Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reflexionen und Frequenzen


von Chris (Gast)


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Hi,

ich beschäftige mich gerade mir Reflexion vom Mikrocontroller. Dazu habe 
ich den Artikel Wellenwiderstand von euch gelesen und verstehe da was 
nicht.

Angenommen mein µC hat nun eine Anstiegszeit von 5ns, dann sind dort 
doch mehrere verschiedene Frequenzen enthalten, die mir die Reflexionen 
bescheren. Welche Anteile sind das nun? Eigentlich habe ich, wenn ich 
ein Signal mit Fourier transformiere doch eine Summe aus unendlich 
vielen Frequenzen in meinem Signal, welche im Betrag immer kleiner 
werden. Wie komme ich denn nun auf die größte störende Frequenz? Was 
spielt für die Reflexion eine Rolle?

Vielen Dank

Chris

von Slopy (Gast)


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Chris schrieb:
> Wie komme ich denn nun auf die größte störende Frequenz?

Dein µC ist z.B. nicht beliebig schnell, weil mindestens überall 
Widerstände, parasitäre Kapazitäten und (Leiter-)Induktivitäten lauern, 
so dass die Slew-Rate deiner Signale und damit auch das Frequenzspektrum 
begrenzt ist.

von Falk B. (falk)


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@  Chris (Gast)

>Angenommen mein µC hat nun eine Anstiegszeit von 5ns, dann sind dort
>doch mehrere verschiedene Frequenzen enthalten, die mir die Reflexionen
>bescheren.

Ja.

> Welche Anteile sind das nun?

Die Wesentlichen. Pi mal Daumen rechnet man mit der Knie- bzw. 
Grenzfrequenz von

fg = 1/(2 * tr)

wobei tr die Anstiegszeit ist.

> Eigentlich habe ich, wenn ich
>ein Signal mit Fourier transformiere doch eine Summe aus unendlich
>vielen Frequenzen in meinem Signal,

In der Realität ist nichts unendlich. Oberhalb von fg ist keine 
nennenswerte Energie mehr in deinem Signal, sodass man die 
Frequenzanteile vernachlässigen kann.

>werden. Wie komme ich denn nun auf die größte störende Frequenz?

Siehe oben.

>Was spielt für die Reflexion eine Rolle?

Die Frequenz bzw. Anstiegszeit und die Leitungslänge. Siehe Artikel 
Wellenwiderstand

MFG
Falk

von Chris (Gast)


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Erstmal danke für die gute Erklärung

Falk Brunner schrieb:
> Grenzfrequenz von
>
> fg = 1/(2 * tr)
>
> wobei tr die Anstiegszeit ist.

Aber ist die Grenzfrequenz nicht immer Wurzel(1/2)?

von Falk B. (falk)


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@  Chris (Gast)

>> Grenzfrequenz von
>> fg = 1/(2 * tr)
>> wobei tr die Anstiegszeit ist.

>Aber ist die Grenzfrequenz nicht immer Wurzel(1/2)?

Hier nicht, denn es ist eine Abschätzung, keine exakte Rechung.

MfG
Falk

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