Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Low-power Lichtschranke


von Florian K. (kromerf)


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Hallo zusammen,

ich möchte eine low-power reflexions-lichtschranke mit digitalem lock-in 
verstärker designen. eine laserdiode soll mit einem sinus moduliert 
werden. eine photodiode wird mit einem 2-stufigen 
transimpedanzverstärker (erste stufe mit geringem rauschen und 
biasstrom, zweite stufe mit hoher bandbreite) beschaltet und das 
messsignal an einen mikrocontroller weitergegeben. in diesem soll 
digital das sinusförmige eingangssignal mit einem rechteckförmigen 
referenzsignal demoduliert werden (phasengleiche multiplikation, 
tiefpass). ist die anwendung mit diesem ansatz realisierbar oder ist ein 
anderer aufbau des gesamtsystems sinnvoller?

bitte auch beachten:
im forenbereich offtopic habe ich einen zugehörigen thread "laserdiode 
und photodiode für low-power lichtschranke" bezüglich der sinnvollen 
auswahl "optischer" komponenten gestartet.

ich würde mich über kritik und anregungen freuen.

von Hans (Gast)


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Florian K. schrieb:
> ich würde mich über kritik und anregungen freuen.

Dein Text ist eine Frechheit!

von Christian L. (cyan)


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Ein Lock-In für eine Lichtschranke? Was hast du den da für Bedingungen, 
die so eine Maßnahme nötig machen? Also wenn du das mit einer kleinen 
LED aufbauen würdest, könnte man es ja noch verstehen, aber bei einem 
Laser.
Schreib mal ein bisschen mehr zur Anwendung.

LG Christian

von Florian K. (kromerf)


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Hans schrieb:
> Dein Text ist eine Frechheit!

kannst du das bitte konkretisieren?

... schrieb im Beitrag #2358063:
> wassollderZirkusmiteinerSinusmodulationfürdenLaserwenndusowiesomiteinemR 
echteckmultiplizierst.

ein sinus ist im positiven (realanteil) frequenzbereich ein deltapuls. 
ein rechtechsignal ist im zeitbereich ein rechteck gefaltet mit einer 
samplingfunktion (viele deltapulse). das ergibt für das rechtecksignal 
im frequenzbereich eine sinc-function (rechteck) multipliziert mit einer 
samplingfunktion (fouriertransformierte samplingfunktion). insgesamt 
entspricht die multiplikation von sinusspektrum und 
samplingsignal-spektrum dem kopieren des sincs zu den jeweiligen 
frequenzen der samplingpulse. es kann somit ein spektrum im höheren 
frequenzbereich verwendet werden (da der tiefpass verschoben als 
bandpass wirkt!). da bei geringen frequenzen das rauschen stärker ist 
als bei höheren wird das signal-zu-rausch verhältnis verbessert!!!

nach lock-in verstärker googlen oder siehe z.B. "photodetection ans 
measurement - maximizing performance in optical systems",m. johnson, 
mcgraw-hill, s. 93 ff

von Florian K. (kromerf)


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Christian L. schrieb:
> Schreib mal ein bisschen mehr zur Anwendung.

ich weiß noch nicht wie lang die strecke zwischen sender/empfänger und 
"spiegel" sein wird bzw. sollte diese so lang wie möglich sein (ca. 
10m). die lichtschranke soll auch bei tageslicht funktionieren, weshalb 
ich die quelle modulieren will (scheint bei viel störlicht die gängige 
vorgehensweise zu sein). eine led hat ein lambertsches strahlprofil 
(strahl weitet sich mit dem abstand zur quelle schnell auf). ich vermute 
deshalb, dass bei langen messstrecken zu wenig ausgesandte optische 
leistung beim empfänger ankommt. bei einer laserdiode hat man ein 
gaußförmiges strahlprofil, dass sich kaum aufweitet und die ankommende 
leistung ist größer.

von Christian L. (cyan)


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Also für 10m braucht man kein Lock-In. Du kannst z.B. Eine Photodiode 
mit Tageslichtfilter nehmen. Diese besitzen meist einen engen 
Welllängenbereich, bei dem sie Durchlässig sind. Mit einer Laserdiode 
mit der passenden Wellenlänge kannst Störungen schon stark dezimieren.
Um das Signal noch Störungsunempfindlicher zu machen kannst du die 
Photodiode auch in ein kleines geschwärztes Röhrchen packen. Auf die 
Weise wird in erster Linie nur das Signal der direkt gegenüberliegenden 
Laserdiode empfangen und Streulicht aus anderen Quellen absorbiert.

Florian K. schrieb:
>> Dein Text ist eine Frechheit!
>
> kannst du das bitte konkretisieren?

Kleiner Tip: Der einzige Großbuchstabe in deinem Text ist das H aus 
Hallo.

LG Christian

von Florian K. (kromerf)


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Florian K. schrieb:
> insgesamt
> entspricht die multiplikation von sinusspektrum und
> samplingsignal-spektrum dem kopieren des sincs zu den jeweiligen
> frequenzen der samplingpulse.

entschuldigt die undeutliche formulierung:

zeitbereich:
sinus * (rechtecksignal=rechteck gefaltet mit kammfunktion)

frequenzbereich:
(sinusspektrum=ein realer deltapuls) gefaltet mit 
(RECHTECKSIGNALspektrum=sinc * kammfunktion=kammfunktion bei der 
amplitude mit der frequenz abnimmt) = "verschiebung" des 
rechtecksignalspektrums um die frequenz des sinusspektrums zu höheren 
frequenzen.

siehe wikipedia "frequenzspektrum"

von Florian K. (kromerf)


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Christian L. schrieb:
> Kleiner Tip: Der einzige Großbuchstabe in deinem Text ist das H aus
> Hallo.

Vielen Dank für deine Antwort. Bis jetzt hatte noch nie jemand etwas 
gegen meinen minimalistischen Tippstil. Der scheint bei Programmierern 
eher toleriert zu werden.

Also du würdest mir eine Photodiode wie z.B. die folgende empfehlen?

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/156420-da-01-en-IR_PHOTODIODE_SMD_PD15_21C_TR8.pdf

Max. Empfindlichkeit @ Wellenlänge = 980nm
Dunkelstrom = 10nA
parasitäre Kapazität = 5pF
NEP Rauschäquivalente Leistung = leider keine Angabe

Die erste Laserdiode aus der folgenden Liste passt von der Wellenlänge 
her leider nicht perfekt (peak @ 855nm), ist aber die 
energieeffizienteste, die ich bisher gefunden habe.

http://www.lasercomponents.com/fileadmin/user_upload/home/Datasheets/ulm/850nm-long-life-sm-vcsel.pdf

Spannung = ca. 2V
Thresholdstrom = 0.2mA
minimaler Strom = 0.7mA (Kann die LD statt ab dem minimalem Laserstrom 
schon ab dem Thresholdstrom betrieben werden?)

von MaWin (Gast)


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> ich würde mich über kritik und anregungen freuen.

Kann man machen, obwohl zum Energiesparen ja eher kurze Laserimpulse 
sinnvoll wären, gerade so schnell, daß die lcihtschranke keine Objekt 
verpassen kann, was detektiert werden soll.

menschen beispielsweise haben eine endliche Geschwindigkeit.

Dann braucht man die ganze Sinusmodulation nicht, um 
Lichtschrankenimpuls von Umgebungslicht trennen zu können, einfach 
gucken, ob in der Impulszeit auch ein Impuls ankommt.

Die Vorverstärker sollten natürlich frequenzselektiv ausgelegt sein, was 
eine SI-Kurve als Mudulationspuls sinnvoll machen kann.

Ich glaube nicht, daß es bei der Realisierung so genau auf die 
Bauelemente ankommt. Eine 0.5mW Laserdioe macht halt auch wenig Licht, 
aber zur Einhaltung der Laserklasse ist viel mehr eh nicht zulässig.

von Christian L. (cyan)


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Florian K. schrieb:
> Also du würdest mir eine Photodiode wie z.B. die folgende empfehlen?
>
> http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/15...

Kannst du nehmen. Trotz der abweichenden Spitzenwellenlänge kommen noch 
über 95% durch. Es gibt aber auch Photodioden mit besserer Filterwirkung 
z.B. BPW34FA(S).

http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/08b2/0900766b808b25c9.pdf

Selbst bei der kriegst du noch ca 94% deines Laserlichts durch den 
Filter.

LG Christian

von Florian K. (kromerf)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
> Kann man machen, obwohl zum Energiesparen ja eher kurze Laserimpulse
> sinnvoll wären, gerade so schnell, daß die lcihtschranke keine Objekt
> verpassen kann, was detektiert werden soll.

Genau, ich wollte die Pulsmethode mit der Lock-In-Auswertung (die nicht 
nötig ist) kombinieren.
Je schneller ein Objekt ist, desto länger muss es sein, um bei 
konstanter Pulsfrequenz noch detektiert werden zu können. Wegen des 
Abtasttheorems (Nyquistbedingung) muss die Puls-Frequenz dann mindestens 
verdoppelt werden, oder? Gibt es diesbezüglich irgendwelche Quellen? 
Dann kann ich mir die Berechnung sparen.

MaWin schrieb:
> Die Vorverstärker sollten natürlich frequenzselektiv ausgelegt sein, was
> eine SI-Kurve als Mudulationspuls sinnvoll machen kann.

Spricht irgendetwas dagegen, die Filterung in den Mikrocontroller 
"auszulagern"? Also in Software zu realisieren, um z.B. den 
Energieverbrauch eines analogen Filters zu sparen. Während des Sendens 
und Auswerten des Signals ist der MC ja sowieso aktiv. Die zusätzlichen 
Berechnungen dürften dessen Leistungsverbrauch ja nur unwesentlich 
erhöhen, oder?
Durch die Pulsung eines Sinussignals weitet sich dessen Puls 
Frequenzbereich etwas auf, oder (siehe Anhang)? Dann muss man den 
Bandpassfilter auf den Frequenzbereich abstimmen.

Christian L. schrieb:
> Es gibt aber auch Photodioden mit besserer Filterwirkung
> z.B. BPW34FA(S).
>
> http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0...

Vielen Dank für den Link. Der Dunkelstrom ist geringer und die 
Wellenlängen passen auch besser überein. Mit der größeren parasitären 
Kapazität kann ich leben. Die kann man ja mit nem Hochpass (Kapazität 
parallel zu Transimpedanzwiderstand) kompensieren. Wie hast du denn die 
Prozentangaben der nutzbaren Intensitäten so auf die Schnelle berechnet?

von Christian L. (cyan)


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Florian K. schrieb:
> Wie hast du denn die
> Prozentangaben der nutzbaren Intensitäten so auf die Schnelle berechnet?

Ich habe mich an der Relative Spectral Sensitivity Seite 4 oben 
orientiert.

Die BPW34FA(S) war auch nur als Beispiel gedacht. Es gibt sicherlich 
auch bessere.

LG Christian

von Didi S. (kokisan2000)


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Hallo Florian,

falls Du eine auch eine technisch bereits bestehende Lösung akzeptierst, 
dann schaue Dir einmal folgendes Bauteil an:

http://www.vishay.com/ppg?83310

Es handelt sich um ein Remote Control Empfänger, wie er auch in 
Fernsehern eingebaut ist, allerdings hat dieser eine analoge Regelung 
für die Pulsbreite am Ausgangspin. Wenn eine IR LED im Burstbetrieb 
pulst, empfängt das RC Bauteil die zurückreflektierte optische Leistung 
und gibt ein Signal (Einhüllende des Bursts) aus. Die zeitliche Länge 
dieses Signales steht im direkten Zusammenhang zur zurückreflektierten 
Leistung. Mit einer einzigen engwinkligen und/oder Intensitätsstarken IR 
LED erreichst Du Lichtschranken mit über 7m.
Weiterer Vorteil ist, dass der RC Empfänger extrem empfindlich ist 
(interne AGC, Filterung, ...), günstig und bewährt ist. Ausserdem 
befindet sich die gesamte elektrische installation nur auf einer Seite 
der Lichtschranke. Die Ansteuerung übernimmt ein Mikrocontroller. Der 
Messrhytmus wird per Software festgelegt.

Gruß kokisan

von ... (Gast)


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Florian K. schrieb:
> da bei geringen frequenzen das rauschen stärker ist
> als bei höheren wird das signal-zu-rausch verhältnis verbessert!!!
> nach lock-in verstärker googlen

Du brauchst mir jetzt nicht einen Lock-in-Amp zu erklären. Von deinem 
sinusförmigen Laser hast du relativ wenig, weil spätestens der Detektor 
dem ein kräftiges Rauschband überlagert. Wenn du das jetzt mit einem 
"Signalsalat" vom Rechteck mischt, handelst du dir wesentlich mehr 
Rauschanteile ein, als wenn du umgekehrt den Laser als Rechteck 
modulierst und mit einem Sinus runtermischt.

von Florian K. (kromerf)


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... schrieb:
> Du brauchst mir jetzt nicht einen Lock-in-Amp zu erklären.

Nichts für ungut. Ich wollte nur sicher gehen, dass ich das Prinzip 
richtig verstanden habe. Irgendjemand hätte mich auf einen Fehler 
aufmerksam gemacht.

... schrieb:
> Wenn du das jetzt mit einem
> "Signalsalat" vom Rechteck mischt, handelst du dir wesentlich mehr
> Rauschanteile ein, als wenn du umgekehrt den Laser als Rechteck
> modulierst und mit einem Sinus runtermischt.

Das verstehe ich nicht. Ist das nicht egal, ob das Lasersignal oder das 
Referenzsignal ein Sinus ist? Ist das Rauschen der Photodiode nicht 
unabhängig von der Signalform? Gibts dafür ne Quelle, wo ich das 
nachlesen kann?
In diesem Application Note wird in der Zusammenfassung (Ich habe auch 
nur die Zusammenfassung gelesen!) erwähnt, dass es bezogen auf die 
Bandbreite besser ist ein Signal zu verwenden, dass wenige Frequenzen 
enthält. Die effektive Bandbreite würde sich mit vielen Frequenzanteilen 
(=steile Flanken) verringern, weil die Treiberschaltung der Laserdiode 
schlagartig (=stufenförmig) einen großen Strom liefern muss. So gesehen 
wäre ein Sinussignal (eine Frequenz) doch sinnvoller als ein 
Rechtecksignal (Überlagerung ganz vieler Frequenzen).
http://www.ilxlightwave.com/appnotes/AN%2022%20REV01%20Modulating%20Laser%20Diodes.pdf

Davon abgesehen ist es natürlich sinnvoller, den Laser einfach mit einem 
Rechtecksignal zu takten. Dann könnte die Sinusreferenz im 
Mikrocontroller doch direkt in einem Look-Up Table abgelegt werden und 
"phasengleich" Multipliziert und tiefpassgefiltert werden, oder?

Falls der Laser doch sinusmoduliert werden müsste: Hat jemand eine 
Quelle für die Beschaltung und die Ansteuerung über einen 
Mikrocontroller?

von MaWin (Gast)


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> Genau, ich wollte die Pulsmethode mit der Lock-In-Auswertung kombinieren.

Ok.

> Abtasttheorems (Nyquistbedingung) muss die Puls-Frequenz dann mindestens
> verdoppelt werden, oder? Gibt es diesbezüglich irgendwelche Quellen?
> Dann kann ich mir die Berechnung sparen.

Verdoppelt nur wenn Objekt/Frei/Objekt/Frei 50% gleichverteilt wären und 
als Frequenz aufgefasst werden. Es muß mindestens ein Puls das Objekt 
treffen (also aus Objektlänge nud Geschwindigkeit berechenbar) und eines 
die Lücke (falls gezählt werden soll)

> Spricht irgendetwas dagegen, die Filterung in den Mikrocontroller
> "auszulagern"?

Klar. Er kann nicht verstärken. Du wilst weder den 
Sonnenlicht-Gleichanteil noch den 100Hz Glühlampeneffekt noch den 35kHz 
Energiesparlampenflimmer mit verstärken, denn das würde deinen 
Verstärker bei der gewünscht hohen Verstärkung ständig in die Begrenzung 
und Sättigung treiben.

Du könntest nur hinterher filtern, wenn der Verstärker nie an die 
Aussteuerungsgrenze käme. Bei vermutlih gewünschter 1 Mio-facher 
Verstärkung eher unmöglich.

> Durch die Pulsung eines Sinussignals weitet sich dessen Puls
> Frequenzbereich etwas auf, oder (siehe Anhang)? Dann muss man den
> Bandpassfilter auf den Frequenzbereich abstimmen.

Ja, sind aber geringe Verschiebungen. Daher der SI-Impuls, der passt am 
besten durchs Filter.

von tststs (Gast)


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MC>>PWM>>LowPass>>Voltage2Current-Konverter mit Offset>>LD

von Ulrich (Gast)


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Das Rauschen der Photodiode hängt im relevanten Frequenzbereich nicht 
von der Signalform ab, sondern von der effektiven Bandbreite. Den besten 
Kontrast zu Fremdlicht hat man, wenn man den Laser voll an hat und als 
Vergleichswert die Zeit mit Laser aus nutzt. Da die Zeit mit Laser aus 
weniger (vermutlich deutlich weniger) Strom verbraucht wird die Zeit mit 
Laser aus länger sein. Es wird im Idealfall also eher auf Pulse 
hinauslaufen. Auf der Detektorseite wird dann im Idealfall auch wieder 
nach Pulsen gesucht, und nicht nur nach der einen, stärksten Frequenz.

Die Beschränkung auf weniger Frequenzen gilt vor allem wenn man analoge 
Filter nutzen will. Da die analoge Bandbreite des Empfängers immer 
begrenzt ist, sollte man es beim Sender auch nicht übertreiben und so 
scharfe Flanken produzieren die der Detektor ohnehin nicht sieht. Da man 
auch immer etwas Jitter hat, geht am Anfang und Ende des Pulse auch 
immer was ungenutzt verloren.

von Florian K. (kromerf)


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Dirck S. schrieb:
> Die zeitliche Länge
> dieses Signales steht im direkten Zusammenhang zur zurückreflektierten
> Leistung. Mit einer einzigen engwinkligen und/oder Intensitätsstarken IR
> LED erreichst Du Lichtschranken mit über 7m.

Hallo Dirck, vielen Dank für den super Link. Solange diskrete Bauteile 
alle Anforderungen erfüllen benutze ist diese selbstverständlich sehr 
gerne. Der Leistungsverbrauch von 0.95mA ist denke ich auch angemessen. 
Ich denke, ich werde den Leistungsverbauch mit einem selbst aufgebauten 
Transimpedanzverstärker vergleichen. Die Trägerfrequenz ist laut 
Datenblatt 38kHz. Also müsste die Laserdiode mit dieser Frequenz gepulst 
werden und die maximale "Aktivierungsfrequenz" (durch den 
Mikrocontroller) beträgt ein zehntel der Pulsfrequenz?

von Florian K. (kromerf)


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MaWin schrieb:
> Du wilst weder den
> Sonnenlicht-Gleichanteil noch den 100Hz Glühlampeneffekt noch den 35kHz
> Energiesparlampenflimmer mit verstärken

Vielen Dank für deine super Antwort. Die Gesamtzusammenhänge muss ich 
mir leider noch mühsam "zusammendenken". Ich hoffe das intuitive 
"Denken" wird mir bald gelingen...

von Florian K. (kromerf)


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tststs schrieb:
> MC>>PWM>>LowPass>>Voltage2Current-Konverter mit Offset>>LD

Danke für die Erklärung. Gibts dazu irgendwelche Bücher oder andere 
Quellen, wo ich das genauer nachlesen könnte? Besonders bezüglich des 
"Voltage2Current-Konverter mit Offset".

MaWin schrieb:
> der passt am
> besten durchs Filter.

Wie designt man einen Transimpedanzverstärker mit "integriertem" 
Bandpassfilter? Man muss ja gleich zu beginn Bandpassfiltern, bevor man 
das Strom-Signal durch die Transimpedanzbeschaltung zu einem 
Spannungs-Signal verstärkt (damit eben nur die gewünschten Frequenzen 
verstärkt werden). Als mehrstufiger Transimpedanzverstärker mit mehreren 
OPAMPs? Eine Quelle wäre super.

Ulrich schrieb:
> Auf der Detektorseite wird dann im Idealfall auch wieder
> nach Pulsen gesucht, und nicht nur nach der einen, stärksten Frequenz.

Aber wenn ich nach Pulsen suchen will, muss der Mikrocontroller 
kontinuierlich aktiv sein und es ist kein Sleep Modus möglich, oder?

> Da die analoge Bandbreite des Empfängers immer
> begrenzt ist, sollte man es beim Sender auch nicht übertreiben und so
> scharfe Flanken produzieren die der Detektor ohnehin nicht sieht. Da man
> auch immer etwas Jitter hat, geht am Anfang und Ende des Pulse auch
> immer was ungenutzt verloren.

Ich weiß nicht genau, wie du das meinst. Aber es spricht doch nichts 
dagegen, wenn man die Frequenz der sinusmodulierten Pulse innerhalb der 
Bandbreite des Empfängers wählt und diesen Frequenzbereich analog 
bandpassfiltert. Dann geht doch auch keine optische Leistung als Jitter 
verloren, weil der Sinus in den Filter passt.

von ... (Gast)


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Florian K. schrieb:
> ... schrieb:
>> Wenn du das jetzt mit einem
>> "Signalsalat" vom Rechteck mischt, handelst du dir wesentlich mehr
>> Rauschanteile ein, als wenn du umgekehrt den Laser als Rechteck
>> modulierst und mit einem Sinus runtermischt.
>
> Das verstehe ich nicht. Ist das nicht egal, ob das Lasersignal oder das
> Referenzsignal ein Sinus ist? Ist das Rauschen der Photodiode nicht
> unabhängig von der Signalform?

Für dein Nutzsignal ist es schon egal, wer der Sinus ist und mit zwei 
Rechtecken könntest du dein Signal auch rausfischen. Der Unterschied 
kommt mit dem Rauschen des Empfängers. Wenn die Referenz ein Rechteck 
ist, hast du einen ganzen Frequenzkamm, d.h. im Mischer sammelst du 
nicht nur das Nutzsignal auf, was beim Sinuslaser auf der 
"Grundwellenkammzinke" liegt, sondern auch das Rauschen bei den 
Oberwellen. Wenn du mit einer Sinus-Referenz arbeitest, wird nur eine 
Spektrallinie herausgefischt mit einer Bandbreite entsprechend deiner 
Tiefpaßgrenzfrequnz am Detektor. Nur die Grundfrequenz deiner 
Lasermodulation und das drumherumliegende Rauschen werden detektiert. 
Die Laserenergie, die in den Oberwellen liegt, wird also verschenkt. In 
die aufzuwendende Energie beim Laser geht natürlich die Impulsbreite mit 
ein.
Das ist jetzt eine Optimierungungsaufgabe: Energieverteilung im 
Sendesignalkamm vs. detektiertes Rauschen aus Frequenzanteilen ohne 
Nutzsignal.

Geht es bei deinem Projekt um echte Optimierung auf gerinsten 
Energiebedarf oder sollen nur 10 m mit vernünftigem Aufwand überbrückt 
werden?

Gruß Matthias

von Florian K. (kromerf)


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... schrieb:
> Der Unterschied
> kommt mit dem Rauschen des Empfängers. Wenn die Referenz ein Rechteck
> ist, hast du einen ganzen Frequenzkamm, d.h. im Mischer sammelst du
> nicht nur das Nutzsignal auf, was beim Sinuslaser auf der
> "Grundwellenkammzinke" liegt, sondern auch das Rauschen bei den
> Oberwellen.

Hallo Matthias,
vielen Dank für die gute Erklärung. Da hast du natürlich Recht.

> Geht es bei deinem Projekt um echte Optimierung auf gerinsten
> Energiebedarf oder sollen nur 10 m mit vernünftigem Aufwand überbrückt
> werden?

Es geht um echte Optimierung. Ob die Signalauswertung analog oder 
digital erfolgt ist egal. Ich will außerdem bevorzugt einen 
Mikrocontroller der CC430-Serie von TI einsetzten, weil ich mich mit 
denen schon etwas auskenne. Ich kenne keine 
Mikrocontroller-Funk-Kombination (weder integriert, noch als diskrete 
ICs) die weniger verbraucht. Falls sich andere Mikrocontroller mit 
internem/separatem Funkmodul besser eignen (z.B. geringerer Verbrauch im 
Aktiv- bzw. Passiv-Modus) bin ich für Vorschläge aber natürlich offen.

von Ulrich (Gast)


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Das Rauschen kann man in Zeitbereich oder im Frequenzbereich betrachten:

Im Frequenzbereich geht die Rauchleistung linear mit der Bandbreite. 
Diese Betrachtung ist passend, wenn man auf nur eine Frequenz beim 
Sender festgelegt ist.

Eine Laserdiode ist aber eher in der maximalen Leistung zu jedem 
Zeitpunkt begrenzt. Da bietet es sich an das Rauschen im Zeitbereich zu 
betrachten, und nicht im Frequenzbereich. Man kann sich das z.B. mit 
einem festen feinen Zeitraster verdeutlichen. Die Werte in dem 
Zeitraster sind dann unabhängig mit einem Fehler behaftet. Aus der 
Bandbreite wird hier die zeit über die man mittelt. Bei einem 
rechteckförmig gepulsten Signal bekommt man die Amplitude nach Abzug des 
Untergrundes indem man einmal über die Pulse mittelt, und dann den 
Mittelwert über die Pausen abzieht. Man hat für die Pulse selber den 
erhöhten Stromverbrauch durch die Laserdiode und wird entsprechend das 
Optimum bei einem Tastverhältnis deutlich unter 50% finden. Wo das 
Optimum liegt hängt vom Leistungsverbrauch ab. Es wird auch relativ 
schnell klar das es unproduktiv ist die Laserdiode nur halb 
anzuschalten: wenn das Signal auf 2 Zeitfenster verteilt wird hat man 
mehr Rauschen als nötig.

Wegen der prinzipiell begrenzten Bandbreite und möglichem Jitter wären 
im Idealfall die Pulse nicht ideal Rechteckförmig und auch die 
Auswertung würde eine ähnliche Wichtung vornehmen. Wobei es gut möglich 
ist, dass man sich einfach den zusätzlichen Aufwand (und damit 
Stromverbrauch) für die Zwischenwerte spart und trotzdem mit 
Rechteckmodulation arbeitet und einfach einen kleinen Teil des Signals 
verschenkt und einige Werte einfach ignoriert.

Ob man später die Umsetzung digital oder analog macht, ist egal, man 
kann auch analog relativ gut Ströme integrieren, ggf. auch schon gleich 
im bei der Strom-Spannungswandlung.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Florian,

ich sehe Deine Lösung simpler.

1. Deine Beschreibung deute ich so: Es kommt Dir auf minimalen 
Leistungsverbrauch im Empfänger an. Denn würdest Du auch den Verbrauch 
im Laser minimieren, würdest Du diesen tasten, also Rechteck-Impulse 
senden.

2. Dein lock-in Verstärker und phasenkohärente Detektion (kohärent auf 
die Modulationsfrequenz) sind sehr gute Mittel zur Begrenzung der 
Bandbreite und damit Energieeinsparung. Noch besser wäre phäsenkohärent 
zur Laserfrequenz, aber das ginge nur mit Reflexlichtschranken und 
Interferometer. Ein wohl zu hoher Aufwand.

3. Bei Deiner Konfiguration kommt es bei digitaler Abtastung weniger auf 
den Klirrfaktor des Lasersignals an. Wenn die Frequenz und Phasenlage 
des Modulationssignals am Sender am Empfänger nicht bekannt sind, wirst 
Du eine Quadraturdemodulation brauchen.

4. Weitere Einsparungen an Sendeleistung ist möglich, wenn Du die 
Frequenz des Quadraturdemodulators nachführst mit einer Art Costas-Loop 
und die Bandbreite weiter einengst. Das braucht leider einen 
Suchalgorithmus.


Ciao
Wolfgang Horn

von Ulrich (Gast)


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Eine stromsparende Möglichkeit für eine hohe Empfindlichkeit ist es auch 
beim Empfänger die Richtung stark einzuschränken und die Empfängerfläche 
eher groß zu machen. Das geht relativ gut durch eine relativ große Linse 
die das Licht auf eine eher kleine Fotodiode lenkt. Je mehr Licht man so 
einfängt, desto weniger muss man Aussenden und desto kürzer oder 
schwächer können die Laserpulse sein, die man noch sicher Detektieren 
kann.

Der eingeschränkte Winkel ist wichtig, weil man so auch weniger 
Hintergrundlicht und damit Rauschen einfängt.

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