Forum: HF, Funk und Felder Gedankenexperiment


von Schneider Meck Meck (Gast)


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Ich habe mir mal folgendes Gedankenexperiment überlegt:

Da sind zwei unendlich lange Drähte.
Der eine verschwindet nach rechts in die Unendlichkeit.
Der andere verschwindet nach links in die Unendlichkeit.
Siehe Zeichnung.

Was würde ich mit einem Ohm-Meter zwischen den beiden Drähten messen 
können?

von Hans (Gast)


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> Der eine verschwindet nach rechts in die Unendlichkeit.
> Der andere verschwindet nach links in die Unendlichkeit.

Und wohin verschwindest du?

von mm (Gast)


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Also ich meine es ist eine Unterbrechung, weil -infinit != +infinit

und somit ist der Stromkreis nicht geschlossen.

Was muss man rauchen um auf solche Fragen zu kommen ;-)

von Michael R. (dj_motionx)


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Rechtes und linkes Ende werden immer länger berühren sich aber nie => 
Stromfluss nie möglich.

von Schneider Meck Meck (Gast)


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Schneider Meck Meck schrieb:
> Was würde ich mit einem Ohm-Meter zwischen den beiden Drähten messen
> können?

Oh verflixt, ich vergaß zu erwähnen, das die Drähte supraleitend sind!

von Hans (Gast)


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> Oh verflixt, ich vergaß zu erwähnen, das die Drähte supraleitend sind!

Dann ist zumindest meine Frage (siehe oben) geklärt.

von Karlchen (Gast)


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Natürlich fliessen die Elektronen schon mal los. Und zwar solange, bis 
sie die offenen Kabelenden erreicht haben und dort reflektiert werden. 
Woher sollten sie sonst wissen, dass der Stromkeis nicht geschlossen 
ist.

von Hans (Gast)


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> Woher sollten sie sonst wissen, dass der Stromkeis nicht geschlossen
> ist.

Du könntest es ihnen als höflicher Mensch mitgeteilt haben.

von Sven P. (Gast)


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Karlchen schrieb:
> Natürlich fliessen die Elektronen schon mal los. Und zwar solange, bis
> sie die offenen Kabelenden erreicht haben und dort reflektiert werden.
> Woher sollten sie sonst wissen, dass der Stromkeis nicht geschlossen
> ist.
Bei einer nominellen Driftgeschwindigkeit von ein paar Millimetern in 
der Sekunde würden die aber ziemlich lange brauchen.

von Hans (Gast)


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Sven P. schrieb:
> Bei einer nominellen Driftgeschwindigkeit von ein paar Millimetern in
> der Sekunde würden die aber ziemlich lange brauchen.

Die Geschwindigkeit spielt keine Rolle - die brauchen immer recht lange.

von ich (Gast)


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Genauer gesagt nie, da die Drähte doch unendlich lange sind...

Popcorn!

von Hans (Gast)


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ich schrieb:
> Genauer gesagt nie, da die Drähte doch unendlich lange sind...

Könntest du die Zeit etwas genauer angeben? So auf plus/minus 1 Woche?

von Schweigende Mehrheit (Gast)


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An sich ist dein Gebilde ein Kondensator.
Das Ohmmeter wird also so lange einen sehr geringen Widerstand (ca. 0 
Ohhm) anzeigen, bis dieser Kondensator durch den Messstrom bis zur Höhe 
der Messspannung aufgeladen ist.

von Joe (Gast)


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Das ist ein Dipol für die Frequenz f=0Hz, oder mit einer unendlichen 
Wellenlänge.

Also ergibt sich im ersten, unendlich kleinen Zeitintervall ein 
Widerstand von ca. 50 - 100 Ohm.

Joe

von volltrottel.de (Gast)


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Das Ohmmeter wackelt rum, weil Deutschlandradio empfangen wird :P

von Hans (Gast)


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Schweigende Mehrheit schrieb:
> An sich ist dein Gebilde ein Kondensator.
> Das Ohmmeter wird also so lange einen sehr geringen Widerstand (ca. 0
> Ohhm) anzeigen, bis dieser Kondensator durch den Messstrom bis zur Höhe
> der Messspannung aufgeladen ist.

Welche Kapazität hat der Kondensator?

von Alex W. (a20q90)


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Hans schrieb:
> Schweigende Mehrheit schrieb:
>> An sich ist dein Gebilde ein Kondensator.
>> Das Ohmmeter wird also so lange einen sehr geringen Widerstand (ca. 0
>> Ohhm) anzeigen, bis dieser Kondensator durch den Messstrom bis zur Höhe
>> der Messspannung aufgeladen ist.
>
> Welche Kapazität hat der Kondensator?

theoretisch unendliche F

von mm (Gast)


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Der Kondensator hat ein Kapazität von 0 Farad.

C ist proportional zu 1/ Abstand.

Bei unendlichem Abstand ist C = 0.

von Hans (Gast)


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Alex W. schrieb:
>> Welche Kapazität hat der Kondensator?
>
> theoretisch unendliche F

Wie kommst du auf "unendlich"?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Schneider,

ich mag eigentlich nur auf das antworten, von dem ich auch verstehe, wie 
es funktioniert.
Das geht aber nur mit Anordnungen ohne solche Terme wie "unendlich weit" 
oder "Unendlichkeit".

Ich ersetze daher "unendlich" durch "lang".
Damit haben wir eine "normale" Landrahtantenne in Form eines Dipols.
Die empfängt eine Menge elektromagnetischer Energie. Nur ein Bruchteil 
davon passt in den Frequenzbereich, in dem der Zeiger des Messgeräts 
schwanken kann.

In meiner Kindheit war ich fasziniert, als mein Vater als 
Kabelmessbeamter eine Schleife durch Niedersachen geschaltet hatte - und 
eine deutliche Spannung messen konnte, verursacht durch die Veränderung 
des geomagnetischen Feldes.

Was also würdest Du messen mit einer Drahtschleife vom Durchmesser der 
Erdbahn?

Ciao
Wolfgang Horn

von Ich und nicht er (Gast)


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Joe schrieb:
> Das ist ein Dipol für die Frequenz f=0Hz, oder mit einer unendlichen
> Wellenlänge.
>
> Also ergibt sich im ersten, unendlich kleinen Zeitintervall ein
> Widerstand von ca. 50 - 100 Ohm.
>
> Joe

Vielleicht überseh ich ja die Ironie aber das ist ja nun totaler Käse. 
Die Impedanz eines Dipols hat mit einem ohmschen Widerstand ja nun 
garnix zu tun.

Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten! Sie befindet sich auf dem 
gleichen Niveau wie "Sender Verstärker von Walkie Talkie", "eigene 
Funkfernsteuerung bauen?" und ca. 80% alles anderen Fragen in diesem 
Forum.

Spielen wir hier etwa Niveaulimbo?

73

von MaWin (Gast)


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> Was würde ich mit einem Ohm-Meter zwischen den beiden Drähten
> messen können?

76 Ohm, denke ich, nämlich die Freifeldimpedanz von 144 Ohm, 2 mal 
parallel geschaltet.

Da die Elektronen bei einer unendlichen Leitung nie das Ende erreichen, 
guibt es keine rücklaufende Welle, die die Impedanz aufhebt, also wirken 
nur Induktivitöt des starren Drahtes und Kapazität zum Freifeld zusammen 
als Impedanz. Je nach Umgebung also 144 Ohm pro leitung.

von Schweigende Mehrheit (Gast)


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Hans schrieb:
> Welche Kapazität hat der Kondensator?

Woher soll ich das wissen?
Der Fragensteller hat den Querschnitt seines Drahtes nicht angegeben.

Seine Beiden Drähte ergeben einen Plattenkondensator bei dem die Fläche 
der Platten dem Drahtquerschnitt entsprechen. Die Platten sind natürlich 
recht dick, um nicht zu sagen unendlich dick.

von Hans (Gast)


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Schweigende Mehrheit schrieb:
> Hans schrieb:
>> Welche Kapazität hat der Kondensator?
>
> Woher soll ich das wissen?
> Der Fragensteller hat den Querschnitt seines Drahtes nicht angegeben.
>
> Seine Beiden Drähte ergeben einen Plattenkondensator bei dem die Fläche
> der Platten dem Drahtquerschnitt entsprechen. Die Platten sind natürlich
> recht dick, um nicht zu sagen unendlich dick.

Nimm 1 mm² an :)

von gassit (Gast)


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Hausaufgaben!!!

von lives best (Gast)


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Ich finde die Diskussion spannend. Echt.
Man müsste, galube ich bei der  Batterie anfangen.
Wie funkioniert die, wann fließt Strom?
Ich hab echt keine ahnung, finds aber spannend:-)

von mm (Gast)


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Induktivität einer langgestreckten Spule;

L = Permeabilität  Querschnitt  N² * 1/Länge

Grenzwert:  Länge -> Unendlich  => L -> 0


Kapazitat eines Plattenkondensators:

C = epsilon  Querschnitt  1/Abstand

Grenzwert:  Abstand -> Unendlich => C -> 0


ohmscher Widerstand = 0; wegen Supraleiter



Betrieb mit Wechselspannung:

fres = 1/(2  pi  sqrt(L->0 * C->0) )   => fres -> Unendlich

von Achim W. (Gast)


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Ich stell mir einfach mal einen Dipol mit 150tkm vor. Die Frequenz liegt 
bei 1Hz.

Klemme ich das Ohmmeter an, werde ich wohl den gleichen zeitlichen 
Widerstandsverlauf messen, wie bei einem Dipol im KW-Band. Nur geht 
alles viel langsamer.

Jetzt stell ich mir die Antenne bis zum Mars vor. Gleiche 
Widerstandswerte, nur noch langsamer.

Jetzt bis .....

von mancrapatzner (Gast)


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Passt bloß auf das die kleinen grünen Männchen nix mitbekommen von dem 
was ihr da treibt .

<Die mythologische außerirdische Spezies der „Kleinen Grünen Männchen“ 
wurde in den 1950er Jahren als marsianisch vermutet.>

mfg

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Schneider Meck Meck schrieb:
> Da sind zwei unendlich lange Drähte.
> Der eine verschwindet nach rechts in die Unendlichkeit.
> Der andere verschwindet nach links in die Unendlichkeit.

> Was würde ich mit einem Ohm-Meter zwischen den beiden Drähten messen
> können?

Schneider Meck Meck schrieb:
> Oh verflixt, ich vergaß zu erwähnen, das die Drähte supraleitend sind!

Ich würde sagen, dass das Ohmmeter 0 Ohm anzeigen würde, obwohl keine 
elektrische Verbindung zwischen den beiden Leitern besteht.

Das Ohmmeter ist ja permanent damit beschäftigt, die beiden Leiter mit 
Elektronen zu füllen / leeren. Aufgrund der Unendlichkeit der Leiter 
würde der Potentialunterschied zwischen Ihnen nie ansteigen.

von Alex W. (a20q90)


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mancrapatzner schrieb:
> Passt bloß auf das die kleinen grünen Männchen nix mitbekommen von dem
> was ihr da treibt .

Die sind grau! Hat zumindest mal Jack O'Neill gesagt...

von Olaf (Gast)


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Hm..ich denke ja das ein Draht nur dann unendlich lang sein kann wenn er 
gleichzeitig unendlich duenn ist. Sonst waer im Universum dieses Drahtes 
kein Material mehr fuer ein Messgeraet uebrig.
Dann passen aber die Elektronen nicht mehr durch.

Olaf

von Norminator (Gast)


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Also ich würde die Kapazität und den Platzbedarf vernachlässigen und 
eine rein Ohmsche Betrachtung vornehmen.

Wenn ich davon ausgehe dass der Widerstand zweier Drähte die sich nicht 
berühren größer ist als 0 Ohm, weil sich hin und wieder mal ein Elektron 
über die Luft bewegt(man denke an die Elektronenröhre) dann kann ich die 
Anordnung als Parallelschaltung vieler einzelner Widerstände ansehen, 
denn der Weg bis zu einem Teilstück ist ja supraleitend(hier gehe ich 
von 0 Ohm aus).Der Widerstand einer Parallelschaltung von Widerständen 
ist kleiner als der kleinste Einzelwiderstand, somit wird der Widerstand 
der Gesamtschaltung, welche aus unendlich vielen Parallelschaltungen 
besteht gegen 0 gehen.

von Norminator (Gast)


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Norminator schrieb:
> größer ist als 0 Ohm

ich meinte kleiner als Unendlich

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

mm schrieb:
> Der Kondensator hat ein Kapazität von 0 Farad.
> C ist proportional zu 1/ Abstand.
> Bei unendlichem Abstand ist C = 0.

Ich denke hier liegt ein Denkfehler vor...
Der Abstand der "platten" ist ja NICHT unendlich groß

An der Stelle wo das Multimeter sitzt kommen die ja bis auf ein paar cm 
zusammen! Somit kann dieser Term ja nicht gegen Null laufen. Da nun aber 
eine Unendlich größe mit einem Wert >0 multipliziert wird läuft das 
gegen +Unendlich.

> Kapazitat eines Plattenkondensators:
> C = epsilon  Querschnitt  1/Abstand
> Grenzwert:  Abstand -> Unendlich => C -> 0

Norminator schrieb:
> Also ich würde die Kapazität und den Platzbedarf vernachlässigen und
> eine rein Ohmsche Betrachtung vornehmen.
>
> Wenn ich davon ausgehe dass der Widerstand zweier Drähte die sich nicht
> berühren größer ist als 0 Ohm, weil sich hin und wieder mal ein Elektron
> über die Luft bewegt(man denke an die Elektronenröhre) dann kann ich die
> Anordnung als Parallelschaltung vieler einzelner Widerstände ansehen,
> denn der Weg bis zu einem Teilstück ist ja supraleitend(hier gehe ich
> von 0 Ohm aus).Der Widerstand einer Parallelschaltung von Widerständen
> ist kleiner als der kleinste Einzelwiderstand, somit wird der Widerstand
> der Gesamtschaltung, welche aus unendlich vielen Parallelschaltungen
> besteht gegen 0 gehen.

Wenn du jetzt meinst das du die Kapazität vernachlässigst weil die zwar 
vorhanden ist, aufgrund deiner obigen Erklärung aber irrelevant, dann 
würde ich mich deiner Erklärung anschließen...

Das führt aber wiederrum dazu das aufgrund der leitenden Verbindung 
zwischen Plattenhälften natürlich die Kapazität wieder bei null ist.

Damit könnte man sagen:
Das Multimeter würde einen Kurzschluss anzeigen aufgrund dem durch die 
unendlich lange strecke unendlich kleinen Luftwiderstand.

Würde man die Drähte jetzt aber in ein perfektes Vakkuum bringen wo es 
absolut keine Kriechströme gibt, DANN würde das Multimeter immer noch 
Kurzschluss anzeigen weil diese Konstruktion dann ein unendlich großer 
Kondensator ist.

Gruß
Carsten

von Michael H. (mueckerich)


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Also da wäre mal die folgende (oberflächliche) Erklärung meinerseits.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von einem Stromimpuls in einem Leiter 
ist nahe der Lichtgeschwindigkeit. Wie schnell sich Elektronen bewegen 
tut ja mal nichts zur Sache, oder macht Ihr den Lichtschalter schon mal 
um Mittag an, dass Abends auch das Licht an ist? Wird ein Ohmmeter an 
das Kabel angeschlossen so fließt ein Strom, da ja nicht bekannt ist (ja 
Strom ist saublöd)ob die Enden verbunden, ein Widerstand dran hängt oder 
offen sind. Wären jetzt die Leitungen verbunden, würde der Strom ja 
weiterfließen. da sie es aber nicht sind wird an den Leitungsenden ein 
Impuls reflektiert und der Strom geht gegen Null. Diese Tatsache nutzen 
TDR-Meter mit denen lange nicht zugängliche Kabel auf Kurzschlüsse, 
Unterbrechungen oder fehlerhafte Stellen und Verbindungen getestet 
werden.

BTW: Karlchen hat da vollkommen Recht.

von Stefan K. (berliner)


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48*0=0
daraus folgt: 0/0=48....
Blondinenarithmetik

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
> 76 Ohm, denke ich, nämlich die Freifeldimpedanz von 144 Ohm, 2 mal
>
> parallel geschaltet.

Ist die Freifeldimpedanz nicht 377 Ohm?

Ralph Berres

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Michael H. schrieb:
> Also da wäre mal die folgende (oberflächliche) Erklärung meinerseits.
> ... Wird ein Ohmmeter an
> das Kabel angeschlossen so fließt ein Strom, da ja nicht bekannt ist (ja
> Strom ist saublöd)ob die Enden verbunden, ein Widerstand dran hängt oder
> offen sind.

Das ist prinzipiell richtig, allerdings hat die Leitung einen endlichen 
ohmschen Widerstandsbelag. Bei einer unendlich langen Leitung ergibt 
sich damit auch ein unendlich hoher ohmscher Widerstand, unabhängig 
davon, ob die Leitungen am Ende miteinander verbunden sind oder nicht. 
Die Induktivität und Kapazität der Leitung ändert daran auch nichts.

Eine Dipol-Antenne mit endlicher Länge hat nur deswegen einen endlichen 
Eingangswiderstand, weil der ohmsche Widerstand bei der Resonanzfrequenz 
vernachlässigbar klein ist gegenüber der Kapazität bzw. Induktivität. 
Wenn men eine Dipol-Antenne aus einem unendlich dünnen Draht (also 
Durchmesser 0) aufbauen würde, dann hätte diese auch einen unendlich 
hohen Eingangswiderstand.

Deshalb wird das Ohmmeter bei einer unendlich langen Antenne den 
Messwert "Unendlich" anzeigen.

von nicht "Gast" (Gast)


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Es wurden Widerstandswerte von (einschließlich) 0 bis +oo argumentativ 
unterlegt. Schafft es vielleicht auch jemand, negative Widerstandswerte 
zu argumentieren?

von Norminator (Gast)


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Johannes E. schrieb:
> allerdings hat die Leitung einen endlichen
> ohmschen Widerstandsbelag

Gehen wir nicht von 0 Ohm aus? -> Supraleitend

von Carsten S. (dg3ycs)


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Johannes E. schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Also da wäre mal die folgende (oberflächliche) Erklärung meinerseits.
>> ... Wird ein Ohmmeter an
>> das Kabel angeschlossen so fließt ein Strom, da ja nicht bekannt ist (ja
>> Strom ist saublöd)ob die Enden verbunden, ein Widerstand dran hängt oder
>> offen sind.
>
> Das ist prinzipiell richtig, allerdings hat die Leitung einen endlichen
> ohmschen Widerstandsbelag. Bei einer unendlich langen Leitung ergibt
> sich damit auch ein unendlich hoher ohmscher Widerstand, unabhängig
> davon, ob die Leitungen am Ende miteinander verbunden sind oder nicht.
> Die Induktivität und Kapazität der Leitung ändert daran auch nichts.
>
> ...
>
> Deshalb wird das Ohmmeter bei einer unendlich langen Antenne den
> Messwert "Unendlich" anzeigen.

Ja, aber die Vorgabe war ja explizit das die Drähte SUPRALEITEND sind, 
also gerade KEINEN Widerstand haben. Sonst währe es klar, bei real 
Verfügbaren Materialen bei real vorkommenden TEmperaturen hättest du 
recht. Da würde der Eigenwiderstand schnell so groß werden das alle 
anderen Effekte dahinter zurückstehen.

Gruß
Carsten

P.S.:
Diese Ominöse "Hineinfließen" des "blöden" Stromes will mir noch nicht 
ganz so in den Kopf... ISt das nicht bloß eine sehr verqueere 
Beschreibung der Vorgänge die aufgrund der schon lange besprochenen 
Eigenkapazität stattfinden. Das Potential des Multimeteranschluss ist 
anders als die der Leitung, also finden Ausgleichsvorgänge in form von 
Ladungsträgeraustausch statt. Da der Draht aber unendlich lang ist 
befinden sich unendlich viele Ladungsträger in ihm. Somit kann nie ein 
Ladungsgleichgewicht eintreten...

von hyggelig (Gast)


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Der Widerstand eines unendlich langen Dipols müsste in etwa dem eines 
1Millionen-km Dipols entsprechen. Für diesen kann man's ja mit einfach 
ausrechnen.

von MaWin (Gast)


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> Ist die Freifeldimpedanz nicht 377 Ohm?

Du meinst die von mir nachgelesenen 144 Ohm
waren schon für einen Dipol ? Kann sein,
stand so explizit nicht dran.

von Schneider Meck Meck (Gast)


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Hallo,

ich bin ja ganz erstaunt wieviele Antworten ich hier bekommen habe.

> Was muss man rauchen um auf solche Fragen zu kommen ;-)

Ich erwarte auch irgendeinen Wert, der etwas mit der Freifeldimpedanz zu 
tun haben könnte + ein paar geometrische Korrekturen...

Freifeldimpedanz = SQR(µ0/€0) = ca. 376 Ohm

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Also wir geben eine Sprungfunktion auf einen unendlich langen Dipol. Der 
Sprung hat ein sehr breites Spektrum, keine sinusförmige Anregung.

Ein TDR (time domain reflectometer) würde eine einzige Reflektion 
feststellen, an der Stoßstelle zwischen Dipol und Messinstrument. 
Innenwiderstand des Messinstruments und Eingangswiderstand des Dipols 
sind vermutlich unterschiedlich. Sie bilden einen Spannungsteiler.

von Ralph B. (rberres)


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Der Freiraumwiderstand ist SQR ( magnetische Feldkonstante : elektrische 
Feldkonstante ).

Irgendwie konnte man auch aus den beiden Größen die Lichtgeschwindigkeit 
errechnen. Die Formel fällt mir aber gerade nicht ein.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wenn wir einen Dipol wobbeln, gibt es bei der Lambda/2-Frequenz einen 
Punkt um 75 Ohm, bei der doppelten Frequenz haben wir zwei Dipole 
nebeneinander, die im hochohmigen Drahtende gespeist sind. Bei der 
dreifachen Frequenz sind wir wieder irgendwo bei den 75 Ohm. Der 
Eingangswiderstand oszilliert also über der Frequenz.

von Sepp (Gast)


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Da der Raum gekrümmt ist, würden sich die Leitungen im unendlichen DOCH 
berühren -->
0 Ohm, da Supraleitend!

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Hallo Magnis.....

> Das Ohmmeter ist ja permanent damit beschäftigt, die beiden Leiter mit
> Elektronen zu füllen / leeren.


Wie geht das? Das Leitermaterial enthaelt doch schon die korrekte Anzahl 
Elektronen, wohin sollen da zusaetzliche ELektronen "gefuellt" werden?



Gruss

Michael

von UR Schmitt (Gast)


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Wenn man ein Potential anlegt, führt das doch zu einer geringfügig 
höheren oder niedrigeren Elektronendichte je nach Polarität. Da der 
Draht eine endliche Dicke hat aber unendlich lang ist und supraleitend 
hat er ein unendliches Volumen. Dadurch können unendlich Elekronen rien 
bzw. rausfliessen um eine geringfügige Änderung der Elektronensichte zu 
bewirken. Also hat das Gebilde 0 Ohm.

von Schneider Meck Meck (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Irgendwie konnte man auch aus den beiden Größen die Lichtgeschwindigkeit
> errechnen. Die Formel fällt mir aber gerade nicht ein.

C = 1 / SQR(µ0 * €0)

von nicht "Gast" (Gast)


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UR Schmitt schrieb:
>
> hat er ein unendliches Volumen. Dadurch können unendlich Elekronen rien
> bzw. rausfliessen um eine geringfügige Änderung der Elektronensichte zu
> bewirken. Also hat das Gebilde 0 Ohm.

Richtig überlegt. Aber das Problem mit diesen "Gedankenexperimenten" ist 
halt, dass die Annahmen unrealistisch sind und die Rahmenbedingungen 
unklar sind. Vermutlich wollte der OP-Ersteller deine Lösung hören 
(deswegen die Bedingung: supraleitend).
Zieht man jedoch die Wellenausbreitung mit ein, so würde man eine 
Impedanz!=0 messen. Deren Realteil würde bewirken, dass ein 
DC-Widerstand>0 gemessen werden kann. Leider ist mir das genannte 
Beispiel ein wenig zu komplex, um es zu berechnen. Sehr einfach wäre der 
Fall eines unendlich langen Koaxialkabels. Hier könnte man tatsächlich 
mit einen normalen Multimeter einen Widerstand von (beispielsweise) 
50Ohm messen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Der DC-Widerstand des unendlich langen Dipols ist auf jeden Fall größer
als derjenige einer unendlich langen Zweidrahtleitung. Der DC-Widerstand
einer unendlich langen Zweidrahtleitung ist gleich deren Wellenwider-
stand, also endlich und größer als 0. Damit kann der DC-Widerstand des
Dipols schon einmal nicht 0 sein, da bin ich mir ziemlich sicher.

Ist der Widerstand endlich (wie von MaWin vermutet) oder nicht? Da bin
ich mir nicht ganz so sicher, tippe aber aus folgendem Grund auf
unendlich:

Bei der Zweidrahtleitung sind sowohl der Induktivitäts- als auch der
Kapazitätsbelag über die gesamte Länge homogen, was zu einem endlichen
Wellenwiderstand führt. Beim Dipol ist der Induktivitätsbelag ebenfalls
homogen, der Kapazitätsbelag nimmt aber nach außen hin ab und geht mit
wachsendem Abstand vom Zentrum gegen 0. Der Wellenwiderstand
Z=sqrt(L'/C') geht also mit wachsendem Abstand vom Zentrum gegen
unendlich, somit ist auch der Wellenwiderstand der gesamten Anordnung
unendlich.

von Björn C. (bjoernc) Benutzerseite


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Also ich finde Yalus Argumentation in sich schlüssig. Aber die Frage die 
sich mir noch stellt, in welchem Raum befinden wir uns ? Weil wir haben 
ja auch noch das G' und das würde im unendlichen gegen 0 gehen aber 
nicht null sein, wenn wir uns nicht im Vakuum befinden. Aber da man das 
ganze ja wieder Aufintegriert und G' nur gegen 0 tendiert, haben wir 
eine unendlich große Fläche, der Kehrwert ( der Widerstand) würde und 
dann wiederum gegen 0 streben ( wenn ich NUR das G' betrachte ).

von Ich und nicht er (Gast)


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Ich les hier immer wieder von Impedanzen. Der TE will mit einem Ohmmeter 
messen und das mist soweit ich weiß keine Impedanzen sondern ohmsche 
Widerstände.

von nicht "Gast" (Gast)


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Ich und nicht er schrieb:
> ... Der TE will mit einem Ohmmeter
> messen und das mist soweit ich weiß keine Impedanzen sondern ohmsche
> Widerstände.

Ich hab's schon gesagt. An einem unendlich langen Koax-kabel würdest du 
auch mit einem stinknormalen Multimeter einen Widerstand messen, der dem 
Wellenwiderstand entspricht. Was passiert, wenn man mit der Messung 
unendlich lange wartet, weiß ich jetzt aber nicht...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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nicht "Gast" schrieb:
> Was passiert, wenn man mit der Messung unendlich lange wartet, weiß
> ich jetzt aber nicht...

Das werde ich gleich mal testen. Ich habe gerade angefangen, das Kabel
auszurollen. Wenn ich damit fertig bin und das Ohmmeter anschließe,
melde ich mich wieder ... ;-)

Ich werde dann die Zeit stoppen, nach der sich der Widerstand deutlich
ändert. Ich habe das Kabelende offen gelassen, also wird der Widerstand
nach einer gewissen Zeit ansteigen.

So viel kann ich aber jetzt schon sagen: Ich werde etwa
1
        2 · unendliche Kabellänge
2
t₀ = ————————————————————————————————— = unendliche Zeitdauer
3
    Wellenausbreitungsgeschwindigkeit

warten müssen. Wenn ich also nur kurz unendlich warte (z.B. t₀/10), wird
sich das Kabel tatsächlich wie ein ohmscher Widerstand verhalten. Wenn
ich aber sehr lange unendlich warte, werde ich sogar noch mitbekommen,
wie die Anzeige des Ohmmeters mit unendlicher Periodendauer zu schwingen
anfängt. Wenn ich noch sehr viel unendlicher lang warte, wird die
Schwingung wegen der Verluste im Ohmmeters ausklingen, und das Ohmmeter
wird dann tatsächlich unendlich anzeigen.

Ich befürchte aber, dass vorher die Batterie des Ohmmeters erschöpft
sein, wird, da sie schon jetzt nicht mehr ganz frisch ist :)

Dueltich schneller geht dieser Test vonstatten, wenn man statt des
unendlich langen Kabels nur ein paar Meter davon nimmt und den Rest
mittels eines ohmschen Widerstands simuliert, dessen Wert dem
Wellenwiderstand des Kabels entspricht.

von Kalaus (Gast)


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du musst aber eine Newtonsche Raumgeometrie o.ä. voraussetzen, damit 
sich die Drähte nie berühren.

Ansonsten wirds schwierig.

Hinzu kommt noch, dass e- sich mit c bewegen, man muss also 
gegebenenfalls noch die Zeit einbeziehen.

Raum-Zeit-Modelle gibt es mittlerweile eine Menge...

von UR Schmitt (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Der DC-Widerstand
> einer unendlich langen Zweidrahtleitung ist gleich deren Wellenwider-
> stand, also endlich und größer als 0.

Hmm, aber angenommen du schliesst eine Zweidrahtleitung am hinteren Ende 
kurz. Dann ist deren DC Widerstand deutlich geringer als ihr 
Wellenwiderstand.
Also könnte der DC Widerstand einer unendlich langen supraleitenden 
Zweiddrahts der am Ende (schöne Vorstellung) kurzgeschlossen ist doch 
auch geringer sein.
Oder ergibt sich das dann aus dem Problem daß sich der Strom ja auch nur 
mit < Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen kann.
Oder anders herum gefragt, was ist an meiner Idee mit dem unendlichen 
Volumen und der Veränderung der elektronendichte falsch.

von nicht "Gast" (Gast)


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Ob das unendlich lange Kabel (gerne auch supraleitend) am Ende leer 
läuft oder kurzgeschlossen ist, ist egal. Außer man wartet - wie schon 
erwähnt - unendlich lange. Aber dann ist die Batterie des Multimeter eh 
auch schon leer...

von J.-u. G. (juwe)


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UR Schmitt schrieb:
> Also könnte der DC Widerstand einer unendlich langen supraleitenden
> Zweiddrahts der am Ende (schöne Vorstellung) kurzgeschlossen ist doch
> auch geringer sein.

Unendlich langer Zweidraht mit kurzgeschlossenen Enden ist aber ein 
Widerspruch in sich. Die Folgerungen, die von einer solchen Annahme 
ausgehen, können dann relativ beliebig sein, oder nicht?

von mm (Gast)


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Schneider Meck Meck schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin ja ganz erstaunt wieviele Antworten ich hier bekommen habe.
>
>> Was muss man rauchen um auf solche Fragen zu kommen ;-)


als Sympathisant der Piraten, habe ich das durchaus nicht abwertend 
gemeint.

siehe ( ;-)

Die vielen (widersprüchlichen) Antworten zeigen halt, dass es
ein Problem ist sich Vorgänge im Unendlichen vorzustellen.

von mm (Gast)


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mm schrieb:
> Also ich meine es ist eine Unterbrechung, weil -infinit != +infinit
>
> und somit ist der Stromkreis nicht geschlossen.

Ausserdem bleibe ich bei meiner ( unter DC- Bedingungen ) aufgestellten
Betrachtungsweise.

Selbst bei Projektion auf eine Riemannsche Kugel bleiben

+ Unendlich  und  - Unendlich  zwei Punkte die nicht identisch sind.

Somit ist der Stromkreis nicht geschlossen und damit der DC(!) 
Widerstand
unendlich.

( aber vielleicht ist es auch ganz anders )

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