Forum: Offtopic Bin auf der Suche nach Ideen für meine Schule


von M. G. (microge)


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Hallo zusammen,

nun habe ich mich doch mal hier angemeldet. Viel Spaß ;o)

Ich bin im Moment etwas auf der Suche nach neuen Ideen für meine 
Computer/Elektronik-AG in einer Gesamtschule. Es handelt sich hierbei um 
die Klassen 6-10, also alles quer durch den Gemüsegarten vertreten.

Vom Grundgedanken sollte es eigentlich "nur" eine Computer-AG werden. Da 
aber die Kids leider einen Computer nur als Black-Box zum spielen 
verstehen. muss/will ich im neuen Jahr das ganze etwas verändern.

Einiges an Input habe ich durch Heise.de und "Mach flott den Schrott" 
erhalten, was mich am Ende (mal wieder) hier her geführt hat. Kleines 
Beispiel: 
http://www.heise.de/mach-flott/projekte/Simpelmobil-Robot-Spurt-1241940.html

Ich finde die Idee einfach nur genial, weil man hier mit einfachsten 
Mitteln alles mögliche machen kann. Im konkreten Fall eben einen 
einfachen Ja/Nein-Computer.

Nun kann ich die Kids ja nicht das ganze Jahr damit beschäftigen. Zudem 
wird keiner so viel Eis essen können (hoffe ich) ;o)

Und nun brauche ich etwas Eure Hilfe. Was könnte ich noch machen? Ich 
nehme heute noch alles mögliche an alter und neuer Technik auseinander. 
Man kann ja nun ne ganze Menge wieder verwerten. (alte Angewohnheit noch 
aus DDR-Zeiten g)
So würde ich gerne das ein oder andere TFT-Display zu irgend etwas 
benutzen. Wir haben haufenweise alte CD-ROM Laufwerke in der Schule, 
defekte PCs und demzufolge viele, viele Netzteile.

Was könnt man machen aus dem Zeug? Der Aufwand sollte vertretbar sein. 
Ob ich mir nen Arduino leisten kann? Einen vielleicht ... ich hab ja 
auch noch eigene Kinder zu Hause. Also es darf auch schon nen Euro 
kosten. Soll mich halt nur nicht arm machen.

Kurz zu meinen Fähigkeiten, vor 20 Jahren habe ich noch viel Elektronik 
gebastelt. Seit der Wende (leider) nicht mehr. Keine Zeit, keinen Platz 
und es war auch nicht notwendig. Heute bin ich Computerprofi mit recht 
umfangreichen Linux-Kenntnissen. Steckenpferd OpenSource und Netzwerk.

Tscha, ich hoffe ich kann hier noch etwas mehr an Input bekommen.

In freudiger Erwartung ... viele Grüße ;o)

von Peter D. (peda)


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M. G. schrieb:
> So würde ich gerne das ein oder andere TFT-Display zu irgend etwas
> benutzen. Wir haben haufenweise alte CD-ROM Laufwerke in der Schule,

Wie willst Du Schülern die Grundlagen von Devicetreibern, GUIs, 
Dateisystemen und Betriebssystemen in kurzer Zeit beibringen?
Vergiß es.
Außerdem sind alte Teile nie kompatibel, geht eins kaputt, mußt Du 
wieder neu programmieren.

Schülerprojekte sollten die Grundlagen erklären.
Z.B. 7-Segmentanzeigen, Tastenmatrix, PWM-Tonausgabe und ADC für 
Eingangssignale (Fotowiderstand, Temperatursensor, Mikrofon).
Also irgendwas wo man anfassen kann und dann leuchtet oder quäkt.
Reaktionstester, Tresorschloß, Klatschschalter, Sprachrekorder usw. 
machen sogar Spaß.

UART könnte schon zu komplex sein, aber vielleicht als Black-Box für 
Debugausgaben auf ein PC-Terminal.


M. G. schrieb:
> defekte PCs und demzufolge viele, viele Netzteile.

PC-Netzteile taugen hervorragend, um viel Schaden anzurichten, also zum 
Basteln völlig ungeeignet.
Es sei denn, Du magst glühende Leiterzüge, stinkendes FR4 und 
explodierende ICs. Und magst es auch, den Eltern die Brandverletzungen 
zu erklären.

Ein Bastlernetzteil sollte auf 300mA begrenzen, reicht für einfache 
Sachen vollkommen aus.


Peter

von Willi W. (williwacker)


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Ich sach mal so, einige Deiner Kids kannst Du gleich wieder nach Hause 
schicken, einige wenige werden Dir jedes Wort von den Lippen ablesen. Du 
wirst wahrscheinlich auch erkennen, dass das Vorbildungslevel bei Deinen 
Kids weit streut.

Zunächst mal die Frage: Was für eine Schule ist das überhaupt?

Dann zum nächsten: Es gibt schon interessante Sachen, die man am PC 
machen kann, gerade unter dem Blick, dass das Teil eben nicht nur eine 
Blackbox ist. Was könnte man sich da vorstellen, was auch mit geringen 
Software-Kenntnissen machbar ist:

- Taschenrechner
- Uhr

Hier werden auch noch die letzten wachen Kids in Tiefschlaf versinken, 
gibts schon, in toller Optik, warum also z.B. noch einen Taschenrechner 
für Arme nachschieben.

Da muss schon etwas supertolles her. Wie wäre es mit einem Spiel? Mach 
ein Projekt draus, was für ein einfaches Spiel könnten sich die Kids 
vorstellen? Und es werden Antworten kommen: irgendwas mit Abballern von 
Moorhühnern, Kühen, Aliens, ... Oder vielleicht eine Puppenstube? Und 
die Kids werden sich für Varianten begeistern, an denen selbst eine 
Profi-Programmierer-Crew Jahre zubringt.

Und dann war da auch noch die Frage nach der Programmiersoftware: C# 
wohl eher doch nicht, BASIC verdirbt den Charakter und ist auch immer 
noch recht kompliziert für die Altersklasse Deiner Kids.

Wie wäre es mit LOGO, ist früher mal extra für solche Kids geschrieben 
worden, um die Kleinen an den PC heranzubringen (so ändern sich die 
Zeiten, heute bekommt man sie nicht wieder com PC weg). Hier gibt es die 
berühmte Schildkröte (Turtle), die man mit Befehlen über den Bildschirm 
schicken kann, dabei hinterlässt sie eine Spur und man kann damit malen. 
Nun ist LOGO allerdings ein bisschen in die Jahre gekommen und die Optik 
erinnert auch mehr an Pixels als an sonstwas.

Also sorry, dass ich hier nicht den ultimativen Vorschlag habe, aber 
vielleicht ein paar Denkanstöße für Dich

Viel Spaß!

von Karl H. (kbuchegg)


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Für so kleine Projekte ist/war Kainka immer eine gute Anlaufstelle

http://www.b-kainka.de/


Ich seh das wie Peter: Die Dinge müssen angreifbar sein und für die 
Kinder auch einen gewissen praktischen Wert haben.

Dinge die bei meinen Kids gut (aber nicht gut genug, sie sind nicht 
dabei geblieben) funktioniert haben:

Eine simple Lichtschranke, die zb mit Umgebungslicht arbeitet und die 
Veränderung auswertet. Damit musste natürlich jeder sofort seine 
Kinderzimmertür ausrüsten.

Eine kleine Lichtorgel mit LED. Wenn ich mich recht erinnere sogar die 
vom Kainka.

Sachen mit Relais sind auch immer gut. Das ist etwas was auch die 
kleinen schon verstehen.

von Martin M. (martinm_de)


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Leider fällt mir konkret nix  ein.

Generell würde ich sagen daß es gut wäre wenn sich
solche Projekte an den Themen ausrichten würden die
gerade in anderen Klassen durchgenommen werden.

Z.B.:   Biologie :  Auge  ->  Phototransistor

        Erdkunde : Eisenbahn -> Elektromotor

Das könnte tolle Motivationseffekte erzeugen.

Wie  man das natürlich timen soll ist mir  auch nicht klar.

Es wäre  wahrscheinlich sinnvoll diese Art Unterricht nicht
wöchentlich  anzubieten  sondern nur fallweise,  wenn es eben passt.

Von den mathematisch/physikalischen Grundlagen her ist natürlich
nichts da:  man  kann 6-10t Klässlern  nicht mit Induktionsgesetz oder
Bandabstand und Paarbildung  kommen.

Ich weiss noch  wie Spannung und Strom in der 10. (?) Klasse eingeführt
wurden.  Meine Güte,  hab  ich mir einen abgebrochen.  Immerhin war ich 
der zweitbeste in Physik,  da frage  ich mich  wie alle Anderen 
dagesessen haben.

Ich selbst  habe  mit Computern  in der 12. Klasse angefangen ( TI  99 
4A, was für ein Schrott)  und  ich finde dass das  eigentlich auch früh 
genug ist.

Mit logo  lustige  Bildchen malen  ist okay,  aber was kommt dann?

Da gibt  es ja übrigens  noch Alice  vom MIT
http://www.alice.org/

Hab ich mal installiert.  Ganz nett, hat  mich aber auch schnell wieder 
gelangweilt.

von M. G. (microge)


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Hee Cool, wenns glüht und pufft, hat man dann doch erst recht die "voll 
korrekte" Atmosphäre **grins**

Ich hab es ja im letzten (ersten) Jahr mitbekommen, wie die Gören von 
heute drauf sind. Ich hab wirklich gedacht dass da etwas mehr "Masse" 
hinter deren Computerkenntnissen steckt. Aber da war ich auf dem 
Holzweg.

Und ich will keine fertigen Ideen. Einiges an Input, Links usw., wie vom 
Willi beispielsweise, genügen mir da schon vollauf.

Also das grobe Grundgerüst sieht so aus. Ich habe, auch vom örtlichen 
Chaos Computer Club, haufenweise uralte Spiele, Spielkonsolen und 
Computer hier. (alle funktionstüchtig!) So unter anderem vom CCC die 
großen Zockerkisten, die man mit mehreren Platinen, sprich Spielen, 
füttern kann. So ist zumindest das "Interesse" über das Thema Spiele 
schon mal etwas geweckt.

Ich möchte nun in einer Kombination zwischen Selbstbau, von zum Beispiel 
dieses "Kantenverfolgers" mit Hilfe einfachster Mittel, bis hin zum 
organisieren einer Retro-Gaming-Nacht (für alle + Eltern), jede Facette 
ansprechen. Denn zu letzterem gehört eben nicht nur Organisationstalent 
sondern eben auch Kreativität zum entwerfen von Plakaten etc.

Ich möchte dass die, aus dem vorgeschlagenen Weg, ihre eigenen Ideen 
entwickeln, erweitern und umsetzen. Ich bin in der Hinsicht ziemlich 
flexibel und kann mit Computern oder Elektronik genau so viel anfangen 
wie mit (beispielsweise) umfangreichen 
Word-Vorlagen/Makros/Programmierung oder Grafik-Design.

Von den 1.200 Schülern an der Schule hatten sich letztes Jahr 15 zur 
Arbeitsgemeinschaft angemeldet, 5 sind am Ende geblieben. Das will ich 
umkehren ;o) Es ist eine Gesamtschule, 5-10.Klasse mit Erweiterung 
11.-13. Klasse. Also bis Abitur.

Also ich hab gestern hier schon gute 5 Stunden im Forum verbracht und 
gelesen. Bin gefühlten 500 Links gefolgt und es kamen einige nette Ideen 
dabei heraus.

Bis hier her also schon mal ein dickes Danke. Mal sehen was dabei am 
Ende nun heraus kommt.

von Florian *. (haribohunter)


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Mach ein Langzeitprojekt an der Generationen von Schuelern arbeiten 
koennen.

Wetterstation, Gewaechshaus, Terra- oder Aqarium, Modellbahn. .. Da gibt 
eine Menge Moeglichkeiten fuer Elektronik

von M. G. (microge)


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Ja Martin, im Grunde wäre die Weiterführung und Vertiefung der 
Unterrichtsthemen eine gute Idee. Nur irgendwann ist jeder überfordert 
und braucht eine Abwechslung. Und wenn es das völlig schräge Entwickeln 
neuer Ideen zu einem völlig fremden Thema ist, was vielleicht in die ein 
oder andere Richtung driftet, wie das was im Unterricht z.B. behandelt 
wird.

Die Ungeduld, die die Kids heute an den Tag legen, ist einfach nicht 
mehr normal. Ich will zumindest versuchen für den Anfang schnell zu 
einem Ergebnis zu kommen um dann "später" immer ruhiger werden zu 
können. Also auch mal etwas langfristiger entwickeln und bauen. Salopp 
gesagt, die Fahrt aus deren Leben raus nehmen und nicht noch mehr Druck 
aufbauen.

Nachtrag:

@Florian
So etwas in der Art schwebt mir auch vor. Da ich jedoch keinerlei 
Erfahrungen in dieser Hinsicht habe, muss ich eben etwas eigenes 
aufbauen. Zudem sollen am Ende alle etwas davon haben und sich 
angesprochen fühlen. Was nutzt es wenn die ganze Schule Musik machen 
kann, aber die Kreativität an anderer Stelle völlig vernachlässigt wird.

von Florian *. (haribohunter)


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Nunja, So ein automatisiertes Gewaechshaus ist fuer den Kiffer von 
Morgen schon eine riesige Motivation.

von Hannes H. (mui)


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Das hier finde ich ganz cool:

Lampe mit Streichholz anzünden und dann wieder ausblasen. Leicht 
aufzubauen, schöne Spielerei und mechanisch was Basteln kann man auch 
noch:

http://www.friedrich-verlag.de/pdf_preview/d513040_3133.pdf

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Baue doch einen EMP-Generator - das sollte alle begeistern!

(Ich hatte einen Lehrer der hat in den 70ern einen mit Kumpels gebaut 
und die sind damit zur Fussball-WM durch die Stadt gefahren und haben 
die Fernseher ausgeschaltet - wurden aber nicht erwischt...)

:-)

von Andreas K. (a-kaiser)


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Hallo

wenns ein reines Computerprojekt werden soll macht sicher die 
Entwicklung eines Spiels am meisten Spaß. Dazu kann ich nur das 3D 
Gamestudio empfehlen
http://3dgamestudio.de/

Solls etwas mit Elektronik und Computer sein, könnte das NetIO Board vom 
Pollin und eine eigens geschriebene Software etwas sein. Ich hab daraus 
zusammen mit meinem Bruder mit ein paar Teilen aus dem Baummarkt einen 
Futterautomaten konstruiert, der über das Internet gesteuert werden 
kann.

In meiner Hochschule wurde das Board an ein Ergometer angeschlossen und 
mit einem Rennspiel verbunden, je nachdem wie schnell man in die Pedale 
getreten hat, desto schneller fuhr man.

Solls eher in Richtung lustig aber sinnlos gehen. Sind Dinge wie eine 
twitternde Klospülung oder die Verbindung von einem USB Raketenwerfer 
mit einer Webcam/ Laserpointer denkbar

von M. G. (microge)


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@Michael

Einen EMP-Generator?! Also ich hatte eigentlich nicht vor in den Krieg 
zu ziehen ... ;o)

@Andreas
Wow ... ein 3D-Gamestudio ... hab ja schon viel gesehen, aber das ist 
mir nun auch neu.

Und eine twitternde Klospülung? Wie soll ich mir das vorstellen?! So ala 
Info "Hurra, ich wurde eben wieder benutzt!" ?! (auf Ideen kommen die 
Leute!)

Viele Grüße

von Andreas K. (a-kaiser)


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Zum Thema twitterndes Klo siehe hier 
http://hackaday.com/2009/05/05/twittering-toilet/

Zum Thema 3d Gamestudio es gibt dafür extra einen Kurs 
http://www.conitec.net/litec/index_d.htm in 25 Lektionen.

Das schöne bei der Spieleentwicklung ist, dass man verschiedene Rollen 
in der Gruppe hat und braucht ( Programmierer, Designer, Story, ) und es 
muss ja nicht immer der 3D Egoshooter sein

Noch ne kleine Anmerkung zum Thema Klospülung. Ich denke im Kern geht es 
ja darum, die Kids bei Laune zu halten und ihnen ganz nebenbei etwas 
Wissen über IT und E-Tech. unterzuschieben. Dazu bedarf es meiner 
Meinung nicht immer eines augenscheinlich sinnvollen Projektes, sondern 
einfach ein Thema das Spaß macht und man auch vorzeigen will/kann.

Die twitternde Klospülung bietet in der Hinsicht schon einiges. 
Hardware, Mechanik, IT, APIs lesen, Progammierung

Grüße

von Peter D. (peda)


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Andreas Kaiser schrieb:
> Zum Thema twitterndes Klo siehe hier
> http://hackaday.com/2009/05/05/twittering-toilet/

Wenn schon Klo, dann aber einen Geruchssensor, wann die Luft rein ist 
und es wieder benutzt werden kann.


Andreas Kaiser schrieb:
> Zum Thema 3d Gamestudio es gibt dafür extra einen Kurs
> http://www.conitec.net/litec/index_d.htm in 25 Lektionen.

Das halte ich nicht für sinnvoll.
Die Kids sitzen eh schon zuviel vor dem Computer, das müssen sie nicht 
erst lernen.
Sowas können sie zu Hause in ihrer Freizeit machen, Schulstunden sind 
dazu zu kostbar.

Ich rate zu Elektronik zum Anfassen, also irgendwas mit nem kleinen µC 
(8 .. 28-Pinner).
Damit sie auchmal die Technik dahinter kennen lernen.


Peter

von Michael K. (charles_b)


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Martin Maschmann schrieb:

> Von den mathematisch/physikalischen Grundlagen her ist natürlich
> nichts da:  man  kann 6-10t Klässlern  nicht mit Induktionsgesetz oder
> Bandabstand und Paarbildung  kommen.

Tatsächlich ist in der 9. Klasse Gym in Bayern Elektromagnetismus auf 
dem Lehrplan. Also Rechte-Hand-Regel, Drei-Finger-Regel, Kreisförmige 
Ablenkung im Magnetfeld, Induktion, Transformator (unbelastet, 
Idealfall), Elektromotor (Gleichstrommotor mit Kommutator, aber 
immerhin).

Und mit einer motivierten Klasse sind wir sogar zur Funktionsweise einer 
Halbleiterdiode vorgedrungen (bis hin zum Brückengleichrichter). 
Allerdings in einem sehr einfachen Modell, ohne Bandabstand etc.

Was die Leute in der 8. Klasse fasziniert (na ja!) hat: die Farbringe 
auf den Widerständen.

> Ich selbst  habe  mit Computern  in der 12. Klasse angefangen ( TI  99
> 4A, was für ein Schrott)  und  ich finde dass das  eigentlich auch früh
> genug ist.

Hatte den TI58 ich glaube in der 9. Klasse - bis tief in die Nacht hab 
ich das Handbuch studiert. Ich hatte keinen, mit dem ich drüber reden 
konnte und es war ziemlich kompliziert.

von L. G. (macuser)


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Moin
So meine Erfahrung als Schüler

Genau den Roboter der im ersten Beitrag hat ein Informatik Lehrer an 
meiner alten Schule angeboten, Zielgruppe ähnlich.

Wir hatten 6 Schulstunden Zeit, ich war der einzige der es Geschafft 
hat.(ich war auch mehr als Betreuer geplant)

Der Lehrer hat dann in seiner Robotika Ag angeboten das Ding Fertig zu 
machen.

Meiner Einschätzung nach sollte mit dem Projekt ein Halbjahr rum 
bekommen.

Als erstes etwas Werkzeugkunde, wie bediene ich ein Lötkolben , das 
Netzgerät usw.

Dann die Grundsetzlichen Funktionen einer Lichtschranke eines Operations 
Verstärkers usw.  mit kleinen Experimente erarbeiten lassen (an 
alter/wissen anpassen)

Und dann zuletzt den Obrigen Roboter bauen, eventuell sogar verbessern.

von Timm T. (Gast)


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Was ich ja genial finde, um die Grundfunktionen der Computertechnik zu 
verstehen, sind einfache mechanische Modelle für Rechenmaschinen:

http://www.youtube.com/watch?v=GcDshWmhF4A

Hab da letztens ein Video von einer genialen Maschine gesehen, die mit 
Billiardkugeln addieren, subtrahieren und logische Funktionen konnte, 
finds aber nicht mehr.

Wird allerdings schwierig, sowas in der AG zu bauen. Früher gabs auch so 
Baukastensysteme, wo man ohne Löten vom einfachen Gatter zum Zähler oder 
Speicher eine Schaltung zusammenstecken konnte. Und die waren 
vielseitig, da sind die Kosmos-Kästen nix dagegen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Als Lehrer sollte man unbedingt diese Seite kennen:

http//opitec.com

Hier gibt es "Werkpackungen" >> und "Elektrik & Elektronik" oder " 
Elektronikschaltungen"

Genau das richtige für die Jungs. Incl. Schülertauglicher Dokumentation.

Damals vor 20 Jahren hat unser Lehrer auch von da alles bestellt.
Das ging sogar so weit, dass wir in dem Katalog auswählen konnten, 
welche Schaltung uns Spaß machen würde.

Das wichtigste: Erfolgsgarantie!
(Abgesehen davon wenn man einen BC238 oder so mal abrauchen lässt, aber 
davon sollte ohnehin ein paar Stück noch übrig in der Lehrer-Schublade 
rumliegen.)

Die Raketen-Bausätze kann man ja auch verbieten, da es nichts mit 
Elektronik zu tun hat ;-)

Preislich ist der OK, finde ich, da nicht nur die Reißnägen und Bauteile 
geliefert werden.

PS: die haben auch Stirlingmotor und Dampfmaschine als Bausatz.

von M. G. (microge)


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Hee cool Jungs und Mädchen ;o)

Also ich habe fürs erste einige interessante Anregungen von Euch 
erhalten. Danke schon mal dafür.

Momentan habe ich nicht wirklich einen Plan. Schon gar nicht nach der 
Fülle an Ideen hier aus dem Forum. Wenn es nach mir ginge, leider tut es 
das nicht, würde ich den Musik-Unterricht komplett raus werfen und durch 
etwas sinnvolles ersetzen gg

Ich denke mal es wird eine Kombination aus der am Anfang gemachten Idee 
werden, zusammen mit etwas vertiefenden Gedanken und Ideen. Ich weiß 
nicht wie die Schüler gewillt oder in der Lage sind quer zu denken um 
etwas zu entwickeln. Was die letztlich wissen wollen oder gar in der 
Lage dazu sind.

Es wird sicher auch das Twitternde-Klo Erwähnung finden. Aber wenn dann 
eher nur in der Form als dass ich zeigen möchte, was man alles machen 
kann. Meist hat man ja keine Ahnung wo überall Computer versteckt sind.

Auch geniale Idee, die Kugel-Addier-Maschine.

Problem an der Sache, bei nur zwei Doppelstunden pro Woche, von denen 
sicher wieder mindestens 6 ausfallen werden (pro Schuljahr!), wird da eh 
nichts übermäßig konkretes dabei herauskommen können. Wenn dann eher auf 
lange Sicht, über mehrere Jahre.

Mal sehen wie ich das ganze gebacken bekomme. Aber ich werde in 
regelmäßig unregelmäßigen Abständen versuchen hier ein klein wenig 
Feedback zu liefern. ;o)

Danke noch mal.

von Juppi J. (juppiii)


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Steuere mit dem PC   Licht und Motoren.
Kommt immer in der Altersgruppe 6-10KL. an
MfG

von Michael K. (charles_b)


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Juppi J. schrieb:
> Steuere mit dem PC   Licht und Motoren.
> Kommt immer in der Altersgruppe 6-10KL. an
> MfG

Doppelstunde in der 8. Klasse: Messung von Spannungen mit dem 
Multimeter, Aufbau eines el. Stromkreises mit 1. Glühlampe, Messung der 
Spannungen in einer Reihenschaltung, Schaltsymbole, Addition der 
Spannungen - mehr ist da nicht drin. (incl. Erläuterung zum Messgerät, 
Aufbau, Abbau, Aufräumen etc., 5 Gruppen a 3 Leute)

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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M. G. schrieb:
> Tscha, ich hoffe ich kann hier noch etwas mehr an Input bekommen.

Schau doch mal hier:
http://www.aatis.de/content/

von Mike M. (mikeii)


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Michael K-punkt schrieb:
> Juppi J. schrieb:
>> Steuere mit dem PC   Licht und Motoren.
>> Kommt immer in der Altersgruppe 6-10KL. an
>> MfG
>
> Doppelstunde in der 8. Klasse: Messung von Spannungen mit dem
> Multimeter, Aufbau eines el. Stromkreises mit 1. Glühlampe, Messung der
> Spannungen in einer Reihenschaltung, Schaltsymbole, Addition der
> Spannungen - mehr ist da nicht drin. (incl. Erläuterung zum Messgerät,
> Aufbau, Abbau, Aufräumen etc., 5 Gruppen a 3 Leute)


Genau das fanden wir als Kinder immer super langweilig.
Wir haben uns immer gewünscht, dass wir was "cooleres" machen. Aber 
leider reicht da einfach die Zeit nicht dafür. Als Notlösung macht man 
dann so etwas "langweiliges"

von Karl H. (kbuchegg)


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Die Weibsite macht zwar nichts her, aber die Bausätze sind so schlecht 
auch wieder nicht.

http://www.electronicum.at/index.htm?top_bausatz/index_top.htm~anzeige

von L. G. (macuser)


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Als ansporn vieleicht bei einem Wettbewerb mit machen gibt ja genügend.

Jugend Forscht

Intel Leibniz Challeng

Focus Preis und und und

von Michael K. (charles_b)


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Mike Mike schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Juppi J. schrieb:
>>> Steuere mit dem PC   Licht und Motoren.
>>> Kommt immer in der Altersgruppe 6-10KL. an
>>> MfG
>>
>> Doppelstunde in der 8. Klasse: Messung von Spannungen mit dem
>> Multimeter, Aufbau eines el. Stromkreises mit 1. Glühlampe, Messung der
>> Spannungen in einer Reihenschaltung, Schaltsymbole, Addition der
>> Spannungen - mehr ist da nicht drin. (incl. Erläuterung zum Messgerät,
>> Aufbau, Abbau, Aufräumen etc., 5 Gruppen a 3 Leute)
>
>
> Genau das fanden wir als Kinder immer super langweilig.
> Wir haben uns immer gewünscht, dass wir was "cooleres" machen. Aber
> leider reicht da einfach die Zeit nicht dafür. Als Notlösung macht man
> dann so etwas "langweiliges"

Ja, der Brüller ist es nicht. Doch ein µController-Board würden die 
Schüler nicht verstehen, Programmiererfahrungen machen sie erst ein 
wenig im Informatikunterricht und die vielfältigen Anschlüsse sind auch 
erst einmal verwirrend.

Wir haben wohl auch noch einen Satz Lego-Roboter, die sind natürlich 
dann auch mal dran. Vielleicht ist das dann "cooler".

Für die Optik gibt es wohl die Möglichkeit mit nem Smartphone ein 
Spektrometer nachzubilden. Das wäre aber dann fast schon "Königsklasse" 
und als langfristige Projekt für die Oberstufe geeignet.

von M. G. (microge)


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Ja klar, Jugend forscht wäre schon ne coole Idee. Aber an einer Schule 
ohne entsprechende Förderung oder Interesse (*1) seitens des 
Lehrkörpers, wird da nicht viel möglich sein. Besser, es ist da gar 
nichts möglich. Es sei denn es kommen ein paar "Überflieger" aus den 
Klassen, die etwas vorantreiben können/wollen und dazu in der Lage sind.

Nur schaut Euch doch mal selber um. Die Generation Twitter/Facebook:
Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für 
korrekte Grammatik zu cool.

Die meisten verstehen doch nicht mal mehr als einen Absatz. So traurig 
das auch ist.

(*1) Interesse seitens der Lehrer wäre sicher vorhanden, wenn die am 
Ende auch etwas zu sehen bekommen und selbst etwas Enthusiasmus 
weitergeben können ... (wenn was da is ,o))

Ich bin in meinem zweiten Jahr. Und einiges muss ich halt besser machen 
;o)

von L. G. (macuser)


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M. G. schrieb:
> Nur schaut Euch doch mal selber um. Die Generation Twitter/Facebook:
> Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für
> korrekte Grammatik zu cool.

Na und?
Ihre Aufgabe als Leherer wäre es die Schüler dort abzuholen.

Wenn Sie mit vollem einsatz dabei ist sind es die Schüler auch.
In der Astro Ag war ich mal mit meinem Lehrer bis 4uhr Morgens in der 
Warte und
haben die Hubbelkonstante gemessen.


Vieleicht noch eine idee Asuro, etwas cooler als der Lego Roboter :D

Ansonsten wo liegt denn ihre Schule, es gitb auch viele Angebote von 
UNI`s Hochschulen IHK und soweiter.

von Mike M. (mikeii)


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Da muss ich L.G. voll zustimmen.
Ein Lehrer muss unbedingt was drauf haben. Wenn er den Unterricht 
"rockt", dann passen die Leute auch auf (es gibt zwar immermal ein zwei 
Leute die das nicht tun, aber der Rest dann schon).
Wenn ich mich an die gelangweilten Lehrer erinnere, ich war nie gerne 
bei denen im Unterricht. Unser Physiklehrer hat z.B. immer interessante 
Geschichten zu jedem Thema erzählt.
So gings nicht nur um Elektronen oder den langweiligen Photoeffekt, 
sondern um sehr interessante Anwendungen. Er hat alles immer schön 
anschaulich dargestellt.

Na gut, ich will nicht über Lehrer schimpfen, aber wenn ich an meiner 
Uni die Lehramtstudenten so anschaue, dann hab ich echt Angst um die 
Bildung meiner zukünftigen Kinder. Die studieren da nach dem Motto "Ich 
bin für nichts anderes geeignet" oder "ja Lehramt ist cool, als Lehrer 
hat man dann viel Ferien" und noch so hirnrissiges Zeug...


So zurück zum Eigentlichen Thema.
Legoroboter ist eine sehr gute Idee. Damals gab es bei uns an der Schule 
"Lego Mindstorms". Das kam so gut an, dass es einen Wahlkurs "Robotik" 
an unserer Schule veranstaltet wurde.

Ach ja, a propos FH:
Die FH in Augsburg hat ein Kompetenzzentrum für Mechatronik unter der 
Leitung von Prof. Villain. Die haben Geräte um Bruchtests durchzuführen, 
oder um Materialhärten usw. zu bestimmen. Sehr interessant wenn man sich 
dafür interessiert. Also ich würde mal in den FHs und TUs nachfragen, 
was die den so "zu bieten haben" und ob die euch da mal ran lassen.

von Juppi J. (juppiii)


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Mike Mike schrieb:
> Genau das fanden wir als Kinder immer super langweilig.

Was hättest du denn gern damals gemacht?
Wie alt warst du denn?

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