Forum: HF, Funk und Felder Sendeleistung erhöhen (343mhz & 2.4ghz)


von alpha9 (Gast)


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Hallo Mikrocontrollerforum

Vereinfachte Frage:
Ich möchte die Distanz von zwei verschiedenen Funkmodulen erhöhen. 
Frequenz 343mhz und 2.4ghz

343mhz empfänger http://www.conrad.ch/goto.php?artikel=192443
343mhz sender    http://www.conrad.ch/goto.php?artikel=192431
2.4ghz 
http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idProduct=13437

Nun zu den Details:
Ich habe zur Funktechnik nur begrenztes Know-how (was man sich so in ein 
paar Wochen vom Internet aneignen kann). Bin aber in der Ausbildung zum 
Automatiker, also Wissen in Elektrotechnik vorhanden.
Die ganze Geschichte soll schlussendlich ein videogesteuertes Fahrzeug 
geben.
343mhz soll die Fernsteuerung sein.

Warum nicht eine einfach Fernsteuerung?
Das ganze ist ein Schulprojekt, also auch viel selber erfahren, 
erarbeiten.

Zu meinem Wissen: Ich weiss, dass man die Distanz entweder mit höherer 
Sendeleistung (fertiger Verstärker oder die Spannung am richten 
Transistor erhöhen) oder Richtantennen erhöhen kann.
Dies stellt prinzipiell bei 2.4ghz ein kleines Problem dar, da es ja 
viele Sachen vom WLAN gibt.
Die grössere Hürde stellt 343mhz:
Ich glaube nicht, dass es bei dieser Kompaktheit der Module eine gute 
Idee ist die Spannung zu erhöhen, oder daran rum zu löten. Und würde es 
überhaupt etwas bringen, denn beide senden und entfangen ja Daten (Bei 
Antennen bin ich mir bewusst, dass sie auch den Empfang verbessern) Ist, 
wäre das auch bei einem Transistor so?
Gibt es noch andere Lösungen oder wie wäre das zu lösen, was wäre zu 
beachten?

Vielen Dank im Voraus

Julian

von alpha9 (Gast)


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alpha9 schrieb:
>343mhz

natürlich 434mhz

entschuldigt

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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alpha9 schrieb:

> Ich möchte die Distanz von zwei verschiedenen Funkmodulen erhöhen.
> Frequenz 343mhz und 2.4ghz

Ich gehe mal von Megahertz (MHz) und nicht Millihertz (mHz) aus. ;-)

Bist du dir mit den 343 MHz sicher, oder ist das nur ein
Verschreiberling, und es sollen 433 MHz sein?

In den USA gibt's wohl noch eine Allgemeinzuteilung bei 315 MHz,
aber das würde ja hier auch nicht zutreffen.

> Ich habe zur Funktechnik nur begrenztes Know-how

Damit hast du leider bei diesen Frequenzen schlechte Karten, dass
du überhaupt irgendetwas sinnvolles zustande bekommst.  Zur
Einstimmung sei dir schon einmal der Artikel über
Allgemeinzuteilungen nahegelegt, bitte die dort verlinkten
Vfgs lesen und die wiederum darin bezogenen ETSI EN-Standards.
Das ist das, was du alles einhalten musst, wenn du sowas tun willst.

> Bin aber in der Ausbildung zum
> Automatiker, also Wissen in Elektrotechnik vorhanden.

Sorry, ist für UHF nur 1 % dessen, was man braucht.

> Zu meinem Wissen: Ich weiss, dass man die Distanz entweder mit höherer
> Sendeleistung (fertiger Verstärker oder die Spannung am richten
> Transistor erhöhen) oder Richtantennen erhöhen kann.

Man könnte es als erstes mit einem ordentlichen Empfänger probieren.
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du ja nur auf Sichtverbindung
arbeiten können, das lässt sich problemlos mit der vorhandenen
Sendeleistung der entsprechenden Module erreichen.

von alpha9 (Gast)


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Vielen Dank für die umfassende Antwort.

Um endgültig die meinerseits verursachten Missverständnisse aus dem Weg 
zu räumen:

434MHz

Ich weiss, dass es Sendeleistungsobergrenzen gibt. Das Ziel müsste sein, 
diese maximal auszunützen.

Klar haben die Module ein grosse Reichweite, aber noch besser für die 
Benotung wäre, wenn man durch eigens "Gebastel" die Distanz noch weiter 
erhöhen könnte. ;-D

Ja, auf Sichtverbindung. Ansonsten macht man sich meines Wissen 
strafbar?! Die Kamera soll schlussendlich als Manövrierhilfe dienen.

Was verstehst du unter ordentlichen Empfänger? Das Fahrzeug ist ein 
ausgeschlachteter Spielzeugpanzer (200mmx600mm), also begrenzter Platz 
und Gewichtszulage.

Gibt es für diese Module einen Weg die Leistung elektronisch zu erhöhen?

von ... (Gast)


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alpha9 schrieb:
> natürlich 434mhz

Milli oder mega ?

von oszi40 (Gast)


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1000mm sind ein Meter. Ein Milliherz ist 1/1000 Hz
Die Wiki weiß mehr. http://de.wikipedia.org/wiki/Hertz_%28Einheit%29

Eine verstimmter Sender kann mächtig Ärger bereiten. Dein Wissen und 
Deine verfügbaren Messmittel reichen noch nicht aus um mit 433 MHz zu 
basteln.

Nimm was Fertiges und versuche die Empfänger zu verbessern. Mit einem 
Detektor wird man weniger empfangen als mit einem guten 3-fach Super.
http://de.wikipedia.org/wiki/Detektorempf%C3%A4nger

von 4_hams_only (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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alpha9 schrieb:

> Ich weiss, dass es Sendeleistungsobergrenzen gibt.

… und noch viel viel mehr, vor allem Grenzen für unbeabsichtigte
Aussendungen.

> Das Ziel müsste sein,
> diese maximal auszunützen.

Das machen die Module typischerweise schon.  Nein, die sind meist
nicht künstlich ausgebremst.  Die paar Milliwatt, die sie senden
dürfen, senden sie schon irgendwie, und wenn sie die Hälfte davon
senden, reduziert sich die Reichweite auch nur auf das 0,7fache.

Reichweitenerhöhung auf Kosten der Sendeleistung braucht viel
mehr Leistung (da die Entfernung quadratisch eingeht), und da
kommst du nicht nur mit den Rechtsvorschriften schnell in Konflikt,
sondern auch mit der Lebensdauer deiner Batterien.

> Klar haben die Module ein grosse Reichweite, aber noch besser für die
> Benotung wäre, wenn man durch eigens "Gebastel" die Distanz noch weiter
> erhöhen könnte. ;-D

Dann kauf einfach was ordentliches.  Für'n Groschen wirst du das
nicht bekommen, und auch noch nicht für'n Euro.

> Was verstehst du unter ordentlichen Empfänger?

Einen, der entsprechend der empfangenen Bandbreite das Maximum an
Empfindlichkeit herausholt.  Der begrenzende Faktor sollte dabei
das thermische Rauschen sein, und nur in geringem Maße die Elektronik.
(Den Unterschied zwischen beiden nennt man das Rauschmaß.  Gute
Technik kommt da auf weniger als 1 dB, mit 5 … 10 dB bist du im
brauchbaren und erschwinglichen Bereich, alles, was schlechter ist,
muss nicht sein.)

4_hams_only schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 230655651649

Jaja, die gute alte U700-Technik.  Allerdings würde das Fahrzeug
dann wohl nach ein paar Metern leere Batterien haben. ;-)

von HF-Werkler (Gast)


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Mir scheint, du hast von den gesetzlichen Regelungen, legaler Nutzung 
und HF-Modultechnik anscheinend keinen blassen Schimmer. Anders kann man 
deine Aussagen (Spannungen am "Transistor" erhöhen) kaum werten, oder?

Der Videosender ist vermutlich schonmal nicht legal in Europa für dich 
zu betreiben, da 1 Watt Sendeleistung. --> Hochwahrscheinlich illegal, 
da 10mW für Analogsender bzw. 100mW für spezielle Spread Spektrumsysteme 
die Grenze sind! Weiterhin wird nicht mit einem Wort die Zulassung 
erwähnt. Würde ich sowas als Bewerter sehen, wäre derjenige schon 
"durchgefallen".

Die 433MHz-Module sollten mit dem beschriebenen Draht als Antenne legal 
nutzbar sein. Das könnte gegebenenfalls von dem Land abhängen, wo sie 
betrieben werden sollen. Dazu hast du nichts gesagt. Die Module sind 
übrigens zweiwegefähig, da der Empfangspegel an den Sender rückgemeldet 
wird.

Ein Hinweis, (der bereits gesagt wurde): Wenn du kaum Ahnung von der 
Materie hast, nimm was Fertiges (Module), aber achte auf die Zulassung 
(z.B. Konformitätserklärung).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HF-Werkler schrieb:
> aber achte auf die Zulassung
> (z.B. Konformitätserklärung).

Zumindest ein korrektes CE-Symbol sollte sich drauf befinden.

Bei dem Videosender (hatte ich mir vorher gar nicht angeguckt)
fürchte ich, dass es wohl nur ein paar Gebiete in der Antarktis
gibt, wo man ihn legal betreiben darf.  Von einer FCC-Zulassung
scheint da auch weit und breit nichts zu sehen zu sein (und CE
schon gar nicht).

von Klaus Kaiser (Gast)


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Was bisher nicht deutlich genug gesagt wurde:

Ich vermute mal, zu denkst, dass eine Erhöhung der Sendeleistung auf 
deiner Nutzfrequenz keiner mitbekommt, und da liegst Du möglicherweise 
auch richtig.

ABER: All diese Module sind HF-technische Umweltvermutzer. Das ist unter 
anderem deren Baugröße geschuldet. Umweltverschmutzer mein in diesem 
Zusammenhang, dass neben der eigenthen Nutzfrequenz noch ein paar 
Nebenaussendungen vorhanden sind. Im Auslieferungszustand Deiner Module 
sind diese Nebenaussendungen (hoffentlich) nicht stärker aus erlaubt, 
aber wenn Du so einem Modul einen Verstärker nachschaltest, dann 
verstärkst Du nicht nur Dein Nutzsignal, sondern auch die 
Nebenaussendungen. Und wenn Du Pech hast, dann stören diese 
Nebenaussendungen.

Ich weiss von einem Fall, bei dem die Nebenaussendungen eines 1,3ghz 
Videomoduls mit nachgeschaltetem Verstärker ein 100km entferntes 
Luftüberwachungsradar für eine halbe Umdrehung blind gemacht hat.

Also, ungeachtet der Tatsache, dass Du das Modul nur so nutzen 
sollst/darfst, wie es ist, solltest Du, wenn Du das Ding meinetwegen in 
einem Land betreibst, in dem mehr Leistung erlaubt ist, zwischen Modul 
und Verstaerker noch ein Filter für eine Nutzfrequenz setzen.

Ob das aber den ganzen Aufwand wert ist?. Diese Module sind so primitiv, 
dass sich meist nichtmal Frequenzstabil bleiben, wenn sich dich 
Umgebungstempaeratur nur geringfügig ändert...

von HF-Werkler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Zumindest ein korrektes CE-Symbol sollte sich drauf befinden.

Naja, manchmal ist zwar ein CE aufgeklebt ("Chinese Engineering"?), bei 
Funktechnik ist dies aber nur bei harmonisierten Normen begrenzt 
aussagefähig (z.B. bei eingebauter Antenne).

Stichhaltig und belastbar ist bei Funkmodulen in Europa nur eine 
Konformitätserklärung mit ensprechender Gebrauchsanleitung mit den 
Hinweisen zur legalen Nutzung (Handhabungshinweise zur 
"bestimmungsgemässen Verwendung", siehe Anleitung der 433MHz Modulen). 
Das Gegenstück bei der FCC wäre die "Modular Approval", wobei es da noch 
Unterarten gibt.

von Mike J. (emjey)


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Du kannst für eine Sichtverbindung eine einfache Richtfunkantenne 
nehmen, es gibt doch diese Selbstbauantennen aus Blechdosen.

http://www.ping.de/aktiv/wavelan/wavelan_antennenbau_yagi.html

http://www.turnpoint.net/wireless/cantennahowto.html

von j. c. (jesuschristus)


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Ich glaube, Du gehst da vom falschen Ende her ran. Sendeleistung erhöhen 
= illegal etc. pp. blabla. Aber selbst mit einer wirklich erhöhten 
Leistung, was die Module meist selbst unterbinden, bekommst Du 
vielleicht das doppelte hin, aber wirklich besser wird es kaum.
Ich würde Dir eher raten, ein Modul mit größerer Reichweite ab Werk zu 
nehmen. Es gibt da ja so ZigBee Sachen mit mehreren km Reichweite, wenn 
es nicht zu viele Daten pro Zeiteinheit sein müssen. Alles andere wird 
wohl eher nur zu Frust führen.
Eine Idee wäre evtl. auch was in Richtung UMTS/GPRS!

von Ulli-B (Gast)


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Laut Datenblatt haben die eingesetzten Komponenten eine Reichweite von 
1000m.
Das ist ja wohl mehr als genug.

oszi40 schrieb:
> Klar haben die Module ein grosse Reichweite, aber noch besser für die
>
> Benotung wäre, wenn man durch eigens "Gebastel" die Distanz noch weiter
>
> erhöhen könnte. ;-D

Wäre es da nicht klüger, die Benotung durch etwas sinnvolles zu 
verbessern versuchen?
Z.B. dem Fahrzeug ein wenig Intelligenz in Form eines µC mit zu geben -> 
Automatische Kollisonsvermeidung, automatisch wieder nach Hause finden, 
.... da gibt es ja endlos viele Möglichkeiten.

Das würde mich als Lehrer mehr beeindrucken als illegale und vor allem 
sinnlose Basteleien.

MfG
Ulli-B

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