Forum: Ausbildung, Studium & Beruf kasachische Informatiker müssen Taxi fahren


von B.v.M-hausen (Gast)


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Hallo Zusammen,

gerade im Deutschlandfunk Kommentar: "kasachische Programmierer müssen 
Taxi-fahren, weil ihre Bildungsabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt 
würden. Und das in Zeiten des Fachkräftemangels wo 150.000 Ingenieure 
fehlen."

Ist es nicht unglaublich, diese Verschwendung von Potential? Und ist es 
nicht auch erstaunlich, dass die Firmen bei dem großen Mangel es nicht 
schaffen, auf die staatliche Anerkennung der Abschlüsse zu verzichten 
und die Leute einfach einzustellen?

Euer
B.v.M-hausen

von Drdrdr (Gast)


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Um die guten Programmierer musst du dir keine Sorgen machen. Und die mit 
dem super Abschluss, der nicht anerkannt wird, haben wohl in 
Wirklichkeit einen Abschluss weit unter deutschem Niveau.

von Patrick (Gast)


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Hehe... ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ist schon eine schlimme Sache, so ein Fachkräftemangel. Und die Zahlen 
steigen und steigen... Bin gespannt, wann wir die 10-Mullionen-Marke 
knacken werden - wird es noch in 2012 oder erst in 2013 passieren?

von Ich (Gast)


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Was soll der Quatsch mit der Anerkennung ausländischer Abschlüsse, 
speziell im technischen Bereich?

Ein paar Fragen an den Bewerber und man weiss, ob sein/ihr Abschluss was 
wert ist.
Typisch Deutsch, alles muss staatlich anerkannt sein.
Hauptsache anerkannt, egal was der/die kann, staatlicher Stempel unter 
der Urkunde, alles prima.

Wie bastel ich mir einen Fachkräftemangel?
1.) Hilfe ich finde keine Bewerber!
2.) Hilfe, die wollen ein Gehalt über Hartz 4.
3.) Hilfe, die Bewerber haben keinen staatlich (Deutschland, bayrischen) 
anerkannten Abschluss.
4.) Hilfe, ohne staatliche Zuschüsse ist es unmöglich ausländische 
Bewerber einzustellen.
5.) Hilfe, wir brauchen eine Arbeitsagentur in China, die uns die 
passenden Bewerber rekrutieren, für die Unterkunft sorgen, die ersten 2 
Jahren das Gehalt übernehmen, den Rückflug ggf. bezahlen.
6.) Hilfe, die Statistik muss angepasst werden.
7.) Hilde - aber da fällt mir noch was ein.

von (prx) A. K. (prx)


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8. Hilfe, wir wissen nicht, wie wir unsere News-Seiten füllen sollen.
Oops, da kommt doch grad was rein, das nehmen wir. Nö, Kollege, keine 
Sorge, wer fragt schon ob das zusammen mit den übrigen Verlautbarungen 
Sinn ergibt. Dafür gibt es wieder ein paar Clicks.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Seit wann geht es bei Programmierern, zumindest in modernen kleinen 
Firmen, um Abschlüsse? Da wird eher nach Erfahrung gefragt - und nach 
Erfahrung bezahlt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Manch Deutscher wird wohl auch Taxi fahren müssen. Ich werde mein Auto 
wohl mal auf Taxi unrüsten müssen.

Oder es besser tunlichst bleiben lassen.

Denn: Was will man hier mit noch einem Taxi, und noch einem weiteren 
Taxi? Den am Rande krebsenden Taxiunternehmen noch mal Billigkonkurrenz 
machen? Der Taximarkt ist irgendwo auch gesättigt, wenn nicht 
übersättigt.



Drdrdr schrieb:

> Und die mit
> dem super Abschluss, der nicht anerkannt wird, haben wohl in
> Wirklichkeit einen Abschluss weit unter deutschem Niveau.

Oh Mann. Wieder einer, der glaubt, wir seien der Nabel der Welt.

Mein ehemaliger EDV-Prof. hielt was auf die Russen, er überlebte im WW2 
Stalingrad. Und gründete sogar später mal mit St. Petersburg eine 
Hochschulpartnerschaft. Es wurden hin und wieder mal Studenten 
ausgetauscht. Er hielt was auf die Leute, und schwärmte mal davon, daß 
ein Russe hier bei uns im Alter von nur 21 Jahren seine Diplomarbeit 
schrieb. Wenn der Russe schlechter wäre als Deutsche, dann hätte das 
wohl nicht ganz so reibungslos geklappt. Mit 21 mit dem Studium durch 
sein, das ist hier bei uns auch noch nicht ganz so.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Also ich hab mal in einer multinationalen Firma gearbeitet: Russen, 
Inder, Rumänen, Griechen, Polen, Kasachen - die waren alle (anerkannt) 
fachlich Top, aber die Sprachprobleme waren enorm.

Ich hatte auch mal eine Bewerberin - Top-Zeugnis - aber nach VG war 
klar, die kann man nicht zum Kunden schicken und in keinem Meeting kommt 
da ein Beitrag.

Was will man mit Fachkräften auf dem Ausland wenn die nicht Deutsch 
können?

Ich hab das auch erlebt das man eben Englisch spricht - aber da geht 
auch 50% verloren - im Vergleich.

von Egon (Gast)


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Hallo,

wow, der Autor Ich (Gast) hat es auf den Punkt gebracht:

-Her mit den Fachkräften solange sie nichts kosten und nichts verlangen.
Achtung Ironie :
Am besten wieder die Slaverei einführen. Die "Pan 
Europäisch-Amerikanische Slavenholding" rekutiert einige ausgediente 
Irak / Afghanistankämpfer zur Menschenjagd in China - in den Dörflichen 
Gegenden holt man sich die Slaven die gemeine Malocher Arbeit und in den 
Küsten Großstädten werden die Fachkräfte gefangen.

Schöne neue Welt...

mfg

    "Egon"

von B.v.M-hausen (Gast)


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>Wie bastel ich mir einen Fachkräftemangel?
>1.) Hilfe ...
...
>8. Hilfe, wir wissen nicht, wie wir unsere News-Seiten füllen sollen.
>Oops, da kommt doch grad was rein ...

Hmm, die Diskussion entwickelt sich so langsam ganz nach meinem 
Geschmack. Endlich mal etwas Kreativität ;-)

Wir könnten eine lustige Fachkräftemangelgeschichte erfinden und an eine 
Zeitung schicken. Wäre doch cool, wenn die so was abdrucken.

Also: der Wettbewerb ist eröffnet !



Übrigens: Ich empfehle euch den Dossier-Artikel in der aktuellen Zeit ( 
29.September2011 DIE ZEIT Nr.40 )

"Das gelobte Land"
"Unbemerkt von den Deutschen, ist ihr Land zu einem globalen 
Sehnsuchtsort geworden: Spanier, Griechen und Portugiesen lernen 
plötzlich Deutsch, junge Europäeer suchen eine Zukunft in Deutschland, 
sogar Israelis wollen in Berlin wohnen. Was ist geschechen?"

...
"Als Lucchini das erste Mal nach Berlin am, wunderte sie sich über die 
vollen Cafes, in denen die Menschen mittags frühstücken, über die 
Freundlichkeit, mit der man ihr begegnete, die Frauen auf der Straße, 
die sich nicht mit Geld, sondern mit Stil einkleideten. Sie war in einer 
Stadt gelandet, die einen innerstädtischen Strand zu ihrem Markenzeichen 
gemacht hat, fest zum Müßiggang entschlossen.
Wenn man Laura Lucchini fragt, was dieses Land zu ihrem Sensuchtsort 
gemacht hat, ringt sie mit den harten deutschen Worten. Es sei 'die 
soziale Balance', sagt sie dann. 'Das Gefühl, dass es hier nicht nur um 
Arbeit geht, ums Überleben. Sondern um ein gutes Leben."


Hey. ich bin öfters in Berlin und ich muss sagen, ich frühstücke äußerst 
gerne und ausgiebig und finde es sehr entspannend.

Seid Ihr auch so entspannt wie ich?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:

> Was will man mit Fachkräften auf dem Ausland wenn die nicht Deutsch
> können?

Also bei mir war es ja so, wie ich gerade vorhin von meinem alten Prof. 
berichtete, daß der außer der Hochschulpartnerschaft auch noch 
Sprachkurse an beiden Schulen initiierte. Er selbst sprach fließend 
Russisch. Wir hatten auch eine echte Russin als Sprachlehrerin. Aus dem 
freiwilligen Russischkurs stieg ich nach 8 Wochen aus. Die Fremdsprache 
war in diesem Augenblick etwas problematisch, wenn ich auch noch das 
übrige Studium nebenbei beherrschen mußte. Und wenn, möchte ich weniges 
gut beherrschen, anstatt vieles oberflächlich. Das sind meine 
persönlichen Prioritäten.

Ich wäre also auch nicht für Rußland geeignet. Vielleicht kann ich noch 
3 einfache Sätze, wenn ich sie mir noch mal anlese. Nee, das war eine 
ganz andere Qualität als Englisch. Schon alleine die russischen Zeichen 
und deren Aussprache lernen. Grammatik ist auch extrem unterschiedlich. 
Das selbe haben Russen hier bei uns.



@Ich:

Vollste Zustimmung.

von B.v.M-hausen (Gast)


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>Wenn der Russe schlechter wäre als Deutsche, dann hätte das
>wohl nicht ganz so reibungslos geklappt.

Öhh .. die Russen die ich während meines Studiums und Arbeitslebens 
kennengelernt habe, waren ziemlich gut.
Der Grund für die Eröffnung dieses Threads war nicht die Qualität der 
ausländischen Fachkräfte. Such noch mal weiter nach dem Grund ...

Man kann es vielleicht als Parabel sehen: Trotz hervorragender 
Fachkräfte fährt Russland gegen die Wand. Das liegt am System, nicht an 
den Fachkräften. Es ist ein wenig wie bei manchen deutschen Firmen: 
Trotz guter Fachkräfte fährt die ein oder andere an die Wand.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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B.v.M-hausen schrieb:
> Man kann es vielleicht als Parabel sehen: Trotz hervorragender
> Fachkräfte fährt Russland gegen die Wand.

Du unterschätzt die Russen gewaltig. Die haben technologisch Sachen 
fertiggebracht in den letzten 100 Jahren, da hinkte der Westen 10 Jahre 
hinterher. Sie bekommen das wegen des Systems nicht komerziell 
erfolgreich hin - aber von der Ideendichte her - Hut ab.

Und die sind einmal genau wie wir in der Situation gewesen gegen alle 
kämpfen zu müssen - nicht als Industriemacht, sondern als 
Entwicklungsland -
studiere mal etwas die Geschichte und deine Sicht ändert sich.

von B.v.M-hausen (Gast)


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>studiere mal etwas die Geschichte und deine Sicht ändert sich.

Bist Du Dir sicher, dass Du meinen Text gelesen hast?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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B.v.M-hausen schrieb:
> Bist Du Dir sicher, dass Du meinen Text gelesen hast?
>

Ich lese gar nichts, ich weiß was ich weiß.

Kennst du Russen?

Ich meine, hast du mal so eine richtige russische Party besucht?

von B.v.M-hausen (Gast)


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>Ich meine, hast du mal so eine richtige russische Party besucht?

Ja.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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B.v.M-hausen schrieb:
>>Ich meine, hast du mal so eine richtige russische Party besucht?
>
> Ja.

Mir erschließt sich nur nicht wieso du meinst das das größte Land der 
Erde mit geringer Verschuldung, mit gigantischen Rohstoffreserven, als 
Nuklearmacht welche eine eigene Raumstation bauen konnte und der 
(kapitalistischen) Welt mal eben 70 Jahre lang getrotzt hat - würde 
gegen die Wand fahren?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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B.v.M-hausen schrieb:
> "Als Lucchini das erste Mal nach Berlin am, wunderte sie sich über die
> vollen Cafes, in denen die Menschen mittags frühstücken, über die
> Freundlichkeit, mit der man ihr begegnete,

Freundlichkeit? Dann waren das keine echten Berliner.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Lieter schrieb:

> mit gigantischen Rohstoffreserven

Von reichen Rohstoffereserven profitieren oft nur wenige, der Rest des 
Volkes hat wenig davon. Es ist die Verarbeitung von Rohstoffen, von der 
ein Volk in grosser Zahl profitiert, nicht deren Gewinnung.

von citb (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> machen? Der Taximarkt ist irgendwo auch gesättigt, wenn nicht
> übersättigt.

Aber nicht am Sonntag nachmittag im grossstadtnahen laendlichem Raum.

citb

von Wilhelm F. (Gast)


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citb schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> machen? Der Taximarkt ist irgendwo auch gesättigt, wenn nicht
>> übersättigt.
>
> Aber nicht am Sonntag nachmittag im grossstadtnahen laendlichem Raum.

Kannst du das mal etwas näher beschreiben? Ich stehe wohl auf der 
Leitung.

Ansonsten, ja, Sylvester wären sie ausbaufähig. Hatte mir in der Nacht 
in Köln mal ordentlich 3 Stunden in einer U-Bahn-Station mit Zugluft den 
Arsch abgefroren, weil ich nach Hause wollte. Am Geld für ein Taxi lag 
das nicht. ;-)

Ein anderes mal Sylvester ging ich in Köln 12km zu Fuß nach Hause, und 
zankte noch etwas die Wachhunde auf Industriegeländen unterwegs. ;-)

von B.v.M-hausen (Gast)


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a.k. schrieb
>Von reichen Rohstoffereserven profitieren oft nur wenige, der Rest des
>Volkes hat wenig davon.

Irgendwo habe ich mal einen Artikel gelesen, dass hohe Rohstoffreserven 
für ein Land sogar schlecht sind. Das führt nämlich dazu, dass sich das 
Land über Rohstoffe finanziert und keine konkurrenzfähige Wirtschaft 
aufbaut. Es gibt irgendeine Untersuchung über mehrere Länder dazu ( 
leider weiß ich die Quelle nicht mehr ).

von (prx) A. K. (prx)


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B.v.M-hausen schrieb:

> Das führt nämlich dazu, dass sich das
> Land über Rohstoffe finanziert und keine konkurrenzfähige Wirtschaft
> aufbaut.

Das Risiko besteht, ist aber keine zwangsläufige Folge. Die USA sind ein 
Gegenbeispiel eines Landes mit grossen Rohstoffvorkommen, das aber 
trotzdem eine sehr konkurrenzfähige Wirtschaft aufbaute.

von Hannes (Gast)


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Wie kann einer mit 21 eine Diplomarbeit schreiben?

Wann hat der angefangen mit dem Studium? Mit 15?

von B.v.M-hausen (Gast)


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>>Irgendwo habe ich mal einen Artikel gelesen, dass hohe Rohstoffreserven
>>für ein Land sogar schlecht sind
>Das Risiko besteht, ist aber keine zwangsläufige Folge. Die USA
Meine Aussage war ( zugegebenermaßen ) etwas pauschal. Das Risiko betraf 
wohl vor allem einige afrikanische Länder. Die Ölländer im nahen Osten 
versuchen ja gerade noch mit ihren angehäuften Milliarden eine 
Infrastruktur "für danach" aufzubauen

>Wir könnten eine lustige Fachkräftemangelgeschichte erfinden und an
>eine Zeitung schicken. Wäre doch cool, wenn die so was abdrucken.
Kennt jemand die hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Yes_Men

von Michael_ (Gast)


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>Mir erschließt sich nur nicht wieso du meinst das das größte Land der
>Erde mit geringer Verschuldung, mit gigantischen Rohstoffreserven, als
>Nuklearmacht welche eine eigene Raumstation bauen konnte und der
>(kapitalistischen) Welt mal eben 70 Jahre lang getrotzt hat - würde
>gegen die Wand fahren?
Meinst du da China? Die bauen jetzt ihre eigene Raumstation, weil sie 
bei der "westlichen" nicht mitmachen durften.
Und ich habe einen Umsiedler Bekannten, der besser Deutsch spricht als 
mancher Assi-Deutscher.
Und er hat jahrelang bei den Russen einen Kamas-LKW mit Hänger gefahren. 
Die Fahrerlaubnis wurde nicht anerkannt.
Einmal hat er mich ans Fenster geholt, wo wir zuschauen konnten wie 
einer vergeblich versucht hat mit einem LKW und Hänger rückwärts zu 
fahren. Für ihn war das kein Problem.
Mittlerweile hat er den LKW-Führerschein für viel Geld gemacht und fährt 
zur Zufriedenheit der Chefin.
Also nur Abzocke und Bürokratie!

von Wilhelm F. (Gast)


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Hannes schrieb:

> Wie kann einer mit 21 eine Diplomarbeit schreiben?
>
> Wann hat der angefangen mit dem Studium? Mit 15?

Tja. Die sind halt gut.

Ich hatte mal 2 Russen in meiner Klasse, als ich die mittlere Reife 
nachmachte. Die waren erst 9 Monate in Deutschland, mit einem 
Crash-Sprachkurs. Und man mag es nicht glauben, die versiebten im Fach 
Deutsch locker alle Deutschen. In den anderen Fächern, besonders Mathe, 
natürlich auch. Die lachten sich richtig schlapp über PISA. Im Abschluß 
lagen sie unter den oberen 5%. Noch Fragen?

von Selbständiger Topingenieur (Gast)


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Solange es sich Firmen erlauben können, Bewerber wegen Überqualifikation 
abzulehnen, scheinen sie genug zu haben!

Ich habe gerade vor ein paar Tagen die Absage für ein Projekt erhalten, 
auf das ich 1A gepasst hätte. Alles, aber auch wirklich alles, was in 
der Ausschreibung gefragt war, habe ich schon mal gemacht und bin damit 
wohl in Deutschald so ziemlich der einzige, der aktuell überhaupt frei 
wird.

Die anderen Bewerber sind alle weniger qualifiziert, meinte auch der 
Projektleiter und ich sei sein Spitzenkandidat. Entschieden hat er sich 
für einen anderen Kandidaten vom selben Dienstleister. Dieser konnte es 
auch nicht fassen, dass der andere dran kam. Er hatte ihn nur 
vorgeschlagen, weil der schon frei war und es bei mir noch unsicher war, 
sodass der Kunde in jedem Fall einen hatte.

Inzwischen hat der Kunde wohl 6-7 Bewerber aus ganz Deutschland 
gesichtet und sich für einen mit etwas weniger Erfahrung entschieden, 
weil der sich in die Rolle reinentwickeln kann. Bei mir hatte er 
zugegeben, hatte er Angst, ich könnte unterfrodert sein und später 
abhauen.

Wie gesagt, der andere kommt vom selben Dienstleister und kostete 
dasselbe. Er bekommt auch dasselbe!

Der Herr von der grossen Deutschen Firma, deren Name auch hier im Forum 
öfters genannt wird, hat einfach *zu viel Asuwahl!*

Es gibt nach wie vor selbst für Spezialpositionen zu viele Ingenieure 
und die man kann es sich leisten sehr wählerisch zu sein!

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich halte den Fachkraeftemagel fuer Schwachsinn...

1986 haben die Firmen bei uns an der FH die Studenten mit Bussen 
abgeholt. Sobald man der Zwischenstudium gepackt hatte war man 
interessant... Ich kenne einige die haben ihr Studium nie fertig 
gemacht...

von Gästchen (Gast)


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Der Grund dafür ist ganz einfach: Überangebot an Fachkräften.
Hier können die Personaler alles aussortieren was ihnen nicht passt da 
das Angebot groß ist.

von Ingenieur (Gast)


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Hannes schrieb:
> Wie kann einer mit 21 eine Diplomarbeit schreiben?

Ich habe mein Dipl.-Arbeit mit 22 geschrieben, und hatte vor dem Studium 
noch 9 Monate Wehrpflicht !!

Also alles machbar. Jetzt bin ich 25 und hab schn 3 Jahre 
Berufserfahrung... einfach nicht auf jeden Party gehen und nich nur 
einmal die Woche die Uni besuchen, weil ja ausschlafen soooo schön 
ist... dann ist das auch machbar... natürlich gehört auch etwas glück 
und timing dazu

gruss

von BillX (Gast)


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codiert wird eh zu billiglohn in indien

von Michael S. (technicans)


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Wer sollte sonst Taxi fahren? Unsere Leute doch wohl nicht?

von B.v.M-hausen (Gast)


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>Wer sollte sonst Taxi fahren? Unsere Leute doch wohl nicht?

Loll, der war gut

Viele Grüße,
Baron von Münchhausen

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo Herr Ingenieur

sicher ist das machbar , dazu müssen sie mit 5 eingeschult worden sein, 
ne
Klasse übersprungen haben , so oder so ähnlich.

Ich kenne einen aus Belgien ,der ohne Wehrdienst mit knapp 23 fertig 
wurde.

Der bekam übrigens nirgends einen Job , sondern zu hören , Sie sidn ja 
noch
grün hinter den Ohren , promovieren Sie erst mal  - was er auch gemacht 
hat .

Solche Turboabschlüsse ist zwar toll für die Statistik , aber offen 
gesagt habe so gut wie alle diese gewisse persönliche Defizite .

Vielleicht hat man das in div. Führungsetagen als Positivum erkannt ;-)

Bzgl der Kasachen .  Generell halte ich es nicht für sinnvoll ,wenn die
deutschen Ings wegen eher fragwürdiger Dinge "aussortiert" werden und
dies andere dann bewerkstelligen sollen ?!

von Ingenieur (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Vielleicht hat man das in div. Führungsetagen als Positivum erkannt ;-)

Kann mich nicht beklagen... mit 25 Jahren Fertigungsleiter, ich 
zumindest habe damit sehr gute Erfahrung gehabt.
Was andere erleben, darüber kann ich nicht urteilen, ist mir ehrlich 
gesagt auch egal.

von Mark B. (markbrandis)


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B.v.M-hausen schrieb:
> Und ist es nicht auch erstaunlich, dass die Firmen bei dem großen Mangel
> es nicht schaffen, auf die staatliche Anerkennung der Abschlüsse zu
> verzichten und die Leute einfach einzustellen?

Eine Möglichkeit wäre: Man lässt jemanden auf Probe arbeiten. Wenn er 
das kann, was er behauptet und was gebraucht wird, dann ist es doch egal 
ob sein ausländischer Abschluss im stets überkorrekt agierenden 
Deutschland nun offiziell anerkannt ist oder nicht. Wenn er sich nach 
einer Probezeit von z.B. sechs Monaten bewährt hat, dann bekommt er eine 
richtige Festanstellung. Ansonsten eben nicht. Freilich müsste man noch 
Regeln gegen Missbrauch einführen (z.B. eine Firma die etliche Leute zur 
Probe arbeiten lässt und behauptet, keiner wäre für eine Übernahme 
geeignet).

von Ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Eine Möglichkeit wäre: Man lässt jemanden auf Probe arbeiten. Wenn er
> das kann, was er behauptet und was gebraucht wird, dann ist es doch egal
> ob sein ausländischer Abschluss im stets überkorrekt agierenden
> Deutschland nun offiziell anerkannt ist oder nicht.

Die Frage ist, warum wird das nicht gemacht, oder wird das schon 
gemacht?
Wer will die staatliche Anerkennung ausländischer Abschlüsse?
Vielleicht genau die, die HILFE, Fachkräftemangel schreien?

Bei diesen vielen Talkshows, könnte sich doch mal einer hinsetzten und 
erklären, wieso er (der Unternehmer) diesen Anerkennungsstempel braucht.


Mark Brandis schrieb:
> Freilich müsste man noch
> Regeln gegen Missbrauch einführen (z.B. eine Firma die etliche Leute zur
> Probe arbeiten lässt und behauptet, keiner wäre für eine Übernahme
> geeignet).

Das betrifft aber nicht nur kasachische Informatiker (die vorher Taxi 
fahren).

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:
> Die Frage ist, warum wird das nicht gemacht, oder wird das schon
> gemacht?

Klar wird das gemacht, nennt sich Praktika oder Praktikum.

>Wer will die staatliche Anerkennung ausländischer Abschlüsse?
>Vielleicht genau die, die HILFE, Fachkräftemangel schreien?

Fachkräfte gibts genug, junge billige dagegen nicht und da liegt der
Hund begraben.

von Edi M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> junge billige dagegen nicht

Das ist es. Seit etwa 4 Wochen sucht z.b. Plexus in halb Europa nach 
Topingenieuren und setzt gleich 2 Personalberatungen drauf an, trompetet 
laut und werbewirksam in die Welt hinaus, dass für das neue Design 
Center in Darmstadt die allerbesten Ingenieure gesucht werden, 
veröffentlicht dies auch noch in den Finanzmeldungen, man wolle jetzt 
den deutschen Markt stürmen und was suchen sie in Wirklichkeit:


http://www.plexus.com/de/globalopportunities.php
http://www.plexus.com/uploads/positions/de/Software%20Engineer.pdf

Leute mit 3 Jahren Berufserfahrung, die von einem Persalchef beurteilt 
werden, der ebenfalls nur 3 Jahre Berufserfahrung hat.

www.xing.com/profile/Jan_Imperial

Einfach lächerlich, die Nummer. Nur noch lachhaft.

Irgendwie hat man den Eindruck, dass durch diese öffentliche und 
lautstrake Suche nur die Aktienkurse hochgetrieben werden sollen.

von Mark B. (markbrandis)


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Michael S. schrieb:
> Klar wird das gemacht, nennt sich Praktika oder Praktikum.

Wenn diese kasachischen Informatiker problemlos an ein Praktikum in 
einer relevanten Firma kommen können, wieso fahren sie dann Taxi?

von (prx) A. K. (prx)


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Mark Brandis schrieb:

> Wenn diese kasachischen Informatiker problemlos an ein Praktikum in
> einer relevanten Firma kommen können, wieso fahren sie dann Taxi?

Tun sie das?

Hat schon jemand mal nachgeprüft, ob es wirklich eine nennenswerte 
Anzahl kasachischer Programmierer gibt, die mangels Alternative Taxi 
fahren? Oder ob da zufällig mal jemand in einem Taxi sass, dessen Fahrer 
jemanden aus dem Kasachstan kennt, der etwas Computererfahrung habe und 
trotzdem Taxi fährt. Und daraus eine Story drehte.

von Mark B. (markbrandis)


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E. M. schrieb:
> Leute mit 3 Jahren Berufserfahrung, die von einem Persalchef beurteilt
> werden, der ebenfalls nur 3 Jahre Berufserfahrung hat.

Und weiter? Ich hab schon Code von Leuten gesehen, die 10 Jahre länger 
als ich im Beruf sind, und der trotzdem qualitativ zu wünschen übrig 
ließ. Die Behauptung, dass man mehr (Jahre) Erfahrung haben muss als ein 
anderer um dessen Arbeit beurteilen zu können, ist schlicht falsch (aber 
eine gewisse Erfahrung muss natürlich schon vorhanden sein).

von Michael S. (technicans)


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E. M. schrieb:
> www.xing.com/profile/Jan_Imperial

Schon erstaunlich was es so für Namen gibt.
Hauptsache, nicht Darth Vader.

von meine_meinung (Gast)


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"Politikwissenschaft, BWL, M. A."

Der ideale Mann für das technisches Personal.
Vielleicht ist es ein Künstlername...

von Mark B. (markbrandis)


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meine_meinung schrieb:
> Der ideale Mann für das technisches Personal.

Wenn es Dir noch nicht aufgefallen ist: Es gibt so gut wie keine 
Personaler mit Ingenieurs- oder Informatikstudium.

von Ingenieur (Gast)


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Ich schrieb:
> Was soll der Quatsch mit der Anerkennung ausländischer Abschlüsse,
> speziell im technischen Bereich?

Es bleibt doch jeder Firma selber überlassen, wen sie auf eine bestimmte 
Position setzt. Ob sie dabei auf einen Titel schaut, liegt ganz bei ihr.

Es gibt Projektleiter mit Diplom und Promotion und solche mit "ohne 
was".

Es ist also egal, ob man Abschlüsse nochmal staatlich anerkennt. Dabei 
geht es einzig darum, ob man einen Automatismus installieren sollte, der 
ein ausländisches Diplom in ein inländisches verwandelt.

Und dies ist aus verschiedenen Gründen zurecht nicht der Fall!

Den Kasachen bleibt es überlassen, sich als Kasachen mit Ksachischem 
Diplom zu bewerben. Wenn sie dadruch einen ungerechtfertigten Nachteil 
haben, weil einige Entscheider, Kasachstan nichts zutrauen, dann haben 
sie eben Pech gehabt.

Genau so könnte ich mich beklagen, dass ich einen Nachteil habe, weil 
ich im kleinen Siegen studiert habe und die Entscheider lieber 
Ingenieure aus München, Karlsruhe, Aachen und Darmstadt nehmen, obwohl 
in den relevanten Jahren die Universität Siegen vor all jenen Unis im 
ranking abschloss und dies ebenfalls zurecht.

Wenn die Entscheider das nicht wissen, stellen sie ben einen Darmstädter 
ein. Ob sie damit austomatisch besser fahren, müssen sie selber wissen.

Und wenn einer eben keinen Kasachen einstellen will, dann wird er es 
auch nicht tun. Ende.

Nach 1990 kamen Tausende Rumänen nach Deutschland, alle hervorragend 
ausgebildet, teilweise Professoren etc. Wir hatten aber in D genug 
Professoren und die mussten alle als Hilfsarbeiter in der Industrie 
arbeiten. So ist es halt. Das hat nichts mit anerkennen zu tun sondern 
einfach mit Fakten und kausalen Zusammenhängen.

Einzig im OD mag es von Interesse sein, weil dort auch formelle 
Abschlüsse geschaut wird.

Ungeachtet dessen kann ich die Darstellung von "ICH" von oben nur 
begrüssen:

Der Fachkräftemangel ist automatisch immer gegeben. Wenn man genug 
Ingenieure hat, verengt man die Kriterien und dann hat man doch nicht 
wieder, was man will.

Ist wie mit den Frauen: Selbst bei 10 scharfen langbeinigen Blondinen 
hat man letztlich immer noch was auszusetzen!

von Noch ein Kommentar (Gast)


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meine_meinung schrieb:
> Vielleicht ist es ein Künstlername...

Im Bereich Elektro, sollte er soch dann aber Jan Delay nennen :-)

von Mark B. (markbrandis)


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Ingenieur schrieb:
> Den Kasachen bleibt es überlassen, sich als Kasachen mit Ksachischem
> Diplom zu bewerben. Wenn sie dadruch einen ungerechtfertigten Nachteil
> haben, weil einige Entscheider, Kasachstan nichts zutrauen, dann haben
> sie eben Pech gehabt.

Es sind eben nicht einige, sondern es ist ein Fehler im System. Wenn 
Murat Öztürk bei Bewerbungen generell einen Nachteil gegenüber Michael 
Schmidt hat, obwohl beide gleich viel können, dann ist das eben genau 
nicht in Ordnung. Genau so wie es nicht in Ordnung ist, dass Frauen 
und ältere Männer bei Bewerbungen in der Regel das Nachsehen haben, 
sofern ein jüngerer, männlicher und deutscher Kandidat im Rennen ist.

von voodoofrei (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Wenn
> Murat Öztürk bei Bewerbungen generell einen Nachteil gegenüber Michael
> Schmidt hat, obwohl beide gleich viel können, dann ist das eben genau
> nicht in Ordnung.

Schön wäre es, wenn der Name keine Rolle spielen würde - aber das 
idealistische Modell funktioniert wegen dem Störfaktor "Mensch" nicht.

von Ich (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Wenn
> Murat Öztürk bei Bewerbungen generell einen Nachteil gegenüber Michael
> Schmidt hat, obwohl beide gleich viel können, dann ist das eben genau
> nicht in Ordnung.

Warten Firmen lieber auf Herrn Schmidt, anstatt Herrn Öztürk vorher 
einzustellen?
Lieber auf den jungen dynamischen Ingenieur ewig warten als Frau Ü40 zu 
einem Bewerbungsgespräch einzuladen?

So blöd kann doch eigentlich keine(r) sein, oder?
Eigentlich.

von bayrischer Leistungsträger (Gast)


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>B.v.M-hausen schrieb:

> "Das gelobte Land"
> "Unbemerkt von den Deutschen, ist ihr Land zu einem globalen
> Sehnsuchtsort geworden: Spanier, Griechen und Portugiesen lernen
> plötzlich Deutsch, junge Europäeer suchen eine Zukunft in Deutschland,
> sogar Israelis wollen in Berlin wohnen. Was ist geschechen?"
> "Als Lucchini das erste Mal nach Berlin am, wunderte sie sich über die
> vollen Cafes, in denen die Menschen mittags frühstücken, über die
> Freundlichkeit, mit der man ihr begegnete, die Frauen auf der Straße,
> die sich nicht mit Geld, sondern mit Stil einkleideten. Sie war in einer
> Stadt gelandet, die einen innerstädtischen Strand zu ihrem Markenzeichen
> gemacht hat, fest zum Müßiggang entschlossen.
> Wenn man Laura Lucchini fragt, was dieses Land zu ihrem Sensuchtsort
> gemacht hat, ringt sie mit den harten deutschen Worten. Es sei 'die
> soziale Balance', sagt sie dann. 'Das Gefühl, dass es hier nicht nur um
> Arbeit geht, ums Überleben. Sondern um ein gutes Leben."


Kein Wort davon das Berlin seit 21 Jahren am Tropf des 
Länderfinanzausgleichs hängt,mehr als 1/3 des Länderhaushalts von Berlin 
stammen von diesem, andere müssen arbeiten (Süddeutschland) damit die 
Berliner bis mittag schlafen können. Ist doch klar das das die 
scheisshausfliegen aus dem ClubMed anzieht, so haben die doch auch 
jahrelang massiv über ihre Verhältnisse gelebt !

von Steffen (Gast)


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Ich schrieb:
> Warten Firmen lieber auf Herrn Schmidt, anstatt Herrn Öztürk

Leider ja! Habe selber einen netten Kollegen türkischer Herkunft, der 
echt fit ist und Probleme bei Bewerbungen hat. Er kriegt kaum 
Vorstellungsgespräche. Wenn man ihm gegenüber ist, wirkt er total nett, 
hat eine freundliche Ausstrahlung. Aber er wird nicht eingeladen, weil 
er auf seinem Bild aussieht, wie ein Bombenleger.

von Ich (Gast)


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Steffen schrieb:
> Leider ja! Habe selber einen netten Kollegen türkischer Herkunft, der
> echt fit ist und Probleme bei Bewerbungen hat.

Dann hat dein Kollege den falschen "Look" und die Firmen genug zeitnahe 
Alternativen mit dem richtigen "Look".

Müssen kasachische Informatiker Taxi fahren, weil Firmen deutsche 
Alternativen haben?
Dann wäre auch der Hilfeschrei nach außereuropäischen Fachkräfte 
hinfällig.

von voodoofrei (Gast)


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müssen eigentlich die deutschen Taxifahrer in Kasachstan programmieren, 
weil ihr Taxischein dort nicht anerkannt wird?

von Paul Baumann (Gast)


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Voodoofrei schrob:
>müssen eigentlich die deutschen Taxifahrer in Kasachstan programmieren,
>weil ihr Taxischein dort nicht anerkannt wird?

Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch, als der Thread eröffnet 
wurde.

Das Ganze mutet an, wie ein Großversuch im Irrenhaus....

MfG Paul

von Ich (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Das Ganze mutet an, wie ein Großversuch im Irrenhaus....

Wieso mutet - es IST!

von Timm T. (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> müssen eigentlich die deutschen Taxifahrer in Kasachstan programmieren,
> weil ihr Taxischein dort nicht anerkannt wird?

In Griechenland müssten sie... weil dort Taxischeine vererbt werden. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> In Griechenland müssten sie... weil dort Taxischeine vererbt werden. ;-)

Werden dort nicht auch Totenscheine vererbt, ääh, vernichtet, oder gar 
nicht ausgestellt? Wie in Italien? Eine Rentenkasse müßte es doch mal 
bemerken, wenn ein Rentner 150 wird??? ;-)

von drdrdr (Gast)


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Steffen schrieb:

> Aber er wird nicht eingeladen, weil
> er auf seinem Bild aussieht, wie ein Bombenleger.

Das heißt, er weiß was das Problem ist (schlechtes Foto). Aber anstatt 
ein besseres Bewerbungsfoto machen zu lassen, beschwert er sich lieber 
über die bösen Deutschen? Dann ist ja alles klar!

von Wilhelm F. (Gast)


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drdrdr schrieb:

> Aber anstatt
> ein besseres Bewerbungsfoto machen zu lassen, beschwert er sich lieber
> über die bösen Deutschen? Dann ist ja alles klar!

Ein Türke sieht aber in der Regel auch gar nicht aus wie ein Deutscher. 
Da müßte man mit Fotobearbeitungsprogrammen schon nach helfen.

Ich las vor einiger Zeit mal was über Japanerinnen. Dort gibt es einen 
Trend, sich per Schönheits-OP im Gesicht ein wenig europäisch oder 
amerikanisch machen zu lassen. ;-)

von Balu (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich las vor einiger Zeit mal was über Japanerinnen. Dort gibt es einen
>
> Trend, sich per Schönheits-OP im Gesicht ein wenig europäisch oder
>
> amerikanisch machen zu lassen. ;-)

Das stimmt, vor allem die Chinesinnen! Habe einen Bericht gesehen, dass 
die Eltern dort ihr gesamtes Gespartes investieren, damit die Tocher 
runde Augen bekommt, nach Europa kann, dort studiert und einen Europäer 
heiratet. Das erspart ihnen die teure Mitgift, für die sie sich restlos 
verschulden müssten.

von überschuss (Gast)


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Balu schrieb:
> Das stimmt, vor allem die Chinesinnen! Habe einen Bericht gesehen, dass
> die Eltern dort ihr gesamtes Gespartes investieren, damit die Tocher
> runde Augen bekommt, nach Europa kann, dort studiert und einen Europäer
> heiratet. Das erspart ihnen die teure Mitgift, für die sie sich restlos
> verschulden müssten.
>
>

echt ? in China gibt es ja deutlich mehr Männer als Frauen, aufgrund der 
Ein Kind Politik. Daher kann eine Chinesin eher in höhere Schichten 
einheiraten.

Wenn viele Frauen auch noch ins Ausland gehen, wird es dort ja noch 
übler. Selbst in Deutschland haben wir ja schon einen Männerüberschuss 
in den jüngeren Altersgruppen, in China wird es dann echt krass.

von (prx) A. K. (prx)


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überschuss schrieb:

> echt ? in China gibt es ja deutlich mehr Männer als Frauen, aufgrund der
> Ein Kind Politik. Daher kann eine Chinesin eher in höhere Schichten
> einheiraten.

Ich kenne die Mitgift-Tradition Chinas nicht, in Indien ist das Problem 
jedenfalls schon länger bekannt. Familien werden mit Verheiratung von 
Töchtern sowohl die Tochter als auch viel Geld los, so dass Töchter eine 
wirtschaftliche Katastrophe sein können. Besonders sinnig ist das nicht, 
die wirtschaftliche Logik würde einen Handel "Töchter gegen Geld" 
nahelegen. Traditionen werden aber nicht von Logik gespeist, daher 
ändert "Personalknappheit" nicht das Problem.

von überschuss (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich kenne die Mitgift-Tradition Chinas nicht, in Indien ist das Problem
> jedenfalls schon länger bekannt. Familien werden mit Verheiratung von
> Töchtern sowohl die Tochter als auch viel Geld los, so dass Töchter eine
> wirtschaftliche Katastrophe sein können. Besonders sinnig ist das nicht,
> die wirtschaftliche Logik würde einen Handel "Töchter gegen Geld"
> nahelegen. Traditionen werden aber nicht von Logik gespeist, daher
> ändert "Personalknappheit" nicht das Problem.

habe mal gelesen, dass es in China teils so ist, dass der Mann einer 
Frau einiges bieten muss um Chancen auf dem Heiratsmarkt zu haben. Es 
gibt sogar Untersuchungen, dass die Sparquoten vorallem dort hoch sind, 
wo die Relation der heiratsfähigen Männer und Frauen besonders zu 
ungunsten der Männer sehr hoch ist.

So kann sich eben die Tochter aus der Arbeiterschicht in die 
Mittelschicht und die Tochter aus der Mittelschicht in die obere 
Mittelschicht oder gar Oberschicht "einheiraten".

In China kommen wegen Abtreibungen weiblicher Föten teils auf 100 
Mädchen etwa 130 Jungs zur Welt, in manchen Gegenden sogar noch mehr.

von Michael K. (charles_b)


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Ich könnte wetten, das Wort Fachkräftemangel stammt in Wirklichkeit aus 
den USA, wo seinerzeit jede Menge Baumwollexperten gefehlt haben und die 
man daher aus Afrika "rekrutierte".

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Ich könnte wetten, das Wort Fachkräftemangel stammt in Wirklichkeit aus
> den USA, wo seinerzeit jede Menge Baumwollexperten gefehlt haben und die
> man daher aus Afrika "rekrutierte".

Die hatte man doch bekommen. Mit dem Lasso um den Hals, und Fußketten.

von (prx) A. K. (prx)


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Macht man in einer sehr alten Branche mit notorischem Mangel an 
unverbrauchten Fachkräften heute auch, nur braucht man keine Fesseln. 
Die kommen freiwillig, wenngleich mit anderer Erwartung. Nur dass man 
von dieser Branche in den Medien eher wenig hört, wenn nicht grad ein 
deutscher Michel F...

von agp (Gast)


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Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb:

Michael K-punkt schrieb:

>> Ich könnte wetten, das Wort Fachkräftemangel stammt in Wirklichkeit aus
>> den USA, wo seinerzeit jede Menge Baumwollexperten gefehlt haben und die
>> man daher aus Afrika "rekrutierte".

> Die hatte man doch bekommen. Mit dem Lasso um den Hals, und
> Fußketten.

Gutes Beispiel für den BDI, wo ein Michael Hüther dann die "guten 
Sozialstandards" der damaligen Zeit lobend erwähnen kann. Hans-Olaf 
Henkel wird applaudieren.

Vielleicht ein Modell für Griechenlands Wirtschaft.

;-)

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Ich könnte wetten, das Wort Fachkräftemangel stammt in Wirklichkeit aus
>> den USA, wo seinerzeit jede Menge Baumwollexperten gefehlt haben und die
>> man daher aus Afrika "rekrutierte".
>
> Die hatte man doch bekommen. Mit dem Lasso um den Hals, und Fußketten.

Ist natürlich klar, dass damals aufgrund der Nicht-Anerkennung der 
ausländischen Fach-Diplome nur Zeitverträge (bis zum Tod) und ein etwas 
reduziertes Einstiegsgehalt drin waren... Dagegen waren die Fahrt zum 
Arbeitsplatz (Afrika - USA = ganz schön weit) sowie die Unterkunft 
(Onkel Toms Hütte) schon mit inbegriffen.

von Herbert (Gast)


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>> Ich könnte wetten, das Wort Fachkräftemangel stammt in Wirklichkeit aus
>> den USA, wo seinerzeit jede Menge Baumwollexperten gefehlt haben und die
>> man daher aus Afrika "rekrutierte".

> Die hatte man doch bekommen. Mit dem Lasso um den Hals, und
> Fußketten.

Ihr alten Nörgler: Immerhin waren die Anstellungsverhältnisse damals 
noch unbefristet. Man findet auch immer irgendwo ein Haar in der Suppe 
;-)

von techn123 (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ist natürlich klar, dass damals aufgrund der Nicht-Anerkennung der
> ausländischen Fach-Diplome nur Zeitverträge (bis zum Tod) und ein etwas
> reduziertes Einstiegsgehalt drin waren... Dagegen waren die Fahrt zum
> Arbeitsplatz (Afrika - USA = ganz schön weit) sowie die Unterkunft
> (Onkel Toms Hütte) schon mit inbegriffen.
>
>
>

Ob der Zweitwohnsitz auch steuerlich absetzbar war?
Spaß beiseite: Wir haben keine Vollbeschäftigung. Da es auf jeder 
Qualifizierungsebene Arbeitslose gibt, kann man wohl auch welche 
Anlernen.
Deutschland leistet sich ein extrem teures Ausbildungssystem. Die 
Fachkräfte machen dann z.B. folgendes:
a. Facharbeiter (z.B. Industriemechaniker mit 3,5 jähriger 
Ausbildungszeit): Jeden Tag in der Taktstraße die selbe Arbeit (nach 
Fotos) machen.
oder b. Ingenieur (z.B. ET 4 Jahre Studium vielleicht mit vorheriger 
Elektronikerausbildung): Mit einem E-CAD Programm Schaltpläne malen.
...und und und
Es ist wohl möglich Branchenfremden zu zeigen wie man Schrauben 
festzieht nach Bildanleitung. Und auch fachfremden Ings wie man eine 
CAD-Software bedient.
Wozu zahlt denn der Steuerzahler dieses System???

von Marx W. (Gast)


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B.v.M-hausen schrieb:
> gerade im Deutschlandfunk Kommentar: "kasachische Programmierer müssen
>
> Taxi-fahren, weil ihre Bildungsabschlüsse in Deutschland nicht anerkannt
>
> würden. Und das in Zeiten des Fachkräftemangels wo 150.000 Ingenieure
>
> fehlen."

Bei den Medien in der DDR war jeden klar, dass sie lügen.
Bei den Medien im "Neuen Deutschland" ist dies nicht jedem klar!

von SchnickSchnack (Gast)


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"Die Medien" lügen nicht per se.

Es scheint nur nicht jeder zu verstehen, was sich hinter dem Begriff 
"Fachkräftemangel" verbirgt.

Dies herauszufinden obliegt einem selbst.

Die Schuld hier auf die Medien zu schieben, ist etwas arg "einfach".

von Marx W. (Gast)


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SchnickSchnack schrieb:
> "Die Medien" lügen nicht per se.

Stimmt!
Sie geben nur "Informationen" weiter.
Aber wer bestimmt die Information, die sie weitergeben?

von (prx) A. K. (prx)


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Marx W. schrieb:

> Sie geben nur "Informationen" weiter.

Nein. Das wäre der Idealfall im berichtenden Teil. Nicht selten werden 
auch Informationen erfunden. Klatschblätter sind ein krasses Beispiel 
dafür. Dazu kommt der kommentierende Teil, der nicht so sehr 
Informationen als vielmehr Meinungen der Autoren transportiert. 
Klassische seriöse Zeitungen trennen diese beiden Teile, aber 
insbesondere Der Spiegel hat sich daran noch nie gehalten.

> Aber wer bestimmt die Information, die sie weitergeben?

Deren Inhalt oder die die Auswahl?

von Frank (Gast)


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>kasachische Programmierer
Warum sollte sich jemand kasachische Programmierer ist Team holen? Die 
nimmt er nur, wann sie billg sind, denn in D gibt es arbeitslose 
Programmierer in rauhen Mengen, aller Altersgruppen und 
Knowhowabdeckung. Und die billigen rennen nach einer Weile zur 
Konkurrenz, sobald sie verwertbares Wissen einer neuen Softwaretechnik 
haben, die gerade am Markt gefragt ist oder bauen sich selber was auf 
und verkaufen dann von Russland aus. Da gibt es sogar reale Beispiele wo 
das passiert ist, wei bei der Siemens, die billig in St.Petersburg hat 
produzieren lassen.

von Mark B. (markbrandis)


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Frank schrieb:
> denn in D gibt es arbeitslose Programmierer in rauhen Mengen

Definiere "raue Mengen". Ich habe den Eindruck, die Realität versteht 
darunter eine andere Zahl als Du. ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Warum sollte sich jemand kasachische Programmierer ist Team holen?

Wenn der mann gut ist ..

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> denn in D gibt es arbeitslose Programmierer in rauhen Mengen

> Definiere "raue Mengen". Ich habe den Eindruck, die Realität versteht
> darunter eine andere Zahl als Du. ;-)

60-70 % könnten es schon sein ..

von Frank (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Frank schrieb:
>> denn in D gibt es arbeitslose Programmierer in rauhen Mengen
> Definiere "raue Mengen".
Mein Chef hat so 10-15 Bewerbungen die Woche. Das sind fast alles 
Initiativbewerbungen von Arbeislosen und die meistens sogar aus der 
Gegend. Die sind meistens über 40 und haben nach jahrelangem Entwicklen 
in irgendeiner Firma mitten in der Krise ihren Job verloren und 
hinterher nichts mehr gefunden. Wenn ich das Einzugsgebiet mit +/-50km 
ansetze und hochrechne, dann sind im Raum Baden, Mannheim, Karlsruhe und 
Rastatt sicher 100 Leute verfügbar, die Pascal,C und C++ Programmieren 
können und mindestens 10 Jahre Erfahrung haben. Weiter runter Richtung 
Freiburg ist es vielleicht wieder weniger und auch in Stuttgart und 
München sollte es anders aussehen. Aber ich schätze, dass wir in Süd- 
und Westdeutschland einen Reserve von wenigstens 300 Programmierern 
haben, zusammen mit Norddeutschland und dem Osten sind es sicher 1000.

Es gab dazu vor ein paar Jahren schon mal eine Sendung zu den Ansprüchen 
vor Arbeitgebern und es wurden einige Heinis gezeigt, die angeblich 
keinen finden: Das Arbeitsamt Offenbach, das als Beispiel hergenommen 
wurde, hatte allein 200 arbeitslose Softwareentwickler in der Datenbank 
und auch da derselbe Aspekt: Alle über 40, gelten als nicht mehr formbar 
und nicht flexibel genug. Sie passen nicht ins Team der 30jährigen. Um 
ehrlich zu sein, will ich bei uns auch keinen Ü40 Typen haben, der meint 
er könnte alles besser und von mordernen Methoden nichts gehört hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Frank schrieb:

> Um
> ehrlich zu sein, will ich bei uns auch keinen Ü40 Typen haben, der meint
> er könnte alles besser und von mordernen Methoden nichts gehört hat.

Folglich richtig, mußt du dich also noch vor Erreichen der 40 
erschießen. Oder in den Vorstand oder die Politik wechseln. Denn eines 
Tages denken ja Jüngere über dich mal genau so: Der alte unformbare 
Besserwisser. ;-)

von Mark B. (markbrandis)


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Frank schrieb:
> Um
> ehrlich zu sein, will ich bei uns auch keinen Ü40 Typen haben, der meint
> er könnte alles besser und von mordernen Methoden nichts gehört hat.

Dann ist er aber eben kein guter Programmierer, wenn er meint heute 
immer noch so entwickeln zu können wie vor 20 Jahren.

von Ich (Gast)


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Frank schrieb:
> Um
> ehrlich zu sein, will ich bei uns auch keinen Ü40 Typen haben, der meint
> er könnte alles besser und von mordernen Methoden nichts gehört hat.

dreizigjährige, die meinen, sie hätten die Weisheit gepachtet sind AUCH 
nicht zu gebrauchen.

Aber es scheint doch genug Bewerber zu geben, besserwissende 
dreizigjährige, wie unbelehrbare Ü40 gegenüber mordenen Methoden.

von Georg A. (Gast)


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Die 50er, die alles besser wissen, als die 40er und noch unbelehrbarer 
sind, als die 20er nicht zu vergessen.

von Klaus W. (mfgkw)


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Ich musste als deutscher Ingenieur übrigens auch schon Taxi fahren.
Gestern erst wieder, als ich wegen Regen keine Lust hatte, zum Bus zu 
gehen.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Ich musste als deutscher Ingenieur übrigens auch schon Taxi fahren.
>Gestern erst wieder, als ich wegen Regen keine Lust hatte, zum Bus zu
>gehen.
Das ist doch mal ein Wort...
Rosa

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