Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schneefall Erkennung?


von Michael B. (m_i_b)


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Hallo liebe Leser/innen,

ich stehe derzeit vor dem Problem, mit möglichst geringem Energieaufwand 
(was beheizte Systeme schon mal ausschliesst) recht sicher Schneefall 
erkennen zu müssen.

Hintergrund ist eine Solarpanel- Nachführung, die z.B. bei Sturm in die 
Waagerechte fährt und bei Schneefall in die Senkrechte, damit der nicht 
darauf liegen bleibt.
Da die ganze Nummer vom Panel selbst versorgt werden muss und vollkommen 
autark läuft, ist der Eigenverbrauch natürlich ein entscheidender 
Faktor. Daher arbeitet darin ein AVR mit 3,3V und sehr niedriger 
Taktfrequenz, auch deshalb, um sehr lange Sleepzeiten zu generieren (20 
Minuten bubu, aufwachen, nachführen, bubu). Lediglich die Sturmwarnung 
und die Schneefallerkennung wecken Kollegen AVR sofort, um Schaden zu 
vermeiden.
Die Sturmerkennung ist kein Problem und bedarf keiner Energie (PingPong- 
Ball Vertikalrotor, der über Wirbelstrom eine Aluscheibe gegen einen 
Microswitch und Federspannung mitschleppt).
aBär mit dem Schnee ist mir noch nicht wirklich die zündende Idee 
gekommen. Nachgedacht habe ich über eine Reflex- Lichtschranke, normale 
Lichtschranke, kapazitive Erkennung (die leider nicht zwischen Regen und 
Schnee unterscheiden kann). Aber alles benötigt mir noch zu viel Energie 
für die LED's / Oszillatoren.

Vielleicht hat ja jemand sowas schon mal erdacht und umgesetzt? Oder 
andere Idee'n, die einer näheren Betrachtung wert sind?

von Steve (Gast)


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Wie wäre es mit kapazitiver Erkennung + Temperatursensor? Schnee bleibt 
ja im allgemeinen nur bei entsprechenden Temperaturen liegen.

von Floh (Gast)


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Würde mehrere Eingangsdaten verwenden:
Wenn
Temperatur < 4°C und
Betauungssensor nass und
Leistung der Solarzelle deutlich weniger als erwartet
dann
liegt Schnee drauf. :-)
Oder vielleicht eine kapazitive Messung mit 2 Elektroden?

von Achim M. (minifloat)


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Michael Buchholz schrieb:
> Nachgedacht habe ich über eine Reflex- Lichtschranke
Oder eine Leitwertmessung an einer Oberfläche. Die Sensorkontakte müssen 
mit Wechselspannung besaftet werden, sonst verrotten sie sehr schnell. 
Edelstahl oder eine Dentallegierung wie bei 
Finger(http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/wirkung/garten/garten.htm 
runterscrollen bis "Lauer-Sommerabend-Detektor").

Wenn du nun zusätzlich die Temperatur des Niederschlages misst, lässt 
sich sogar Schnee erkennen. Der Temperatursensor und die 
Reflexlichtschranke müssen ja nur im "Wachzyklus" angeschaltet werden. 
Wenn der AVR schläft, ausmachen.

Für den Temperatursensor würde sich ein 1-Wire-Sensor(z.B. DS18S20) sehr 
gut eignen. Wenn man den im Parasitenmodus betreibt, reicht ein einziger 
µC-Pin zum Schalten der Stromversorgung und Temperaturabfrage.

Dass ein bisschen Schnee gleich wegschmilzt und für den Temperatursensor 
nicht erkennbar ist, macht auch für eingeschränkten Solarbetrieb nichts 
aus.
Und wenn im Winter die Außentemperatur klein ist und es wird 
Niederschlag erkannt, kann man von Schnee ausgehen.

Warum ist dein Rotorsystem nicht für Schneelast ausgelegt? Oder 
andersherum:
Reicht es nicht, das Panel schräg zu stellen, dass bei Sonneneinfall der 
Schnee -auch durch die Wärme am Panel, da dunkelblau und deswegen warm- 
einfach abrutscht? Weil wenn du das Panel senkrecht in eine 
Schnee-Parkposition fährst, erntest du in dieser Zeit weniger Licht. 
Außerdem steht im Winter die Sonne sowieso tiefer, dass so von allein 
eine steilere Stellung angefahren wird.

mfg mf

von debugger (Gast)


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Es gibt Niederschlagssensoren, die auch Schneefall erkennen können.
Die arbeiten meines Wissens mit Lichtschranken und erkennen 
Schneeflocken an der geringeren Fallgeschwindigkeit im Vergleich zu 
Regentropfen.

von Stephan W. (stipo)


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Da gibt es nur 2 wirklich gut funktionierende werte.
Temperatur und Feuchtigkeit messen. Weis ich aus Professionellen 
Installationen für Dachrinnenheizungen etc. Eis bzw Schnee kann sich nur 
in einem bestimmten Temperaturbereich bilden.

Als Stützspannung würde ich eventuell über einen kleinen Akku 
nachdenken. Der kann und wird durch das Panel selbst geladen und kann 
dadurch dafür sorgen das immer genug Energie vorhanden ist.

Technisch würde ich als erkennung zuerst mal die Temperatur nehmen. 
Somit musst du den Feuchtedetektor auch erst ab +5°C oder so aktivieren 
und kannst nochmal Energie sparen.

Feuchtigkeit ist eigentlich auch einfach. 2 Metallflächen im ZickZack 
Muster, die keinen Kontakt haben. Erst durch Feuchtigkeit ( Schnee / 
Regen / Eis) entsteht eine leitende verbindung. im 30° Winkel montiert, 
sorgt dann auch dafür, das vorhandene Feuchtigkeit ablaufen kann und 
sich bildende Feuchtigkeit auf den Kontakten schneller verteilt.

Aber das sind alles mal meine Gedanken. Hab noch nicht so die Erfahrung 
mit der Elektronik, das ich entscheiden kann, ob das die beste lösung 
ist.

von Marcus B. (raketenfred)


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Was Spricht gegen eine schräg gestellte(damit Wasser ablaufen kann) 
Wage(zum Messen des Gewichts des Niederschlages)

Regen läuft ab, Schnell bleibt liegen.

Wenn du die Wage dann noch mechanisch baust, mit einem Taster- dann hast 
du einen Energieverbrauch von sehr sehr wenig(10k Ohm bei 3V oder so)

von Deutschlehrer (Gast)


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Waage!

von Lehrmann M. (ubimbo)


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debugger schrieb:
> Es gibt Niederschlagssensoren, die auch Schneefall erkennen können.
> Die arbeiten meines Wissens mit Lichtschranken und erkennen
> Schneeflocken an der geringeren Fallgeschwindigkeit im Vergleich zu
> Regentropfen.

Jo das nennt sich Distrometer. Da gibt's was zum Selbstbau 
http://dk0te.dhbw-ravensburg.de/cgi-bin/navi?m=LD

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Vielleicht kann man Schneefall über einen senkrechten Ultraschalldoppler 
erkennen. Wie bereits erwähnt ist die Fallgeschwindigkeit 
charakteristisch für Schnee.

Dann müsste man wohl auch noch entscheiden, was bei Schneesturm 
passiert.
Mit einem senkrechten Fallrohr zur Schneeflocken-Gechwindigkeitsmessung 
sollte man eine recht gute Unterdrückung für waagrechten Wind erreichen 
können.

Grüße,

Peter

von Tom (Gast)


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...ich finde die Idee mit der Waage schon interessant. Entweder schräg 
stellen, oder mit einem Edelstahl-Lochblech bauen, damit das Wasser 
abläuft, aber das Schneegewicht erkannt wird.

Ich würde die Waage am Solarpanel anbringen, damit im Falle des 
Vertikalstellens, nicht nur das Panel, sondern auch die Waage vom Schnee 
befreit wird. Ideal wären vielleicht auch noch einige vertikale Nägel 
auf der Waage, damit sich keine Vögel darauf ausruhen möchten...

von Volker S. (volkerschulz)


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Mir faellt spontan noch eine Lichtreflexmessung ein: Gehaeuse mit 
(Acryl-)Glas-Deckel im Innern eine IR-LED (nach oben auf die Scheibe 
gerichtet) und eine IR-Empfangsdiode (ebenfalls nach oben gerichtet). 
Liegt Schnee auf dem Deckel, sollte sich das durch charakteristische 
Reflexion erkennen lassen. Das Signal sollte sich vom Umgebungslicht 
(und anderen Stoereinfluessen) unterscheiden lassen. Also RC5-Code 
z.B...

Volker

von Edi R. (edi_r)


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Der Schnee bleibt aber liegen, auch wenn es schon zu schneien aufgehört 
hat und das Panel wieder schräg gestellt werden kann. Man braucht also 
keinen Schnee-Detektor, sondern einen "Es-Schneit"-Detektor.

von Michael B. (m_i_b)


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... is ja irre, wie viele Idee'n hier innert kürzester Zeit 
aufgeschlagen sind! Da komme ich bei der Antwortfrequenz kaum selber zum 
antworten; Danke!

Noch mal ein paar Dinge zum Bedenken / Umgebung.


Das System selber sitzt auf einem Flachdach, welches sich auf freier 
Pläne in der Natur neben einem Fluss befindet. Da pustet es gelegentlich 
schon heftig (daher kommt da auch im nächsten Jahr noch ein 
Vertikalrotor mit ca. 1KW hin). Auch ist das System u.U. mal 2-3 Monate 
auf sich gestellt und sollte natürlich auch dann noch unter allen 
Umständen funktionsfähig bleiben. Im tiefen Winter kommt man da nur mir 
Allrad und Ketten hin, bei Hochwasser nur mit einem Boot ^^

Sturm:
Man könnte nun zwar die ganze Mimik so bauen, das die sturmfest ist, 
aber das macht die Sache doch recht schwer und erfordert somit auch mehr 
Aufwand und Energie zum Drehen/Kippen.

Schnee:
Die Sache mit dem Abrutschen funktioniert bei grossen Flächen ganz gut, 
aber bei so einer kleinen Zelle (65Watt) klappt das nicht; die Fläche 
ist zu klein, als das die Sonne (wenn überhaupt genügend vorhanden bei 
Schnee) die Fläche so weit erwärmen könnte, das der Schnee anschmilzt 
und abrutscht.

BTW: Auf die Frage eingehend, was bei Schneesturm ist... Sturm hat 
Vorrang, also waagerechte Ausrichtung

Schneeerkennung:
Die Solarzelle hat natürlich die Hauptaufgabe, einen Akkublock zu laden 
resp. die Ladung zu erhalten (24V/220AH). Der eingesetzte Regler beginnt 
bei etwa 5V Zellenspannung via StepUp zu laden. Parallel dazu ist 
gedacht, das etwas davon abgezweigt wird (vor dem Regler), um einen 
2zelligen BleiGel zu laden, der autark die Nachführung versorgen soll, 
auch wenn durch ungeahnte Vorfälle die 24V ausgefallen sind / ausserdem 
spart es die Leitungen von den Akku's zurück als zusätzliche 
Fehlerquelle (Kabelbruch e.t.c.).

Aus diesem Grund funktioniert der dauerhafte Einsatz von Lichtschranken 
nicht, da u.U. bei schlechtem "Energiewetter" die erzeugte Leistung 
unterhalb der Leistungsaufnahme der LED's und Umfeld ist.

Auch das Einschalten nach dem Sleep alle 20 Minuten scheidet aus, da 
innert 20 Minuten schon mal eben 10cm oder mehr Schnee fallen kann.
Wie Edi R. gerade korrekt bemerkte, muss ich schon den einsetzenden 
Schneefall erkennen können; wenn erst eine Schicht drauf liegt, ist es 
eigentlich zu spät. Daher fällt auch die coole Idee mit der Waage aus; 
1-3 Schneeflocken am Gewicht zu erkennen bekomme ich ganz sicher nicht 
hin ;) Auch die Sache über Aussentemp. und Betauungssensor scheidet vom 
Prinzip her damit aus...

Was mir gerade noch eingefallen ist: Vielleicht könnte man die 
Partikelkammer eines schnöden Brandrauchmelders dazu umbauen?! Die 
Dinger verbrauchen fast nix an Strom und könnten dennoch schnell genug 
Schnee melden und den AVR wecken... Ist nur die Frage, ob man die so 
umfrickeln kann, das eine saubere Unterscheidung Regen/Schnee machbar 
wird.

von Düsendieb (Gast)


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Wenn es schneit ist es meist auch stark bewölkt.

Eine DCF77 Empfänger für das Datum und im Winter präventiv das Panel bei 
mieser Leistung senkrecht stellen.


Axel

von Joeee (Gast)


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Was tun bei Schneesturm?

von Michael B. (m_i_b)


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@Düsendieb:
DCF und RTC ist eh drin. Ich berechne den aktuellen Sonnenstand danach 
und führe davon ausgehend das Panel über 4Q- Lichtsensor auf den 
hellsten Punkt umzu nach.
Die Sache mit der Präventivaktion hat einen Haken, der auch mir bei den 
vorhergehenden Überlegungen erst spät aufgefallen ist: Wenn das Panel 
erstmal präventiv senkrecht steht, kannst du nicht mehr erkennen, wann 
denn wieder ausreichend Energie geliefert werden kann, weil du dazu das 
Panel wieder aufrichten müsstest.

@Joeee:
Sagte ich schon: Sturm hat Vorrang, also Panel waagerecht. Zum einen hat 
dann der Schnee kaum eine Change, auf dem Panel pappen zu bleiben, zum 
anderen ist die Wahrscheinlichkeit höher, das die ganze Mimik auch auf 
dem Dach bleibt ;)

von Axel D. (axel_jeromin) Benutzerseite


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Hallo Michael,
könntest Du mir dein Programm und Deinen Schaltplan zusenden?

Ich bin dabei einen Parabolspiegel nachzuführen.
Ich habe es nur mit der Berechnung versucht und bin damit nicht so recht 
glücklich geworden, da das sehr hohe Anforderungen an die Mechanik 
stellt. Ein bisschen schief aufgestellt und die Berechnung schickt den 
Spiegel an die falsche Stelle.


Axel

von Michael B. (m_i_b)


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@Axel:
Schaltbild gibbes noch nicht (ausser Zettelsammlung), da das alles noch 
auf dem Schreibtisch resp. Entwicklungsboard lüppt. Geschrieben ist das 
bis jetzt in Bascom, aber noch nicht wirklich fertig, da ich immer 
erstmal nur Teilbereiche getestet habe. Aber wenn dat alles mal 
spruchreif ist und auch funktioniert wie gedacht, dann stelle ich das eh 
für alle Interessenten offen zur Verfügung (Winterprojekt).

Mechanisch werde ich wohl zwei Bühler Getriebemotoren einsetzen (6V, ca. 
30U/min). Horizontal wird es wohl die 28"er Felge von einem Fahrrad, 
vertikal wohl zwei kleine Felgen links und rechts vom Panel... mal 
sehen...

Sat- Nachführung aktiv? Also auf einem bewegtem Objekt (WoMo, LKW, ..)? 
Da hast du dir aber was vorgenommen! Das geht in dem Fall nicht ohne GPS 
und elektronischem Kompass, der Azimut und Elevation der Basis meldet... 
Lass mal hören...

von Solarfreak (Gast)


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Michael Buchholz schrieb:
> Der eingesetzte Regler beginnt
> bei etwa 5V Zellenspannung via StepUp zu laden.

Wie hoch ist denn die Zellspannung deiner Panele bei voller 
Sonneneinstrahlung. Wenn die Zellspannung im Leerlauf wesentlich 
darunter liegt, kannst du kaum Nennenswerte Leistung entnehmen (-> 
Kennlinie Solarzelle).

von Michael B. (m_i_b)


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... die Zelle gibt bei voller Sonnenstrahlung ca. 28V ab. Leider sind da 
keine Daten mehr drauf (habe ich so übernommen), lediglich die Leistung 
mit 65Watt ist noch lesbar.
Die Zelle liegt momentan waagerecht auf dem Dach; es reicht im Moment, 
um die Akkus am Leben zu halten. Aber wenn ich bei derzeitigem Wedder 
mal ordentlich für 3-4h Lala aufdrehe (Autoradio mit 4 x 40W), kommt die 
nicht mehr hinterher und schafft es auch in 2-3 Tagen nicht, die Akkus 
wieder vollständig zu laden. Wenn ich aber die Zelle per Hand grob 
nachführe, dann sind die Akkus nach 48h wieder voll.
Genau nachgemessen habe ich das alles noch nicht und auch den Gedankien 
daran, ob das bei einer so kleinen Zelle überhaupt Sinn macht, 
absichtlich in den Hintergrund treten lassen, da es mir vordringlich 
erstmal um die Machbarkeit geht.

von asd (Gast)


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> Genau nachgemessen habe ich das alles noch nicht und auch den Gedankien
> daran, ob das bei einer so kleinen Zelle überhaupt Sinn macht,

Da bin ich mir ziemlich sicher dass eine weiteres Panel billiger ist als 
der Aufwand für die Nachführung.
Hast du mal gemessen wie viel der Autoradio braucht? Einmal hatte ich 
das gemacht (mit einem ziemlich alten Teil) das wesentlich mehr 
verbraucht hat als ein Kofferradio.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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>um die Machbarkeit geht.

Ja es ist machbar. Aber bei so kleinen Leistungen würde ich einfach ein 
paar Zellen zusätzlich drauf stellen, ohne Bewegung.
Der Wind bläst die immer wieder frei.

Mechanik ist immer mit Wartung und Fehlern verbunden. Kabel sind auch 
nicht mehr so flexibel bei -15°C und werden spröde/Isolierung semmelt 
weg.

Die Nachführung bringt zwar 30% mehr, aber ob das bei diesen kleinen 
Panels nicht schon zum Großteil durch die Mechanik/Elektronik 
verschluckt wird?

Bei 24V Akkus 6V Motoren? Ist auch irgendwie kontraproduktiv. Denn wenn 
tatsächlich der Sturm da ist und die sollen flach liegen, dann müssen 
das kräftige Motoren sein, die schon mal auch ein paar A mehr benötigen.

von Dennis K. (dkeipp)


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Michael Buchholz schrieb:
> Die Sturmerkennung ist kein Problem und bedarf keiner Energie (PingPong-
>
> Ball Vertikalrotor, der über Wirbelstrom eine Aluscheibe gegen einen
>
> Microswitch und Federspannung mitschleppt).

Hallo,

könntest du das Zitierte mal genauer erläutern? bzw. Bilder sagen mehr 
als 1000 Worte :-)

Gruß

von Michael B. (m_i_b)


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@Markus Müller:
Nene, nicht 6V Motoren an 24V; das hast du falsch verstanden. Die s.g. 
Insellösung basiert auf 24V, die Nachführung ist Autark und mit 4V 
Blei/Gel. Die vorgesehenen Motoren sind mehr als stark genug bei der 
Untersetzung; wir wollen ja kein rennen gewinnen ;)

@Dennis Keipp:
Da müsste ich erstmal da hin fahren; ist aber ganz simpel. Denk mal an 
einen Stromzähler als Gedankenstütze. Windrotor mit halbierten 
Tischtennisbällen dürfte klar sein. Daran hängen an jedem Arm zusätzlich 
je ein Magnet, darunter eine frei bewegliche Aluscheibe, die mit einem 
Ärmchen gegen einen µSwitch drückt. Im Grunde eine Wirbelstrombremse ...
Das ist so nebenbei aus Schrott entstanden, mit Heisskleber 
zusammengepappt und schaltet im Moment nur ein elektromech. Zählwerk zum 
Testen; reicht ja, wenn es wirklich nur bei Sturm schaltet.

Kommt mir gerade so... Theoretisch könnte man den Rotor auch auf einen 
billigen Kleinmotor stecken und mit der erzeugten Spannung stumpf ein 
Relais schalten. Hmmm, schön das wir drüber gesprochen haben ;) Die 
einfachsten Lösungen sieht man manchmal nicht...

von Marko (Gast)


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> Nachführung, die z.B. bei Sturm in die
> Waagerechte fährt und bei Schneefall in die Senkrechte

Und was ist bei Sturm & Hagel? Da wäre die Waagrechte doch suboptimal. 
Also brauchst du noch eine Hagelerkennung ;)

Ich wuerde das Panel bei Sturm senkrecht und in den Wind drehen ... 
selbst wenn es nicht hagelt koennten ja auch Aeste o.ae. herabfallen.

PS. Schnee reflektiert 80-90% des sichtbaren Lichts, also wuerde ich da 
ansetzen.

von Michael B. (m_i_b)


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UMPF... Jo, an Hagel hatte ich noch gar nicht gedacht grummel

Wie erkennt man Hagel? Alten Basslautsprecher die Membran entsorgen und 
dafür Plasteplatte auf die Manschette kleben und so als Micro benutzen?! 
Könnte klappen grübel

Aber ok, wenn ich Hagel mit einbeziehe, wäre es am einfachsten, bei 
Schnee und/oder Sturm und/oder Hagel das Dingens aufrecht in den Wind zu 
stellen ...

Bei Schnee werde ich mal einen Brandrauchmelder opfern und damit etwas 
rumtüfteln; der macht ja genau das, nämlich auf die Reflektion von in 
die Kammer eintretender Partikel zu reagieren...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Hagel? Problem?
In der Regel haben Solarzellen ein Spezialglas und sind dagegen 
geschützt!
Oder hast Du die Panels aus aus Solarzellenbruch selbst gebastelt?

Und dann stecke diesen Brandrauchmelder auch mal in die True bei -20° 
und beneble den für eine halbe Stunde, so dass der komplett zugefrohren 
ist, danach versuche Schneefall zu erkennen.
Ohne Vereist-Erkennung / Auftauen wird das wohl nix.

von Marko (Gast)


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Stimmt, Vereisung ist ein Problem. Man koennte die Pupillen der 
Lichtschranke beheizen. Das muss man ja nicht staendig machen sondern 
vielleicht alle 30 Minuten 1-2 Minuten lang und dann messen. Oder 
vielleicht doch kapazitiv. Idee: Kunststoffrohr, unten mit einem 
Lochblech verschlossen (Wasser laeuft durch, Schnee bleibt drin). Das 
Blech sollte mit einem Zugmagneten aufklappbar sein, so dass man das 
Rohr regelmaessig entleeren kann. Die Aussenseite des Rohrs mit 2 
Stuecken Aluklebeband bekleben und zwischen diesen die Kapazitaet 
messen.

Zwecks Hagel:

"Wer es ganz genau wissen möchte der kann sich natürlich auch die 
Hageltest Kennzahlen vom Prüfzertifikat nach IEC 61215 von der TÜV 
Rheinland Group anschauen. Darin wird festgelegt, daß der Hageltest mit 
25 mm großen Eiskugeln erfolgen muss diese werden mit einer 
Geschwindigkeit von 23 m/s (mehr als 80 km/h) auf 11 Stellen des 
Solarmoduls geschossen werden…"

Das muessen die Module wohl aushalten.

Ich persoenlich wuerde das Modul ja einfach fix nach Sueden ausgerichtet 
montieren und mich nicht um 10% Mehrleistung scheren :P

von Michael B. (m_i_b)


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... wie gesagt: Das Panel habe ich mit dem Grundstück und allen 
Aufbauten übernommen. Ob das Hagel aushält, weiss ich nicht, aber man 
muss es ja nicht darauf anlegen.
Bezüglich derd Vereisung hast du natürlich Recht, aber das betrifft ja 
alle Aufbauten. Meine gedachte Mechanik wird nach der von dir 
beschriebenen Vereisungstortur wohl auch keinen Pieps mehr machen, 
ebenso wie der Sturmdetektor. Aber wirklich alle denkbaren 
Umweltbedingungen kann man eh nicht abfangen und macht im Hobbybereich 
m.E. auch keinen Sinn.

Und wenn kommendes Jahr Zeit und Musse da ist, den geplanten 
Vertikal-C-Rotor mit etwa 1kw zu bauen 
(http://www.daswindrad.de/forum/viewforum.php?f=2), dann ist die Nummer 
eh nur noch dann lebensnotwendig, wenn mal die Sturmbremse versagt und 
sich der Rotor in die Gegend verpieselt hat ;)

@Marko:
Jaja doch, würde ich ja auch so machen, aber nun hat mich der Ehrgeiz 
gepackt ;)

von avr (Gast)


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du mißt mit einer geeigneten Mechanik das Gewicht des Niederschlags der 
auf eine Gitterkonstruktion (Teesieb etc) fällt.

das funktioniert bei mir narrensicher !!!

Regen fällt durch, schnee nicht !!!

darf nur kein Vogel draufscheißen, daher noch Temparatur mit einbeziehen 
;-)

von frank (Gast)


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von Edi R. (edi_r)


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Die Lösungen der beiden letzten Beiträge erkennen nur, ob Schnee liegt. 
Das ist aber völlig uninteressant, denn im Winter gibt es oft klare, 
kalte Tage, an denen der Schnee liegen bleibt, obwohl die Sonne kräftig 
scheint. Interessant ist, ob es momentan schneit, nur dann muss er das 
Solarpanel "aufräumen". Danach, wenn es aufgehört hat zu schneien, kann 
der Schnee durchaus länger liegen bleiben, aber das Panel kann trotzdem 
wieder auf die Sonne ausgerichtet werden.

Ich vermute mal, dass eine Reflexlichtschranke in Verbindung mit einem 
Thermometer die sinnvollste Lösung ergibt.

von Purzel H. (hacky)


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>ich stehe derzeit vor dem Problem, mit möglichst geringem Energieaufwand
(was beheizte Systeme schon mal ausschliesst) recht sicher Schneefall
erkennen zu müssen.


Beheizt heisst nicht einen Aluklotz auf Temperatur halten. Es kann aber 
ein NTC sein, der mit genuegend Strom gepulst wird, sodass man die 
Eigenerwaermung messen kann. Alle Minuten fuer ein paar Sekunden 
bestromen sollte genuegen.

von Andreas K. (derandi)


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Mal ne Frage: Wasser reflektiert Radarstrahlung, gilt das auch für Eis?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Eigentlich ist der Schnee ohnehin kaum ein Problem, denn im Winter ist 
die Sonne so flach, dass die Panels sowiso fast gerade stehen, da bleibt 
nichts liegen.

Damit ist die Schneeerkennung überflüssig.

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