Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TDA7052 NF-Amp: R (in) vergrößern?


von Winni (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

im Anhang ein Auszug aus dem Datenblatt des TDA7052.

Ob man wohl Rs (roter Pfeil) vergrößern kann, um den Einganswiderstand 
des Amps zu vermindern? Würde ihn gerne aufs Doppelte oder mehr 
vergrößern.

Im Datenblatt steht dazu nichts weiter, nur, dass der IC einen R(in) von 
ca. 15K besitzt.

von Winni (Gast)


Lesenswert?

Winni schrieb:
> um den Einganswiderstand
> des Amps zu vermindern?

meinte natürlich: "zu vergrößern"!

von Paul Baumann (Gast)


Lesenswert?

Du könntest eine sog. Bootstrapstufe davor setzen.
Bilder 6 und 7 in dem Link:
http://www.ferromel.de/tronic_190.htm

MfG Paul

von Winni (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Du könntest eine sog. Bootstrapstufe davor setzen.
> Bilder 6 und 7 in dem Link:
> http://www.ferromel.de/tronic_190.htm

Danke für den Link!

Habe mal ein Bild gezeichnet (sorry, Mauszeichnung, Krikelkrakel).

Ein Detektor ist an einem BF245 angeschlossen. Dann wird über eine 
Si-Diode das Signal umgewandelt und geht auf einen 100k-Widerstand.

Wenn der Rs vom IC (oben mit 5k eingezeichnet) der 100k-Widerstand aus 
der Krikelzeichnung sein könnte, wäre es toll.

Was meint ihr, geht das?

von Winni (Gast)


Lesenswert?

Regentaufs schrieb im Beitrag #2375570:
> Der verarscht dich doch.

Schön wärs, ich bin aber echt ratlos. Hatte mal einen anderen TDA-Typen 
(7234 oder so), der fing nach Vergrößerung von Rs böse an zu schwingen.

Regentaufs schrieb im Beitrag #2375570:
> Mann, mach den Widerstand einfach größer und
> schau was passiert. Schlimmstenfalls hast du halt nicht mehr super HiFi
> Qualität.

Dacht, hier weiß vielleicht jemand, ob das so hinhaut. Man könnte auch 
einen C von 100k nach 5k legen, dann bleibt die Diode gleichstrommäßig 
auf ihrem Potential.

Naja, dann werde ich es einfach mal ausprobieren..

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

>Was meint ihr, geht das?
Nein!
So ein Quatsch! An einen hochohmigen Ausgang kann man keinen 
niederohmigen Eingang anschließen!
Nimm die Beispiele von P.Baumann.

von Winni (Gast)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> An einen hochohmigen Ausgang kann man keinen
> niederohmigen Eingang anschließen!

Sicher, dass der Ausgang hochohmig ist? Wenn ja, warum (HF zum 
Gleichrichten kommt ja immerhin vom FET über 1k als Arbeits-R)?



Michael_ schrieb:
> Nimm die Beispiele von P.Baumann.

Welchen P. Baumann meinst du?

P.Baumann AG - Sanitär, Spenglerei, Heizung

Orthopäde Dr. med. Peter Baumann in 78166 Donaueschingen

peter baumann-immobilien

Tierarztpraxis. Dr. Michael und Dr. Peter Baumann

Peter Baumann Blechblasinstrumente

???

;O)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Winni schrieb:
> Im Datenblatt steht dazu nichts weiter, nur, dass der IC einen R(in) von
> ca. 15K besitzt.

Ich lese da 100 kΩ heraus.

Die Anwendungsschaltung dort hat übrigens keinen Kondensator im
Eingangspfad.  Kann es sein, dass man da einen Gleichstrompfad
liefern muss?  Je nach Innenschaltung könnte es sein, dass die
Eingangsstufe darüber ihren Basisstrom bekommt (ich glaube mich
zu erinnern, dass ein TBA810 so aufgebaut ist).  In diesem Falle
bekommt man beim Vergrößern des Widerstands einen zusätzlichen
Gleichspannungs-Offset, der dann auch zu permanentem Strom durch
die Lautsprecher führt.  Das will man eher nicht haben.

von Winni (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Die Anwendungsschaltung dort hat übrigens keinen Kondensator im
> Eingangspfad.

Welche Anwendungsschaltung, IC oder FET?

Der IC hat einen 0,47u vorm Eingang; beim FET wird ein 
Parallelschwingkreis (LC) vom Gate gegen Masse geschaltet.


Jörg Wunsch schrieb:
> Kann es sein, dass man da einen Gleichstrompfad
> liefern muss?

Wo jetzt, s.o.?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Winni schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Die Anwendungsschaltung dort hat übrigens keinen Kondensator im
>> Eingangspfad.
>
> Welche Anwendungsschaltung, IC oder FET?

IC, und zwar die, die im NXP-Datenblatt angegeben ist.  Dieses
bekommst du beispielsweise angezeigt, wenn du dem Link TDA7052
hier in der Forensoftware folgst.

>> Kann es sein, dass man da einen Gleichstrompfad
>> liefern muss?
>
> Wo jetzt, s.o.?

Welches Datenblatt hast du denn als Quelle benutzt?

Übrigens wirbt NXP explizit damit, keine äußeren Bauteile (außer den
Abblockkondensatoren) zu benötigen.

von Einer (Gast)


Lesenswert?


von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Einer schrieb:
> http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/verstaerker_mini.htm

Welche der Fragen beantwortet diese URL genau?

von Datenblatti (Gast)


Lesenswert?

>Die Anwendungsschaltung dort hat übrigens keinen Kondensator im
>Eingangspfad.  Kann es sein, dass man da einen Gleichstrompfad
>liefern muss?

An die Datenblattempfehlungen sollte man sich schon halten. Ein 
abgedruckte "Application Circuit" IST eine Datenbalttempfehlung, auch 
wenn nicht explizit dabei steht, daß man es genau so machen soll!

Solche Verstärker wollen am Eingang oft nicht nur einen Gleichstrompfad 
nach Masse, der soll auch oft nicht zu hochohmig sein.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Datenblatti schrieb:
> An die Datenblattempfehlungen sollte man sich schon halten.

Offenbar hat Winni jedoch ein anderes Datenblatt zur Hand, was
sowohl sein Bild als auch die Angabe eines Eingangswiderstandes
von 15 kΩ vermuten lässt.

von Datenblatti (Gast)


Lesenswert?

>Offenbar hat Winni jedoch ein anderes Datenblatt zur Hand, was
>sowohl sein Bild als auch die Angabe eines Eingangswiderstandes
>von 15 kΩ vermuten lässt.

Stimmt, dieses hier, von der A-Version:

http://www.nxp.com/documents/data_sheet/TDA7052A_AT.pdf

Der Chip will aber immer noch 5k nach Masse. Eine "voltage gain" von 
rund 36dB verträgt sich eben nicht mit allzu hohen Eingangsimpedanzen. 
Vergrößert man die Impedanz am Eingang, kann Schwingneigung daraus 
resultieren...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Datenblatti schrieb:
>>Offenbar hat Winni jedoch ein anderes Datenblatt zur Hand, was
>>sowohl sein Bild als auch die Angabe eines Eingangswiderstandes
>>von 15 kΩ vermuten lässt.
>
> Stimmt, dieses hier, von der A-Version:
>
> http://www.nxp.com/documents/data_sheet/TDA7052A_AT.pdf

Das ist ja ein deutlich anderer Verstärker, der da unter fast gleichem
Namen verkauft wird.

von Winni (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Datenblatti schrieb:
> Stimmt, dieses hier, von der A-Version:
>
> http://www.nxp.com/documents/data_sheet/TDA7052A_AT.pdf

Ja genau, das habe ich!

Dort ist der Eingangspin über einen C von Masse entkoppelt.

Gut, dann mache ich es einfach so, siehe Anhang!


Mal schauen, ob dann etwas schwingt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Winni schrieb:
> Gut, dann mache ich es einfach so, siehe Anhang!

Würd' ich nicht tun.  Wenn das Datenblatt der A-Version schon einen
C im Eingang hat (und ich mal davon ausgehe, dass du einen A hast),
dann würde ich den auch belassen.

Was spricht dagegen, den BF245 einfach als Impedanzwandler in
Drainschaltung davorzusetzen?

von Winni (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Winni schrieb:
>> Gut, dann mache ich es einfach so, siehe Anhang!
>
> Würd' ich nicht tun.  Wenn das Datenblatt der A-Version schon einen
> C im Eingang hat (und ich mal davon ausgehe, dass du einen A hast),
> dann würde ich den auch belassen.
>
> Was spricht dagegen, den BF245 einfach als Impedanzwandler in
> Drainschaltung davorzusetzen?

Wenn ich den .47-C drinlasse, sicher, dass es zu wilden Schwingungen 
kommt mit 100k und 220p parallel?


Jörg Wunsch schrieb:
> Was spricht dagegen, den BF245 einfach als Impedanzwandler in
> Drainschaltung davorzusetzen?

Danke fürs Schaltbild! Ich denk mal drüber nach....

von Datenblatti (Gast)


Lesenswert?

>Wenn ich den .47-C drinlasse, sicher, dass es zu wilden Schwingungen
>kommt mit 100k und 220p parallel?

Sicher ist nur der Tod. Denke doch einfach mal selbst: Warum zeigt dir 
Philips dort einen 5k Widerstand? Weil die gerade nichts anderes da 
hatten? Nein, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, gerade das nicht zu 
tun, was du mit dem 100k Widerstand vorhast.

Sie nennen das Ding übrigens Rs, so wie "Quellewiderstand" und beziehen 
sich in den "Characteristics" darauf. Das Rauschen wird für Rs = 5k 
spezifiziert, die Ripple Rejection aber für Rs=0. Dafür haben sie einen 
guten Grund, die wird nämlich für Rs>>0 in der Regel dramatisch 
schlechter. So, und jetzt kommst du mit deinen 100k! Na dämmerts?

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Die 5 K am Eingang bei der Beispielschaltung sind ggf. auch nur dazu da 
den Kondensator zu entladen, wenn keine Quelle angeschlossen sind. 100 K 
werden aber zu viel sein, weil als EingangsImpedanz 25 K Ohm angegeben 
sind. Also doch besser mit dem Impedanzwandler.

p.s.
Die kommen in dem Datenblatt auch auf komische Ideen: Das Rauschen ist 
für 500 kHz angegeben bei einem Audio Verstärker mit angeblich 300 kHz 
Bandbreite. Wer braucht den die Information ?

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

>Michael_ schrieb:
>> Nimm die Beispiele von P.Baumann.
############
Autor: Paul Baumann (Gast)
Datum: 09.10.2011 21:12

Du könntest eine sog. Bootstrapstufe davor setzen.
Bilder 6 und 7 in dem Link:
http://www.ferromel.de/tronic_190.htm

MfG Paul
#############
Augen auf!
Und für NF sind 1nF ein sehr hoher Widerstand. Selbst bei 10MOhm 
Eingangswiderstand eines Verstärkereinganges wäre der noch zu klein!

von Bauer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Oder direkt alles diskret aufbauen, s. schwarzer Schaltplanbereich.

Übrigens die einfachste Gegentakt-Endstufe, die ich je gesehen habe!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.