gEDA oder ORCAD? Hallo, ich bin recht neu in der Elektronik Welt - soll jetzt aber eine "folgenschwere" Entscheidung Treffen. Diese Entscheidung sollt ihr mir nicht abnehmen aber ihr habt die Erfahrung die ich jetzt bräuchte. Ich soll entscheiden welches EDA Programm zukünftig bei uns in der Firma verwendet wird. Gegenwärtig nutzen wir mehrere Profi Lizenzen von Egle. Das Problem: Jeder User verwaltet seine eigenen Biblioteken, wir haben keine Simulationsmöglichkeit und auch keine 3D Darstellung der Platinen. Warum 3D? Weil wir mehrer Platienen Modular zusammenstecken und alles in eine kleine Kiste verbauen die dann kaum noch freien Platz aufweist. Warum Simulationen? Weil unsere Geräte 500A Impulse mit 12kV in unter 3ns entladen und die gesamte umgebene Elektronik EMV absorbeirt teilweise mehrer Hundert Volt pro cm. Bibliotheken Probleme. Die Mitarbeiter arbeiten alle an anderen Dingen und brauchen „Ihre“ Bauteile. Die Bibliotheken werden nicht im Kollektiv gepflegt aber die Bauteile finden den Weg auch in andere Teilprojekte und werden mehrfach erstellt - auch mit leichten unterscheiden. Es gibt keine Versionsunterscheidung innerhalb eines Projektes. Ein Platine die mal aus Grund X leicht geändert wurde bekommt ein neues Projekt. Und wegen QM kann man da auch nichts mehr löschen. Wir haben ein Internes Bestellsystem von dem die Elektroniker gegenwärtig nicht Profitieren … was aber schön wäre. unterm Strich würde ich gern ein System haben, mit dem man die Wiederverwendbarkeit von Modulen ermöglicht bekommt und das mögliche Fehler reduzierte. Dabei Stabil läuft und zukunftssicher ist. Wenn ihr bessere Programme kennt bitte raus damit. Auf der suche nach solchen Programmen habe ich eine Liste erstellt die noch in den Kinderschuhen steckt. Das eine oder andere ist Doppelt, da Programm und Hersteller Auftreten können. Hier mal der Auszug: altium protel cadence orcad Cadence Allegro zuken cadstar casence Eagle expedition kicad liners Edwin NI Ultiboard/Multisim Accel EDA Integra Station PADS proteus Pulsonix Target3001 DesignSoft Tina Easy PC Cadstar for Windows P-CAD Mentor Board Station Mentor Expedition Visula Linear Technology Ltspice OpenSource ngspice Beige Bag Software B2 Spice OpenSource gEDA TANGO PCB
Liloba schrieb: > altium protel Soweit ich mich erinnere, ist die Bibliotheksverwaltung von Protel etwas... schräg gewesen. Neue Bauelemente werden standardmäßig in der projektinternen Lib abgelegt, so dass man am Ende in ein neues Projekt noch 3 alte Projekte mit einbinden muss. Der Funktionsumfang ist für den Preis sensationell. Die Bedienung über Shortcuts bedarf am Anfang einiger Einarbeitung, geht dann aber sehr flüssig von der Hand. > cadence orcad Gibt es nicht mehr. Nachfolger: > Cadence Allegro Teuer und mit viel Einarbeitungszeit verbunden. Nicht immer intuitiv. Der Push-and-Shove-Router kann einen hin und wieder zur Verzweiflung bringen. Wenn man das akzeptieren kann und sich in Teilen dem Programm unterwirft, kann man gut damit arbeiten. Wer lieber komplett selbstbestimmt arbeitet, wird damit nicht glücklich. Shortcuts kann man hier komplett selbst erstellen, das reisst die Sache etwas raus.
Wir setzten in unserer Firma Altium ein. Die Footprints, Schaltplansymbole und Spice-Modelle sind dabei per svn zentral versionsverwaltet. Die Bauteilbibliothek ist als Datenbank aufgebaut (wird von Altium direkt unterstützt). Die Eigenschaften (Spannungsfestigkeit, Bestellnummer etc.) sind in der DB hinterlegt, die Footprints und Schaltplansymbole werden dynamisch dazuverlinkt. Vorteil: Jedes Bauteil gibt es nur einmal. Jeden Footprint (mehrer Bauteile können den selben Footprint haben) gibt es nur ein Mal. Jedes Schaltplansymbol (z.B. gleiches Symbol für SPI-Speicherbausteine) gibt es nur ein Mal.
Hallo, ich nutze für alle Projekte in der Firma Altium (Designer Winter 09). Die Bibliotheken sind zwar erstmal gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich mal eingefrimmelt hat ist es okay. Die Bibliotheken liegen bei uns verteilt über Netzwerk und werden zentral gepflegt. Simulation und 3D ist alles vorhanden. Projektverwaltung und das ganze Drumherum ist sehr gut. Support und Hilfe bzw. Forum ist gut. Ausserdem gibt es flexible Lizensmodelle. Die negativen Punkte sind aus meiner Sicht die Update bzw. Upgrade Politik und der relativ hohe Preis. Eventuell noch die PC-Performance - wenn man von Eagle kommt. Ist aber heute auch nicht wirklich ein Thema. Zwei grosse Displays und einen richtigen Rechner bekommt man für einen angemessenen Preis. Ich habe Intel mit 4 Kernen 64bit und 8 GB RAM dazu eine etwas bessere NVidia Grafikkarte. Damit läuft alles super flüssig, auch wenn nebenher noch Internet und PDF-Dokumente offen sind. Für den profesionellen Einsatz würde ich auch nichts anderes nehmen. mfg aus Berlin Rene
Liloba schrieb: > Integra Station Ist veraltet. Wird, soviel ich weiß, seit gut 7 Jahren nicht mehr verkauft, Support gibt es auch nicht mehr. Wird heute nur von sehr wenigen noch verwendet.
Mentor Board Station veraltet und zu teuer (10x). Mentor Expedition kann alles aber extrem teuer. Macht nur Sinn für Firmen mit großer Layoutabteilung. Ohne lange Einarbeitung und permantes Arbeiten(Übung) werdet iht total ineffektiv sein und das bei zehnfachem Preis im Vergleich zu Altium. Ist nicht geeignet für Entwickler die nur einmal im Jahr ein größeres Layout selber machen wollen.
Hallo, wir setzen auch Altium Designer ein, und zwar in den Versionen Summer 09 und 10. Der Einarbeitungsaufwand ist nicht zu unterschätzen, da das Programm im Laufe vieler Jahre gewachsen und aus Einzelprogrammen zusammengeflickt wurde, was auch zu manchem Stilbruch bei der Bedienung führt. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut. Der unglaubliche Funktionsumfang bedingt aber auch etliche kleine Fehler, die zum Teil über etliche Versionen hinweg nicht behoben werden. Mit Altium Designer 10 wurde das Konzept der "Vaults" eingeführt, d.h. die bisherige, eher schlicht gehaltene Anbindung an Subversion (SVN) wird durch ein eigenes System zur netzwerkweiten Verwaltung von Bibliotheken und Projektdateien ersetzt/erweitert. Altium versucht, die Kunden dazu zu bringen, die Daten auf den Servern von Altium abzulegen, so wie es auch bei vielen anderen Anwendungen/Diensten versucht wird. Für eigene Vaults soll es auch eine Lösung geben, über deren Preis sich Altium im Frühjahr 2011 ziemlich ausgeschwiegen hat. Einige Vertriebler von Altium Deutschland sind das schlimmste, was mir jemals untergekommen ist. Auf Grund unentwegter ausdrücklich untersagter Belästigung per Telefon bei meinen Mitarbeiter und mir gab es ein monatelanges Ringen, bis die Geschäftsführung von Altium endlich bereit war, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Stattdessen wollte man das ganze lieber telefonisch klären, "um besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können." Hatte ich dem einen Vertriebler weitere Anrufe untersagt, rief gleich am nächsten Tag der nächste an. Auf meinen entsprechenden Hinweis hieß es dann nur: "Ja, gestern hatten Sie Herrn X. weitere Anrufe untersagt. Und deswegen rufe ICH sie ja heute an!". Eigentlich steht bei uns der Erwerb weiterer Lizenzen für Altium Designer an, aber auf Grund der unglaublichen Erfahrungen mit den Vertriebsmitarbeitern sehe ich von der weiteren Zusammenarbeit mit Altium ab. Ebenso wurden auch unsere Wartungsverträge nicht mehr verlängert.
Target soll ganz gut sein. Kenne selbst zwar nicht, aber das was ich darüber gelesen habe macht eine guten Eindruck. Sehr guter Support vom Hersteller und viele Nutzer hierzulande. http://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php?title=Kundenstimmen http://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php?title=F%C3%BCr_wen_ist_TARGET_3001!%3F Ich denke, würde ich eine neue EDA-Software kaufen dürfen, würde ich Target kaufen.
Auch wenn es nicht direkt deine Frage war: Liloba schrieb: > Warum 3D? > Weil wir mehrer Platienen Modular zusammenstecken und alles in eine > kleine Kiste verbauen die dann kaum noch freien Platz aufweist. Eagle-3D: http://www.matwei.de/doku.php?id=de:eagle3d:eagle3d > Bibliotheken Probleme. Die Mitarbeiter arbeiten alle an anderen Dingen > und brauchen „Ihre“ Bauteile. Die Bibliotheken werden nicht im Kollektiv > gepflegt aber die Bauteile finden den Weg auch in andere Teilprojekte > und werden mehrfach erstellt - auch mit leichten unterscheiden. Wenn ihr EAGLE einfach auf jedem Rechner installiert und jeder in seinen Bibliotheken auf seinem Rechner rumpfuscht, ist das kein Wunder. Man kann auch klare Design-Regeln für neue Bauteile definieren und die Bibliotheken zentral ablegen. Funktioniert hier wunderbar. > Es gibt keine Versionsunterscheidung innerhalb eines Projektes. Ein > Platine die mal aus Grund X leicht geändert wurde bekommt ein neues > Projekt. Und wegen QM kann man da auch nichts mehr löschen. Dito. Und falls jetzt jemand kommt und meint man könnte EAGLE nur für Hobby-Zwecke einsetzen: http://www.baudisch.de/entwicklung/hardware Wenn bei uns das Layouten von PC-Mainboards an der Tagesordnung wären, würde ich aber auch zu einem anderen Tool raten. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch schon komplexe Multilayer-Sachen mit impedanzkontrollieren Leitungen, etc. mit EAGLE gemacht haben. Mit ein paar ULP geht das sogar ganz gut.
Hallo an alle und Danke für die Infos, ich hab ein paar Dinge in meiner Liste ergänzt und werde jetzt mal eine paar tests mit Target und Altium durchführen. Christoph Budelmann schrieb: > Eagle-3D: http://www.matwei.de/doku.php?id=de:eagle3d:eagle3d dieses Projekt habe ich auch bereits gefunden aber die weiterverarbeitung eines Pov-Files ist nicht so verbreitet, ich habe keine möglichkeit gefunden die DesignSprache zu einem DIN-Step-Format umzuformen. Wenn es das geben würde dann würde ich die mitarbeiter lieber in Eagel schulen und die Nutzung Professionalliesieren! Danke für die Meinungen und Infos, falls noch das Eine oder Andere zu sagen ist ... ich werde gelegentlich hier reinschauen. Gibt es den Umsteiger von Eagle zu Altium die davon Berichten können? Gruß Liloba
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