Forum: Offtopic Unterschied bei Knarren


von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Hallo Leute,

ich beschäftige mich in letzter Zeit immer wieder mit Werkzeug, da mein 
altes Werkzeug bei zunehmender Benutzung immer wieder kaputtgeht.

Ich habe jetzt mal eine Frage zu Knarren. Im Baumarkt (nein, da werde 
ich das Werkzeug nicht kaufen) habe ich zwei "Arten" gefunden. Bei den 
einen Knarren hatte ich eine Vierkant-Nase auf die ich die Nuss 
aufsetze. Bei der anderen Art hatte die Knarre eine imho 12-kant Öffnung 
in Größe der größten Nuss.

Was gibt es für Vorteile bei beiden Systemen?

von Uwe R. (aisnmann)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Hallo Leute,

> Ich habe jetzt mal eine Frage zu Knarren. Im Baumarkt (nein, da werde
> ich das Werkzeug nicht kaufen) habe ich zwei "Arten" gefunden. Bei den

Im Baumarkt haben die jetzt Knarren? Isjageil ;o)))
Vermutlich meinst du Pistolen und Revolver mit den 2 Arten...
Abe gut, wenn du es als Werkzeug bezeichnest.... ;o)

> einen Knarren hatte ich eine Vierkant-Nase auf die ich die Nuss
> aufsetze.

Das ist das Korn. Wenn man es direkt auf die Nuss aufsetzt, kann man 
kaum noch danebenschiessen ;o)))

> Bei der anderen Art hatte die Knarre eine imho 12-kant Öffnung
> in Größe der größten Nuss.

das liegt an den vermutlich 12 Zuegen im Lauf. Vielleicht war es .45 
ACP, wenn es das groesste war das sie hatten kann das schon sein.

> Was gibt es für Vorteile bei beiden Systemen?

Ja, die eine hat den Vorteil das sie automatisch nachlaed, du kannst sie 
sofort der naechsten Schraube auf die Nuss setzen...

duck *wegrenn*

bye uwe

von Sven P. (Gast)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Hallo Leute,
>
> ich beschäftige mich in letzter Zeit immer wieder mit Werkzeug, da mein
> altes Werkzeug bei zunehmender Benutzung immer wieder kaputtgeht.
>
> Ich habe jetzt mal eine Frage zu Knarren. Im Baumarkt (nein, da werde
> ich das Werkzeug nicht kaufen) habe ich zwei "Arten" gefunden. Bei den
> einen Knarren hatte ich eine Vierkant-Nase auf die ich die Nuss
> aufsetze.
Ja, gibt es in verschiedenen Größen. 'Üblich' sind 1/4 Zoll und 1/4 
Zoll.

> Bei der anderen Art hatte die Knarre eine imho 12-kant Öffnung
> in Größe der größten Nuss.
Sind das eventuell diese Universalnüsse? Also jene, wo die Öffnung mit 
Stiften augefüllt ist, die sich dann beim Aufsetzen auf eine Mutter nach 
hinten wegschieben?

von Michael S. (technicans)


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Uwe R. schrieb:
> Vermutlich meinst du Pistolen und Revolver mit den 2 Arten...

Noch nie am Auto rum geschraubt? Manche haben halt so viel Geld
das andere das für einen machen. Im beengten Raum von Fahrzeugen
kommt man ohne Knarren oder Ratschen (Analog dem Geräusch das die
Werkzeuge bei Gebrauch abgeben) gar nicht aus. Da gibts dann auch
noch reichlich Zubehör die es zu ganzen Sets zu kaufen gibt.
Das beste gibts von Hazet, aber auch Matador oder Wismut und
noch einige andere Marken lassen anspruchsvolles Arbeiten zu.
Noname-Werkzeug geht bei geringen Anzugsmomenten auch, aber
das hat Grenzen und dann bricht das Werkzeug. Hier macht sich
der Preis des Werkzeugs ganz besonders bemerkbar.

Sven P. schrieb:
> Ja, gibt es in verschiedenen Größen. 'Üblich' sind 1/4 Zoll und 1/4
> Zoll.

Richtig sind 1/4, 3/8, 1/2 und 3/4 Zoll.

Dimitri Roschkowski schrieb:
> Bei den
> einen Knarren hatte ich eine Vierkant-Nase auf die ich die Nuss
> aufsetze. Bei der anderen Art hatte die Knarre eine imho 12-kant Öffnung
> in Größe der größten Nuss.
>
> Was gibt es für Vorteile bei beiden Systemen?

Ich kenne nur die Vierkant-Variante weil die verbreitet ist.
Man wird hier in den Baumärkten oder dem Fachhandel stets
Ersatz oder auch ungewöhnliche Nüsse (ungewöhnliche Größen,
auch in Zoll, Imbus, Torx usw.)bekommen.
Systeme mit einem 12-Kant hab ich noch nicht gesehen, außer
es sind Ratschen-Schlüssel gemeint wo man aber keine
Nüsse zu braucht. Die Schlüsselweite ist da bereits fest vor
gegeben. Ich habe selbst einige davon.
http://www.amazon.de/Ratschenringschl%C3%BCssel-Maulschl%C3%BCssel-SW-13-mm/dp/B005FQ266U/ref=sr_1_8?s=diy&ie=UTF8&qid=1316631862&sr=1-8
Vorteil kann man in der Handhabung sehen, also wenn nur
wenig Platz ist wo man Schrauben will und eine normale Knarre noch
zu groß ist.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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@Uwe

wtf??

Michael S. schrieb:
> Systeme mit einem 12-Kant hab ich noch nicht gesehen, außer
> es sind Ratschen-Schlüssel gemeint wo man aber keine
> Nüsse zu braucht.

Ich habe mal etwas gegoogelt. Die Dinger nennen sich Durchsteck-Knarren.

http://www.profi-werkzeuge.ch/products/6537.html

Ich habe die Dinger heute auch das erste Mal gesehen. Du hast Quasi die 
Nuss und steckst die durch die Knarre durch. Sieht eigentlich ganz 
schick aus. Damit lassen sich auch Hutmuttern gut bearbeiten. (@Uwe: 
eine Hutmutter ist keine Frau mit einem Hut!)

Der Verkäufer meinte zudem, dass (Zitat) durch so eine Bauweise bzw. 
Kraftübertragung das Drehmoment außen an der Mutter wirkt und nicht in 
der Mitte, wie bei den Dingern mit dem Vierkant.

von Matthias S. (da_user)


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Wir nenen diese Dinger "Ringratschenschlüssel". Den eigentlich ist's ja 
ein Ringschlüssel, der durchratschen kann.

Gibts auch in verschiedenen Größen und Varianten:
http://www.foerch.de/documents/thumbs/-100430447_20102308112025_800x800_Fit_0_0.png

Ich habe einen von.. ähm.. FK glaube ich, da ist eine Ratsche mit, ich 
bin mir darin auch nicht mehr sicher, Größe 19 und 10 dran und dazu 
gibts Einsätze mit der ich die Größe verkleinern kann.

Ideal sind die Dinger wenns Eng zugeht, z.B. beim Auto. Da kann man 
oftmals die Mutter/Schraube gerademal ne 1/8 Umdrehung oder so drehen. 
So'n Ratschending fummelt man drauf und ratscht die Mutter/Schraube 
durch, fertig.

von Michael S. (technicans)


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Dimitri Roschkowski schrieb:
> Der Verkäufer meinte zudem, dass (Zitat) durch so eine Bauweise bzw.
> Kraftübertragung das Drehmoment außen an der Mutter wirkt und nicht in
> der Mitte, wie bei den Dingern mit dem Vierkant.

Im Prinzip hat der Verkäufer da schon recht, ist nur halt die Frage
ob man da wirklich eine Anwendung im Lastgrenzbereich hat oder ob man
mit einer altbewerten und verbreiteten Technik nicht aus kommt
anstelle sich jede neue Innovation zu zulegen, die man vermutlich
nie ausreizen wird. Nüsse hab ich schon hin geholfen, auch
Verlängerungen, aber eine Knarre hab ich noch nie zerlegt, nicht mal
die billigste Schrottknarre. Allerdings hängt das auch von der Fülle
von Anwendungen ab, die man mal hat. Wenn wirklich mal eine Schraube
oder Mutter so fest sitzt das man an seine Grenzen stößt muss man
halt improvisieren.
Kürzlich hatte ich mal ein Problem von einem Bremssattel wo der Imbus
einer Befestigungsschraube hin war. Also hab ich kurzerhand eine
Mutter auf den Schraubenkopf geschweißt und dann war das für meinen 
Drehmomentschlüssel ein leichtes. Man muss sich halt nur zu helfen
wissen.

von Uwe R. (aisnmann)


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Michael S. schrieb:
> Uwe R. schrieb:
>> Vermutlich meinst du Pistolen und Revolver mit den 2 Arten...
>
> Noch nie am Auto rum geschraubt? Manche haben halt so viel Geld
> das andere das für einen machen.

<ital_accent>
Ich 'abe garkein Auto...
</ital_accent>

Nein, also, ich weiss natuerlich was ne Knarre bzw. Ratsche ist. 
Allerdings war die este Assoziation beim erscheinen den Topics eben 
diese, das musste ich einfach noch etwas weiterfuehren ;o))))

bye uwe

von Sven P. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Sven P. schrieb:
>> Ja, gibt es in verschiedenen Größen. 'Üblich' sind 1/4 Zoll und 1/4
>> Zoll.
>
> Richtig sind 1/4, 3/8, 1/2 und 3/4 Zoll.
Habe mich vertippt, sollte 1/4 und 1/2 heißen.

Er schrieb doch, eine Öffnung in Größe der größten Nuss, dann kann es 
eine 'Ringschlüssel-Ratsche' ja nicht sein.

Ich dachte eher an sowas:
http://www.wiha.com/international/Onlineshop/Special-tools3/Wiha-Gripper-In-set/SB24602-Gripper-compact-set-3-pcs

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zu der Ratsche mit Öffnung gehört ein kurzes Vierkantstück, das gerade 
so lang ist, eine Nuss mit der Ratsche zu verbinden. Die 
Drehrichtungsumschaltung erfolgt nicht mit einem Hebelchen o.ä., sondern 
wird dadurch festgelegt, von welcher Seite aus das kurze Vierkantstück 
in die Ratsche gesteckt wird.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael S. schrieb:

> Kürzlich hatte ich mal ein Problem von einem Bremssattel wo der Imbus
> einer Befestigungsschraube hin war. Also hab ich kurzerhand eine
> Mutter auf den Schraubenkopf geschweißt und dann war das für meinen
> Drehmomentschlüssel ein leichtes. Man muss sich halt nur zu helfen
> wissen.

Geht auch ohne Schweißen. Einfach 'ne passende Torxnuß mit dem Hammer 
reindreschen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke schrob:
>Einfach 'ne passende Torxnuß mit dem Hammer reindreschen.

Klasse Idee, aber nur dann, wenn es nicht das eigene Werkzeug ist....
;-)

Übrigens heißt es: Inbus

Imbus sind Spezialschrauben, die nur in Ikarus-Bussen verwendet wurden.

Die Ungarn bauten einen Bus,
den nannten sie dann "Ikarus"
Dann bauten sie noch so einen Krepel,
den nannten sie dann "Csepel"

MfG Paul

von Matthias B. (turboholics)


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Nimm eine Ratsche mit Vierkant und Umschalthebel (nicht die Variante, 
bei der der Vierkant durchgesteckt wird) und das ganze möglichst fein 
Verzahnt. Idealerweise mit 72 Zähnen. Damit kann man auch bei wenig 
seitlichem Platz gut arbeiten.
Die 12-kant Variante ist nicht sehr weit verbreitet und einzelne 
Ersatznüsse sind wenn überhaupt nur auf Bestellung lieferbar. Also nix 
mit Samstag 15:45 nochmal schnell in den Baumarkt und eine Ersatznuss 
holen.
Für Hutmuttern und ähnliches gibts verlängerte Nüsse.

Und es muss nicht immer Hazet sein. Auch Gedore macht gutes Werkzeug.
Und für den normalen Gebrauch reicht so ein Kasten 
http://www.ebay.de/itm/KNARRENKASTEN-STECKSCHLUSSELSATZ-NUSSKASTEN-150-tlg-k-/120780432538?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Handwerkzeug&hash=item1c1f13249a 
völlig aus. Gibts auch in gleicher Zusammensetzung von SW-Stahl und 
Kunzer Habe 2 davon, welche wöchentlich am Auto geschunden werden (für 
jeden Schrauber einen, so gibts keine Konflikte. Bisher wurden Teile 
daraus nur aus eigener Dummheit zerstört, wie z.B. Rohr aufdie 1/4 Zoll 
Ratsche... .

Grüsse
Matthias

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:

> Klasse Idee, aber nur dann, wenn es nicht das eigene Werkzeug ist....

In unserer Selbsthilfewerkstatt haben sie extra welche nur für diesen 
Zweck.

von Bernd G. (Gast)


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> Übrigens heißt es: Inbus

Danke Paul, hätte ich nicht nachgesehen...
Ab heute werde ich das Wort korrekt schreiben und sprechen.
So etwas fällt eben nur sprachgewandten Dichtern wie Paul auf.

> http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/imbus.shtml

von Icke ®. (49636b65)


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btw, so wie Imbus auf die Liste beliebter Sprachfehler gehört, müßte 
Inbus auf die Liste beliebter Konstruktionsfehler...

von Bernd G. (Gast)


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> btw, so wie Imbus auf die Liste beliebter Sprachfehler gehört, müßte
> Inbus auf die Liste beliebter Konstruktionsfehler...

Ist mir egal, ich nehme ohnehin nur Torx.

von Axel L. (axel_5)


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>Bisher wurden Teile
>daraus nur aus eigener Dummheit zerstört, wie z.B. Rohr aufdie 1/4 Zoll
>Ratsche... .

Also, das hat meine Hazet bisher immer ausgehalten.  :-)

Dagegen habe ich diese billig Baumarktknarren schon durchgedreht und 
auch schon gesprengt, auch ohne Rohr. Da die Schmerzen bei solchen 
Aktionen meist recht heftig sind, man ist ja dann wirlich mit voller 
kraft dran und entsprechend hart ist der Aufschlag, habe ich die alle 
verbannt.


Ein anderer Tip: Nüsse nur als 6-Kant, nicht als 12-Kant. Rutschen bei 
ausgenudelten Schrauben nicht so schnell ab.

Gruss
Axel

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> müßte Inbus auf die Liste beliebter Konstruktionsfehler...

Bedenke, wie alt das ist, und was zur Zeit der Erfindung an Alternativen 
verfügbar war.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Bedenke, wie alt das ist, und was zur Zeit der Erfindung an Alternativen
> verfügbar war.

Um so schlimmer, daß es trotz nunmehr verfügbarer Alternativen nach wie 
vor weit verbreitet ist.

von Nitram L. (nitram)


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Icke ®. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>
>> Bedenke, wie alt das ist, und was zur Zeit der Erfindung an Alternativen
>> verfügbar war.
>
> Um so schlimmer, daß es trotz nunmehr verfügbarer Alternativen nach wie
> vor weit verbreitet ist.

Die "Durchsteck-Knarren" erlauben auch das fest drehen von Muttern bei 
denen die Schraube länger ist. Nicht immer kann man den Schraubenkopf 
drehen! Bei den normalen Knarren kann das unter Umständen zum Problem 
werden...

nitraM

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> Übrigens heißt es: Inbus

Und wenn man's markennamenunabhängig will, "Innensechskantschraube". :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Um so schlimmer, daß es trotz nunmehr verfügbarer Alternativen nach wie
> vor weit verbreitet ist.

Auch Schlitzschrauben werden nach wie vor hergestellt, und noch 
schlechteres als die dürfte es wohl nicht geben.

von Paul B. (paul_baumann)


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Schlimm ist, daß jeder Ochse sein eigenes Schraubenformat herstellt, 
damit
man nur ja nicht ein Gehäuse öffnen kann, um eine Reparatur vorzunehmen.

Am Liebsten sind mir dabei Schlitzschrauben mit 2 Schrägen, die man nur
noch mit Geschick ausbohren kann...
:-(

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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Seltsam, die Zähne Raststufen pro Umdrehung der Ratsche hatte ich noch 
nie gezählt. Wußte auch nicht, daß das ein Leistungsmerkmal beim Kauf 
ist. Es langte aber immer. Habe auch nichts aus dem Baumarkt. Und vor 
50-60 Jahren hatte noch niemand den Datenblatt-Wahn so wie heute.



Matthias Beyer schrieb:

> Und es muss nicht immer Hazet sein. Auch Gedore macht gutes Werkzeug.

Wieso? Ist Gedore ein Billigheimer? Mein Drehmomentschlüssel stammt von 
denen. Ist 30 Jahre alt, ich muß ihn mal irgendwie auseinander bekommen, 
und etwas fetten. Die Einstellschraube (Drehgriff) wird im Laufe der 
Zeit etwas schwergängiger.



Paul Baumann schrieb:

> Am Liebsten sind mir dabei Schlitzschrauben mit 2 Schrägen, die man nur
> noch mit Geschick ausbohren kann...
> :-(

Mein guter teuerer Braun-Fön hat zwei Schrauben mit je 3 Schrägen in 
120° Versatz am Griff, die das gesamte Gehäuse zusammen halten. Dort 
mußte ich die Plastikbolzen auf der gegenüberliegenden Seite ausbohren, 
um das Gehäuse auf zu bekommen, um eine verglühte 1-Cent-Diode 1N4007 zu 
wechseln. Sonst wäre das 40€-Gerät mit einem 1Ct.-Defekt für die 
Mülltonne gewesen. Der Föngriff ist mangels Schrauben jetzt mit gutem 
schwarzem Elektroisolierband umwickelt, es hält schon seit 3 Jahren gut, 
selbst die Kanten des Bandes lösen sich nicht.

von Paul B. (paul_baumann)


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@Wilhelm

Das ist richtig: Nichts verloren geben, erst mal irgendwie öffnen. Wenn
wir den Fehler festgenagelt haben kriegen wir das Gehäuse schon wieder
anderweitig zu. Für Fremde mache ich das so nicht, aber für meine 
eigenen
Geräte schon.

MfG Paul

von Matthias B. (turboholics)


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@ Axel Laufenberg: Mit reiner Muskelkraft (ohne extra Hebel) haben wir 
die Kunzer/SW-Stahl Ratschen auch noch nicht kaputtbekommen.

@ Wilhelm Ferkes: Wollte ich auch nicht sagen, dass Gedore 2. Wahl wäre. 
Nur kommt ja immer gleich "Nimm Hazet, alles andere taugt nix."


Noch zu den Ratschen: Ein weiteres Qualitätskriterium ist das Spiel im 
Antrieb. Einfach mal bei einer 4-Kant Ratsche an diesem wackeln. Je 
weniger Spiel, umso besser. Den Vergleichstest kann man ja auch mal im 
Baumarkt zwischen 2 € und 30 € Ratsche machen.

Grüsse
Matthias

von Sven P. (Gast)


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Tipps aus der Mopedwerkstatt:

Diese Schrauben mit zwei/drei Schrägen oder gar Abreißschrauben (Antrieb 
reißt bei Erreichen eines Drehmomentes ab und zurück bleibt ein stumpfer 
Konus) kriegt man ganz gut mit Beißzange oder mit einem Körner auf. 
Letzteren möglichst weit außen ansetzen.

Gegen Inbus hilft Ventil-Einschleifpaste. Ist billiger als dieses 
komische Schrauben-Doktor-Zeugs und hält sich im Gegensatz dazu ewig 
frisch, ohne einzutrocknen. Danach mit Bremsenreiniger abwischen.

Bei schwergängigem Sechskantzeugs eventuell zu solchen Nüssen greifen, 
bei denen die Ecken nach hinten gezogen sind. Also quasi nicht ein 
Sechseck, sondern eines, bei dem man die Ecken mit der Rundfeile 
bearbeitet hat. Die greifen an den Schraubenflanken an und nudeln nicht 
so schnell rund.

Proxxon macht auch hervorragendes Werkzeug.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ist 30 Jahre alt, ich muß ihn mal irgendwie auseinander bekommen,
> und etwas fetten. Die Einstellschraube (Drehgriff) wird im Laufe der
> Zeit etwas schwergängiger.

Wahrscheinlich weil es gefettet war, das ist ein feiner Drecksammler.
Reinigen und dann etwas ölen, das reicht.

von Matthias S. (da_user)


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Für ausgefotzte Außensechskant solls auch sogenannte Wangennüsse geben. 
Diese greifen angeblich nicht an den Ecken der Schraube, sondern auf der 
Fläche. Sind wohl eigentlich für Aluschrauben gedacht.

Hat solche schonmal wer ausprobiert?

von Sven P. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Für ausgefotzte Außensechskant solls auch sogenannte Wangennüsse geben.
> Diese greifen angeblich nicht an den Ecken der Schraube, sondern auf der
> Fläche. Sind wohl eigentlich für Aluschrauben gedacht.
>
> Hat solche schonmal wer ausprobiert?
Ja. Die habe ich zwei Beiträge zuvor beschrieben...

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wahrscheinlich weil es gefettet war, das ist ein feiner Drecksammler.
> Reinigen und dann etwas ölen, das reicht.

Das kann ich mir jetzt nicht so direkt vorstellen, weil der in einer 
nicht so staubreichen Gegend quasi in einer geschlossenen Kiste in einem 
selten benutzten Raum herum liegt.

Aber ich befürchte, daß bei Öffnung was irreversibles passiert. Ich 
brauchte im Grunde ja einfach nur mal den Griff ganz heraus zu 
schrauben. Und schauen, was dann so alles durch die Gegend rollt und 
fliegt...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Matthias Beyer schrieb:
> Bisher wurden Teile daraus nur aus eigener Dummheit zerstört, wie z.B.
> Rohr aufdie 1/4 Zoll Ratsche... .

Bei manchen Steckschüsselsätzen steht eine Angabe wie "Drehmomente nach
DIN" o.ä. darauf. Ich habe vor Jahren im Supermarkt einen Steckschüssel-
satz von Suki mit dieser Aufschrift sehr günstig (halber Preis eines
entsprechenden Proxxon-Satzes) gekauft.

Eines Tages bekam ich am Auto eine größere Mutter nicht auf. Da gerade
kein besseres Werkzeug, dafür aber ein etwa 80 cm langes Rohr herumlag,
sagte ich mir

  "Unendlich ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft!"

und steckte das Rohr auf die 1/2"-Knarre. Selbst damit musste ich mein
ganzes Körpergewicht mehrmals mit viel Schwung auf das Rohrende wuchten,
bis sich die Mutter löste. Ich rechnete eigentlich damit, dass ich
anschließend die Knarre oder die Nuss wegschmeißen könnte, aber beide
zeigten keinerlei Spuren von der Tortur. Seither ist das 80cm-Rohr
fester Bestandteil meiner Werkzeugsammlung :)

Nur zum Vergleich: Eine Nuss eines Noname-Schlüsselsatzes habe ich auch
schon ohne Rohr problemlos kaputt bekommen.

Ich weiß nicht, was diese "Drehmomente nach DIN" genau bedeuten, schätze
aber, dass die Mindestwerte für rohesten Umgang dimensioniert sind, also
für Werkstätten, wo die Mechaniker kaputt gemachtes Werkzeug nicht in
Rechnung gestellt bekommen.

Evtl. sollte man aber aufpassen, wenn nur "nach DIN", ohne die Erwähnung
der "Drehmomente" angegeben ist. Es gibt auch eine Norm, die nur die
Maße der Schlüssel spezifiziert. Die alleine macht aber keinerlei Aussa-
gen zur Festigkeit der Werkzeuge.

von Chris S. (-fx-)


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Meine Meinung:

- Von exotischeren Systemen sollte man absehen

- Bei groben Arbeiten bis hin zu roher Gewalt leistet eine 1/2" Gedore 
aus dem Fachhandel für ~20 Euro mit Durchsteckachse seit Jahren gute 
Dienste, nachdem ich die selbe Preisklasse aus dem Baumarkt 
(Umschaltknarre) schon 2x zerlegt habe.

- Bei kleineren Sachen tut es oft auch der Aldi - Komplettkasten. Schön 
vor Allem auch die großen Sets mit 2 Knarren unterschiedlicher Größe.
Jaja, einige werden brüllen, aber:
wenn ich mich mit Bedacht auf die Anwendung zu einer Kaufentscheidung 
bei Aldi Süd durchringen konnte hat es bis jetzt zumindest meist 
gepasst. Mit Ware anderer Discounter, insbesondere Lidl, hatte ich 
bisher weniger Glück.

- Ein gutes Mittelding zwischen Discounter und Hazet gibt´s auch von 
Proxxon.

- Ratschenschlüssel sind praktisch, können aber meiner Meinung nach eine 
Ratsche nebst Zubehör nicht ersetzen. Da, wo man bei einer Ratsche 
Verlängerungen einsetzt, kommt man mit so einem Schlüssel oftmals gar 
nicht ran.
Beides hat seine Vor- und Nachteile, wobei ich nur mit Ratschenkasten + 
gewöhnlichen Ring / Gabelschlüsseln besser leben könnte als mit 
Ratschenschlüsseln und T-Stück um Nüsse zu drehen.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> "Unendlich ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft!"

Den kenn ich so:

  "Viel größer ist des Murksers Kraft, wenn er mit Verlängerung 
schafft!"

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