Beim Studium diverser Systeme für die Erwärmung von Wasser mittels Solarthermie ist mir aufgefallen, dass die Verschaltung der einzelnen Kollektoren immer in Reihe erfolgt. Die bedeutet aber doch, dass der erste Kollektor relativ kühl ist und sein halberwärmtes Wasser dann an den zweiten Kollektor durchreicht etc., so dass der letzte Kollektor die höchste Temperatur hat. Je mehr Kollektoren bei gleicher Durchflussgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung hintereinander kommen, desto wärmer ist das Wasser im letzten Kollektor - was dann aber auch wieder Abstrahlverluste mit sich bringt. Warum schaltet man hier nicht auch parallel, so dass von allen Kollektoren in etwas die gleiche Temperatur kommt?
Michael K-punkt schrieb: > Warum schaltet man hier nicht auch parallel, so dass von allen > Kollektoren in etwas die gleiche Temperatur kommt? Man unterscheidet zwischen "Slow-Flow" Systemen zur Brauchwassererwärmung und "High-Flow" Systemen zur Heizungsunterstützung. Bei Slow-Flow ist, wie der Name sagt, der Durchfluss durch relativ dünne Rohre klein und der Weg in den Kollektoren möglichst lang (Reihenschaltung), um eine möglichst hohe Temperatur zu erzielen. Bei High-Flow ist der Durchfluss höher und die Rohrquerschnitte größer. Die Kollektoren sind hier parallel geschaltet, um in möglichst kleiner Zeit eine möglichst große Wärmemenge auf niedrigerem Temperaturniveau "einzufahren". Für die Heizung werden nicht unbedingt 70°C benötigt, zur Unterstützung sind im Winter und der Übergangszeit auch 30..50°C sinnvoll. Ich hoffe geholfen haben zu können. ;-)
Man sollte nicht zuviel Flaeche fuer Solarthermie reservieren, denn im Sommer bringt man die Waerme schlecht weg. Die Zirkulation muss man laufen lassen, sonst ueberhitzen die Materialien.
Multi Oschi schrieb: > Man sollte nicht zuviel Flaeche fuer Solarthermie reservieren, denn im > Sommer bringt man die Waerme schlecht weg. Die Zirkulation muss man > laufen lassen, sonst ueberhitzen die Materialien. Das hab ich auch schon gehört, es wird dann auch unwirtschaftlich. Im Sommer will ich die Wärme nutzen, um damit im Keller die Wände aufzuwärmen. Die sind nämlich sonst recht kühl und ziehen an feuchten Tagen ne Menge Flüssigkeit in den Keller. Zudem ist es gerade in der Übergangszeit so, dass man im Keller heizen muss (Arbeitsraum) während draußen schon 20 Grad sind und man sonst keine Heizung braucht. Wo schaffen die Solaranlagen ohne Kellerheizung eigentlich die überschüssige Wärme im Sommer hin? Selbst der größte 1000-l Tank ist doch irgendwann durchgewärmt.
Michael K-punkt schrieb: > Wo schaffen die Solaranlagen ohne Kellerheizung eigentlich die > überschüssige Wärme im Sommer hin? Selbst der größte 1000-l Tank ist > doch irgendwann durchgewärmt. Kenne ich. Mein Puffer (1000 Liter) ist im August/September regelmäßig bei 90°C. ;-) Das Beste wäre eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Da kannst du die Überschüsse unter die Erde fahren und im Winter wieder holen (erhöhter COP mindert Stromaufnahme). Natürlich müssen die Kollektoren für 30° Sonnenstand aufgeständert werden. Das bringt mehr Leistung in den Übergangszeiten Herbst/Frühjahr und vermindert die Leistung im Hochsommer. Ansonsten kann bei Flachkollektoren nachts rückgekühlt werden (kostet etwas Strom), geht bei Röhrenkollektoren nicht. Dann ist eine Wärmesenke wie ein Heizkörper zur Leistunsvernichtung nötig.
Thilo M. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Wo schaffen die Solaranlagen ohne Kellerheizung eigentlich die >> überschüssige Wärme im Sommer hin? Selbst der größte 1000-l Tank ist >> doch irgendwann durchgewärmt. > > Kenne ich. Mein Puffer (1000 Liter) ist im August/September regelmäßig > bei 90°C. ;-) > Das Beste wäre eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. > Da kannst du die Überschüsse unter die Erde fahren und im Winter wieder > holen (erhöhter COP mindert Stromaufnahme). > > Natürlich müssen die Kollektoren für 30° Sonnenstand aufgeständert > werden. Das bringt mehr Leistung in den Übergangszeiten Herbst/Frühjahr > und vermindert die Leistung im Hochsommer. > Ansonsten kann bei Flachkollektoren nachts rückgekühlt werden (kostet > etwas Strom), geht bei Röhrenkollektoren nicht. Dann ist eine Wärmesenke > wie ein Heizkörper zur Leistunsvernichtung nötig. Prima, unser Dach hat 30° und an Röhrenkollektoren habe ich auch gedacht. Die Sache mit der Nicht-Kühlbarkeit muss ich mir natürlich überlegen. Aber ich will ja wie gesagt die Kellerwände erwärmen, d.h. ne Art Fußbodenheizung an die Wand machen und das Heizungsrohr im Kellerboden gibt es ja auch noch. Ob ich damit so ne Art Geo-Heizung mache und die Energie im Erdreich speichere und der Keller dann deutlich länger warm ist.... chic wäre es. Ein Loch in den Kellerboden wollte ich jetzt nicht bohren, wärde man für so eine Wärmepumpengeschichte auch mit einem Loch außerhalb des Hauses auskommen?
Michael K-punkt schrieb: > Prima, unser Dach hat 30° Denke daran, die SONNE muss bei 30° stehen (Elevation). ;-) Also die Kollektoren auf 60° stellen (Dach = 30° + 30°). Eine Anlage mit Kellerheizung haben wir schon gebaut, funktioniert prima. Sollte ohne Probleme machbar sein.
In den meisten Fällen ist eine Kollektorneigung zur Ebene = Breitengrad anzustreben. Es kommt halt drauf an was du machen willst und wie groß die Anlage dimensioniert ist. Bei Heizungsunterstützung brauchst du mehr Fläche und vergrößerst evtl. den Winkel (zenit der Sonne niedriger) Wenn im Sommer Wärme nicht abgenommen werden kann (lässt sich meistens gar nicht verhindern) schaltet sich die Anlage aus (Stichwort: Stagnation). D.h. das verbliebene Wasser in den Kollektoren verdampft und drückt Teile des restlichen Wassers in den Ausgleichsbehälter. Materialschäden sind bei korrekter Auslegung eigentlich nicht zu erwarten. Gut ist es natürlich schon, wenn du im Sommer jederzeit die Wärme abnehmen kannst. Wurde ja schon einiges vorgeschlagen. Ein Pool ist auch was feines ;)
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