Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Dienstleister Gehalt ?


von Auslaender (Gast)


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Hallo,

Ich lese hier immer wieder  wie wenig die Dienstleister für die 
Ingenieure zahlen. Ich als Diplom Absolvent (Ausländer - Top Uni-TU) 
habe von einiger dieser Firmen ca. 4000 euro brutto im Monat angeboten 
bekommen. (48k im Jahr und bei manchen mit 13. Monatsgehalt 52 k )

Bis ich die Threads hier gelesen habe, war für mich auch nicht klar was 
für Firmen die Diensleister sind. Der deutsche Markt war für mich etwas 
unklar, da ich mein Praktikum im Ausland gemacht habe.

Was könnte hinter diese Angebote stecken ? Da ich so schnell wie möglich 
arbeiten möchte und der Bewerbungsprozess bei grössen Firmen für mich zu 
lange ist, besteht die Möglichkeit, dass ich so ein Angebot annehme.



Grüße
Auslaender

von Ich (Gast)


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Dienstleister:
Unternehmen die dich an andere Unternehmen verleihen.
Deinen Vertrag hast Du mit Fa. X, die zahlen dir dein Gehalt, du 
arbeitest aber 6 Monate in den Räumen der Fa. Y in Köln, 18 Monate bei 
Fa. Z in München, ... .

Auslaender schrieb:
> Ich als Diplom Absolvent (Ausländer - Top Uni-TU)
> habe von einiger dieser Firmen ca. 4000 euro brutto im Monat angeboten
> bekommen. (48k im Jahr und bei manchen mit 13. Monatsgehalt 52 k )

Wenn dir ein Dienstleister das anbietet, nimm das Angebot an.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Wenn dir ein Dienstleister das anbietet, nimm das Angebot an.

Mal abwarten, versprechen kann man ja viel!
Im allgemeinen zahlt ein Entleiher für die Erfahrung und nicht für den 
Abschluss. Denke hier wurde mal mit Lockangeboten geworben, die so nicht 
realisiert werden!

von Martin B. (Gast)


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Das System „Dienstleister“ funktioniert so: Ein Unternehmen braucht 
dringend einen Spezialisten. Statt nun mühselig Anzeigen zu schalten und 
Vorstellungsgespräche zu führen, ruft der Projektleiter einen 
Dienstleister an. Dieser schaut in seiner Kartei nach, ob er einen 
passenden Kandidaten zur Verfügung hat und stellt ihn dem Projektleiter 
vor. Befindet der Projektleiter den Kandidaten für geeignet, kommt ein 
Vertrag zustande. Bezogen auf ein Jahresgehalt kostet der Kandidat den 
Projektleiter ca. 15% mehr als ein Festangestellter, der Kandidat 
bekommt ca. 20% weniger als besagter Festangestellte. Die Differenz 
steckt sich der Dienstleister in die Tasche.

Wenn der Dienstleister dir also 48k/Jahr bietet, kannst du davon 
ausgehen, eine Stelle zu besetzen, die im Unternehmen mit etwa 60k/Jahr 
dotiert ist.

Für das Geld, welches das Unternehmen mehr zahlt, umgeht es den 
Kündigungsschutz und kann die Arbeit mit dem Kandidaten jederzeit 
beenden. Außerdem muss es bei Krankheit nichts zahlen. Da der Kandidat 
nicht die soziale Absicherung hat, ist er i.d.R. auch motivierter und 
weniger krank wie ein Festangestellter.

Kritiker sehen das Dienstleistergewerbe deshalb als Plage, da seine 
Arbeit zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Ingenieure führt. 
Andererseits bedienen sie die heute verlangte Flexibilität.

Wenn du schnell in den Beruf einsteigen möchtest, ist ein Dienstleister 
sicher eine Möglichkeit. Solltest du jedoch etwas Zeit haben, würde ich 
nach einem Job als Festangestellter Ausschau halten.

von Ich (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Wenn du schnell in den Beruf einsteigen möchtest, ist ein Dienstleister
> sicher eine Möglichkeit. Solltest du jedoch etwas Zeit haben, würde ich
> nach einem Job als Festangestellter Ausschau halten.

Während der Anstellung über einen Dienstleister sich ständig nach was 
besserem umschauen.

von Robocash (Gast)


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2008 zahlte meine Leihfirma (besaß beim Entleiher den Titel 
"Vorzugslieferant") mir 42000,-EUR jährlich und erhielt dabei vom 
Entleiher 70,-EUR + MWST stündlich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Robocash schrieb:

> 2008 zahlte meine Leihfirma (besaß beim Entleiher den Titel
> "Vorzugslieferant") mir 42000,-EUR jährlich und erhielt dabei vom
> Entleiher 70,-EUR + MWST stündlich.

Faktor 3,4. Nicht schlecht.

1 für dich, und 2,4 für den DL. Genial. So lieben wir es. So werden wir 
alle noch mal was in deutschen Landen.

von MaWin (Gast)


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> > 2008 zahlte meine Leihfirma (besaß beim Entleiher den Titel
> > "Vorzugslieferant") mir 42000,-EUR jährlich und erhielt dabei vom
> > Entleiher 70,-EUR + MWST stündlich.

> Faktor 3,4. Nicht schlecht.
> 1 für dich, und 2,4 für den DL. Genial. So lieben wir es. So werden wir
> alle noch mal was in deutschen Landen.


Zumindest ist damit klar:
Luft für Lohnerhöhungen haben deutsche Firmen reichlich.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Zumindest ist damit klar:
> Luft für Lohnerhöhungen haben deutsche Firmen reichlich.

Tzja, MaWin, unser Steuersystem müßte wohl mal etwas erheblich 
entlüftet/entfrachtet werden. Daß Dienstleistungskräfte nicht auf 
Sonderkostenstellen in Betrieben gesetzt/verbucht werden dürften, und 
sogar noch wie eine Maschine steuerlich jahrelang abgeschrieben werden, 
sondern mit allem drum und dran als normale Arbeitnehmer. Dann wäre die 
Sache erledigt. Das will aber niemand. Es ist noch die Frage, WER das 
konkret nicht will. Herr Weise sprach ja am Monatsende mal zu den 
Arbeitslosenzahlen, daß nach der Krise jeder zweite Job bei 
Personaldienstleistern geschaffen wurde, und das allmählich zu viel 
wäre. Ich glaube, er hat sich mit dieser Äußerung sicher nicht zu weit 
aus dem Fenster gelehnt, hat etwas Mumm, der Mann.

von grad mal anonym (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>> 2008 zahlte meine Leihfirma (besaß beim Entleiher den Titel
>> "Vorzugslieferant") mir 42000,-EUR jährlich und erhielt dabei vom
>> Entleiher 70,-EUR + MWST stündlich.
>
> Faktor 3,4. Nicht schlecht.
>
> 1 für dich, und 2,4 für den DL. Genial. So lieben wir es. So werden wir
> alle noch mal was in deutschen Landen.


naja, die Rechnung stimmt nicht ganz.

angenommen, der Mitarbeiter wird durchgängig für 70 EUR insgesamt 200 
Tage a 8 Stunden, also zusammen 1600 Stunden pro Jahr gebucht. Macht 
also Einnahmen in Höhe von 1600 x 70 x 112000 EUR pro Jahr.

Dafür entsehen AUsgaben in Höhe von:

42000 Bruttogehalt
18000 Lohn-Nebenkosten (mal geschätzt)
------------
60000 reine Lohnkosten

gegebenfalls werden Fahrtaufwendungen und Übernachtungskosten von der 
Verleiher-Firma ebenfalls getragen, und ungern vom Kunden bezahlt.

wenn pro Tag da 100 EUR an Fahrt, Verpflegungskosten und Übernachtung 
angerechnet werden, ist das nicht zu üppig angesetzt. Macht also nochmal 
ca. 20000 EUR an Kosten, welche zusätzlich "im laufenden Betrieb" des 
Mitarbeiters entstehen.

also verbleiben 40000 EUR beim Dienstleister, welche er nutzen kann, um
- Mitarbeiter welche nicht im Projekt sind "durchzufüttern"
- Verwaltung und Vertrieb des DL zu bezahlen


----

Meine persönliche Situation bei einem "Consulting-Dienstleister" sieht 
übrigens wie folgt aus:

Brutto-Einnahmen "durch mich":
Plan des Kunden = 1800 Std pro Jahr, aber wird meistens auf ca. 2000 
aufgestockt. Stundensatz 73 EUR (WE-Zuschläge etc. gibts nicht, fällt 
aber im allgemeinen auch nicht an bis auf 2-5 mal im Jahr vielleicht ein 
wenig Samstags-Arbeit).

Brutto-Ausgaben "für mich"
Gehalt = 80 K brutto. Feste Arbeitszeit von 40 Std/Woche, was darüber 
hinaus geht wird vergütet mit ca. 40 EUR/Std brutto. Dieses Jahr (2011) 
sind glaub ich ca. 1670 Std "Angestellten-Arbeitszeit".

Ich bekomme also nochmal ca. 14 K "Überstunden-Zulage"  (2000-1670) * 42

Sonstige Sozialleistungen (Vermögenswirksame Leistungen etc) bekomme ich 
nicht.

Übernachtungskosten habe ich nicht (bin "heimatnah") ,
Fahrtkosten und Tagesspesen setze ich selbst steuerlich ab zum 
"Dienstreisen-Tagessatz", kalkulatorisch 220 Tg
6 EUR  Tages-Verpflegungssatz,
100 km * 0,30 EUR Fahrtkosten
ergibt 36 * 220 = 7920 EUR absetzbare Aufwendungen (bei meinem 
Steuersatz bekomem ich davon noch mal ca. 50% ausbezahlt vom FA)

Ich habe  als Angestellter eines DL alle Vorteile eines Angestellten, 
und brauch nicht freiberuflich als "freischaffender Künstler" 
rumzumachen.

alles in allem bin ich mit dieser Situation bei meinem Dienstleister 
sehr zufrieden.

von Krösus (Gast)


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Soso, 100km Entfernung, d.h. rund 200 Tage mal 100 KM mal 2 Wege = 
40.000KM

Bei 25cent/km Gesamtkosten (weniger geht fast gar nicht, siehe ADAC, 
außer man verbingt 2 std am Tag im unsicheren Elefantenschuh) macht das 
10k im Jahr.

Zusäztlich ergeben sich mindestens 2 * 1h Fahrtweg pro Tag die nicht 
vergütet werden.

Du hast normalerweise 8h, somit 10h. Ein Festangestellter wird im 
Schnitt maximal 30 Minuten Fahrtweg haben oder er zieht langfristig um.

Also rechnen wir 1 Std mehr pro Tag für ihn.

Der Festangestellt wohnt, sagen wir mal großzügig, 20km entfernt. Das 
macht dann 8000km oder 2000€.

Angenommen du hast wirklich einen Steuersatz von 50% und bekommst 4000€ 
wieder, dann macht das 6000€ die du nicht wiederbekommst von den 
Fahrtkosten und damit entspricht das bei deinem Steuersatz 12k Euro 
brutto im Jahr. Für den Festangestellten kommen nur rund 2000€ 
Bruttomehrkosten zustande.

Rechnen wir der Einfachheit halber damit das dich dieser Fahrtweg 10k 
Brutto im jahr kostet (Großzügig, sind eher mehr)


80k Brutto hast du angegeben bei 40h. Davon ziehen wir die Fahrtkosten 
ab, macht 70k@40h. Dazu kommen deine langen Fahrtzeiten, macht 70k@45h.

Das entspricht 54k@35h liegt damit nur minimal über dem Stundenlohn 
eines Absolventen der mit ERA einsteigt.


Dein einziger Vorteil liegt darin, das du mehr Stunden arbeiten darfst 
(Überstunden) und damit mehr Geld in der Hand hast, aber kaum Zeit es 
auszugeben. Ich hoffe deine Frau freut sich darüber immer eine gedeckte 
Kreditkarte zur Hand zu haben wenn sie sich schöne Wäsche kauft um 
deinem Poolboy zu gefallen.


(Es ist mir schon klar das dies alles eine Milchmädchenrechnung ist, 
zeigt aber deutlich wo sich versteckte Kosten befinden die man nicht 
bedenkt)

von alexander86 (Gast)


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Hey Ausländer ^^:))))

ich denke mal es ist ein normaler lohn oder ?

Ich mein ich als BWL - Mensch kriege auch um die 40 - 60.000 als 
Einstieg. Kommt natürlich auch auf das Unternehmen an.

Schau doch mal auf htt://www.gehalt.de nach deinem genauen Beruf.

Da siehst du auch das Einkommen, das Alter und die Stundenanzahl der 
Ingenieure.

Gruß
Immigrant

von alexander86 (Gast)


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Soory der Link war falsch, hier once again: http://www.gehalt.de

von grad mal anonym (Gast)


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@Krösus

da ist sehr viel Milch in deiner Rechnung.


1. Es sind 50 Km Entfernungs-Strecke, keine 100 km. Damit passt das mit 
deiner Kostenrechnung und mit deiner Zeitkalkulation schon mal vorab 
nicht

2. Als angestellter Mitarbeiter beim Kunden (bei dem ich in Einsatz bin) 
bekäme ich auch keine Fahrtzeiten von meinem Arbeitgeber erstattet, das 
Argument ist also hinfällig.

3. Als angestellter Mitarbeiter beim Kunden (bei dem ich in Einsatz bin) 
könnte ich die Fahrtaufwendungen nur zum ermäßigten Satz absetzen, also 
täglich anstelle ((100 km * 30 ct) + 6 EUR) = 36 EUR gäbe es nur täglich 
(100 km * 15 ct) = 15 EUR. Also bei 200 AT entweder 7200 EUR jährlich 
steuerlich absetzen, oder 3000 EUR

4. Ein Angestellten-Gehalt von 80K@40h sehe ich schon deutlich entfernt 
von einem Angestellten-Gehalt von 54k@35h (das entspräche ca. 62K@40h). 
Ich kenne ERA-Tarife nicht, liege aber mit 80K@40h ca. 30% über den 
62K@40h

5. Bleibt also noch das Argument der 35 Std Woche zur 40 Stunden Woche, 
und daß ich "gezwungen" bin über 40 Stunden sogar darüber hinaus noch 
mehr zu arbeiten (in Fakt umgerechnet ca. eine 45 Stunden Woche). Dazu 
ist zu sagen, daß ich das nicht machen MUSS, sondern mir selbst 
einteilen kan, wieviel ich arbeiten "möchte" (so flexibel ist mein 
Kunde). Wenn mir wie 2000 Std ist, ist es ok. Wenn mir wie 1720 Std 
wäre, wäre das auch ok, dann nutzt halt ein Kollege das Budget auf.

von togo (Gast)


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Auslaender schrieb:
> Was könnte hinter diese Angebote stecken ?

Arbeitgeber -> DL    -> DU

Geld1       -> Geld2 -> Geld3

Geld1 = Geld2+Geld3

von Martin B. (Gast)


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Herzlichen Glückwunsch an grad mal anonym. Da scheinst du ja einen 
wahren Menschenfreund als Dienstleister erwischt zu haben

Ich frage mich wie das funktioniert:
Erst rechnest du aus, dass ein Dienstleister, der seinem Angestellten 
42k/Jahr im Jahr zahlt und vom Unternehmen einen Stundensatz von 70EUR 
kassiert am Ende des Jahres 40.000EUR übrig hat

grad mal anonym schrieb:
> also verbleiben 40000 EUR beim Dienstleister, welche er nutzen kann, um
> - Mitarbeiter welche nicht im Projekt sind "durchzufüttern"
> - Verwaltung und Vertrieb des DL zu bezahlen

Dann sagst du, du bekommst 80k/Jahr Brutto bei einem Stundensatz von 
73EUR.
Wenn man jetzt noch die Verpflegungspauschalen und Fahrkosten 
einrechnet, bezahlt dein Dienstleister mehr, als er an dir verdient. 
Wow, da bin ich echt platt.

> Gehalt = 80 K brutto. Feste Arbeitszeit von 40 Std/Woche, was darüber
> hinaus geht wird vergütet mit ca. 40 EUR/Std brutto. Dieses Jahr (2011)
> sind glaub ich ca. 1670 Std "Angestellten-Arbeitszeit".

von Gästchen (Gast)


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MaWin schrieb:
> Zumindest ist damit klar:
> Luft für Lohnerhöhungen haben deutsche Firmen reichlich.

Gut beobachtet.

von Gästchen (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Kritiker sehen das Dienstleistergewerbe deshalb als Plage, da seine
> Arbeit zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Ingenieure führt.
> Andererseits bedienen sie die heute verlangte Flexibilität.

Wer verlangt welche Flexibilität? Und warum werden die Unternehmen nicht 
flexibel und warum sind ausschließlich Arbeitnehmer für diese 
Flexibilität verantwortlich? Zeitarbeit ist moderne Sklaverei und nichts 
Anderes als Ausbeutung. Es gibt keine sachliche und schon gar nicht 
humanistische Begründung warum sich diese Firmen vom Gehalt des 
arbeitenden Menschen ernähren dürfen. Die nächste Steigerung davon wären 
Arbeitslager wo man gerade noch was zum Trinken und Essen bekommt.

Wie war dieses Sprichwort mit dem Frosch: mach das Wasser laangsam immer 
wärmen und du kannst den Frosch problemlos kochen. Es muss nur langsam 
genug gehen.

von Gästchen (Gast)


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Ich schrieb:
> Dienstleister:
> Unternehmen die dich an andere Unternehmen verleihen.

Leider falsch.
Dienstleister sind Ingenieurbüros die für Kunden Projekte abwickeln.

Unternehmen die Personen an andere Unternehmen verleihen heissen 
"Zeitarbeit", auch wenn sie diese Bezeichnung nicht gern haben. Wen 
interessiert das? Mich nicht.

von Ich (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Leider falsch.
> Dienstleister sind Ingenieurbüros die für Kunden Projekte abwickeln.
>
> Unternehmen die Personen an andere Unternehmen verleihen heissen
> "Zeitarbeit", auch wenn sie diese Bezeichnung nicht gern haben. Wen
> interessiert das? Mich nicht.

Die Grenze ist fließend.

Dienstleister nennen sich Unternehmen, die Ingenieurbüro sein möchten 
und sich nicht Zeitarbeit nennen wollen.

Es gibt Ingenieurbüros, die auch in anderen Unternehmen arbeiten, deren 
Tätigkeit sich aber von anderen Aufgaben in dem Unternehmen 
unterscheiden.


Bei vielen Dienstleistern findet sich auf deren Homepage kaum Infos, was 
diese genau machen. Mit wir haben weltweit viele Spezialisten in den 
Berecihen Automotive, Kraftwerkstechnik, Medizintechnik, ....
oder wir sind ein aufstrebendes Unternehmen in den Bereichen .... (wir 
machen alles), ....

von grad mal anonym (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Wenn man jetzt noch die Verpflegungspauschalen und Fahrkosten
> einrechnet, bezahlt dein Dienstleister mehr, als er an dir verdient.
> Wow, da bin ich echt platt.

nein, ich schrub dass es für MANCHE Dienstleister zutrifft, daß diese an 
ihre (fest angestellten) Mitarbeiter Fahrtkosten und Verpflegung und 
Unterkunft bezahlen.

Da ich mit meinem Gehalt am oberen Ende bin, kann ich meine Aufwendungen 
(Fahrtkosten und Verpflegungspauschale) nur selbst steuerlich absetzen. 
Da aber in der IT-Branche, kann ich trotz Angestellten-Verhältnisses 
halt NICHT NUR den "einfachen" Satz steuerlich geltend machen, sondern 
den "höheren Satz".

Aber du hast Recht, ich hab Glück und "schröpfe" meinen Arbeitgeber 
ziemlich:
bei 1670 * 73  = ca. 122 K Einnahmen, und
80K Ausgaben (zzgl. ca. 25 K Sozialausgaben)
bleibt für meinen Arbeitgeber nur ca. 20K "hängen"

von Gästchen (Gast)


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Ich schrieb:

> Die Grenze ist fließend.
> Dienstleister nennen sich Unternehmen, die Ingenieurbüro sein möchten
> und sich nicht Zeitarbeit nennen wollen.

Nein. Wie die sich nennen ist mir egal.
Ein Ingenieurbüro verleiht in der Regel keine Mitarbeiter weil es eine 
eigene Entwicklung hat. Weil sie selbst gut ausgestattet sind (eigene 
Entwicklung) und es für sie wichtig ist Know-How bei sich selbst zu 
behalten. Nach außen werden nur fertige Projekte verkauft. In der Regel 
hat so ein Büro mehrere Stammkunden für die Projekte abgewickelt werden.
Wenn es dazu kommt dass jemand zum Kunden muss, dann aber nicht für 70% 
Gehalt und meist kurzfristig für einen bestimmten Arbeitsprozess und 
nicht für Aushilfsarbeiten.

Die Unternehmen die nur noch Leute verleihen (wie klingt das denn: Leute 
verleihen) waren schon immer Zeitarbeit. Nachdem es aber bekannt wurde 
dass ein Arbeitnehmer dort weniger Rechte hat und weniger Geld und 
eigentlich schon rein rechtlich mehr in die graue Zone taucht, bekam die 
Zeitarbeitsbranche schlechten Ruf und wollte natürlich plötzlich 
Dienstleister heissen.


> Bei vielen Dienstleistern findet sich auf deren Homepage kaum Infos, was
> diese genau machen. Mit wir haben weltweit viele Spezialisten in den
> Berecihen Automotive,
Dann ist es eben nur Zeitarbeit die ihre Leute in verschiedenste 
Bereiche noch ausleihen und kein Dienstleister.
Bei einem normalen Dienstleister/Ingenieurbüro sind nicht selten sogar 
Projekte und Kunden auf der Homepage aufgelistet.

Gruß.

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