Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Pinbelegung Optokopler CNY17-1


von Chris_Muc (Gast)


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Hallo,

möchte o.g. Optokopler in eine Schaltung verbauen.

An der Anode des Emitters(pin1) liegt meine Steuerspannung (ausgang aus 
IC(3-input AND-gate)) an und an der Kathode(pin2) GND.

Auf der Collectorseite müsste ich doch jetzt bei anliegender Spannung 
zwischen Pin4 und Pin5 mit dem Multimeter einen Durchgang messen können, 
oder?


Bin Transistor/Optokoppler-Neuling.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris_Muc schrieb:
> zwischen Pin4 und Pin5 mit dem Multimeter einen Durchgang messen können,
> oder?
Sieh dir nochmal an, wie ein Transistor funktioniert. Denn dei zweite 
Hälfte des OK ist ein Transistor, kein Schalter. Und dieser Transistor 
wird mit Licht (mehr oder weniger) leitend gemacht.

> An der Anode des Emitters(pin1) liegt meine Steuerspannung (ausgang aus
> IC(3-input AND-gate)) an und an der Kathode(pin2) GND.
Welche Spannung hast du da angelegt?
Dir ist die Funktion von Leuchtdioden und die Notwendigkeit eines 
Vorwiderstands bekannt?

Zeig mal ein Foto von deinem Messaufbau...
Und am besten noch deinen Schaltplan dazu...

von Chris_Muc (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Sieh dir nochmal an, wie ein Transistor funktioniert. Denn dei zweite
> Hälfte des OK ist ein Transistor, kein Schalter. Und dieser Transistor
> wird mit Licht (mehr oder weniger) leitend gemacht.

Habe ich und ich habe Folgendes verstanden:
Die Strecke zischen Emitter und Collector wird mittels eines angelegten 
Stroms an der Basis durchgängig gemacht. Bei dem Transister in meinem OK 
wird dieser Basisstrom quasi durch das Licht der LED ersetzt. deswegen 
Phototransistor. Soweit richtig?
Kann man eine Schnittstelle die nicht durchgängig ist und nach Anlegen 
einer Steuerspannung bzw. durch Beleuchten mit einer LED leitend gemacht 
wird nicht als 'Schalter' bezeichnen?.


Lothar Miller schrieb:
> Welche Spannung hast du da angelegt?
> Dir ist die Funktion von Leuchtdioden und die Notwendigkeit eines
> Vorwiderstands bekannt?

Mir ist bewusst, dass eine LED quasi keinen Innenwiderstand hat und 
deswegen einen Vorwiderstand benötigt.
Außerdem lässt sie wie eine Diode den Strom nur in eine Richtung durch.

In meinem Fall liegen am Ausgang meines IC's etwa 7V an.
Ich habe zwischen diesen Pin und die Anode des Emitters meines OK's 
einen 680 Ohm Vorwiderstand gehängt.

Schaltbild folgt wenn Scanner frei.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris_Muc schrieb:
> Kann man eine Schnittstelle die nicht durchgängig ist und nach Anlegen
> einer Steuerspannung bzw. durch Beleuchten mit einer LED leitend gemacht
> wird nicht als 'Schalter' bezeichnen?.
Ein Optokoppler ist (wie ein Transistor auch) nur ein "Stromübertrager". 
Deshalb gibt es auch einen "Stromübertragungsfaktor" (Current Transfer 
Ratio CTR), die beim CNY17-1 etwa 40-80% beträgt. Um also 4-8mA druch 
den Kollektor fliessen zu lassen, mußt du 10mA durch die LED schicken...

Chris_Muc schrieb:
> In meinem Fall liegen am Ausgang meines IC's etwa 7V an.
> Ich habe zwischen diesen Pin und die Anode des Emitters meines OK's
> einen 680 Ohm Vorwiderstand gehängt.
Ok, das sind dann also etwa 5,5V/680Ohm=8mA durch die LED, und damit 
irgendwas um 4mA durch den Transistor. Mit dieser (üblichen) Beschaltung 
solltest du zwischen Ua und GND einen Unterschied sehen:
1
                       .--------o Vcc
2
                       |
3
                       -
4
                      | | 1k
5
                      | | 
6
                       -
7
                       |
8
          ___680       o--------o Ua
9
    o----|___|--.      |   
10
7V              V -> |/  OK
11
                - -> |>
12
    o-----------'      '--------o GND

von Chris_Muc (Gast)


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Ok,

es hat schon so funktioniert. Hatte meinen ersten Test-OK nur schon 
vorher irgendwie gekillt. Vermutlich zuviel Spannung an der LED.
Mit dem Zweiten gings.

Trotzdem vielen Dank für die Erklärung, insbesondere der Teil mit dem 
CTR war sehr hilfreich.
D.h. ja auch , dass ich mit meinem Vorwiderstand noch wesentlich weiter 
runter gehen kann bis ich an die 60mA Belastungsgrenzestoße.

Freundliche Grüße,
Christian

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris_Muc schrieb:
> Vermutlich zuviel Spannung an der LED.
Eher zuviel Strom...

Chris_Muc schrieb:
> bis ich an die 60mA Belastungsgrenzestoße.
Diese 60mA sthen unter "Absolute Maximum Ratings". Damit rechnet man 
nicht!
Du sagst ja auch nicht: ich will von A-Stadt nach D-Dorf und meine Karre 
kann maximal 180. Damit dauert das nur 12,5 Minuten. Oder?
Du wirst eher sagen: im Schnitt kann ich höchstens 70 fahren, weil da 
noch B-Weiler und C-Hausen dazwischen liegen.

"Absolute Maximum Ratings" bedeuten: an dieser Stelle geht das Bauteil 
gerade noch nicht kaputt.

von Chris_Muc (Gast)


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Ja, schon klar :)

Ich wollte ja auch nicht zum Ausdruck bringen, dass ich es jetzt bis 
58mA ausreize ,sondern dass zwischen 4mA und 60mA noch eine Menge Luft 
ist.

von Michael (Gast)


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Chris_Muc schrieb:
> Ich wollte ja auch nicht zum Ausdruck bringen, dass ich es jetzt bis
> 58mA ausreize ,sondern dass zwischen 4mA und 60mA noch eine Menge Luft
> ist.

Dabei sollte man nicht das Ziel aus dem Auge verlieren:
Ziel ist es nicht, möglichst viel Strom fließen zu lassen, ohne das 
irgendetwas kaputt geht, sondern das eine Bit ausreichend störsicher 
über die Isolationsstrecke zu befördern.

mfg

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