Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahl messen am Wartburg/Trabant mit AVR


von Sven F. (mr_sven)


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Hi,

ich würde gerne die Drehzahl eines Wartburgmotors mit einem AVR messen.
Ich hatte da als erstes an den Geberkontakt der Grundplatte gedacht, da 
habe ich aber folgende bedenken:
1. könnte ich damit die Zündung unbeabsichtigt beeinflussen?
2. ggf. könnte da irgendwas aus der Zündung in den AVR rein schlagen.

Hatte dann über ne Optokopplerschaltung zwischen Geber und AVR gedacht.

Ich habe im Internet nen Video gesehen, da hat jemand über einen Draht, 
den er mit Tape an das Zündkabel geklebt hat, die Drehzahl gemssen, ich 
weiß das es geht, hab aber keine Anleitung gefunden.

Vieleicht kann mir da jemand einen Tipp geben.

Gruß
Sven

von R. F. (rfr)


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Wenn die Drehzahl proportional zur Zündhäufigkeit ist, solltest du die 
Zunimpulse am HV-Kabel abgreifen und auswerten. Das erscheint mir am 
einfachsten.

Robert

von Joachim (Gast)


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Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es auch sehr gut 
funktioniert, wenn man nicht das Signal am HV-Teil, sondern eben am 
12V-Teil der Zündspule abgreift. Da dann noch einen x-beliebigen 
Optokoppler rein und alles ist in Butter. Dann kann noch eine Z-Diode an 
den Eingang vom OK und dann dürfte das eigentlich gehen. Die paar mA, 
die der OK zieht, fallen gegenüber der Last der Zündspule nicht ins 
Gewicht.
Je nach Zündanlage mußt du die errechnete Drehzahl dann aber evtl. 
nochmal durch 2, 4, oder x teilen. Hängt aber von deinem Auto 
(Zündanlage, Zylinder...) ab.

Gruß

von DirkB (Gast)


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R. Freitag schrieb:
> Wenn die Drehzahl proportional zur Zündhäufigkeit ist

Das ist so. Sonst läuft irgendetwas schief.

Der Wartburg den ich mal fahren durfte, hatte allerdings schon eine 
Transistorzündung. Evtl. kannst du da ja gleich mit dran.

von Sven F. (mr_sven)


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Ist noch einer mit Mechanischer Grundplatte.

von Tek (Gast)


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Die Schaltung hab ich mal nachgebaut. Bis jetzt aber nur mit dem Oszi 
das Signal kontrolliert sollte aber auch am AVR funktionieren.

von Tek (Gast)


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von Sven F. (mr_sven)


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Die Schaltung mit den 3 Widerständen? oder die mit dem Schmitt-Trigger?

von Tek (Gast)


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Sven Fabricius schrieb:
> Die Schaltung mit den 3 Widerständen? oder die mit dem Schmitt-Trigger?

Die mit den Schmitt-Triggern aus dem ersten Post.
Getestet an Rasenmäher und Kartmotor aber wie gesagt nur die 5V Pegel am 
Oszi kontrolliert.

von Sven F. (mr_sven)


Angehängte Dateien:

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Hi,

also das mit dem Kabel drum wickeln, ist irgendwie nix.
Habe in einem älteren Beitrag, die angehängte Schaltung gefunden.
Die wird dann direkt an den Unterbrecherkontakt angeschlossen.
Was ist eure Meinung dazu?
Gruß

von TManiac (Gast)


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Hi Sven,

schau dir einfach mal die Schaltung der EBZA-2S (Wartburg-Zündung) an. 
Hier findet sich eine richtig robuste Eingangsschaltung ohne eine 
Opto-Koppler zu benötigen. Die EBZA-2S funktioniert ja auch mit den 
Opto-Gebern oder eben zur Not auch mit Unterbrechern.

Aber diese einfache Schaltung mit einem Pull-Up und einem PNP-Transitor 
funktioniert prima. Habe sie genauso in meine Nachbau-Zündung 
übernommen.

Gruß,
TManiac

von Joachim (Gast)


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Hm, du hältst wohl von der oben angesprochenen 
Niederspannungs-/12V-Lösung nicht viel... Die Grafik sieht fast so aus, 
wie das, was ich verbaut hab...

von Sven F. (mr_sven)


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TManiac schrieb:
> Hi Sven,
>
> schau dir einfach mal die Schaltung der EBZA-2S (Wartburg-Zündung) an.
> Hier findet sich eine richtig robuste Eingangsschaltung ohne eine
> Opto-Koppler zu benötigen. Die EBZA-2S funktioniert ja auch mit den
> Opto-Gebern oder eben zur Not auch mit Unterbrechern.
>
> Aber diese einfache Schaltung mit einem Pull-Up und einem PNP-Transitor
> funktioniert prima. Habe sie genauso in meine Nachbau-Zündung
> übernommen.
>
> Gruß,
> TManiac

Hi, danke,
aber das ist nicht ganz das was ich wollte. Die original Zündung soll 
erhalten bleiben, also Unterbrecher, Kondensator und Zündspule.
Ich will nur den Takt vom Zünspulen anschluss abreifen.

Gruß

von Sven F. (mr_sven)


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von TManiac (Gast)


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Sven Fabricius schrieb:
> Ich will nur den Takt vom Zünspulen anschluss abreifen.

Ja klar geht ja damit. Daher habe ich ja auch noch einmal explizit 
erwähnt das die Eingangsbeschaltung auch mit den Unterbrechern 
funktioniert. Man müsste in diesem Fall eben nur einen zusätzlichen 
Längswiderstand ergänzen, und könnte den Pull-Up weglassen (der Pull-Up 
wäre dann quasi die Spule mit dem Längswiderstand).

Das wäre dann eine solche "Niederspannungslösung" wie sie Joachim oben 
erklärt hat.

Gruß,
TManiac

von Sven F. (mr_sven)


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Ok, dann habe ich das ein bisschen falsch verstanden.
Werd das mal zusammen basteln und an den Unterbrecher anklemmen. Mehr 
als das mir der Optokoppler um die ohren fliegt, kann ja net passieren.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Sven Fabricius schrieb:

> Ich will nur den Takt vom Zünspulen anschluss abreifen.

Es sollte Dir aber klar sein, das auch am sog. Niederspannungs-
anschluss der Zünspule einige hundert Volt liegen!
Gruss
Harald

von Sven F. (mr_sven)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Sven Fabricius schrieb:
>
>> Ich will nur den Takt vom Zünspulen anschluss abreifen.
>
> Es sollte Dir aber klar sein, das auch am sog. Niederspannungs-
> anschluss der Zünspule einige hundert Volt liegen!
> Gruss
> Harald

Ok, und wie kommt das zu stande?

Gruß

von Harald Wilhelms (Gast)


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Sven Fabricius schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Sven Fabricius schrieb:
>>
>>> Ich will nur den Takt vom Zünspulen anschluss abreifen.
>>
>> Es sollte Dir aber klar sein, das auch am sog. Niederspannungs-
>> anschluss der Zünspule einige hundert Volt liegen!
>> Gruss
>> Harald
>
> Ok, und wie kommt das zu stande?

Diese Spannung wird beim Abschalten der Zündspule induziert.
Gäbe es sie nicht, würde die Zündung auch nicht funktionieren.
Gruss
Harald

von Mike J. (emjey)


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Hallo Sven,

bei deiner Schaltung "z__ndung.png" würde ich den 100k Widerstand 
weglassen und parallel zu der IR-Diode eine 1N4148 antiparallel 
schalten.

Die Kapazität von 47pF scheint mir recht klein, aber wird schon passen.
Bei meinen IR-Dioden ist die Junction-Capacitance = 25pF.

Anstatt 330 Ohm würde ich R2 erst mal mit 10k und dann 1k dimensionieren 
da die Spannung so sehr hoch ist.

von Sven F. (mr_sven)


Angehängte Dateien:

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Hab das jetzt mal so zusammen gezeichnet, hoffe es ist richtig.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Sven Fabricius schrieb:

> Hab das jetzt mal so zusammen gezeichnet, hoffe es ist richtig.

Wozu sind denn die antiparallelen Dioden da? Und wie willst Du
Deinen OK gegen die ca. 300V Eingangsspannung schützen?
Gruss
Harald

von Sven F. (mr_sven)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Sven Fabricius schrieb:
>
>> Hab das jetzt mal so zusammen gezeichnet, hoffe es ist richtig.
>
> Wozu sind denn die antiparallelen Dioden da?
Sieh Post von Mike J.
> Und wie willst Du
> Deinen OK gegen die ca. 300V Eingangsspannung schützen?
Um am Primärkreis der Zündspüle 300V zu erreichen, müsste am 
Sekundärkreis 7500V anliegen.
> Gruss
> Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Sven Fabricius schrieb:

>> Wozu sind denn die antiparallelen Dioden da?
> Sieh Post von Mike J.

Davon steht aber nichts in seinem Beitrag.

>> Und wie willst Du
>> Deinen OK gegen die ca. 300V Eingangsspannung schützen?

> Um am Primärkreis der Zündspüle 300V zu erreichen, müsste am
> Sekundärkreis 7500V anliegen.

Ja, bis 20kV Zündspannung sind eigentlich normal.
Gruss
Harald

von Mike J. (emjey)


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Hallo Sven,

hast du die erste Schaltung (z__ndung.png) mal so aufgebaut?

Ich bin mir sicher, sie wird so funktionieren.

Die Funktion der Schaltung:
 - Wenn eine hohe Spannung an PAD1 anliegt fließt der Strom erst mal 
durch D1, über den 47pF Kondensator und dem 330 Ohm Widerstand in die 
Junction-Kapazität der Diode. (die Diode geht somit schnell an)
 - Wenn der 47pF Kondensator voll ist fließt der Strom nur noch über den 
100k Widerstand.

Wenn man mal davon ausgeht dass mindestens 5mA (max. 50mA) benötigt 
werden um den optischen Transistor zum durchschalten zu bewegen muss an 
PAD1 eine Spannung von 500V (max. 5000V) anliegen.


Zur Schaltung "z__ndung.png":
 - Die benötigt keine antiparallel geschaltete Diode zur Leuchtdiode, 
weil durch die Diode D1 nur Strom in eine Richtung fließen kann. (mein 
Fehler)


 - Ich dachte nur dass man die IR-LED schützen müsste, denn wenn die 
1N4001 eine Junction-Kapazität von 15pF besitzt, der Kondensator 47pF 
und die IR-LED 25pF kann es bei diesem kapazitiven Spannungsteiler zu 
einer negativen Spannung an der IR-LED von locker über 5V kommen.

von Sven F. (mr_sven)


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Ok,

dann werd ich mal Basteln und Berichten.

Gruß

von Mike J. (emjey)


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Das geht ja auch mit der zweiten Variante (zuendung.png), dazu muss der 
Widerstand von R1 nur etwas verkleinert werden.

Wenn man von 12V bis 100V an dem Kondensator (der neben dem 
Unterbrecher) ausgeht kannst du R1 durch einen 2k Widerstand ersetzen.

zu den 100V:
Man könnte mit einer Diode und einem kleinen Kondensator das Maximum der 
Spannung ermitteln. (man erhält den Spitzenwert-0.7V)


Wenn der Unterbrecherkontakt geöffnet wird fließt der Strom in den 
dicken Kondensator und wenn er wieder geschlossen wird fließt der Strom 
aus dem Kondensator nach Masse. (das ist bestimmt nicht so gut für den 
Kontakt)

Theoretisch könnte man den Strom in den Akku zurück fließen lassen, dann 
würde ich die Bordelektronik aber mit einem LC-Tiefpass vor den 
Spannungspeaks die dann am Akku anliegen schützen.

Das schöne an diesen Peaks ist der Effekt auf die Desulfatierung des 
Akkus. (ich glaube echt dass das was bringt)

Ein weiterer Vorteil wäre dann die Langlebigkeit des Unterbrechers.


... theoretisch jedenfalls.

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