Hallo, folgendes Gedankenexperiment: über einen Taster wird das Gate eines Mosfets an Spannung (z.B. 12V) gelegt (n-leitend, selbstsperrend). Der Mosfet schaltet durch und im Lastkreis leuchtet eine Lampe. Wenn der Taster jetzt geöffnet wird, müsste doch die Lampe weiterleuchten. (Am Gate ist kein Pullop oder Pulldown-Widerstand angeklemmt). Was sagt ihr dazu?
pacer schrieb: > Was sagt ihr dazu? Wird zumindest noch Glimmen, aber entladen wird sich das Gate mit der Zeit.
> Wenn der Taster jetzt geöffnet wird, müsste doch > die Lampe weiterleuchten. Da der Gate-Kondensator geladen ist, passiert das auch, so lange, bis der Anschluss durch elektrische Influenz wieder entladen wird. Weil das Gate ja nur ca. 1nF und 12V hat, reicht es, mit anders geladenen Objekten ihm nahe zu kommen, wenn das beispielsweise ein auf 2kV aufgeladener elektrostatischer Kamm ist, braucht man bloss so nahe zu kommen daß sich ca 100pF bilden, dann wird die Spannung am Gate schon so weit kapazitiv beeinflusst, daß es entweder entlädt oder kaputt geht. Nicht-angeschlossene MOSFET Gates sind nie eine gute Idee, solche Schaltungen funktionieren nur zufällig und sind leicht zerstörbar.
pacer schrieb: > Wenn der Taster jetzt geöffnet wird, müsste doch die Lampe > weiterleuchten. Ja, das wird sie voraussichtlich tun, sogar ziemlich lange. Ich habe mir auch schon diese Frage gestellt und habe zu diesem Zweck das Gate eines Leistungsmosfets (IRLZ34N) auf etwa 10V aufgeladen und anschließend mit dem Multimeter den Rds gemessen. Dann habe ich den Mosfet ohne belegte Anschlüsse irgendwohin gelegt und in gewissen Zeitabständen den Rds nachgemessen. Leider habe ich die genauen Zahlenwerte nicht mehr im Kopf, deswegen hier die maximal unpräzisen Ergebnisse: Es dauerte Stunden, bis der Rds deutlich gestiegen ist, und am nächsten Tag hat der Mosfet immer noch geleitet, wenn auch nicht mehr so gut. Der GS-"Kondensator" scheint also von recht guter Qualität zu sein, wobei es da sicher deutliche Streuungen gibt. Wenn du's genauer wissen möchtest, mach einfach selber ein ähnliches Experiment. Es kostet kaum Aufwand und interlässt einen bleibenden Aha-Effekt.
Hab ich schon gemacht, weil ich nur kurz die Funktion des FETs überprüfen wollte und war erst mal überrascht. Aber nach etwas Nachdenken, bin ich drauf gekommen, dass die Ladung ja eigentlich nirgendwo hin kann. Da ich bisher aber keine Erfahrung mit MOSFETs habe wollte ich sichergehen, dass meine Überlegungen richtig sind. Danke
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