Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltzustand von Stromstoßrelais lesen


von Putzeudel (Gast)


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Hallo,

ich habe folgende Situation: es gibt eine Elektroinstallation, bei der 
z.B. alle Lampen über Stromstoßrelais (Eltako) geschaltet sind, an/aus 
daher überall in der Wohnung per Taster. Nun möchte ich die Lampen 
zusätzlich per PC schalten, dh ich muss vom PC aus die Relais schalten, 
was ja kein Problem ist, da gibt es reichlich Bausätze und fertige 
Komponenten (z.B. Deditec).
Problem: ich muss wissen, ob eine Lampe an oder aus ist, sprich welchen 
Schaltzustand ein Relais hat, da in voller Ausbaustufe auf einer 
Fernbedienung der Knopf "Licht komplett aus" gedrückt wird - es dürfen 
dann ja nur die Relais geschaltet werden, die gerade "an" sind.

Wie kann ich also den Schaltzustand der Eltakos auslesen? Geht das 
überhaupt, und was brauche ich dafür bzw. wie ist es am 
leichtesten/günstigsten zu realisieren? Ich muss nicht zwangsweise 
basteln, wenn es gute kommerzielle Lösungen gibt, die eine Stange Geld 
kosten, schau ich mir die auch gerne an.


Danke!!

von MaWin (Gast)


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Na am Ausgang liegen 230V an wenn sie eingeschaltet sind,
das wird sich ja irgendwie in den PC bringen lassen,
je nach dem, welche Schnittstellkarte du verwendest.

von Bernhard R. (b-r)


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Hi!

Ich mache gerade so eine Installation im meinem Neubau, allerdings statt 
mit PC mit einer SPS. Alle Eltakos sind mit zwei Schließern ausgeführt. 
So kann man den aktuellen Zustand einlesen.

Beste Lösung also, Eltakos austauschen gegen solche mit zwei Kontakten. 
Kostet halt einiges, ist aber sicher und relativ ungefährlich bezüglich 
230V!

von Putzeudel (Gast)


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Das ist ja genau die Frage :)
Bin da nicht so wahnsinnig bewandert, daher drücke ich mich vielleicht 
auch falsch/mißverständlich aus.
Es gibt also eine Karte, die ich mit in den/die Stromkreise schalte, und 
die ich komfortabel per PC auswerten kann. Wonach muss ich da genau 
suchen, kannst Du mir ein Beispiel nennen? Gern auch eine solide 
kommerzielle Lösung, die kann ich dann eventuell schnell und einfach in 
den Schrank integrieren.

von Andrew T. (marsufant)


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Putzeudel schrieb:
> Wie kann ich also den Schaltzustand der Eltakos auslesen?

Indem Du einen mit mind. 2 Kontaktsätzen nimmst.

Von der Firma Eltako wäre das z.B. ein S110

von Torsten S. (torstensc)


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Es gibt/gab von Siemens Stromstoßrelais mit Meldeausgang.

von Putzeudel (Gast)


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Die Relais sind bereits verbaut, es handelt sich fast ausschließlich um 
Eltako ES12DX-UC. Ich denke, dass ich hier weitere Komponenten brauche, 
um zum Ziel zu kommen - weiß aber nicht, welches der beste (und 
sicherste) Weg ist. Alle Relais austauschen wird recht teuer, das sind 
schon ein paar ;)

von Bernhard R. (b-r)


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Wie viel Platz hast du in deiner Verteilung? Wer soll das anklemmen? 
Wenn du wirklich keine Ahnung hast solltest du die Arbeiten von einem 
Elektriker ausführen lasse.

von Erich (Gast)


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Die Sache wird einfacher, wenn du deine Stromstossschalter gegen 
Treppenlichtschalter austauscht.
Denn diese werden nur "an" geschaltet und gehen nach ihrer Ablaufzeit 
von selbst aus.

Bei Eltako gibt es dazu das TLZ12-8E-230V+UC .
http://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/Datenblatt/D_datenblatt_tlz12-8e-230v+uc.pdf

Das Teil hat 2 Eingänge zur Ansteuerung: 230~ Volt  UND  8-230 Volt "UC" 
(Wechsel oder Gleichspannung).
Sehr vorteilhaft, denn so bleibt die bestehende Tasterinstallation (die 
ja wohl mit 230~ läuft) unverändert, und vom PC / SPS kannst du eine 
Kleinspannung wie z.B. 12 Volt oder 24 Volt auf den 2. Eingang führen.

Denn auch "übliche" PC Zusatzkomponenten wie das "USB-RELAIS-8" des von 
dir genannten Hersteller kann nur bis max. 36 Volt benutzt werden. Somit 
bräuchtest du hier jeweils ein Koppelrelais 12V / 230 Volt, falls du bei 
dem Stromstossschalter bleiben möchtest.
Rücklesen Stromstossschalte ginge auch nur über Koppelrelais und 
zusätzliche "input" Karte am PC, denn übliche sind hier auch nicht für 
230~ ausgelegt.

Alles in allem viel einfach und preiswerter mit dem genannten 
Treppenlichtschalter.

von Alex W. (a20q90)


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Putzeudel schrieb:
> Ich denke, dass ich hier weitere Komponenten brauche,
> um zum Ziel zu kommen - weiß aber nicht, welches der beste

Nimm 230V-Finder-Relais mit passendem Hutschienenhalter. Ist VDE usw. 
Zertifiziert. Dieser Ausgang nimmst Du für Deine Auswertung.

von Strom Stoß (Gast)


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Statt alle Eltakos zu tauschen kann man auch zentral im Zählerschrank 
die Stromaufnahme des Hauses messen und daraus beim Schalten der Eltakos 
folgern, ob sie ein- oder ausgeschaltet haben.

Die Funktion: "Alles aus" probiert dann munter alle Eltakos durch, bis 
alles aus ist.  ;-)

von Putzeudel (Gast)


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Erich schrieb:
> Die Sache wird einfacher, wenn du deine Stromstossschalter gegen
> Treppenlichtschalter austauscht.
> Denn diese werden nur "an" geschaltet und gehen nach ihrer Ablaufzeit
> von selbst aus.

Das kommt für mich nicht in Frage, wie soll das funktionieren in der 
Wohnung? Die Dinger heißen nicht ohne Grund "Treppenlicht"Schalter ;)

von Putzeudel (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Putzeudel schrieb:
>> Ich denke, dass ich hier weitere Komponenten brauche,
>> um zum Ziel zu kommen - weiß aber nicht, welches der beste
>
> Nimm 230V-Finder-Relais mit passendem Hutschienenhalter. Ist VDE usw.
> Zertifiziert. Dieser Ausgang nimmst Du für Deine Auswertung.

Was würde ich da genau tun bzw. welche Komponenten sind das genau?

Wenn ich die Relais nicht tauschen will, muss ich ja irgendwie pro 
Relais feststellen, ob ein Verbraucher aktiv ist. Kein Verbraucher kann 
abgeschaltet werden, es handelt sich um Lichtinstallationen oder 
vergleichbares, daher wäre das wasserdicht.
Wie kann ich das nun am Einfachsten feststellen, was muss ich da noch 
anflanschen? Mein Problem ist, dass ich nicht genau weiß, nach was ich 
suchen soll, da ich diese Fragestellung noch nie hatte.

von Hugo W. (Gast)


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Einfach einen kleinen mini Trafo am Ausgang des Eltaco hinklemmen.
Dann nen Einweg/Brückengleichrichter dahinter.
Dann glätten mit C.
Das ganze für jeden Eltaco.
Dann die Spannungen über einen uC auslesen und per USART oder Ethernet 
zur Verfügung stellen.

So würde ich das machen.

Pro Kanal(Eltaco) macht das ca. 2 EUR für den Trafo, 20cent für den 
Brückengleichrichter und nochmal 20cent für den Kondensator.
Dann noch nen ATMEGA dran (USART) für 2 EURO oder gleich nen PIC oder 
LPC für 5-10 EUR.

Alles in allem wäre dass für 10 Kanäle ungefähr 30-35 EUR.

Grüße
Hugo

von citb (Gast)


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Putzeudel schrieb:
> Mein Problem ist, dass ich nicht genau weiß, nach was ich
> suchen soll, da ich diese Fragestellung noch nie hatte.


Putzeudel schrieb:
> Das kommt für mich nicht in Frage, wie soll das funktionieren in der
> Wohnung? Die Dinger heißen nicht ohne Grund "Treppenlicht"Schalter ;)

Aber das weist Du genau? AHA.
Such Dir jemanden mit Ahnung und lass das machen.
Ja, auch der wird als erstes die ungeeigneten Relais austauschen.

citb

von Laie (Gast)


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Da braucht es eine nicht ungefährliche Hochspannungslogik mit 
Netzspannung.
So wie das mit Logikgattern in 5V o.Ä. gemacht wird.
Hier mußt du ein UND-Gatter mit 2 Eigängen nachbilden:
wenn der Eltakokontakt geschlossen ist (=Dauer-Signal am Eingang 1), 
kann ein Schaltimpuls am Eingang 2 des Gatters an den Ausgang des 
Gatters an die Spule gelangen.

von Horst (Gast)


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Hugo W. schrieb:
> Einfach einen kleinen mini Trafo am Ausgang des Eltaco hinklemmen.
> Dann nen Einweg/Brückengleichrichter dahinter.
> Dann glätten mit C.
> Das ganze für jeden Eltaco.

Das ist jetzt ein Scherz, oder? Kannst dir ja gleich einen Optokoppler 
aus ner Glimmlampe und ner Fotodiode im Schrumpfschlauch bauen und die 
Fotodiode "auswerten"

von Horst (Gast)


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Wie wär's eigentlich mit einem Haupt-Eltaco der einfach den L für alle 
Lampen unterbricht?
Der Schaltzustand jeder einzelnen Lampe bleibt dann sogar "gespeichert", 
wenn du alle Lampen wieder einschaltest.

von Bernhard R. (b-r)


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Ich glaube Bastellösungen bei 230V sollte man dem Fragesteller nicht 
zumuten.
Ein Relais pro Kanal extra braucht einiges an Platz, außerdem 
aufwändiger.

Relais tauschen gegen 2 kanalige und die alten bei ebay verticken. Wenig 
Verdrahtungsaufwand, sicher, keine Bastellösung (so auch in Jahren 
erweiterbar) und wenig Platzbedarf.

von MCUA (Gast)


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>Die Relais sind bereits verbaut, es handelt sich fast ausschließlich um
>Eltako ES12DX-UC. Ich denke, dass ich hier weitere Komponenten brauche,
>um zum Ziel zu kommen - weiß aber nicht, welches der beste (und
>sicherste) Weg ist. Alle Relais austauschen wird recht teuer, das sind
>schon ein paar ;)
Einfach eine Optokoppler-Schaltung an jedes Stromst.-Rel. dran machen.

von Stephan W. (stipo)


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Bernhard R. schrieb:
> Relais tauschen gegen 2 kanalige und die alten bei ebay verticken. Wenig
>
> Verdrahtungsaufwand, sicher, keine Bastellösung (so auch in Jahren
>
> erweiterbar) und wenig Platzbedarf.
Genau das ist der richtige Weg. Lass Dir von einem Elektriker die Relais 
gegen "ES12Z-200-UC" tauschen, und den 2. Kontakt auf eine Klemmleiste 
verdrahten. Dann hast Du einen definierten übergabepunkt der Signale, 
die Du dann mit 12V zB auswerten lassen kannst.

Zum schalten der Relais, müsste der Elektriker dann noch die 
Zentralschaltungskontakte (+E1 / +F1 / -E2) auf eine Klemmleiste legen.
Damit hast Du dann die möglichkeit das Relais mit Spannungen zwischen 
8-230V UC zu schalten.

Wichtig ist nur, das dir ein Fachmann die Relais tauscht und auch sauber 
die Zentralkontakte verbindet. Dann hast keine 230V Verbindung zu deiner 
Elektronik.

Ach hier noch das Datenblatt: 
http://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/Datenblatt/A_datenblatt_ES12Z-200.pdf

Grüße
Stephan

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Zitat: "Alles in allem wäre dass für 10 Kanäle ungefähr 30-35 EUR."

Ja genau, das mal 4 um es VDE gerecht zu machen, 8 Wochen Zeit, 150 
Tacken ums abnehmen zu lassen.

Die sauberste Lösung wird wohl ein Hutschienenrelais pro Eltako sein, 
welches 5V/3V/... Schaltet um den Zustand zu lesen.

Geht auch mit Optokoppler sehr einfach. z.B. 40k Widerstand + 4n33 + 
1n4002. Mehr braucht man nicht, aber das ist eben wieder Eigenbaumurks, 
wenn mans nur auf eine Lochrasterplatine klatscht und in Schrank baut.


Ich habe heute einige Eltakos mit doppeltem Schliesser gekauft, aus dem 
selben Grund wie der TO. 16€/Stück beim Grosshändler würgh

von Stephan W. (stipo)


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Nils S. schrieb:
> Zitat: "Alles in allem wäre dass für 10 Kanäle ungefähr 30-35 EUR."
>
> Ja genau, das mal 4 um es VDE gerecht zu machen, 8 Wochen Zeit, 150
> Tacken ums abnehmen zu lassen.
>
> Die sauberste Lösung wird wohl ein Hutschienenrelais pro Eltako sein,
> welches 5V/3V/... Schaltet um den Zustand zu lesen.
>
> Geht auch mit Optokoppler sehr einfach. z.B. 40k Widerstand + 4n33 +
> 1n4002. Mehr braucht man nicht, aber das ist eben wieder Eigenbaumurks,
> wenn mans nur auf eine Lochrasterplatine klatscht und in Schrank baut.
>
>
> Ich habe heute einige Eltakos mit doppeltem Schliesser gekauft, aus dem
> selben Grund wie der TO. 16€/Stück beim Grosshändler *würgh*
Ich könnte jedesmal würgen, wenn ich bei so einem Bastler etwas an der 
Elektrik machen muss. Nicht umsonst steht in der VDE drin, das 
Installationen an einer VDE Anlage nur durch eine geprüfte Fachkraft 
durchgeführt werden darf.

Mein Weg, den ich oben beschrieben habe, ist VDE gerecht ausgeführt. 
Selbst in einem Schadensfall ist der Threadersteller damit fein raus, da 
er zum einen eine Rechnung eines Fachbetriebs hat und zum anderen die 
Geräte eine Galvanische Trennung besitzen. Somit begeht er keinen 
Eingriff in die Elektroinstallation.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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> Ich könnte jedesmal würgen, wenn ich bei so einem Bastler etwas an der
> Elektrik machen muss. Nicht umsonst steht in der VDE drin, das
> Installationen an einer VDE Anlage nur durch eine geprüfte Fachkraft
> durchgeführt werden darf.
>
> Mein Weg, den ich oben beschrieben habe, ist VDE gerecht ausgeführt.
> Selbst in einem Schadensfall ist der Threadersteller damit fein raus, da
> er zum einen eine Rechnung eines Fachbetriebs hat und zum anderen die
> Geräte eine Galvanische Trennung besitzen. Somit begeht er keinen
> Eingriff in die Elektroinstallation.


Öhm, ich glaube du verstehst mich falsch. Ich habe so ziemlich genau das 
geschrieben, wovon du meinst, dass ich das nicht habe:

>> ...
>> Die sauberste Lösung wird wohl ein Hutschienenrelais pro Eltako sein,
>> welches 5V/3V/... Schaltet um den Zustand zu lesen.
>> ...
>> Ich habe heute einige Eltakos mit doppeltem Schliesser gekauft, aus dem
>> selben Grund wie der TO.
>> ...

Das hat nichts mit Gebastel zu tun und ist sauber. Und sehr wohl darf 
man selber seine Eltakos mit Hutschienenrelais verbinden oder die 
tauschen. Genauso wie ich Steckdosen auswechseln darf oder Lampen an die 
Decke machen.

von Stephan W. (stipo)


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Nils S. schrieb:
> Das hat nichts mit Gebastel zu tun und ist sauber. Und sehr wohl darf
>
> man selber seine Eltakos mit Hutschienenrelais verbinden oder die
>
> tauschen. Genauso wie ich Steckdosen auswechseln darf oder Lampen an die
>
> Decke machen.

Bist Du Elektroinstallateur?, dann darfst Du das. Nur es ist Dir laut 
VDE noch lange nicht erlaubt, eine Steckdose oder eine Lampe 
anzuschließen, nur weil Du die in einem Baumarkt kaufen kannst.

von Selmi (Gast)


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Was nun, er braucht einen leistungsarmen Spannungsindikator für die 
230V.
Vielleicht doch die Optokopplerlösung mit einem Optokoppler,
der schon bei 1mA oder weniger durchschaltet.
Ich denke da an Kondensatornetzteil + Optokoppler + Auswertung durch 
einen
MC. Wenn das ganze zentral ist, dann genügt vielleicht ein 
Spannungsteiler.
Dann wird der MC galvanisch getrennt z.B. galvanisch getrennte 
UART/CAN/I2C. Es gibt da ja Schaltungen -> Zero-Cross-Detection für 
Dimmer z.B.
Was aber wenn dezentral? Optokoppler oder doch Glimmlampe + 
Fototransistor,
Kleinsttrafo?

von Etrick (Gast)


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Das wird entweder extrem teuer oder ungeprüfter/unzulässiger Bastelkram.

Den Elektriker in der Verteilung die vorgeschlagenen Zusatzrelais 
anbringen und eine galvanisch getrennte Niederspannung heraus führen 
lassen - damit ist das Auslesen via PC machbar, ohne satt Vorschriften 
zu verletzen (ganz 100%ig zulässig sind solche Steuerungen dann immer 
noch nicht).

Gruß

von Volker S. (volkerschulz)


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Stephan W. schrieb:
> [...]
> Bist Du Elektroinstallateur?, dann darfst Du das. Nur es ist Dir laut
> VDE noch lange nicht erlaubt, eine Steckdose oder eine Lampe
> anzuschließen, nur weil Du die in einem Baumarkt kaufen kannst.

Oha, kaum macht jemand einen Netzspannungs-Thread auf, kommen die 
Elektroinstallateure und wedeln mit der VDE... Natuerlich ohne jedes 
rechtliche Hintergrundwissen um dann Halb- und Unwahrheiten zu 
verbreiten. Wie dem auch sei... Zum eigentlichen Thema:

In erster Linie waere es mal interessant, wie genau die bisherige 
Installation aussieht. Sind alle Relais zentral verbaut? In diesem Falle 
wuerde ich persoenlich zur Optokoppler-Methode greifen. Entweder mit 
Glimmlampe und Fototransistor gebastelt, oder LED-Optokoppler mit 
entsprechender Vorschaltplatine (um es "huebscher" zu haben, koennte man 
sich eine entsprechende Platime als Bausatz besorgen, die Dinger sind ja 
erschwinglich). Das Ganze dann in einem Hutschienengehaeuse (da wird im 
Zweifel auch mehr als ein Modul pro Gehaeuse machbar sein) unterbringen 
und einmal die verbundenen Emitter als Masse und jeden Open Collector 
herausfuehren. Dann per µC oder direktem PC-Anschluss auslesen. Schalten 
dann ebenfalls galvanisch getrennt ueber Opto-Triac oder aehnlichem. 
Sind die Relais dezentral verbaut, wuerde ich wahrscheinlich 
Funk-Schalter-Fertigmodulen a la FS20 den Vorzug geben um mir weitere 
Installationsarbeiten zu sparen.

Volker

von Putzeudel (Gast)


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citb schrieb:
> Putzeudel schrieb:
>> Mein Problem ist, dass ich nicht genau weiß, nach was ich
>> suchen soll, da ich diese Fragestellung noch nie hatte.
>
>
> Putzeudel schrieb:
>> Das kommt für mich nicht in Frage, wie soll das funktionieren in der
>> Wohnung? Die Dinger heißen nicht ohne Grund "Treppenlicht"Schalter ;)
>
> Aber das weist Du genau? AHA.
> Such Dir jemanden mit Ahnung und lass das machen.
> Ja, auch der wird als erstes die ungeeigneten Relais austauschen.

Dass ich die Relais nicht tauschen will habe ich nun doch schon ein paar 
mal erwähnt, reicht das denn nicht? :/ Ich suche eine Lösung mit den 
bestehenden Relais, weil ich keine 500€+ dafür ausgeben will.

An die Möglichkeit Glimmlampe+Fotodiode habe ich auch schon gedacht, kam 
mir aber zu umständlich vor. Offenbar ist das aber eine valide Option. 
Platz ist generell genug vorhanden, sowohl im Schaltkasten als auch in 
dem umgebenden Raum (eher eine Technikkammer, in der ausschließlich 
Server, Switches, Telefonanlage usw. untergebracht sind).
Gibt es da erprobte Module/Bausätze? Man muss das Rad ja nicht immer neu 
erfinden ...

von Putzeudel (Gast)


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Bernhard R. schrieb:
> Relais tauschen gegen 2 kanalige und die alten bei ebay verticken. Wenig
> Verdrahtungsaufwand, sicher, keine Bastellösung (so auch in Jahren
> erweiterbar) und wenig Platzbedarf.

Kann ich die alten Relais (2 Jahre alt) tatsächlich gut auf Ebay 
verkaufen? Ich ging bei meinen Überlegungen immmer davon aus, dass das 
nicht wirklich klappt, ich also komplett neue Relais kaufen und voll 
bezahlen muss, kosten ja immerhin ~35€ das Stück, und ich brauche zw. 15 
und 20.

Sind übrigens alle zentral installiert, der PC zur Steuerung ~ 50cm 
daneben, Platz ist vorhanden.

von Chris (Gast)


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Putzeudel schrieb:
> Ich muss nicht zwangsweise
> basteln, wenn es gute kommerzielle Lösungen gibt, die eine Stange Geld
> kosten, schau ich mir die auch gerne an.

naja wenn eine Stange Geld bei dir schon 100 Euro sind und 700 Euro für 
eine anständige Lösung zuviel, wirst du nie eine Lösung bekommen.

von Andrew T. (marsufant)


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Putzeudel schrieb:
> Kann ich die alten Relais (2 Jahre alt) tatsächlich gut auf Ebay
>
> verkaufen?


Aber klar doch.
Wennn dir 1...2 Euro pro Stück als gut verkauft reichen.

Du kannst Deien aber auch mit 9 Euro/Stück Startpreis reinsetzen und 
zusehen wie sich die Dinger nicht verkaufen lassen.

Etc.

von Volker S. (volkerschulz)


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Putzeudel schrieb:
> Gibt es da erprobte Module/Bausätze? Man muss das Rad ja nicht immer neu
> erfinden ...

Fuer was jetzt? Glimmlampe mit Vorwiderstand neben Fototransistor legen? 
Da ist mir nichts Fertiges bekannt. ;)

Fuer LED an Netspannung gibt es Bausaetze (da dann einfach LED durch 
Optokoppler ersetzen) oder "LED-Signalleuchten", mit denen mann wiederum 
einen Fototransistor steuern koennte.

http://www.conrad.de/ce/de/product/191165/230V-LED-VORSCHALTPLATINE-LOW-CURRENT-BS/SHOP_AREA_17357&promotionareaSearchDetail=005

Optokoppler muesste natuerlich eingangsseitig mit den 
Low-Current-LED-Werten harmonieren.

Volker

von Andrew T. (marsufant)


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Volker Schulz schrieb:
> Fuer LED an Netspannung gibt es Bausaetze (da dann einfach LED durch
>
> Optokoppler ersetzen) oder "LED-Signalleuchten", mit denen mann wiederum
>
> einen Fototransistor steuern koennte.

Oder fertige hutschienenmontierbare Koppler z.B. von Firma Weidmüller.

etc.

von Erich (Gast)


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... sinnlos ...

von Putzeudel (Gast)


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Danke für die vielen Antworten und Anregungen, hier ist ja richtig was 
los :)

Chris schrieb:
> Putzeudel schrieb:
>> Ich muss nicht zwangsweise
>> basteln, wenn es gute kommerzielle Lösungen gibt, die eine Stange Geld
>> kosten, schau ich mir die auch gerne an.
>
> naja wenn eine Stange Geld bei dir schon 100 Euro sind und 700 Euro für
> eine anständige Lösung zuviel, wirst du nie eine Lösung bekommen.

Mit welcher kommerziellen Lösung für 700€ erschlage ich die komplette 
Problemstellung?
Ich schau mir das gerne an und wähle am Schluss die beste Lösung aus 
(beste = Funktion gegeben sowie sicher & günstig). Wenn alles drin ist, 
sprich an einem Ende der Blackbox ein RS232 o.ä. sitzt, halte ich 700€ 
zwar für viel Geld, schließe das aber nicht direkt aus. Hängt eben davon 
ab, ob man mit weniger Geld ein vergleichbares Ergebnis kriegen kann, 
dazu fehlt mir die Erfahrung in dem Bereich.
Wenn ich z.B. alle Relais tausche, was einige 100€ kosten wird, habe ich 
immer noch keine Lösung, weil ich dann noch etwas brauche, um den 
Zustand auszulesen und diese Information in den PC zu transportieren. 
Das geht ja auch nicht zum Nulltarif ;)

Zur Lösung mit LED: das Problem ist nicht, das einmal zu bauen, sondern 
eher, es 20x sehr platzsparend zu bauen :)
Die Bausätze bei Conrad unterscheiden sich ja doch, wo liegen da z.B. 
die Unterschiede? Die Beschreibung bei Conrad ist ziemlich identisch 
(191165 - 62 und 191178 - 62).
Am liebsten würde ich da eigene Platinen nutzen, um 15-20 LED-Module 
platzsparend unterzubringen, aber das ist ja nicht das Problem. Was 
brauche ich:
- Bauteile LED-Modul: <2€ pro Stück
- Optokoppler: <1€ pro Stück / Kanal
- Platine für alle Module: ??
- 1 Gehäuse: ??

Dann muss ich 20 Optokoppler auswerten und die Info in den PC 
transportieren, was bietet sich für diesen konkreten Fall an?
Aus dem AV-Bereich kenne ich Geräte, die das bereits fertig ins Netzwerk 
stellen (z.B. Global Caché), dann liege ich aber bei 150€+ für 3 Kanäle, 
das ist viel zu viel.

von Selmi (Gast)


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Mach Spannungsteiler. Werte diese direkt mit dem MC aus (z.b. mit 
Porterweiterung) Trenne den MC galvanisch vom PC, indem Du eine galv 
getrennte
Schnittstelle UART (nur TX) o.a. mit einem OK oder einem ADUM trennst.

von Volker S. (volkerschulz)


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Putzeudel schrieb:
> [...]
> Zur Lösung mit LED: das Problem ist nicht, das einmal zu bauen, sondern
> eher, es 20x sehr platzsparend zu bauen :)

Du schriebst doch dass Platz vorhanden sei... ;) Aber sooo gross wird 
das ja auch x20 nicht.


> Die Bausätze bei Conrad unterscheiden sich ja doch, wo liegen da z.B.
> die Unterschiede? Die Beschreibung bei Conrad ist ziemlich identisch
> (191165 - 62 und 191178 - 62).

Strom fuer die LED. Einmal Low-Current (2mA), einmal Standard (20mA).


> [...]
> Dann muss ich 20 Optokoppler auswerten und die Info in den PC
> transportieren, was bietet sich für diesen konkreten Fall an?
> Aus dem AV-Bereich kenne ich Geräte, die das bereits fertig ins Netzwerk
> stellen (z.B. Global Caché), dann liege ich aber bei 150€+ für 3 Kanäle,
> das ist viel zu viel.

Da gibt es wiederum 100 Moeglichkeiten. Ich wuerde zum µC und dann ueber 
RS232 auf den PC tendieren. Mehrere parallele oder serielle 
Schnittstellen zum direkten Einlesen waeren auch moeglich. Pollin NET-IO 
(mit eigener Firmware) transportiert schon mal 16 Port-Zustaende in's 
Ethernet (mit Bastelei auch 20)... Kostet als Bausatz ca. 20 EUR, als 
Fertigmodul knapp 30 EUR...

Volker

von Bernhard R. (b-r)


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Jetzt wirds lustig, noch ein neuer Ansatz:

Alle Relais raus
1x Easy719-AC-RC 12E / 6A
2x Easy618-AC-RE 12E / 6A
Kostet < 500€
Taster auf Eingänge, Last an Ausgänge
Ansteuerung vom PC über easycom.dll
Einbindung der dll in alle möglichen Hochsprachen möglich.
Keine PC E/A Karte nötig.
Kein µC
Spricht was dagegen?

Bernhard

von Volker S. (volkerschulz)


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Bernhard R. schrieb:
> [...]
> Kostet < 500€
> [...]
> Spricht was dagegen?

;)

Aber ist natuerlich jedem selbst ueberlassen, ob es sich lohnt ein paar 
Arbeitsstunden zu investieren um gut 400 EUR zu sparen...

Volker

von Bernhard R. (b-r)


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500€ ist für mich auch nicht wenig Geld.
Aber kein basteln an 230V, keine I/O-Karte (in welchem Gehäuse?), 
sichere Ersatzteil Versorgung, Industriequalität und leicht erweiterbar.

von Erich (Gast)


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Doch besser gleich auf EIB / KNX umstellen.

http://www.gira.de/produkte/control19.html

von Hugo W. (Gast)


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Erich schrieb:
> Doch besser gleich auf EIB / KNX umstellen.
>
> http://www.gira.de/produkte/control19.html

Klar...und was kosten da die Programme dazu?
Wenn ich mir mal alleine das alte ETS3 anschaue sprengt dass jeden 
Rahmen.

von Volker S. (volkerschulz)


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Bernhard R. schrieb:
> 500€ ist für mich auch nicht wenig Geld.
> Aber kein basteln an 230V, keine I/O-Karte (in welchem Gehäuse?),
> sichere Ersatzteil Versorgung, Industriequalität und leicht erweiterbar.

Naja, basteln an 230V besteht in beiden Faellen aus dem Anschliessen der 
Adern an Schraubklemmen. Gehaeuse fuer LED-Vorschaltplatinen 
(Hutschiene) und IO-Karte (extern) habe ich bei der Angabe des Preises 
bereits beruecksichtigt. Ich gehe mal davon aus, dass die 
Ersatzteilversorgung von AVR und ENC nicht so schnell abreissen wird. 
Bei dem restlichen Huehnerfutter sowieso nicht. Deine letzten beiden 
Argumente lasse ich aber gelten! ;)

Volker

von Christian H. (c_h)


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Hallo!

Ich möchte gerne an eine der beiden Platinen
http://www.conrad.de/ce/de/product/184803/LED-Vorschaltplatine-flackerfrei230LV20-Betriebsspannung-230-VAC-IF-18-20-mA?ref=list
http://www.conrad.de/ce/de/product/184801/LED-Vorschaltplatine-flackerfrei230LV02-Betriebsspannung-230-VAC-IF-2-mA?ref=list
einen Optokoppler anschließen.
Soll ich lieber die Variante mit 20mA oder die mit 2mA wählen?
Bei Conrad gibt es z.B. einen Optokoppler, bei dem der Eingang
10mA zieht, das geht vermutlich dann nicht direkt.
Ich würde die Lösung bevorzugen, bei der die Vorschaltplatine am
wenigsten Strom zieht.

Der Optokoppler soll einen Digitaleingang/GPIO des Raspberry PIs
oder des Port-Expanders MCP 23016 schalten.

Kann jemand einen passenden Optokoppler von Konrad empfehlen
(DIL-Gehäuse) oder raussuchen? Das wäre sehr nett!

Reicht es, z.B. einen 100k Pullup-Wiederstand mit dem Ausgang
des Optokopplers in Reihe zu schalten und mit den 3V des Raspbery
PIs zu verbinden und dazwischen den GPIO-Port anzuhängen?

Vielen Dank!
 Christian

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