Forum: Haus & Smart Home Hausbus verlegen?


von Basti (Gast)


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Hi

wir kaufen uns ein Haus. Später möchte ich einen RS485 Bus (klar - 
elemente selbstgebaut) nachrüsten. Daher will ich bei der ersten 
Renovierung gleich die Kabel mit reinziehen.

Nun darf man ja, aus welchem Grund auch immer, Niederspannungskabel 
nicht zusammen mit den normalen 230V Kabeln verlegen... Wie ist da der 
Mindestabstand - oder genügt ein dünnes zusätzliches Plastikrohr?

von KNX-ler (Gast)


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Nimm EIB grün und packs in ein Rohr - glaub mir - der Leerrohraufwand 
ist eh schon enorm.

von MaWin (Gast)


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> genügt ein dünnes zusätzliches Plastikrohr?

Das genügt,
aber du willst nicht Datenleitungen und "Starkstromleitungen"
dicht beinander führen.

Statte dein Haus mit Leerrohren aus, ermögliche eine Sternform,
und welches Rohr du dann wofür nutzt, ist deine Sache.

RS485 ist doch heute schon technisch überholt, und du willst dein
Haus sicher nicht alle 10 Jahre abreissen und neu bauen.

Nur Leerrohre sind universell.

Eine nicht unübliche Verlegeart bei 2-stöckigem Haus mit Keller
sind Rohre die in jedem Zimmer neben Türen und Fenstern vom Keller
bis ins Obergeschoss laufen, zusätzlich zu 230V Leitungen die
unter Putz liegen oder in einem eigenen Leerrohr. Im Keller wird
dann gesammelt und zum Sicherungskasten geführt, wo vor allem
die Erdungsschellen für alle Netze zusammen liegen und ankommende
Leitungen (Telefon).

von Jörg S. (joerg-s)


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MaWin schrieb:
> RS485 ist doch heute schon technisch überholt, und du willst dein
> Haus sicher nicht alle 10 Jahre abreissen und neu bauen.
Was ist da überholt? Für ein paar Aktoren/Sensoren ist 485 schon fast 
Oversized.

von Robert L. (lrlr)


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> Daher will ich bei der ersten
>Renovierung gleich die Kabel mit reinziehen.

nachdem man bei (den meisten) bus-systemen die aktoren (lieber) zentral 
macht (wegen lärm, platz, u.U. auch Kosten)

stellt sich eher die frage , wie du die taster/schalter JETZT machen 
willst?

von Basti (Gast)


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Danke euch.. Ich werde Steckdosen und Lampen jetzt mit 230V Leitungen 
verlegen (im Rohr) alle 230V Leitungen seperat zum Sicherungskasten. 
Schalter etc mit Kat5. Da kann ich für jetzt erstmal Stromstoßrelais 
benutzen.... Und ich denke das Kat5 billiger ist als NYM ;-)

von Jörg S. (joerg-s)


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So hab ich das im Grunde auch geplant :)
230V Kram mit SSS und zu den Hausbus Geschichten Cat5 legen. Das Licht 
und geschaltete Steckdosen können dann normal per Taster oder später 
dann von einem Hausbus Aktor per SS geschaltet werden.

von klausr (Gast)


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Nimm gleich Cat6, am besten 2x pro Raum. Der Aufpreis ist. verglichen 
mit dem Aufwand, wenn du später mal Cat5 gegen Cat6 tauschen möchtest, 
zu vernachlässigen. Mind. 1 Lehrrohr pro Zimmer zum zentralen Verteiler 
schadet auch nie. Beim Hausbaus bin ich inzwischen skeptisch mit 
Leitungen im voraus legen. Man vergisst immer etwas. Z.B. braucht man an 
jedem Fenster eine? (Rolladensteuerung?) Wenn ja, wo? Wird schwierig, 
alles im voraus richtig zu machen.

von Jörg S. (joerg-s)


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klausr schrieb:
> Nimm gleich Cat6, am besten 2x pro Raum.
Für RICHTIGES Netzwerk schon, aber für den Hausbus? Ich denke da reicht 
Cat5 aus.

von TestX .. (xaos)


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Jörg S. schrieb:
> klausr schrieb:
>> Nimm gleich Cat6, am besten 2x pro Raum.
> Für RICHTIGES Netzwerk schon, aber für den Hausbus? Ich denke da reicht
> Cat5 aus.

vlt will man in ein paar jahren mal lan haben oder so. daher ist es 
sinnvoll gleich CAT7 kabel zu verlegen, 4x pro raum

@topic..du kannst die kabel schon "nebeneinander" legen..wird in der 
industrie kaum anderst gemacht, entsprechend nette effekte hast du dann 
natürlich..

von Basti (Gast)


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für den hausbus is kat5 schon overkill, wollte eigentlich nur stp kabel 
nehmen... ;-)

von Matthias K. (mkeller)


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Nimm doch EIB Kabel:
Gründe:

-dickerer Querschnitt als Cat5/Cat6 (0,5mm vs 0,8mm)
-sehr gut zu verlegen
-für EIB geeignet (wer hätte es gedacht ...), falls du keine Lust mehr 
auf selbstbasteln hast
-reicht dicke für CAN,RS485, ...

von Timo E. (tien)


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Matthias Keller schrieb:
> Nimm doch EIB Kabel:
> Gründe:
>
> -dickerer Querschnitt als Cat5/Cat6 (0,5mm vs 0,8mm)
> -sehr gut zu verlegen
> -für EIB geeignet (wer hätte es gedacht ...), falls du keine Lust mehr
> auf selbstbasteln hast
> -reicht dicke für CAN,RS485, ...

Seh ich auch so, und hab es auch so gemacht.
Rohr ist ok, für Tel, Netzwerk, Sat usw,
aber für die 230V Netzversorgung meiner Meinung nach überflüssig.
Was soll da anderes kommen?

Ich hab bei mir konsequent einen Bus mit EIB Kabel ...
- an jede Steckdose (bzw. 1x pro Kombi) (mit Kaiser Elektronikdose),
- an jeden Schalter (mit Kaiser Elektronikdose),
- an jeden Rollo (im Kasten)
- an jeden Heizkörper
- an jede Tür (Türschloss)
- an jede Fußbodenheizungsverteilung
- 1 x pro Raum an der Decke für Sensoren,
- 1 x pro Raum am Eingang 1,5m über Boden für Terminal
- 1 x hinter Hängeschränke in der Küche
- 1 x hinter Schränke in der Küche
- usw...
UP (ohne Rohr) geführt. Damit kann man auch in 20 Jahren noch 
Steuerbefehle übertragen.

Außerdem gibt es je (Wohn)Raum zwei Leerrohre mit Zugdraht vom Keller 
bis  an die jeweils rechte und linke Wand, damit ist es möglich doch 
noch was "super modernes" nachträglich einzuziehen.

Sat, Tel, Netzwerk liegt bei mir direkt UP ohne Rohr.

Ich hab mit Rohren angefangen und selbst erleben dürfen, dass alleine 
für das Wohnzimmer ein so großes Leerohr Bündel zusammenkommt welches 
nicht mehr in den (bei mir bereits vorhandenen) Installationsschacht 
passt.
Das mag im Neubau besser sein, aber unhandlich ist das in jedem Fall.
Der Aufwand für jede Steckdose so was zu machen ist immens...

Meiner Meinung nach reicht 1 bis max. 4 große Leerrohre pro Raum. Und 
diese dafür so verlegen, dass man so wenige Bögen hat wie möglich und 
wenn dann mit großem Radius.

Grüße Timo

von Robert L. (lrlr)


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>- an jeden Schalter (mit Kaiser Elektronikdose),

der TO bräuchte da vermutlich mehrere (wegen SSS)

von Timo E. (tien)


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Robert L. schrieb:
>>- an jeden Schalter (mit Kaiser Elektronikdose),
>
> der TO bräuchte da vermutlich mehrere (wegen SSS)

Ich hab mein Licht ebenfalls mit SSS gesteuert. Einfach aus dem Grund, 
das alle Basisfunktionen auch ohne meinen Selbstbaukram funktionieren 
soll.
D.h. in meinem Fall läuft zwar der Bus durch die Dosen, zusätzlich aber 
eine Steuerleitung über die ich per 24V SSS in der zentralen 
Lichtsteuerung schalte, also zunächst ganz konventionell.
Wenn die Automation dann mal einsatzbereit ist kann ich wahlweise in der 
zentralen Lichtsteuerung die Taster abfragen und die SSS steuern, oder 
ich frage die Taster direkt in der UP Dose ab und steuere über den Bus. 
Beides hat Vor- und Nachteile:

Zentraler Ansatz:
+ nur ein Buskopller notwendifg
+ zentrale Umschaltung auf "Notbetrieb" (=konventionell)

Dezentraler Ansatz:
+ mehr Sonderfunktionen z.B. LEDs als Statusanzeig usw. möglich

Derzeit tendiere ich zu einem zentralen Ansatz (was die Lichtsteuerung 
angeht, der Rest wird dezentral) und zwar mit den Eltako RS485 SSS, 
Dimmer und Taster Eingabemodulen. Vorteil: nur 2 Adern müssen 
aufgetrennt werden um die Signale abzugreifen bzw. um im Bedarfsfall den 
"Konventionellen" Zustand wieder herzustellen.
Siehe:
Beitrag "Re: Dimmer für den Verteilerschrank mit Steuerinterface"
und folgende

Grüße Timo

von Jörn A. (joern_)


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Also ich kann auch cat 6 empfehlen. Als Verlegekabel sind es 8x Litzen 
mit bis zu 0.65mm als Verlegekabel mit AWG22.

Ich habe alle Kabel mind 10cm entfernt von 220V gelegt und alles in 
Leerrohren, die zu zwei Schaltschränken im Haus laufen. Bzgl Taster kann 
man diese wunderbar per Aderendhülse verbinden ohne große Fummelei.

Schirmung per Coax Erdungsleiste auflegen und selbst mit 5V Pegeln habe 
ich keine Probleme!

von Stephan W. (stipo)


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Warum das teurere grüne EIB Kabel nehmen, wenn es genau das selbe Kabel 
in Grau auch billiger gibt?

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr :)

MFG
Stephan

von Stephan W. (stipo)


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Timo E. schrieb:
> Seh ich auch so, und hab es auch so gemacht.
>
> Rohr ist ok, für Tel, Netzwerk, Sat usw,
>
> aber für die 230V Netzversorgung meiner Meinung nach überflüssig.
>
> Was soll da anderes kommen?

Kann ich Dir sagen.
Ein 6mm oder 8mm Bohrer, der das Kabel trifft. Dann ist man froh, wenn 
man den teuren Designerputz im Wohnzimmer nicht aufklopfen muss, damit 
man das Kabel flicken kann... Einfach ein Einzugsband rein, defekte 
Drähte raus, und neue heile wieder rein.

Wer bei der Installation an den Leerrohren spart, wird das irgendwann 
mit Lehrgeld nachzahlen. Gerade wenn man selbst an der Installation noch 
basteln möchte. Da fallen einem immer wieder neue sachen ein, die man 
machen/ändern könnte.

Aber gut. Jedem das seine, mir das Fränkische ;)

MFG
Stephan

von Tien (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Kann ich Dir sagen.
> Ein 6mm oder 8mm Bohrer, der das Kabel trifft. Dann ist man froh, wenn
> man den teuren Designerputz im Wohnzimmer nicht aufklopfen muss, damit
> man das Kabel flicken kann... Einfach ein Einzugsband rein, defekte
> Drähte raus, und neue heile wieder rein.

Passiert mir nicht. Erstens habe ich von allen Kabeln Bilder, zweitens 
ein wirklich gutes Suchgerät.

> Wer bei der Installation an den Leerrohren spart, wird das irgendwann
> mit Lehrgeld nachzahlen. Gerade wenn man selbst an der Installation noch
> basteln möchte. Da fallen einem immer wieder neue sachen ein, die man
> machen/ändern könnte.

Genau deshalb gibt es ja bei mir ein Hausbus an JEDE Dose usw. Warum 
sollte ich da was an der 230V Versorgung ändern wollen? Maximal fehlt 
mir an einer Stelle Strom, aber da bringt mir aber ein Leerrohr auch 
nichts.

> Aber gut. Jedem das seine

Genau, jeder soll das selber so machen wie er will.
War ja nur ein Denkanstoß und ein Hinweis auf den meiner Meinung nach 
deutlich höheren Aufwand.

von Tien (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Warum das teurere grüne EIB Kabel nehmen, wenn es genau das selbe Kabel
> in Grau auch billiger gibt?
>
> Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr :)

Ganz einfach, weil es eben mit dem EIB Kabel zulässig ist es direkt mit 
der 230V Netzverkabelung zu verlegen. Und mal ehrlich, die Kabel sind so 
billig im Vergleich zum Rest, da kommt es auf den Unterschied nicht 
wirklich an.

von Jörg S. (joerg-s)


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>die Kabel sind so billig im Vergleich zum Rest, da kommt es auf den
> Unterschied nicht wirklich an.
Zusatzkosten addieren sich halt auch irgendwo zu größeren Summen :)


>Ganz einfach, weil es eben mit dem EIB Kabel zulässig ist es direkt mit
>der 230V Netzverkabelung zu verlegen.
Ich wundere mich immer wieder das es tatsächlich Häuser geben soll wo 
darauf geachtet wurde. Ich kenne keins wo das so ist.
Es ist ja richtig das es Vorschrift ist, aber mal ehrlich, was soll da 
bitte schön passieren?

von Tien (Gast)


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Jörg S. schrieb:
>>die Kabel sind so billig im Vergleich zum Rest, da kommt es auf den
>> Unterschied nicht wirklich an.
> Zusatzkosten addieren sich halt auch irgendwo zu größeren Summen :)

Genau, deshalb sparte ich bei den Leerrohren...

>>Ganz einfach, weil es eben mit dem EIB Kabel zulässig ist es direkt mit
>>der 230V Netzverkabelung zu verlegen.
> Ich wundere mich immer wieder das es tatsächlich Häuser geben soll wo
> darauf geachtet wurde. Ich kenne keins wo das so ist.
> Es ist ja richtig das es Vorschrift ist, aber mal ehrlich, was soll da
> bitte schön passieren?

Nichts, aber wer weiß, eventl. verkaufe ich ja das Haus wieder und das 
sollte es schon korrekt verkabelt sein.

von Jörn A. (joern_)


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Tien schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>>>die Kabel sind so billig im Vergleich zum Rest, da kommt es auf den
>>> Unterschied nicht wirklich an.
>> Zusatzkosten addieren sich halt auch irgendwo zu größeren Summen :)
>
> Genau, deshalb sparte ich bei den Leerrohren...
>
>>>Ganz einfach, weil es eben mit dem EIB Kabel zulässig ist es direkt mit
>>>der 230V Netzverkabelung zu verlegen.
>> Ich wundere mich immer wieder das es tatsächlich Häuser geben soll wo
>> darauf geachtet wurde. Ich kenne keins wo das so ist.
>> Es ist ja richtig das es Vorschrift ist, aber mal ehrlich, was soll da
>> bitte schön passieren?
>
> Nichts, aber wer weiß, eventl. verkaufe ich ja das Haus wieder und das
> sollte es schon korrekt verkabelt sein.

mhh. ich würde lieber ein paar Leerrohre mehr legen. Wenn es einmal im 
Beton oder unter Putz liegt wird's viel Arbeit wenn eine Leitung die 
"vorrichten" Handwerker nicht überlebt hat!

Genau das gleich gilt für die Abstände, wenn man nicht drauf achten und 
sich irgendwelche Störungen induziert ist das halt so und dann? lieber 
vorher drauf achten...

Ich habe von daher alles in Leerrohre gepackt und so kann man in Zukunft 
immer noch etwas tun, selbst wenn man kein NYM sondern nur noch 
Einzellitzen durchziehen kann...

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