Hi, ich habe folgendes Problem: Ich möchte die Impedanz einer symmetrischen Antenne (z.B. ein einfacher Dipol) messen. Mir ist bekannt, dasss es moderne NWA's gibt, die man entsprechend einstellen und kalibrieren kann. Ich habe nun aber nur einen älteren NWA zu Verfügung, der eine solche Messung von Hause aus nicht kann. Es gibt nur Kalibrier- und Anschlussmöglichkeiten für unsymmetrische Komponenten. Meine Idee ist es nun einen Adapter zu Bauen, bestehend aus einem Balun, den ich mit in die Kalibrierung des NWA's einbeziehe. Diesen würde ich dann am Symmetrischen Eingang mit Open-Short-Match beschalten und den NWA so kalibrieren. Danach würde ich die zu vermessende Antenne an den Balun anschliessen und die Impedanz messen. Spricht irgendetwas gegen diese Idee? Gibt es geschicktere und bessere Möglichkeiten mit einem solchen NWA die Impedanz einer symmetrischen Antenne zu messen? DS
Hi, Daniel, klingt vernünftig und zweckmäßig. Wozu viel Zeit verlieren mit Warterei auf Antworten? Fang gleich an zu bohren und zu löten. Die größte Schwierigkeit in meiner Kramkiste könnte die Suche nach dem passenden Doppellochkern sein. Trau Deiner Vernunft und Deinem Studium! Ciao Wolfgang Horn
Bohren und Löten, da bin ich schon dabei ;) Die Schwierigkeit ist eher dem Messergebnis mit meiner fehlenden Erfahrung zu trauen! Ich werds versuchen und berichten, aber evtl. findet sich ja jemand der sowas schonmal gemacht hat!
Hallo, um welche Frequenzen und Impedanzen soll es denn gehen? Prinzipiell geht dein Ansatz, nur kann es beim Balunbau je nach Frequenz durch parasitäre Einwirkungen durchaus zu Abweichungen vom Sollwert kommen, und dann passt die Impedanz(messung) nicht wirklich. Ich würde den NWA bei 50 Ohm kalibrieren und dann die S11 bei idealem ohmschen Abschluss (auch nicht bei jeder Frequenz trivial) des Baluns messen. Erst wenn dieser Wert halbwegs passt, kann man mit Balun kalibrieren. Bei niedrigen Frequenzen kann man die Symmetrie des Baluns ev. auch mit einem Scope messen (Beide Ausgänge gleiche Amplitude gegen die "Mitte".
Die zu messende Antenne ist für 868MHz und 2,4GHz designed. Die Systemimpedanz ist 50 Ohm. Ich möchte den Balun auch nicht selbst bauen, sondern einen kaufen. Ich dachte z.B. an einen TR1-1-13M+ von Mini Circuits. Dieser ist recht breitbandig und für den Frquenzbereich geeignet. HF-Werkler schrieb: > Ich würde den NWA bei 50 Ohm kalibrieren und dann die S11 bei idealem > ohmschen Abschluss (auch nicht bei jeder Frequenz trivial) des Baluns > messen. Erst wenn dieser Wert halbwegs passt, kann man mit Balun > kalibrieren. Das sollte bei einem gekauften Balun doch halbwegs passen. Den Rest der nicht passt (Ich erwarte einen (kleinen) induktiven Anteil vom Balun) kann ich ja bei Kalibrierung mit Balun "herauskalibrieren", richtig?
Man kann auch aus der 2x2-Streumatrix die differentiellen Eintorparameter (deine Antenne) berechnen. Bei linearen Bauelementen gibt es keine Probleme. Bei nichtlinearen Bauelementen gibt es je nachdem kleinere oder größere Unterschiede. Die nichtlinearen Elemente sind der einzige vernünftige Grund für einen solchen modernen VNA mit entsprechenden Option. Ich denke, das Board mit dem Balun kann man sich sparen. Wäre aber trotzdem interessant. Durch den Balun hindurch kalibrieren geht mit Sicherheit. Für den höheren Frequenzbereich 20-40 GHz gibt es diff. Antastspitzen für wafer mit integriertem Balun für single-ended-Analysatoren. Nur für die Statistik: Was für einen VNA habt ihr? Gruß Silvio
Silvio K. schrieb: > Man kann auch aus der 2x2-Streumatrix die differentiellen > Eintorparameter (deine Antenne) berechnen. Hast du dafür einen Link bzw. Literaturtip oder kannst das was näher erläutern? Wie ermittle ich z.B. die Streumatrix? Silvio K. schrieb: > Für den höheren Frequenzbereich 20-40 > GHz gibt es diff. Antastspitzen für wafer mit integriertem Balun für > single-ended-Analysatoren. Es gibt sowas auch in Form von "Messadaptern" für kleinere Frequenzen, ist aber schlichtweg zu teuer. Silvio K. schrieb: > Nur für die Statistik: Was für einen VNA habt ihr? R&S ZVRE
Daniel S. schrieb: > Wie ermittle ich z.B. die Streumatrix? Die 2x2 Matrix misst du mit dem Analysator, wobei der differentielle Eingang vom VNA als klassisches 2 Tor-Device gesehen wird. Bei google einfach nach "differential scattering parameter" o.ä. suchen. Zum Beispiel geht das in die Richtung: http://www.simtech.a-star.edu.sg/Research/TechnicalReports/TR04JT03.pdf Auch mal den Referenzen nachgehen. Daniel S. schrieb: > Es gibt sowas auch in Form von "Messadaptern" für kleinere Frequenzen, > ist aber schlichtweg zu teuer. Wenn's so etwas gibt, ist es wahrscheinlich wirklich teuer. Deine Balun-Idee ist wäre ja exakt so etwas. Vielleicht gehst du deinen Weg doch mal nach. Die Theorie des Umrechnens und das wirkliche Messen der differenziellen Parametern sollte aber 1 zu 1 stimmen. Gruß Silvio
So, zum Abschluss erstmal ein dickes Danke an alle Meinungen und Tips, habe in den letzten Tagen viel gelesen und ausprobiert... Letztendlich habe ich meine Messung genauso durchgeführt wie anfangs gedacht. Ich habe mir einen Messadapter gebaut, der den Balun enthielt, habe mit diesem den VNA kalibriert und danach die zu vermessende Antenne angeschlossen. Das Messergebnis ist erstaunlich nah an der Simulation der Antenne, die ich vorher mit der allseits bekannten Software "FEKO" erstellt hatte. Somit habe ich nun auch entsprechendes Vertrauen in meiner Messmethode. Diese Antenne wird mich in den nächsten Tagen noch viel beschäftigen und dazu war dies denke ich ein guter Start.
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