Forum: HF, Funk und Felder dB Angabe bei DVB-T Antennen


von Torben (Gast)


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Meine Frage bezüglich der dB-Angabe bei DVB-T Antennen ist, wie sich 
Angaben wie "bis zu 42dB" oder "Gewinn: 45dB" begründen.
Mir ist bewußt, dass diese Werte in der Praxis nicht realisierbar sind.
Eine herkömmliche Stabantenne bietet doch nur einen Gewinn von etwa 3dB, 
wobei eine Yagi-Antenne bis zu 8dB Gewinn bringt, oder?
Werden dann bei diesen hohen dB-Werten einfach verschiedene Werte 
addiert (Antennengewinn, Verstärkung, ...)??

Gruß
Torben

von U. B. (Gast)


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> "Gewinn: 45dB"

Ganz einfach:
Die rechnen einfach zu den z.B. 3db Gewinn der eigentlichen Antenne die
( getürkten ? ) 42dB, mit dem der nachgeschaltete Verstärker 
insbesondere auch das Rauschen anhebt, hinzu ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Torben schrieb:
> wie sich
> Angaben wie "bis zu 42dB" oder "Gewinn: 45dB" begründen.

Darin, wie viel der jeweilige Hersteller lügen kann, ohne rot zu
werden.

Was ein Logarithmus ist, hat er vermutlich schon nicht einmal mehr
in der Schule gelernt, darum hat er auch keine Hemmungen, die Zahlen
nach oben zu lügen.

Nur mal so, ein Bild einer 28-dBi-Antenne, das ich auf die Schnelle
finden konnte:

http://www.nitehawk.com/rasmit/kb4cni.jpg

Eine 45-dBi-Antenne wäre dann ungefähr 50mal so groß ...

von Funker (Gast)


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Torben schrieb:
> Eine herkömmliche Stabantenne bietet doch nur einen Gewinn von etwa 3dB,
> wobei eine Yagi-Antenne bis zu 8dB Gewinn bringt, oder?

Und dann muß man noch zwischen dBi und dBd unterscheiden, was auf Grund 
der Abstrahlcharakteristik eines Dipols immerhin 2.15 dB Unterschied 
macht.
Mit einer Yagi-Antenne lassen sich je nach Anzahl und Abstand der 
Elemente deutlich mehr als 8dBi erreichen. Um in die Region 42 dBi 
vorzustoßen, ist allerdings ein anständiger Spiegel notwendig, der bei 
den DVB-T Frequenzen mehrere Meter Durchmesser haben dürfte.

von Torben (Gast)


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Ok.

Es ist aber schon so, dass man den Antennengewinn mit dem 
Verstärkungsleistung in dB addieren kann ??
Oder gibt es noch eine weitere Variable die hier Einfluß hat?

dbi ist der Gewinn gegenüber einem isotrpen Strahler?

Gruß
Torben

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Torben schrieb:

> Es ist aber schon so, dass man den Antennengewinn mit dem
> Verstärkungsleistung in dB addieren kann ??

Addieren kann man alles.

Es ist die Frage, welchen Sinn diese Addition haben soll.  Ein
Antennengewinn ist das Resultat jedenfalls dann nicht mehr.

Ein Verstärker ist nützlich, um Kabelverluste im anschließenden Kabel
auszugleichen, aber mehr auch nicht (es sei denn, der Empfängereingang
ist völlig taub).

> dbi ist der Gewinn gegenüber einem isotrpen Strahler?

Ja.  dBi übrigens.

von Funker (Gast)


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Torben schrieb:
> Oder gibt es noch eine weitere Variable die hier Einfluß hat?

Ja, den Rauschabstand

von Georg A. (Gast)


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> es sei denn, der Empfängereingang ist völlig taub

Was er bei DVB-T auch durchaus sein kann. Der interne digitale Störnebel 
macht einigen Empfängern das Leben schwer. Da ist es dann schon 
hilfreich, wenn der Pegel bereits möglichst weit weg über den Nebel 
gehoben wird ;)

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
Verstärkung kann sinnvoll sein, aber ohne Vorfilter wird eben auch das 
Mobiltelefon/Dect-Telefon/andere Sender mitverstärkt und ev. der 
Verstärker/Empfängereingang völlig übersteuert, was dann zu 
Bildaussetzern führen kann.

Daher gilt: massvolles Verstärken (15-20dB) geht in Ordnung, 45dB sind 
völlig überzogen und meist kontraproduktiv. Ein Eingangsperrsfilter 
gegen GSM ist imho sinnvollst. Mit der Verbreitung von LTE 700MHz wird 
es dann nochmals spassig mit dem chinesischen Antennensondermüll werden.

Ansonsten gilt auch bei DVB-T: Einge gute (Aussen-) Antenne ist durch 
nichts zu ersetzen, schon garnicht durch nachgeschaltete Verstärker.

Gruss

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