Hi, aus bekannten Herstellerangaben geht hervor, dass wg. Diffusion von Elektrolyt durch die Gummidichtung und dementsprechendem Mikroklima keine Leiterbahnen unter Elkos gelegt werden dürfen. Wie sieht das aus mit einer Massefläche? Muss ich da auch ein dementsprechend riesiges Loch unter dem Elko freisparen, oder betrifft obige Regel eher nur feine Signalleiterbahnen? Der Elko liegt auf 48V, sollten Isolationsabstände zum Alubecher schon durch die Schrumpffolien-Isolation des Elkos selber eingehalten sein, meine ich. Oder darf man sich da auch nicht drauf verlassen? Wäre nett, wenn Ihr mal schreibt, wie das in der Praxis gehandhabt wird.. Gruß, Ulrich
>aus bekannten Herstellerangaben geht hervor, dass wg. Diffusion von >Elektrolyt durch die Gummidichtung und dementsprechendem Mikroklima >keine Leiterbahnen unter Elkos gelegt werden dürfen. Wie bitte? Was ist das denn für ein Quatsch? Dann darf man auch keine Lötstellen für den Elko verwenden. Am besten einfach nur ins Gehäuse legen ohne ihn anzulöten. Klappert dann nur rum. Am besten gar keine Elkos mehr einbauen.
Ein gut unterrichteter Gast schrieb: "aus bekannten Herstellerangaben geht hervor, dass wg. Diffusion von Elektrolyt durch die Gummidichtung und dementsprechendem Mikroklima keine Leiterbahnen unter Elkos gelegt werden dürfen." Daß ELKOs problematisch sind ist unbestritten. Aber daß ein oder gar mehrere Hersteller derartige Warnungen absondern scheint mir nicht sehr plausibel. Bitte um Quellenangabe zu dieser Problematik. Danke Otto
Und oben über dem Elko soll man wahrscheinlich auch ein Loch ins Gehäuse bohren, damit der Elko Dampf ablassen kann wenn der Hersteller aus Versehen den Strich an die falsche Seite gemalt hat, oder?
Kleines Hauben-Formteil aus Edelstahl über den Elko stülpen und mittels mitgeliefertem 2K-Spezialkleber gemäß Anleitung auf der Platine befestigen. Den Miniatur-Aktivkohlefilter am Gehäuse befestigen. Silikonschlauch zur Verbindung auf Elko-Haube und Aktivkohlefilter aufstecken. Es versteht sich von selbst, dass keinerlei Durchontaktierungen unter der Haube platziert werden dürfen. Die Anordnung ist durch Überdruck von ca. 1 Bar auf Dichtigkeit zu prüfen. Der Aktivkohlefilter ist alle 24 Monate zu wechseln.
Hi, Quellen z.B. Panasonic, Chemi-Con: "Do not locate any copper traces under the seal/terminal side or body of a capacitor." Weiter im Zitat: > 1. Do not locate any copper traces under the seal/terminal side of a > capacitor or under the body of a capacitor for the following reasons. > 1.1 If copper traces on the PC board are located under the rubber seal/ > terminal side of a non-solid aluminum electrolytic capacitor and > electrolyte leakage occurs, the electrolyte may dissolve the traces, > bridge the traces or migrate to other traces causing a short-circuit > or destroying the PC board. > 1.2 Even under normal use, electrolyte vapor diffuses through the > rubber seal of a capacitor and accumulates in the area where the capacitor > is flush mounted to the PC board. This vapor may adversely affect the > circuitry and the capacitor when any copper trace is located under the > capacitor. [http://www.chemi-con.com/index.php?option=com_content&view=article&id=21&Itemid=32] Oder hier: > During the soldering process, the sleeve may melt or break if it gets > in contact with circuit board traces. > Try to avoid this problem and do not locate circuit board traces under > capacitor body. > The sleeves may be melted by solder which migrates up through > terminations holes in the circuit board [www.kendeil.com/pdf/guidelines_for_aluminium_electrolytic_capacitors.pd f] Also, darf ich diese Warnungen ignorieren, und z.B. eine Massefläche unter den Elko legen? Gruß, Ulrich
Hi, Ulrich Lukas schrieb: > Also, darf ich diese Warnungen ignorieren, und z.B. eine Massefläche > unter den Elko legen? Die Warnung solltest du nicht Ignorieren... Aber MAssefläche darfst du schon unter dem Elko legen! ES geht ja darum das du keine Leitungen unter dem "Verschluss" des Elkos durchlegen sollst da das Elektrolyt im Normalzustand sehr Langsam durch das Gummi diffundieren kann - oder aber im Fehlerfall sehr schnell durchbrechen kann- und dies so zu einer mehr oder schneller voranschreitenden Zerstörung der Leiterbahn durch Chemische Prozesse führen kann. Dies führt dann häufig zu einem Ausfall der Leiterplatte Insbesondere ist das ja Kritisch, weil unter dem Elko durchgeführte Leiterbahnen nun nicht unbedingt immer "groß" sein können. Es geht also NICHT darum das es für den Elko gefährlich werden könnte, sondern es wird vor einer Unterbrechung der Leiterbahn gewarnt. Wenn du den Elko auf einer (Geschlossenen) Massefläche Positionierst kann zwar auch das Kupfer unter dem Elko angegriffen werden, das hat aber höchsten Optische Folgen. GRuß Carsten
Ulrich Lukas schrieb: > Also, darf ich diese Warnungen ignorieren, und z.B. eine Massefläche > unter den Elko legen? Die Tatsachen sind schon richtig beschrieben, bloss die Konsequenzen sind Unsinn - wenn ein Elko ausläuft, kann er an ganz beliebigen Stellen die Elektronik versauen, und ein explodierender grösserer Elko kann ein Labor renovierungsbedürftig machen. Da bleibt als sinnvolle Konsequenz nur garkein Elko, aber das ist nicht immer machbar. Elkos sind die unzuverlässigsten Bauteile und sie haben eine ganz real begrenzte Lebensdauer (Widerstände z.B. auch, aber die bemisst sich eher nach Jahrtausenden). Daran ändert eine Massefläche in der Nähe kaum etwas. Sehr wohl lohnt es sich aber, Hochtemperatur- und/oder Langlebensdauer-Typen zu verwenden. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Ulrich Lukas schrieb: >> Also, darf ich diese Warnungen ignorieren, und z.B. eine Massefläche >> unter den Elko legen? > > Die Tatsachen sind schon richtig beschrieben, bloss die Konsequenzen > sind Unsinn - wenn ein Elko ausläuft, kann er an ganz beliebigen Stellen > die Elektronik versauen, und ein explodierender grösserer Elko kann ein > Labor renovierungsbedürftig machen. Da bleibt als sinnvolle Konsequenz > nur garkein Elko, aber das ist nicht immer machbar. NAja, ganz so würde ich es nicht sehen... ICh habe ja durch die "eher aus Nostalgie bzw. Spass" regelmäßige Reparatur dienstlicher BOS FuGs oder auch von Betriebsfunkgeräten im Hobbybereich sowie Bastelleien im Messtechnikbereich durchaus öfter mit "ALTEN" Geräten zu tun. Nicht selten habe ich dabei immer mal wieder Geräte wo sich unter einigen Elkos dann schon "leichte" Elektrolytrückstände befinden, dieser Elko aber überhaupt nicht der Ausfallgrund war. (Natürlich sind die dann alles andere als noch in der Spek.) Wenn darunter dann noch eine Leiterbahn durchgeführt gewesen wäre, dann hätte das Gerät schon viel früher einen Ausfall gehabt. Auch reicht so der einfache Austausch der Elkos und eine Reinigung... (Im Bereich MEsstechnik muss man nur mal die Erfahrungen mit den Schlumberger Funkmessplätzen erfragen. Da kann man drauf wetten das es im alter von 10-15Jahren soweit ist und man ist immer gut beraten Frühzeitg die Originalen Elkos zu ersetzen. ISt man zu spät dran hat man aufgrund des Leitbahnfrasses ein großes Problem) Im Bereich Consumer-Electronic oder aber bei Bastelleien die LAnge vor erreichen der 10Jahresgrenze ausgesondert werden spielt das natürlich kaum eine wirkliche Rolle. Gegen ein komplettes Auslaufen -was natürlich bei Elkos immer möglich ist- hilft das natürlich nicht. > > Elkos sind die unzuverlässigsten Bauteile und sie haben eine ganz real > begrenzte Lebensdauer (Widerstände z.B. auch, aber die bemisst sich eher > nach Jahrtausenden). Daran ändert eine Massefläche in der Nähe kaum > etwas. Sehr wohl lohnt es sich aber, Hochtemperatur- und/oder > Langlebensdauer-Typen zu verwenden. Dem kann ich nur 100% zustimmen! Gruß Carsten
"dienstlicher BOS FuGs" Wenn das so ähnliche Konstruktionen sind wie Militärfunken sind da evtl Nasstantals drin. Die haben H2S04 als Elektrolyt. Und idR ist ja heutzutage eh noch Lötlack dazwischen, der zumindest 85 Grad-Elektrolyte aus dem Weg halten sollte. Und wirklich hermetisch dichte Typen wird es wohl geben müssen, allein schon für den Luft- und Raumfahrtbereich ;)
Sollten mit Lötstoplack überzogene Leiterbahnen das nicht abkönnen?
Ulrich Lukas schrieb: > aus bekannten Herstellerangaben geht hervor, dass wg. Diffusion von > Elektrolyt durch die Gummidichtung und dementsprechendem Mikroklima > keine Leiterbahnen unter Elkos gelegt werden dürfen. Richtig. Allerdings hängt das immer von Deiner Anwendung und von den bestehenden Projektrisiken ab. Bei Konsumelektronik, die nach 26 Monaten ausfallen soll, sieht die Sache anders aus als bei einem Modul für Automobil oder Bundesbahn, wo gewaltige Umwelt- und Vibrationsanforderungen zu erfüllen sind. > Wie sieht das aus mit einer Massefläche? Muss ich da auch ein > dementsprechend riesiges Loch unter dem Elko freisparen, oder betrifft > obige Regel eher nur feine Signalleiterbahnen? Das betrifft eher dünne Leiterbahnen, die durchkorrodieren können. Die beiden Pads unter dem Becher kommen sich bis auf 1,5mm nahe, da muss man nicht noch eine Leitung durchziehen.
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