Forum: Offtopic Verpackung von Hühnerfutter bei Elektronikversandhändlern und Umweltschutz?


von Papier (Gast)


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Neulich habe ich bei Pollin nen Haufen Kleinkram bestellt, also 
Einzelteile mit 1-2 Stück pro Bauteiltyp (z.b. ICs, Druckknöpfe etc.) 
und jedes der Dinger wurde in Kunststofffolie einzeln verpackt.

Zum einen könnte man nun sagen, ist doch toll, da sieht man gleich was 
man gekauft hat.
Allerdings sind gewöhnliche Folien keine Antistatikfolien und wenn ich 
an den Umweltschutz denke, dann sind die Papiertütchen die ich bei 
meinem Elektronikladen um die Ecke bekomme definitiv besser.


Wie seht ihr das?
Muß das sein, die tausende Kunststofffolien nur um 1-2 Bauteile 
einzupacken, man denke wieviel wertvolles Erdöl dadurch drauf geht, oder 
wäre euch das Einpacken in Papiertütchen auch lieber?
Die Verpackung des gesamten Pakets kann ja nach wie vor in robustem 
Karton erfolgen, aber das mit den Kunststofffolien muß doch echt nicht 
sein.

Außerdem, es gibt inzwischen auch durchsichtige Biokunststofffolien aus 
Stärke & Co, die auf dem Kompost sehr schnell verrotten.


Elektronik ist im Prinzip ja ansich schon eine ziemlich dreckige 
Industrie, wenn man an den Umweltschutz denkt, aber zumindest beim 
Einpacken könnte man doch mal etwas ändern und das erst Recht, wenn 
sowieso nicht in Antistatikfolien eingepackt wird.
Was meint ihr?

: Verschoben durch User
von Andreas K. (derandi)


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Wozu hab ich eigentlich nen gelben Sack? PE-Folie lässt sich doch prima 
Recyclen.

von Dennis X. (Gast)


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Hallo,

das ist doch grundsätzlich bei allen Elektronikversendern so! Conrad, 
Reichelt etc. Jeder packt (auch wenn es nur ein Teil ist) sein Zeug in 
diese Tütchen. Am Anfang hab ich mich immer riesig gefreut, da ich so 
einen ganzen Haufen an den tollen Tütchen hatte, mittlerweile hab ich 
einfach genug von denen.
Vielleicht könnte man es einführen, dass wenn man 1000 Stück 
zurückschickt, dass man einen Einkaufsgutschein über 10 Euro bekömmt. So 
kann man sich das Recycling sparen und die Tütchen werden 
wiederverwendet.
Sicherlich ist dafür aber der Aufwand einfach zu groß und so wird 
weiterhin jeder seine Tütchen behalten oder eben wegschmeißen...

von mhh (Gast)


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Papier schrieb:
> Neulich habe ich bei Pollin

Pollin ist ein Restpostenhändler. Ich gehe davon aus, daß die Tütchen 
ebenfalls als Restposten dort gelandet sind. Da nun einmal existent, 
spielt es für die Umwelt keine Rolle mehr wer sie entsorgt.

von Papier (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Wozu hab ich eigentlich nen gelben Sack? PE-Folie lässt sich doch prima
> Recyclen.

Recycling ist gut. Es gibt trotzdem immer Ausschuß.
D.h. das verwertbare Material wird mit jedem Recyclingzyklus weniger.

Papiertütchen wachsen nach.

von Papier (Gast)


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mhh schrieb:
> Papier schrieb:
>> Neulich habe ich bei Pollin
>
> Pollin ist ein Restpostenhändler. Ich gehe davon aus, daß die Tütchen
> ebenfalls als Restposten dort gelandet sind. Da nun einmal existent,
> spielt es für die Umwelt keine Rolle mehr wer sie entsorgt.

Pollin ist zwar ein Restpostenhändler, aber die Bauteile werden schon 
extra in die Tütchen verpackt, denn du kannst da durchaus eine ganz 
bestimmte Anzahl bestimmen und dann bekommst du bei z.B. 17 Transistoren 
gleichen Typs nicht 17 Tütchen mit jeweils einem Transistor, sondern 
eben die 17 Transistoren in einer Tüte.
Die Bauteile sind also, bis auf ein paar Ausnahmen nicht vorverpackt.

von mhh (Gast)


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Papier schrieb:
> Die Bauteile sind also, bis auf ein paar Ausnahmen nicht vorverpackt.

Habe ich das behauptet?

Transistorrestposten + Tütchenrestposten = Einpacken nach bestellter 
Transistoranzahl. So ist das gemeint.

Papier schrieb:
> Papiertütchen wachsen nach.

Erdöl auch, dauert nur bischen länger.

(Füße in die Hand nehm und schnell weg...)   :)

von ... (Gast)


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Das Problem ist eigenlich das Verhältnis der Tüten im Verhältnis zur 
Menge der Bauteile. Also Leute, bestellt nicht immer Einzelteile, 
sondern gleich ein paar mehr. DAS spart richtig Tüten und verringert den 
Verpackungsaufwand pro Bauteil.

von Mike J. (emjey)


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Ich mache es so dass ich genügend Bauteile bestelle, z.B. eine Rolle 
(5000) 10k Ohm Widerstände für 2.50 bis 5 Euro, die braucht man eh immer 
wieder oder eine Rolle der 100nF Kondensatoren.

Wenn ich ein wichtiges/spezielles Bauteil brauche soll es aber auch 
separat verpackt sein.

Das mit den Biokunststofffolien interessiert mich aber auch, es liegt so 
viel Nahrungsmittelmüll rum, wenn das Zeug nach ein paar Wochen 
verrottet wär das besser.

Es ist aber auch wichtig dass "wichtige" Tüten nicht einfach so 
verrotten oder mit der Zeit zerfallen, da sollte man die Biofolien 
irgendwie kennzeichnen.
(irgendwie Bio-farblich eingefärbt damit man das gleich erkennt ... 
nicht unbedingt grün)

von Oliver S. (phetty)


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Irgendeiner dieser Restpostenversender hat doch mal Stückwaren in 
Fehldrucke von Fischstäbchenkartonagen verpackt.

von Dennis X. (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Irgendeiner dieser Restpostenversender hat doch mal Stückwaren in
> Fehldrucke von Fischstäbchenkartonagen verpackt.

:D :D DAS ist natürlich auch eine Möglichkeit... Ich habe aber auch 
schon gelesen, dass man es geschafft hat, eine Spezialfolie aus 
nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren. Warum nimmt man nicht einfach 
die?
Selbst wenn die Restposten-Tütchen so bei Pollin gelandet sind, irgend 
Jemand hat sie produziert und vernichtet werden sie auch irgendwann.

von Stefan H. (stefan_h16)


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Papier schrieb:
> Muß das sein, die tausende Kunststofffolien nur um 1-2 Bauteile
> einzupacken, man denke wieviel wertvolles Erdöl dadurch drauf geht, oder
> wäre euch das Einpacken in Papiertütchen auch lieber?

Es werden 95% des geförderten Erdöls verbrannt. Entweder in Kraftwerken, 
in der heimischen Ölheizung oder im Benzinmotor. Nur weniger als 5% 
gehen in die Produktion von Produkten der chem. Industrie. Also Erdöl 
wird niemand wirklich sparen, wenn Pollin auf Papiertüten umsattelt.

Andererseits steht da natürlich die Müllentsorgung. In der REgel ist 
sauberer Kunststoffabfall gut bezahltes Fressen für die 
Müllheizkraftwerk und wird nicht wirklich reycelt. Nicht gut fürs Klima 
aber Angesichts der Dimensionen schon irgendwie vernachlässigbar.

Natürlich abbaubare Kunstoffe sind vor allem dann interessant wenn es um 
Müll geht, der nicht "Ordnungsgemäß" entsorgt wird. Ansonsten wird bei 
der herstellung auch so viel Energie eingesetzt (mehr als bei 
Erdölbasierenden Kunststoffen), dass die Umweltbilanz bei fachgerechter 
Entsorgung nicht wirklich besser ist.

Insgesamt gesehen wären wohl Papiertütchen das beste, aber das Klima 
wird durch diese Umstellung nicht gerettet, und ich ziehe es vor direkt 
zu sehen was und wieviel ich bekommen habe (und insb. bei Pollin: in 
welchem Zustand ich es bekommen habe).

von Achim W. (Gast)


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Ihr habt noch nicht bei RS-Components bestellt.
Da kann es sein, dass man bei 100x NE555 in SO8 auch wirklich 100 
Tütchen bekommt

von OPV-gefunden (Gast)


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Achim W. schrieb:
> Ihr habt noch nicht bei RS-Components bestellt.
> Da kann es sein, dass man bei 100x NE555 in SO8 auch wirklich 100
> Tütchen bekommt

Oder bei 1000 SMD Widerständen 100 Tütchen mit 10 Stück...

von Kim (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Es werden 95% des geförderten Erdöls verbrannt. Entweder in Kraftwerken,
> in der heimischen Ölheizung oder im Benzinmotor. Nur weniger als 5%
> gehen in die Produktion von Produkten der chem. Industrie. Also Erdöl
> wird niemand wirklich sparen, wenn Pollin auf Papiertüten umsattelt.

Von den erzeugten Ölfertigprodukten wurden im Jahr 2007 wiederum ... 
23,9 % schließlich gingen als Ausgangsstoffe in die chemische 
Weiterverarbeitung ...

http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l

von Michaelk (Gast)


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Ist mir relativ egal. Im Gegenteil, finde die Tütchen gar nicht so 
schlecht. Inventarnummer drauf und ab in die Sammlung.
Ich muss auch schon so genug sog. Umweltschutz mitmachen/zahlen.

von walder (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Wozu hab ich eigentlich nen gelben Sack? PE-Folie lässt sich doch prima
> Recyclen.
Der Gelbe Sack (eigentlich das Duale System) ist Verpackungen, die mit 
einem Grünen Punkt gekennzeichnet sind?
Wäre mir neu, wenn dass bei den Pollin-Tütchen so ist...

von Ulrich (Gast)


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Solange es nur die normalen PE Tüten sind, geht es ja noch. Ich hab 
schon mal alles in Antistatischen Tüten, sogar Stecker und IC-Sockel 
bekommen. Bei großen Teilen die nicht in die Tüten passen, passiert es 
dann auch schon mal das die Tüte mit dem Aufkleber an das Teil geklebt 
wird. Die Tüte hätte man dann wirklich sparen können.

von Jupp (Gast)


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Pollin ist der der Reste bzw. Müllhändler!

Bestell mal bei Digikey, Mouser,RS und Farnell usw.

Da ist alles mehrfach (super gut!! ESD usw) verpackt. Aber 
Umwelttechnisch ein Horror.

Da ist der Mülleimer voll Tüten und Kistchen!

Aber das wird ja auch locker mitbezahlt.

Bei den "billigeren/günstigeren" Versendern wie Reichelt, Bürklin kommt 
schon mal ein IC mit verbogenen Anschlüssen - wegen Sche... Verpackung.

Ich muss ja (beruflich) fast nicht auf den Bauteilpreis für die 
Entwicklung von Prototypen achten.

Jupp

von Leo H. (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Ich mache es so dass ich genügend Bauteile bestelle, z.B. eine Rolle
> (5000) 10k Ohm Widerstände für 2.50 bis 5 Euro, die braucht man eh immer
> wieder oder eine Rolle der 100nF Kondensatoren.

Bei welchem Händler bekommt man das für so einen Preis?

Z.B. Metallschicht 10k, 1/4W, 1%, TK 100ppm/K kosten 5000 Stück 42€, 
billiger habe ich das noch nicht gefunden. (IRC CMF1/41002FLFTR)

Angebote aus der Bucht mal außen vor, für ein aufwändiges Projekt 
beziehe ich die Teile doch gerne bei "offiziellen" Händlern. (Was IMHO 
als Privatkunde in Deutschland ein totaler Krampf ist. Entweder man wird 
garnicht beliefert, oder ist hinterher arm.)

von Andreas K. (derandi)


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walder schrieb:
> Der Gelbe Sack (eigentlich das Duale System) ist Verpackungen, die mit
> einem Grünen Punkt gekennzeichnet sind?
> Wäre mir neu, wenn dass bei den Pollin-Tütchen so ist...

Ich beziehe mich jetzt auf Reichelt. Der hat Tütchen, die dafür geeignet 
sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Recycling-Code

Pollin verwendet doch nur so hauchdünne Folien-tütchen, oder? Gut, die 
vielleicht nicht...

von walder (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> walder schrieb:
>> Der Gelbe Sack (eigentlich das Duale System) ist Verpackungen, die mit
>> einem Grünen Punkt gekennzeichnet sind?
>> Wäre mir neu, wenn dass bei den Pollin-Tütchen so ist...
> Ich beziehe mich jetzt auf Reichelt. Der hat Tütchen, die dafür geeignet
> sind.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Recycling-Code
>
> Pollin verwendet doch nur so hauchdünne Folien-tütchen, oder? Gut, die
> vielleicht nicht...
Naja, das hättest du ja auch gleich schreiben können. ;-)

von Papier (Gast)


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... schrieb:
> Das Problem ist eigenlich das Verhältnis der Tüten im Verhältnis zur
> Menge der Bauteile. Also Leute, bestellt nicht immer Einzelteile,
> sondern gleich ein paar mehr. DAS spart richtig Tüten und verringert den
> Verpackungsaufwand pro Bauteil.

Leichter gesagt als getan.
Wenn ich (Hobbyelektorniker) halt nunmal 20 spezielle Bauteile brauche, 
dann werde ich die kaum im hunderter Pack kaufen können.

von Papier (Gast)


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walder schrieb:
> Andreas K. schrieb:
>> walder schrieb:
>>> Der Gelbe Sack (eigentlich das Duale System) ist Verpackungen, die mit
>>> einem Grünen Punkt gekennzeichnet sind?
>>> Wäre mir neu, wenn dass bei den Pollin-Tütchen so ist...
>> Ich beziehe mich jetzt auf Reichelt. Der hat Tütchen, die dafür geeignet
>> sind.
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Recycling-Code
>>
>> Pollin verwendet doch nur so hauchdünne Folien-tütchen, oder? Gut, die
>> vielleicht nicht...
> Naja, das hättest du ja auch gleich schreiben können. ;-)

Selbst wenn da kein Aufkleber oder Kennzeichen drauf ist, man kann das 
ruhig trotzdem in den gelben Sack werfen, denn das wird doch eh, wenn es 
überhaupt recycled wird, erstmal geschreddert und dann im Blaseverfahren 
sortiert.
Die Grüne Punkt PP,PE usw. Aufdrucke liest da niemand.
Bei Kleinkram wie x tausend Tüten sowieso nicht.

von Axel R. (Gast)


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ssssszzibbbeuddl :)

ich habe auch einen ganzen Haufen Segor "sibbbeutl". Ist doch cool. 
Steht drauf, was drinn ist und haben alle die gleiche Größe.

erinnert mich irgentwie an die Omi, die die Grünen Punkte von allen 
Produkten ausgeschnitten hat, um diese im gelben Sack zu sammeln, weil 
sie dachte, wenn der gelbe Sack dann mal mit grünen Punkten voll wäre, 
bekäme sie von der Stadtverwaltung Rabatt oderso ;)

von B.A. (Gast)


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Leo-andres H. schrieb:
> Bei welchem Händler bekommt man das für so einen Preis?

Schau mal bei www.tme.eu die kosten 0.001 Euro bei Abnahme von einer 
Rolle mit 5000 Stück. (Bauform 1206, 1/4 Watt, +-1%, dickschicht)

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Achim W. schrieb:
> Ihr habt noch nicht bei RS-Components bestellt.
> Da kann es sein, dass man bei 100x NE555 in SO8 auch wirklich 100
> Tütchen bekommt

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe gedacht, mich tritt ein 
Pferd. Und jede Tüte war noch einzeln etikettiert und mit Signatur aus 
Übersee. Echt der Hammer. Dabei waren die bestellten Controller einzeln 
noch in einem Gurtabschnitt verpackt. Es hätte also gelangt, einen 
Gurtabschnitt mit der entsprechenden Anzahl an Controllern in einer Tüte 
einzuschweissen. Ich habe beim ersten Blick in das Paket erst gedacht, 
die ganzen Tüten wären Puffermaterial gewesen, aber nein, in jeder Ecke 
der unzähligen Tüten lag ein 4x4mm QFN im Gurtabschitt. Kopfschüttel 
hoch 3.

von Timm T. (Gast)


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Und bei einem Preis von 5ct für so ein Teil hast Du dessen Wert schon 
durch die Arbeitszeit beim Auspacken verdoppelt...

von Andreas D. (rackandboneman)


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Im Vergleich dazu was bei der Lebensmittelverpackung an Erdöl verurscht 
wird ist das doch global gesehen völlig egal....

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