Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flip Flop Automatentyp


von Alwi (Gast)


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Hallo,

bin das erste mal hier im Forum und noch ein ziemlicher Neuling in der 
Digitaltechnik.

Wir haben eine Aufgabe bekommen und zwar:
Erstellen Sie aus D-Flip-Flops ein RS-Flip-Flop nach dem 
Master-Slave-Prinzip!

So hab dann eine Wertetabelle gemacht, dann daraus eine Formel abgleitet 
und daraus eine Schaltung entwickelt. Ich denke auch, dass die Schaltung 
richtig ist hoffe ich jedenfalls. Weil wenn ich S=1 und R=0 schalte dann 
wird Q=1. Wenn ich S=0 und R=1 schalte dann wird Q=0 und wenn ich S=1 
und R=1 schalte dann wird Q=0 (die Vorgabe war so!)

Nun zu meiner Frage: Ist die Schaltung so richtig? Was für ein 
Automatenmodell (also Moore, Mealy usw.) hab ich da realisiert? Hab ich 
da überhaupt einen von den bekannten Automatentypen realisiert und wenn 
ja warum ist das dieser?

Gruß

von slow (Gast)


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Seit wann brauch ein RS-Flipflop einen Takteingang?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Alwi schrieb:
> Weil wenn ich S=1 und R=0 schalte dann
> wird Q=1. Wenn ich S=0 und R=1 schalte dann wird Q=0 und wenn ich S=1
> und R=1 schalte dann wird Q=0 (die Vorgabe war so!)

Und was ist bei S=0 und R=0? Da sollte doch sicher der Ausgang
unverändert bleiben.

P.S.: Falls du die Schaltung real aufbauen möchtest, brauchst du noch
Pulldown-Widerstände für die Taster und Vorwiderstände für die LEDs.

von Alwi (Gast)


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Es sollte halt mit Taktvariable realisiert werde. also wenn ich einen 
Takt draufgebe soll sich der Zustand ändern.

Ja genau also bei S=0 und R=0 soll der Ausgang unverändert bleiben. Was 
ist das dann für ein Automat.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alwi schrieb:
> Wir haben eine Aufgabe bekommen und zwar:
> Erstellen Sie aus D-Flip-Flops ein RS-Flip-Flop nach dem
> Master-Slave-Prinzip!
Nicht andersrum?

Alwi schrieb:
> Es sollte halt mit Taktvariable realisiert werde. also wenn ich einen
> Takt draufgebe soll sich der Zustand ändern.
Ein RS-FF hat keinen Takteingang... :-/

von Alwi (Gast)


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Ach so die Schaltung soll nicht real aufgebaut werden. Nur an einem 
Laborsteckbrett. Also es ist nur wichtig, dass am Ausgang das richtige 
ankommt.

von Alwi (Gast)


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Nicht andersrum! Also aus D-Flip-Flops RS-Flip-Flop

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alwi schrieb:
> Ach so die Schaltung soll nicht real aufgebaut werden.
> Nur an einem Laborsteckbrett.
Ein Laborsteckbrett ist SEHR real. Hau dir damit mal an den Kopf...

von Alwi (Gast)


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Und was ist mit einem RS-Flipflop mit Taktpegelsteuerung (laut Wiki)?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alwi schrieb:
> Und was ist mit einem RS-Flipflop mit Taktpegelsteuerung (laut Wiki)?
TaktPEGEL?
Du meinst sowas wie ein Latch?

> (laut Wiki)?
Das ist da schön gezeichnet, aber gerade die kritischen Bereiche werden 
ignoriert...

Alwi schrieb:
> Also aus D-Flip-Flops RS-Flip-Flop
Ok, du hast also 2 Eingänge und einen Takt?
Und was soll dann am Ausgang beim ungültigen Zustand des RS-FFs 
rauskommen?

von Alwi (Gast)


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Du meinst bei S=1 und R=1? Da soll Q=0 zurückgesetzt rauskommen!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alwi schrieb:
> Du meinst bei S=1 und R=1? Da soll Q=0 zurückgesetzt rauskommen!
Wikipedia:
1
A=1 B=1 Clk=1 --> Q=Q#=1 (wird nicht gespeichert; potenzielle Race condition)
Hoppla: beide Ausgänge (Q und Qnicht sind '1')... :-o

Seis drum: Zeig mal deine gesamte Wahrheitstabelle.

BTW: Eine TaktPEGELabhängigkeit wirst du mit D-FFs nicht hinbekommen. Es 
sein denn, du darfst D-FFs mit asynchronem SET/RESET verwenden.

von Alwi (Gast)


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T26S  T26R  T26C  T26Q
0  0  0  unverändert
0  0  1  unverändert
0  1  0  unverändert
0  1  1  0 (zurückgesetzt)
1  0  0  unverändert
1  0  1  1 (gesetzt)
1  1  0  unverändert
1  1  1  0 (zurückgesetzt)

von slow (Gast)


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Würd mich ja schon interessieren, wer solche Aufgaben stellt. Schule 
oder Uni?
Was hast Du denn bisher über Automaten und logische Elemente gelernt?
Sollen wir Deine Hausaufgaben lösen, oder wieso ist die Aufgabenstellung 
so schwer? Hast Du sie denn verstanden?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:
> Seis drum: Zeig mal deine gesamte Wahrheitstabelle.
Ich meinte damit nicht die von Wikipedia herkopierte und mit einer 
Änderung versehene...

Noch was:
Lothar Miller schrieb:
> BTW: Eine TaktPEGELabhängigkeit wirst du mit D-FFs nicht hinbekommen.
> Es sein denn, du darfst D-FFs mit asynchronem SET/RESET verwenden.
Darfst du das?

Alwi schrieb:
> Erstellen Sie aus D-Flip-Flops ein RS-Flip-Flop
Entsprechend dieser Aufgabenstellung darfst du keine zusätzliche 
Kombinatorik verwenden (Und, Oder, Nicht...)...

von Alwi (Gast)


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Ich darf D-FFs mit asynchronem SET/RESET verwenden. Die Aufgabenstellung 
war: Realisieren Sie mit D-Flip-Flops und weiteren Gattern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alwi schrieb:
> Ich darf D-FFs mit asynchronem SET/RESET verwenden. Die Aufgabenstellung
> war: Realisieren Sie mit D-Flip-Flops und weiteren Gattern.
Und das muß dann ein TaktPEGELgesteuertes RS-FF geben?
Oder reicht ein "normales" RS-FF Verhalten auch?

Zeig doch mal die ganze Aufgabe.
Das wird so nichts mit dieser Salamitaktik hier...  :-/

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Lothar Miller schrieb:
> potenzielle Race condition

Um diese Race-Condition zu verhindern, hat der Aufgabensteller ja eine
zusätzliche Bedingung eingeführt:

Alwi schrieb:
> wenn ich S=1 und R=1 schalte dann wird Q=0 (die Vorgabe war so!)

Lothar Miller schrieb:
> BTW: Eine TaktPEGELabhängigkeit wirst du mit D-FFs nicht hinbekommen.

Gemeint ist wohl ein RS-Master-Slave-Flipflop wie dieses hier

  http://www.mertech.de/dt/dt_07.html

nur eben aus D-Flipflops aufgebaut und mit der zusätzlichen bedingung
für S=R=1.

Damit die Schaltung taktpegel- und nicht taktflankengesteuert wird,
muss man taktpegelgesteuerte D-Flipflops verwenden, also das, was die
Amis als D-Latch bezeichnen. Der 74HC75 wäre so ein Kandidat.

Wenn Alwi in seine Schaltung noch etwas Taktlogik einbaut, um den Fall
R=S=0 richtig zu behandeln, und die fehlenden Widerstände hinzufügt,
dürfte die Aufgabe im Sinne des Aufgabenstellers gelöst sein. Glaube ich
zumindest ... :)

von Alwi (Gast)


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Also Aufgabenstellung war einfach: Realisieren Sie mit D-Flip-Flops und 
weiteren Gattern ein RS-Flip-Flop mit Taktvariable.

Die Flip-Flops sollen nach dem Master-Slave-Prinzip arbeiten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Alwi schrieb:
> Also Aufgabenstellung war einfach: Realisieren Sie mit D-Flip-Flops und
> weiteren Gattern ein RS-Flip-Flop mit Taktvariable.
>
> Die Flip-Flops sollen nach dem Master-Slave-Prinzip arbeiten.

Das hört sich jetzt aber ganz anders als die Aufgabenstellung aus deinem
Eröffnungsbeitrag an. Wo ist die zusätzliche Bedingung, dass für R=S=1
Q=0 werden soll?

> Die Flip-Flops sollen nach dem Master-Slave-Prinzip arbeiten.

Das heißt ja, dass nicht das entstehende RS-Flipflop, sondern die
verwendeten D-Flipflops Master-Slave-Typen sein sollen. Oder hast du
dich vertippt, und es soll "DAS Flipflop ..." heißen?

von Alwi (Gast)


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War wohl nicht ganz klar von mir formuliert! und R=S=1 das Verhalten hab 
ich selbst so definiert. Das war keine Bedingung sondern eine 
Möglichkeit.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Gemeint ist wohl ein RS-Master-Slave-Flipflop wie dieses hier
>   http://www.mertech.de/dt/dt_07.html
Dann ist es einfach: die asynchronen S- und R-Eingänge der D-FFs genauso 
wie dort unter 6. beschrieben beschalten und den Takteingang der D-FFs 
auf Masse legen. Fertig.

Aber irgendwie wird die Aufgabe dadurch unglaublich stupide...

> War wohl nicht ganz klar von mir formuliert! und R=S=1 das Verhalten
> hab ich selbst so definiert.
Dachte ich mir...

von Hans (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Ein RS-FF hat keinen Takteingang... :-/

Aber natürlich gibt es RS-FF mit Takteingang.

von Georg A. (Gast)


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Das Problem kommt eigentlich daher, dass ohne weitere Beschreibung ein 
FF pegel- oder flankengesteuert sein kann. In toitschen Lehrbüchern wird 
für letzteres dann immer das unsägliche "Master-Slave" rausgekramt, was 
a) nur eine Implementierungsart und b) im Englischen ja politisch 
inkorrekt ist ;) Dort gibt es zwar die Unterscheidung Latch vs. FF, aber 
die wird auch nicht konsequent von allen durchgezogen.

Leider ist insgesamt auch bei den "üblichen" Aufgabenstellern in der 
Lehre da keinerlei Problembewusstsein vorhanden :( Ich versuche immer, 
explizit "pegelgesteuert" und "flankengesteuert" zu erwähnen...

Allerdings sollte man auch nicht glauben, dass jede hier gepostete 
Aufgabe exakt so gestellt wurde. Irgendwelche Rahmenbedingungen im 
Original etc. fehlen oft und deren Weglassen deutet auch daraufhin, dass 
der Poster sie im Hirn schon weggelassen hat ;)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Lothar Miller schrieb:
> Aber irgendwie wird die Aufgabe dadurch unglaublich stupide...

... oder die Schaltung aus dem Link direkt übernehmen und die
D-Flipsflops unbeschaltet dazulegen :)

Das sind halt immer diese Aufgaben aus dem Psychologieseminar, bei denen
die wahre Leistung nicht darin besteht, die Aufgabe irgendwie zu lösen,
sondern genau diejenige Lösung zu finden, die im Kopf des Aufgabenstel-
lers gespeichert ist ;-)

Wahrscheinlich ist die Aufgabe so gedacht, dass man D-Flipsflops
(Data-Latches) wie in Abschnitt 5 dieser Seite

  http://www.mertech.de/dt/dt_07.html

und möglichst wenige zusätzliche Gatter verwenden soll. Dann sind
triviale und abgemalte Lösungen weitgehend ausgeschlossen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> ... oder die Schaltung aus dem Link direkt übernehmen und die
> D-Flipsflops unbeschaltet dazulegen :)
So weit wollte ich nicht gehen... ;-)

> Wahrscheinlich ist die Aufgabe so gedacht
Das VERMUTE ich auch.

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