Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromaufnahme Trafo


von fragezeichen (Gast)


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Hallo zusammen,
ich übe mich gerade im Leiterplatten Layout und mache gerade als 
Probeschaltung ein Netzteil. Keine Sorge, das bleibt nur Theorie!

Ich habe mir "für die Maße" mal diesen Trafo raus gesucht:
http://www.reichelt.de/Printtrafos-2-0-2-8VA/EI-30-18-215/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=27478;GROUPID=3314;SID=12Tn85LX8AAAIAAAzg9HU5398654933f6ebc3633bd73db925f5f9

Wie berechne ich denn jetzt genau die Stromaufnahme von diesem Trafo 
wenn er an 230V~ angeschlossen wird (für die Leiterbahnbreite)?

I = P/U
P = 2xUsec x 2xIsec = (2x15V) x (2x50mA) = 30W
=> I = 30W/230V = 130.44mA

Stimmt das so, oder habe ich einen Denkfehler?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hm, deine Rechnung ist irgendwie völlig konfus.
Das Teilchen hat gerade mal 2,3W Nennleistung.
Wirkungsgrad schätze ich mal auf 50% bei dem Winzling, d.h. primär ca. 
20mA
Sekundär stehts schon drauf, pro Wicklung 77mA. Falls du beide 
Wicklungen parallel schaltest, bist du bei 154mA.

von Karl H. (kbuchegg)


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fragezeichen schrieb:


> P = 2xUsec x 2xIsec = (2x15V) x (2x50mA) = 30W

Kommafehler 3W

> => I = 30W/230V = 130.44mA

Faustregel. Je höher die Spannung desto kleiner muss der Strom sein 
damit wieder dieselbe Wattzahl rauskommt. Wenn du also sekundär bei 30V 
auf 100mA kommst, dann kann primär bei einer höheren Spannung (230V) 
nicht etwas höheres als 100mA rauskommen, sondern da muss was kleineres 
rauskommen.

Über den Daumen gepeilt sind die 230V ungefähr das 10-fache von den 
sekundären 30V. Also wird der Primärstrom ungefähr 1/10 des 
Sekundärstromes sein. Da die 230 etwas weniger als das 10-fache 
darstellen, wird der Strom daher ein bischen mehr als 1/10 der 100mA 
sein.

Berechnungen kann man auch grob überschlagen und Aussagen treffen ob die 
Zahlen plausibel sind. Konnte früher jeder, ist aber im Zeitalter der 
Taschenrechner verlernt worden.

von fragezeichen (Gast)


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Hm OK, also doch ein Denkfehler ;)
Na ein Glück gibts das Forum hier :)

20mA, na dass ist ja angenehm...

Vielen Dank

von Chris (Gast)


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Da gibts doch ein Datenblatt zum Download. Wirkungsgrad beträgt 59%.
Deine Leiterbahnen sollten jedoch mindestens den Strom aushalten, mit 
dem der Trafo abgesichert ist.

von Purzel H. (hacky)


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Viel Wichtiger bei Netzdingen sind die Leiterbahn Abstaende.

von Volker S. (volkerschulz)


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Multi Oschi schrieb:
> Viel Wichtiger bei Netzdingen sind die Leiterbahn Abstaende.

Die sind also viel wichtiger als die Strombelastbarkeit?!?


Volker

von Udo S. (urschmitt)


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Volker Schulz schrieb:
> Die sind also viel wichtiger als die Strombelastbarkeit?!?

Ja bei zu kleiner Strombelastbarkeit brennt die Leiterbahn wie eine 
Sicherung durch und es passiert einfach nichts mehr.

Bei zu kleinen Abständen kommt es zu Kriechstrecken, die Leiterbahn 
verkohlt und es gibt im günstigsten Fall einen Kurzschluss im 
ungünsigsten ein abfackeldes Gerät.
Was ist schlimmer?

Ausserdem ist bei einem 3VA Trafo der primärstrom so klein, daß eine 
Standarddicke vollkommen reicht.

@Fragezeichen:
Bevor du umrechnest: Im Datenblatt sollte auch die maximals primäre 
Scheinleistungsaufnahme angegeben sein in VA. Die ist entscheidend für 
die maximale Stromaufnahme, nicht die Wirkleistung.
Beim Einschalten wird ein Trafo unter Umständen in den ersten Halbwellen 
deutlich überlastet, zum einen wegen evt. zu ladenenden Kondensatoren 
der zu versorgenden Schaltung zum anderen wegen des Einschaltstromstoßes 
eines Trafos. Allerdings ist das bei so kleinen Trafos nicht so 
relevant.

von Udo S. (urschmitt)


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Nachtrag: Wenn die Abstände zur Sekundärseite zu klein sind könnte das 
sogar dazu führen daß  durch Krichstrecken Netzpotential auf der 
Niederspannungsseite auftritt.

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