Hallo, ich habe vor kurzem angefangen mit einem 74hct73n Dual-J-K-FlipFlop als Toggle-FlipFlop zu experimentieren. Laut Datenblatt hat der Clockeingang einen Schmitt-Trigger, der High bei 2,4V und Low bei 2,1V erkennt. Umschalten will ich das FlipFlop dabei mit einem einfachen Taster, der über ein RC-Glied wie im Artikel Entprellung entprellt wird. Nun musste ich feststellen, dass das FlipFlop mit den, für einen 1µF Kondensator, berechneten Widerstandswerten nicht schaltet. Nach einigem Probieren, einem Fred hier im Forum und nochmal einigem Probieren. Habe ich herausgefunden, dass die Sache nur funktioniert, wenn der Low-Pegel nach max 0,5µs erreicht wird. Momentan bedeutet das: C=470nF,R1=100kOhm für 40ms Prellen beim Öffnen R2=1,2Ohm womit das Schließen des Tasters eigentlich garnicht entprellt ist. Man sieht auch auf dem Oszi, dass beim Betätigen des Tasters(schließen) ordentliche Zacken auftreten. Beim Loslassen, sieht man dann eine schöne flache Ladekurve. Ist hier der IC, also der interne Schmitt-Trigger, defekt? Oder haben Schmitt-Trigger wirklich so eine Mindestflankensteilheit? Dann fände ich die hier aber ganz schön groß.(Oder sagt man dann klein?) Ich hoffe es gibt jemanden der sich schon einmal damit beschäftigt hat, und sein Wissen mit mir teilen mag. Gruß, Sebastian.
Bist du dir sicher, dass dein 74HCT73 Schmitt-Trigger-Eingänge hat? Ich habe mir jetzt einmal 2 Datenblätter verschiendener Hersteller angesehen: Bei Philips gibt's einen Schmitt-Trigger, bei TI hingegen nicht.
Man macht die Entprellung ja auch nicht über RC Glieder sondern besser über 1 pol Umschaltkontakte mit denen man ein R/S Flipflop ansteuert.
> Bist du dir sicher, dass dein 74HCT73 Schmitt-Trigger-Eingänge hat? > Ich habe mir jetzt einmal 2 Datenblätter verschiendener Hersteller > angesehen: Bei Philips gibt's einen Schmitt-Trigger, bei TI hingegen > nicht. Aha, könnte ein Hinweis für seine Probleme sein.
Hallo, Seltener Gast schrieb: > Bist du dir sicher, dass dein 74HCT73 Schmitt-Trigger-Eingänge hat? > > Ich habe mir jetzt einmal 2 Datenblätter verschiendener Hersteller > angesehen: Bei Philips gibt's einen Schmitt-Trigger, bei TI hingegen > nicht. Also ich habe extra wegen dem Schmitt-Trigger die Phillipsvariante genommen. Allerdings habe ich einen 74HCT73 N. Vielleicht heißt das N ja so viel wie Non-Schmitt-Trigger. Ansonsten bin ich recht ratlos.
Nun, das N steht wohl nicht für "non-schmitttrigger" .-) Jedoch sagt die Beschreibung: "Schmitt-trigger action in the clock input makes the circuit highly tolerant to slower clock rise and fall times. " highly tolerant ist aber nicht "totally immune". Will sagen: Schließ mal eine Funktionsgenerator an, und gibt z.B. ein Dreieck/Sägezahnsignal an den CLK eingang. Dann geh mit der Frequenz von z.B. 1 MHz runter bis z.B. 0.2 Hz. Was mißt Du dann?
> Was mißt Du dann?
Du meinst an Q?
Also einen Funktionsgenerator habe ich nicht benutzt. Aber ich habe mich
über verschiedene Wiederstände an die Zeitkonstante herangetastet.
Daher weißt ich ja, dass der Low-Pegel in 0,5µsec erreicht werden muss.
Das wären 2MHz. Wozu dann ein Schmitt-Trigger?
Kann nicht sein, du musst woanders dein Problem haben. Zwar ist es theoretisch denkbar, daß auch ein Schnitt-Trigger bei extrem langsamen Spannungsanstieg eher langsam mit seinem Ausgang von low nach high (und umgekehrt) wechselt, schliesslich hat er eine endliche Verstärkung. Aber so bald die Mitkopplung kommt, steuer er mit seinem internen vollen Tempo um , egal wie langsam sich das Eingangssignal ändert. Wenn nun das nachfolgende FlipFlop nicht im Moment der Umsteuerung schaltet, sondern seinerseits ausserhalb der Logikpegel schon schaltet, in den metastabilen zustand übergeht oder auch nur störempfindlicher wird, dann wäre zwar denkbar, daß es falsch (wiederholt, gar nicht) schaltet, aber dann wäre das IC intern falsch ausgelegt, falsch designt. So schlecht sind die nicht. Wenn natürlich der Eingang keinen Schmitt-Trigger hat, dann würden deine Beobachtungen gut passen. Vielleicht ist ja einfach das Datenblatt von Philips falsch.
sebastian s. schrieb: > einen Schmitt-Trigger, der High bei 2,4V und Low bei 2,1V erkennt. Dass NXP einen Schmitt-Trigger hat sehe ich. Dessen Schwellwerte hingegen sehe ich im Datasheet nicht. Quelle? Dass ein HCT Gatter bei 2,1V sicher auf low erkennt erscheint mir äusserst zweifelhaft, denn TTL definiert alles ab 2,0V als high.
Dass das Philips/NXP Datasheet hinsichtlich Schmitt-Trigger falsch ist, das ist kaum anzunehmen, da diese Information auch an anderer Stelle (Family Guide) ausdrücklich erwähnt wird. In der Family Reference wird auch nur für normale Eingänge eine Obergrenze der Anstiegs- und Abfallszeit spezifiziert.
A. K. schrieb: > sebastian s. schrieb: > >> einen Schmitt-Trigger, der High bei 2,4V und Low bei 2,1V erkennt. > > Dass NXP einen Schmitt-Trigger hat sehe ich. Dessen Schwellwerte > hingegen sehe ich im Datasheet nicht. Quelle? Das habe ich der "family specification" entnommen. Diese ist hier: http://ics.nxp.com/support/documents/logic/pdf/family.hcmos.specification.pdf nachzulesen.
sebastian s. schrieb: > Das habe ich der "family specification" entnommen. Da tauchen 2,1V/2,4V nur für die HC Typen bei 4,5V auf. Bei den HCT Typen sind es 1,2V/1,6V.
A. K. schrieb: > sebastian s. schrieb: > >> Das habe ich der "family specification" entnommen. > > Da tauchen 2,1V/2,4V nur für die HC Typen bei 4,5V auf. Bei den HCT > Typen sind es 1,2V/1,6V. Stimmt, hab ich wohl in der Falschen Tabelle nachgeschaut. Damit vergrößert sich die Zeitkonstante aber auch nur auf 2µsec. Das finde ich immer noch ziemlich kurz. Aus MaWins Beitrag lese ich heraus, dass sich bei einem Schmitt-Trigger das Eingangssignal abeinahe beliebig langsam ändern darf.
Schalte doch einfach mal einen echten Schmitt Trigger, z.B. 74HC14, zwischen Schalter und vor den Clock-Eingang.
Wie wärs, einmal an die Stützung der Betriebsspannung zu denken? Bei dummer Leitungsführung kann es passieren, dass beim Kippen Störspannungen entstehen, die das FF toggeln anstatt kippen lassen. Also 100nF zwischen Pin 7 und Pin 14 schalten, Keramikversion mit möglichst kurzen Zuleitungen - so wie bei Mikrokontrollern. Außerdem kann das FF spinnen, wenn das zweite FF des IC mit frei in der Gegend herumhängenden Eingängen bleibt.
Hallo, ich hoffe ihr hattet ein angenehmes Wochenende. Da die ganze Schose nicht bei mir zu Hause steht, konnte ich über 's Wochenende nicht weiter probieren. An Peter: Also die Versorgungsspannung habe ich schon gestützt. Auch habe ich das zweite FF, entgegen dem Bild, mit definierten Pegeln an den Eingängen beschaltet. Die Funktion des FF lässt sich reproduzierbar über die Flankensteilheit beeinflussen. Ich werde heute oder morgen versuchen einen Funktionsgenerator an den Triggereingang zu hängen.
Den Massepin des Entprellcaps solltest du direkt an den GND Pin des Chips hängen, nicht aber an die Leitung, über die die Ströme des Schalters fließen. Außerdem ist die Entkopplung der Betriebsspannung wertlos, wenn der Cap so lange Anschlußleitungen hat.
Am oberen Bild sind die Steueranschlüsse J,K,Clear,ClCK.. des FF2 offen, das darf nicht sein, sie müssen bei CMOS-Technik auf eindeutiges Potential gelegt sein, also auf Null oder VCC. Bei CMOS (auch bei HC und HCT) darf es keine offenen Steuereingänge am IC geben. Ein nicht beschaltetes Gatter kann die anderen, benutzten Gatter stören.
Hallo "Oj,daB", habe jetzt mal deine Ratschläge beachtet. Aber es ändert sich nichts im Verhalten. Sobald ich den entlade Widerstand über 1.2Ohm hebe, übersieht das FF die Flanke.
>Aber es ändert sich nichts im Verhalten. Sobald ich den entlade >Widerstand über 1.2Ohm hebe, übersieht das FF die Flanke. 1,2 Ohm?? Du scherzt, oder? Das mit der Schmitt-Trigger-Funktion am Clock-Eingang sollte man vielleicht nicht zu wörtlich nehmen. Ich denke nicht, daß das für beliebige Flankensteilheiten gilt. Also, ein RC-Glied am Clockeingang eines JK-Flipflops ist in der Regel mächtiger Murks...
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