF77-Wecker, der lief 9 Jahre mit der ersten Zelle.

von Michael K. (charles_b)


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Man könnte ne Menge Energie sparen, wenn man schon mal der EU-Kommission 
den Strom abstellt.

Die treiben alle paar Monate ne neue Sau durchs Dorf. Aufgrund der dort 
gezahlten Vergütungen ("Diäten") hat man jeglichen Kontakt zum 
Normalbürger verloren.

Wie sagte doch die Königin als man ihr antrug, das Volk habe kein Brot 
mehr zu essen: "Sollen sie halt Kuchen essen."

von Wilhelm F. (Gast)


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Alter Feind schrieb:

> Viele solcher Geräte sind für Batterien
> ausgelegt und funktionieren nur damit richtig (z.B. Wecker,
> Taschenlampe, Fernsteuerung), da die Akkuspannung zu niedrig ist.

Das ist richtig.

Ich habe den Taschenrechner HP48G. Und der ist ja ansonsten wirklich 
gut. Der wird mit 3 mal 1,5V Alkaline betrieben. Wenn er Low Bat 
anzeigt, kann ich damit getrost noch ein paar Stunden bzw. im Schnitt 3 
Wochen weiter rechnen. Brauche keine sofortige Angst vor Speicherverlust 
zu bekommen.

Vor Jahren meinte ich es mal gut, und kaufte 3 NiCd-Zellen.

Die sind in wenigen Tagen "leer", wobei der normale Batteriesatz sonst 
schon mal ein Jahr und länger hält.

Aua, und das ist richtig böse, nach Low Bat und nur ein paar Minuten 
steht er völlig still, und der komplette Speicher ist dann auch noch im 
Eimer. Dann hat man den Speicherverlust auch noch am Hals, bzw. man 
müßte das Gerät über RS232 ständig am PC sichern. Und das ist völlig 
unangemessen.

Es ist unsinnig, hier über Akkus nachzudenken. Die 3 Batterien vom Typ 
AAA halten im Augenblick mehr als 2 Jahre.



Uhu Uhuhu schrieb:

> Ich hatte einen DCF77-Wecker, der lief 9 Jahre mit der ersten Zelle.

Ich hab hier im Bad einen 11 Jahre alten Aldi-Funkwecker auf der Ablage 
stehen. Einfach nur für die Uhrzeit. Der brauchte nur ein einziges mal 
eine einzelne Mignonzelle. Mit Akkus ist das doch nicht machbar, bzw. 
die Hantiererei zu umständlich.

von Alter F. (kupferstecher)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dann sind sie Neuschrott.

Schon, aber es ist recht weit verbreitet, auch bei namhaften 
Herstellern. Z.B. Maglight, Osram Taschenlampen zu dunkel bei 
Akkubetrieb, Graupner Fernsteuerung zeigt schon nach ein paar Minuten 
nach Benutzen niedrige Kapazität an. Meiner Erfahrung nach bricht die 
Spannung recht schnell auf die typischen ~1,2V ein. Vielen Geräten 
reichen auch die 0,9V lange nicht aus. Beim TI-Taschenrechner leidet der 
Bildschirmkontrast, wenn man (auch volle) Akkus benutzt. Die HP-Maus 
saugt noch das letzte Elektron aus dem Akku/der Batterie, was für die 
verwendeten Akkus gar nicht gut ist, die Batterien dafür gut ausnutzt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alter Feind schrieb:
> Graupner Fernsteuerung zeigt schon nach ein paar Minuten
> nach Benutzen niedrige Kapazität an.

Klar, die Entladekurve muss man dann schon einstellen können.  Bei
meinem Garmin-GPS kann man zwischen Entladeprofilen für Alkali-
Mangan und NiMH in den Geräteeinstellungen umschalten, und dann
arbeitet er auch korrekt.  Allerdings habe ich dort auch erst einmal
Alkali-Mangan-Zellen benötigt: ich war versehentlich mit leeren
Akkus gestartet (hatte nicht geschnallt, dass das Gerät zuvor im
Dauerbetrieb gelaufen war, bis es sich wegen leerer Akkus abgeschaltet
hatte), und die mitgenommenen Ersatzakkus waren zwar geladen, aber
mittlerweile in einem Zustand angekommen, in dem sie einfach nicht
mehr benutzbar waren (also wirklich Schrott).  Diese Tatsache hatte
das Ladegerät jedoch nicht bemerkt, aber der Stromfresser GPS wollte
damit gar nicht erst starten.

Bei Taschenlampen kann ich es mir schon nicht recht vorstellen, warum
der Unterschied so groß sein sollte, denn dort brechen auch die
Alkali-Mangan-Zellen schnell auf 1,3 V Zellspannung ein.  Am besten
nimmt man LED-Leuchten mit einem guten Schaltwandler, da genügt dann
eine einzige Zelle, die man bis 0,9 V herunter entladen kann. ;-)

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Warum verkaufen eigentlich die Hersteller nicht einfach RAM-Zellen und
Akkus einfach mit der Aufschrift: "Nicht Wiederaufladen" und nach dem
sie in der Recyclingkisten gelangt sind, werden sie vom Hersteller
wieder geladen und getestet neu verpackt und wiederverkauft?"

Eigentlich ist die Idee gar nicht so schlecht, braucht dann aber ein 
Sammelsystem was diese wirklich wieder den Herstellern zuführt. Und die 
Vorgeschichte der Zelle kann zu bösen Überraschungen führen... 
Vielleicht eher ein Pfandakkusystem (wird im Supermarkt/Kiosk/Cafe 
abgegeben, neue mitgenommen, geladen und wieder ausgegeben). Das Problem 
bei Batterien liegt halt in der Natur der Anwendung: portabel. Ein 
Ladegerät trägt man eben nicht mit sich herum und Vorratshaltung von 
geladenen Akkus im Handgepäck wird durch den vergleichsweise hohen Preis 
der Akkus gut discouragiert. Einen 24er Pack Batterien kann ich mir in 
die Schublade legen und habe fast die Garantie  für fünf Jahre bei 
Bedarf und ohne den Ladevorgang abzuwarten eine Batterie zu haben; 
ebenso kann ich an jedem Bahnhofskiosk, jeder Tankstelle unterwegs eine 
Primärzelle kostengünstig bekommen.

von Peter D. (peda)


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Jeder hat zu Hause Uhren und Fernbedienungen.
Und jeder, der bei Verstand ist, packt dort Batterien rein. Nur die 
halten 5 Jahre und länger.

Auch Taschenlampen für Notfälle sind mit Batterien zuverlässiger und 
langlebiger. Es gibt zwar welche mit Akku und Ladehalterung, aber die 
brauchen dann ständig Strom. Und im Ernstfall ist dann der Akku 
totgeladen.

Ich hab z.B. ne Batterielampe, die etwa einmal im Jahr benutzt wird, 
deren Batterien halten schon 16 Jahre.

Es gibt nicht die Energiequelle, die man für alles benutzen kann.
Ebenso, wie auch die Glühlampe Anwendungen hätte, wo sie sinnvoller als 
ESL ist.


Peter

von Stephan W. (stipo)


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Klar ist das mit den Energiesparleuchten reine Abzocke, die auch nett 
von der EU gefördert wird.

Hier die Meldung: 
http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Energiesparlampen-Preise-steigen-drastisch_aid_1020751.html

Dann kommt noch hinzu, das die ganzen Energiesparlampen keinerlei 
Energie einsparen, sondern wesentlich mehr energie Verschwenden 
(Herstellung  Entsorgung  Recycling).

Aber die meisten sind ja so blöd, und fahren auf die ganze Scheiße auch 
noch ab. Ich könnte da noch nette Storys erzählen. Als Elektriker erlebt 
man so einiges.

von Sam .. (sam1994)


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Stephan W. schrieb:
> Dann kommt noch hinzu, das die ganzen Energiesparlampen keinerlei
> Energie einsparen, sondern wesentlich mehr energie Verschwenden
> (Herstellung  Entsorgung  Recycling).

Erklär mir das mal.

Wenn eine Energiesparlampe 5000 Stunden leuchtet und 5 mal weniger 
Energie für die Gleiche Leistung erbringt, komme ich bei einer 10W ESL:

40W * 5000h = 200kWh

So, so, eine Energiesparlampe benötigt 200kWh für die Produktion und 
Entsorgung. Allein die Stromkosten für die Herstellung wären damit 
größer als der Verkaufspreis.

Vielleicht fahr ich ja auf 'die Scheiße' ab, aber wenigsten kann ich 
noch rechnen.

von Hans H. (loetkolben)


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Samuel K. schrieb:
>
> Wenn eine Energiesparlampe 5000 Stunden leuchtet und 5 mal weniger
> Energie für die Gleiche Leistung erbringt, komme ich bei einer 10W ESL:
>
> 40W * 5000h = 200kWh
>
> So, so, eine Energiesparlampe benötigt 200kWh für die Produktion und
> Entsorgung. Allein die Stromkosten für die Herstellung wären damit
> größer als der Verkaufspreis.

Wenn (Beispiel aus der Praxis) eine ESL 1 Jahr lebt, und dabei in
der Summe 2h täglich angeschaltet ist:
40W * 730h= 29.2 kWh -> (bei 25ct/kWh) 7.30 Euro weniger Stromkosten.

Solche ESL kostet in der Anschaffung 5-7 Euro, und wie im Thread
"Energiesparlampe und Dimmer" schon angerissen wird die verbaute 
Elektronik:
- Kupfer für die Spulen, bedrahteten Bauelemente und Leiterplatte
- Alu für die Elkos
- insbesondere die Transistoren (Siliziumherstellung)
die ja dann völlig sinnlos weggeschmissen wird (vielleicht auch 
recycled?)
durchaus in der Produktion ein paar kWh gekostet haben.

Also wer rechnet jetzt falsch?

von Sam .. (sam1994)


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Ist das nicht ein bisschen kurz? 1 Jahr, 730h Leuchtdauer?

Ein Zitat aus Wiki, welches sich auf ein Testergebnis beruht:
> Im Testzyklus 165 Minuten „ein“ und 165 Minuten „aus“ erreichten die
> billigsten Lampen fast 5000 Stunden Brenndauer, 40 % leuchteten nach 10.000
> Stunden immer noch.

Demnach wäre bei durchgehendem Betrieb (für knapp 3 Stunden), die ESL 
deutlich effektiver.

Wenn man die ESL aber im Treppenhaus plaziert ist man selbst schuld, 
wenn sie schnell kaputt geht. Zuhause leuchtet bei mir meine 
Energiesparlampe bisher seit einem Jahr abends oft ein paar Stunden. Und 
sollte damit nach dem Testergebnis noch mehrere Jahre halten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans H. schrieb:
> Wenn (Beispiel aus der Praxis) eine ESL 1 Jahr lebt

… dann war sie Neuschrott.  700 h hält ja wohl noch locker jede
ordentliche Glühlampe.

Ja, ich habe derartigen Neuschrott auch schon gehabt.  Kostete nur
EUR 3, aber war nichtmal diesen Preis wert.  Hatten wir auch nur
deshalb gekauft, weil sie von allen Probanden die beste Lichtfarbe
hatten.  Nützt einem natürlich nichts, wenn alle 5 Stück dann in
einem halben Jahr kaputt sind.  Gut, das Problem hat nun der Händler,
der den Müll zurückgenommen hat.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wie sagte doch die Königin als man ihr antrug, das Volk habe kein Brot
> mehr zu essen: "Sollen sie halt Kuchen essen."

Dafür und genau für diesen Spruch wurde sie enthauptet.

Gold Caps sind die Lösung.

Es geht darum mit hoher Energiedichte Energie zu speichern - das geht 
mit Benzin, Wasserstoff oder mit Kondensatoren.

Fraktale Geometrie, Nanoschichten und die Energiedichte geht hoch - ok - 
Einige können so weit vielleicht nicht denken - aber das ist die 
Zukunft.

von Sam .. (sam1994)


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Jörg Wunsch schrieb:
> … dann war sie Neuschrott.  700 h hält ja wohl noch locker jede
> ordentliche Glühlampe.

Habs leider verpatzt das 2. Testergebnis zu zitieren:
> Im Testzyklus 0,5 Minuten „ein“ und 4,5 Minuten „aus“ erreichten billige
> Lampen teilweise nur 3500 Schaltzyklen und somit weniger als 30 Stunden
> Brenndauer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kompaktleuchtstofflampe#Lebensdauer

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael Lieter schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Wie sagte doch die Königin als man ihr antrug, das Volk habe kein Brot
>> mehr zu essen: "Sollen sie halt Kuchen essen."
>
> Dafür und genau für diesen Spruch wurde sie enthauptet.
>
> Gold Caps sind die Lösung.

LOL overingenieur is back!

Weiter gehts in der nächsten Runde.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Es geht darum mit hoher Energiedichte Energie zu speichern - das geht
> mit Benzin, Wasserstoff oder mit Kondensatoren.

Nur haben Kondensatoren die unangenehme Eigenschaft, daß die 
Klemmspannung von sqrt(P) abhängt - eine Batterie, oder ein Akku bringt 
viel länger eine relativ hohe Klemmenspannung.

Dann doch eher Brennstoffzellen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Dann doch eher Brennstoffzellen.
>
gehe ich mit - nur musst du den Leuten das Wasserstoffrisiko noch 
verkaufen.

Beispiel: Die Wasserstofftanks stehen außen 50 m vom Labor weg - weil 
alle Angst haben.

Was machen wir? Den Medien erzählen das es ungefährlich ist - und wenn 
100 Leute verbrennen - na ja, sowas kommt in 1000 Jahren eben einmal 
vor...

Ich würde es so machen - ob das konsenzfähig ist - mal sehen.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> gehe ich mit - nur musst du den Leuten das Wasserstoffrisiko noch
> verkaufen.

Wie wärs mit Methanol?

von Michael K. (charles_b)


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Samuel K. schrieb:
> Stephan W. schrieb:
>> Dann kommt noch hinzu, das die ganzen Energiesparlampen keinerlei
>> Energie einsparen, sondern wesentlich mehr energie Verschwenden
>> (Herstellung  Entsorgung  Recycling).
>
> Erklär mir das mal.
>
> Wenn eine Energiesparlampe 5000 Stunden leuchtet und 5 mal weniger
> Energie für die Gleiche Leistung erbringt, komme ich bei einer 10W ESL:
>
> 40W * 5000h = 200kWh
>
> So, so, eine Energiesparlampe benötigt 200kWh für die Produktion und
> Entsorgung. Allein die Stromkosten für die Herstellung wären damit
> größer als der Verkaufspreis.
>
> Vielleicht fahr ich ja auf 'die Scheiße' ab, aber wenigsten kann ich
> noch rechnen.

Es ist wie bei der Kernenergie, da wir die Entsorgung, von Störfällen 
mal ganz abgesehen, NICHT in den Strompreis reingerechnet.

1. Wer den ndr-Beitrag "Rettet die Glühbirne" gesehen hat wird leicht 
erkennen, dass eh nur ein geringer Teil überhaupt unzerbrochen den sog. 
Recyclinghof erreicht, der in 600 km Entfernung ist.

2. Wie man im letzten Test gesehen hat, gibt es genau eine Lampe (mit 
LED) die im Bereich Beleuchtungsqualität ein SEHR GUT erhalten hat. 
Alles andere war zweitklassig -außer dann wieder die Halogenlampen, die 
wegen mangelnder Effizienz abgewertet wurden.

Aber mal ehrlich: Was will ich denn von einer Lampe wenn nicht 
erstklassige Beleuchtung? Trübes Rumgefunzel und nen Ablassbrief, dass 
ich ein Umweltschützer sei? Man kauft sich ja auch keinen Ferrari, um 
sich am Geruch der Gummireifen aufzugeilen, sondern um mit der Karre zu 
FAHREN.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Samuel K. schrieb:

> Habs leider verpatzt das 2. Testergebnis zu zitieren:
>> Im Testzyklus 0,5 Minuten „ein“ und 4,5 Minuten „aus“ erreichten billige
>> Lampen teilweise nur 3500 Schaltzyklen und somit weniger als 30 Stunden
>> Brenndauer.

Das sind allerdings nicht Wohnraumbedingungen, sondern Treppenhaus und
dergleichen.  Dort sollte man wohl, wenn es unbedingt Kompaktleucht-
stofflampen sein sollen, explizit solche aussuchen, die schaltfest
sind.  Das ist ja weniger eine Frage der Lampe als mehr, dass die
Elektronik dafür ausgelegt worden ist.  (Außerdem will man da wohl
auch eine Lampe haben, die schnell aufheizt und Licht bringt, während
die Lichtfarbe eher wurscht ist.)

Michael Lieter schrieb:
>> Dann doch eher Brennstoffzellen.
>>
> gehe ich mit - nur musst du den Leuten das Wasserstoffrisiko noch
> verkaufen.

Du weißt, warum der Herr Daimler sein erstes Motorrad "Petroleum-
Reitwagen" genannt hat?  An die Gefährlichkeit von Petroleum waren
die Leute gewöhnt, aber dass man sich auf ein paar Liter des höchst
gefährlichen Stoffs Benzin setzen und damit durch die Gegend reiten
würde, wäre damals niemandem zu vermitteln gewesen. ;-)

von Patrick N. (patrick_n)


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Michael K-punkt schrieb:
> Aber mal ehrlich: Was will ich denn von einer Lampe wenn nicht
> erstklassige Beleuchtung? Trübes Rumgefunzel und nen Ablassbrief, dass
> ich ein Umweltschützer sei?

Tja, genau DAS ist eines der Hauptprobleme aller Energie"spar"lampen, 
die ich bisher in den Fingern hatte.
Wenn schon elektrisches Licht, dann will ich, dass eine mehr als 
ausreichende Lichtmenge eines brauchbaren Spektrums möglichst 
verzögerungsfrei zur Verfügung steht. Falls das nicht geht, sehe ich 
keine unbedingte Notwendigkeit mehr für elektrische Beleuchtung - im 
Gegenteil würden dann wohl die Vorteile einer Petromax überwiegen.

> Man kauft sich ja auch keinen Ferrari, um
> sich am Geruch der Gummireifen aufzugeilen, sondern um mit der Karre zu
> FAHREN.

Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich - Während ich einen 
Ferrari immer noch als Luxusartikel einstufen würde (immerhin kann man 
in erster Näherung mit einem Smart genauso fahren - wenn auch nicht 
genauso gut (bequem, schnell etc.)), gehört eine vernünftige (!) 
elektrische Beleuchtung für mich zum Pflichtprogramm.

von Michael K. (charles_b)


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Patrick N. schrieb:

>
> Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich - Während ich einen
> Ferrari immer noch als Luxusartikel einstufen würde (immerhin kann man
> in erster Näherung mit einem Smart genauso fahren - wenn auch nicht
> genauso gut (bequem, schnell etc.)), gehört eine vernünftige (!)
> elektrische Beleuchtung für mich zum Pflichtprogramm.

Dann ersetze halt Ferrari durch Trabant oder Käfer, wenn dir die 
Dimension der Metapher zu groß ist. Es geht eben nicht darum, wie du die 
Dinge einstufst oder was für dich zu irgendwelchen Pflichtprogrammen 
gehört. Sondern darum, das Tertium comparationis zu erkennen bzw. 
herauszuarbeiten.

Hier werden hier eben NICHT zwei physikalischen Größen verglichen von 
denen die eine größer oder kleiner ist und wo es was zum "hinken" gäbe.

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