Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Step Down 320V auf 15V


von John P. (Gast)


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Hallo, hab grad auf einem kleinen Frequenzumrichter eine 
Step-Down-Schaltung entdeckt die mit ein paar wenigen Bauelementen aus 
320V Zwischenkreisspannung 15V Ausgangsspannung liefert. Der 
Leistungsteil besteht im wesentlichen aus 600V Mosfet (Vermutung) einer 
600V/1A Diode einer kleinen Drossel und einem Ausgangskondensator. 
Interessant ist die Beschaltung zum Ansteuern des Mosfets. Alles was ich 
erkennen kann sind ein paar Transistoren, Widerstände, Kondensatoren und 
wahrscheinlich ne 15V Z-Diode. Genau kann ich Sie nicht spezifizieren da 
die Marking Codes auf den Bauelementen nicht viel Infos hergeben.

Meine Frage: Hat schon mal jemand ähnliches aufgebaut und kann mir Tips 
geben. Ich denke das die Art der Beschaltung in Bezug auf Preis und 
Baugrösse sehr gut ist und damit eine gute Rohspannungsversorgung für 
Schaltungen darstellt die mit 230V-AC versorgt werden und bei denen eine 
Potentialtrennung nicht notwendig ist.

Ps. Ich möchte keine Potentialtrennung oder Trafo / LM7815 Schaltung.

von Achim M. (minifloat)


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John P. schrieb:
> Leistungsteil besteht im wesentlichen aus 600V Mosfet (Vermutung) einer
> 600V/1A Diode einer kleinen Drossel und einem Ausgangskondensator.

Die Drossel wird wohl ein kleiner Speichertrafo sein, somit ist das ein 
auf festes Tastverhältnis eingestellter Flyback-Wandler. Eine Primäre 
Regelung kann natürlich trotzdem über den Strom durch die Primärspule 
gemacht werden.

Zu einem Einfachst-Oszillator reichen mir zwei Transistoren, zwei 
Kondensatoren und vier Widerstände: Die klassische 
Multivibrator-Schaltung.
Man kann über einen Widerstand, den man an die Basis eines der 
Transistoren legt, zusätzlich das Tastverhältnis über eine Spannung in 
Grenzen Beeinflussen(oder auch z.B. den Ladezyklus der Primärspule 
abrupt beenden).

Wenn dich Schaltnetzteil-Topologien weiter interessieren, schau dir mal 
das "TI Powerstage Designer 
Tool"(http://www.ti.com/tool/powerstage-designer) an. man kann sich 
Strom-/Spannungsverläufe über die Leistungshalbleiter und -Bauelemente 
als grobe Abschätzung vorab für ein Design ansehen. Insbesondere ist wie 
gesagt die Flyback-Topologie oder der Step-Down für dich interessant.

mfg mf

von Achim M. (minifloat)


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Ach so ja: Man kann einen Flyback auch über eine weitere Wicklung im 
Trafo regeln und erhält eine mehr oder weniger konstante 
Ausgangsspannung - die Chinesen machens in billigen Wandwarzen vor.

Du willst keine galvanische Trennung? Dann kannst du ka ein "getrenntes" 
Netzteil hernehmen und die Massen im nachhinein miteinander verbinden.

mfg mf

von John P. (Gast)


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Flyback mit einem kleinen übertrager und Top-Switch oder ähnliches kenne 
ich bereits und würde platztechnisch mit 7815 grösser ausfallen.
Die Drossel ist wirklich eine radiale Induktivität in Tonnenform. Oben 
drauf steht 681 was meines erachten 680uH bedeutet und sie hat nur 2 
Anschlüsse.

Der tip mit dem Multivibrator ist gut und ich werd mal das Netz nach ner 
Schaltung durchforsten.

von MaWin (Gast)


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> Ich möchte keine Potentialtrennung

Eben.
Nur deswegen sind solche Schaltungen mit nur einer Drossel einsetzbar.

Allerdings sind die immer so gebaut, daß sie nur funktionieren so lange 
alles funktioniert. Sind nie kurzschlussfest, übertemperaturfest, und 
wenn was kaputt geht, geht gleich viel kaputt.

Ungefähr so: http://www.romanblack.com/smps/smps_ric.gif
http://www.romanblack.com/smps/smps.htm

Gibt's auch als IC: LNK304


Hat früher Philips gerne gemacht, solche mit der heissen Nadel aus 
diskreten Bauteilen gestricken Schaltregler. Die gingen dann irgendwann 
kaputt und es war meist unmöglich sie zu reparieren, stattdessen gab es 
von Philips Reparatursätze mit denen man die Schaltung umbauen sollte, 
in was ähnliches nur Montag Abend funktionierendes.

von John P. (Gast)


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@Mawin

Danke für die links. Die Schaltung entspricht schon sehr dem was ich 
hier habe. Ich geb dir recht das bei einem Gau die komplette Schaltung 
hin sein wird bzw. muss man schaun das man die 15V Schiene gegen hohe 
Spannungen entsprechend schützt (dicke Z-Diode + 
Sollbruchstelle(Widerstand). Positiv fand ich auch das die Schaltung 
schon bei sehr geringen Eingangsspannungen (60V) die 15V liefert und 
damit für den Weitbereich geeignet ist.
Eine Flybacklösung mit Top-Switch ist natürlich auch denkbar und ich 
werde beide in Betracht ziehen.

Ps: Die Schaltung ist aus einer Pumpensteuerung und realisiert eine 
dreipasige Ansteuerung eines Motors mit max. 50W. Problem ist die 
Baugrösse. 70mm runde platine und 30mm hoch ist nicht viel für 
Netzfilter, Gleichrichtung, Zwischenkreis, 3phasiger 
Spannungswechselrichter IPM-NModul, Controllersteuerung und 
Display/Anzeige mit 2 Tastern.

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