Forum: PC Hard- und Software Schalter oder Taster mit Ethernet-Anschluss?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Gibt es eigentlich Schalter oder Taster, die man per Ethernet abfragen 
kann?

Ich meine damit nicht "mehrteilige" Konstruktionen, wie z.B. KNX-Taster 
über IP-Interface usw., sondern als fertiges kompaktes Produkt, z.B. als 
Unter- oder Aufputzausführung. Google wirft bei meinen Anfragen nur Mist 
aus, oder ich frage nicht korrekt. Wäre für Hilfe und Tips dankbar.

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Dass diese Anforderung im Allgemeinen absoluter Nonsens ist, ist dir 
aber schon klar?
Den Aufwand für nur einen einzigen Taster wirst du nirgends umgesetzt 
bekommen, außer du hast zu viel Kohle, für solche Spielsachen, mal ganz 
ehrlich gesagt.

Um eine Vorstellung der Komplexität zu bekommen, was da für ein heiden 
Aufwand dahinter stecken kann, sieh dir einfach mal bei Pollin den 
Schaltplan für das AVR-NET-IO an.
http://www.pollin.de/shop/dt/NjI5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/AVR_NET_IO_Fertigmodul.html
http://www.pollin.de/shop/downloads/D810073B.PDF

Vllt kannste dich ja mit dem Prinzip anfreunden, nur platzmäßig braucht 
man dazu dann noch eine extra abgesezte Box, um den ganzen aktiven Kram 
irgendwo unterzubringen.
Und dann die techn. Specs
Technische Daten:
- Betriebsspannung 9 V~
- Stromaufnahme ca. 190 mA
- 8 digitale Ausgänge (0/5 V)
- 4 digitale Eingänge (0/5 V)
- 4 ADC-Eingänge (10 Bit)
- Netzwerkcontroller ENC28J60
- ATMega32-Prozessor
Maße (LxBxH): 108x76x22 mm.
Systemanforderungen für Windows-Beispielprogramm:
- .NET-Framework 2.0
- Netzwerkanschluss
- Windows 98 oder höher

Ohne PC bringt das Teil allerdings nichts rüber.
Hoffe ein wenig geholfen zu haben.

von Floh (Gast)


Lesenswert?

Schließ mit Hilfe des Tasters einfach die Leitungen des LAN-Kabels kurz.
Dann brauchste im Schaltschrank nur noch einen Switch, dessen Fehler-LED 
du mit einem Fototransistor auslesen kannst.
:-)

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Floh , der war wirklich gut, dann braucht man aber auch keine 4 Paare 
bis in die UV, dafür reicht dann auch nur eines, und du hast die gleiche 
Meldung wie mit einem herkömmlichen Taster.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenns um wirklich lange, störanfällige Leitungen gehen sollte, dann 
einfach mit 24V oder mehr schalten.
Wenn da die Leitung immer noch zu gestört sein sollte, über 
differentielle Übertragung nachdenken.
Dazu braucht man immer noch kein Protokoll, Micrococontroller oder 
sonstige aufwendige Geschichten.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Mit Igor-UDP ginge das schon und wäre nicht einmal arg aufwendig. Ist 
aber keine Fertiglösung. Und nicht Abfrage, sondern regelmässige 
Statusmitteilung.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Die Idee zu der Fragestelung ergab sich aus einem ganz konkreten Grund. 
Ein befreundeter Elektromeister zeigte mir die Ausschreibungsunterlagen 
für ein Projekt "betreutes Wohnen", ca. 40 Appartements für "Alten-WGs".

Da wird auch ein Not-Zugschalter im Sanitärbereich gefordert, dessen 
Auslösung in einer Servicezentrale auflaufen soll. Es ist kein 
Pflegeheim oder eine Gesundheitseinrichtung, so dass die strengen 
Anforderungen an Medizintechnik ausdrücklich nicht gelten.

Verkabelt werden soll pro Wohneinheit mit 3 x Cat7, was sowohl für IP, 
IP-Telefon oder auch konventionelles Telefon genutzt werden kann. Wegen 
des blöden Notschalters, den es nach bisherigen Recherchen natürlich 
nicht mit IP-Interface gibt, kommt da noch reichlich reine 
Einzweck-Installation hinzu. Klar wird das der Auftraggeber auch 
bezahlen, aber es ist m.E. einfach unelegant.

Rein technisch sollte das kein Problem sein. Wer den Lantronics-XPort 
kennt, weiss wie klein das geht. Zusammen mit einem Taster oder Schalter 
und PoE-Mimik sollte der problemlos in eine Unterputzdose passen ...

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> Zusammen mit einem Taster oder Schalter
> und PoE-Mimik sollte der problemlos in eine Unterputzdose passen

klar geht das, rein technisch gesehen, bloss gibt es halt nichts 
Fertiges.

Es gibt auch Bedarf, aber der wird i.A. mit einem Haustechnik-Bus 
bedient, wie LON oder EIB (Gooooogeln!). Da gibt es fertige Schalter, 
Taster usw. Ethernet ist einfach der falsche Ansatz.

Gruss Reinhard

von citb (Gast)


Lesenswert?

Einen NOTSCHALTER an vergleichsweise stoeranfaellige Elektronik haengen?
Wer auf solche Ideen kommt...
Ich wuerde soweit gehen, dass der an einem Oeffnerkontakt haengt, damit 
man eine Ueberwachung der Leitung hat.

citb

von der mechatroniker (Gast)


Lesenswert?

> Einen NOTSCHALTER an vergleichsweise stoeranfaellige Elektronik haengen?
> Wer auf solche Ideen kommt...
> Ich wuerde soweit gehen, dass der an einem Oeffnerkontakt haengt, damit
> man eine Ueberwachung der Leitung hat.

Ist kein Problem, solange man nicht auf die Idee kommt, anstelle der 
Information, dass der Schalter immer noch nicht gedrückt wurde, einfach 
nur die Information, dass der Schalter gedrückt wurde zu übertragen.

von citb (Gast)


Lesenswert?

der mechatroniker schrieb:
> Ist kein Problem, solange man nicht auf die Idee kommt, anstelle der
> Information, dass der Schalter immer noch nicht gedrückt wurde, einfach
> nur die Information, dass der Schalter gedrückt wurde zu übertragen.
>
>
Genau die kommt aber nicht an, wenn die Leitung unterbrochen ist. Genau 
deswegen werden Notschalter ueblicherweise als Oeffner gebaut.

citb

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

der mechatroniker schrieb:
> Ist kein Problem,

-Solange kein Kupferklau stattfand...

-Ein Notschalter sollte auch in der NOT funktionieren, also notfalls 
auch wenn das Licht schon aus ist! Es wäre daher günstig wenn ein 
kleiner Ruhestrom (z.B. 1mA für eine LED) zu Funktionskontrolle fließen 
würde, der von einer USV stammt.

Wahrscheinlich ist es einfacher noch 100m Klingeldraht zu verlegen als 
in jedes Bad eine wasserfeste RJ45-Dose zu installieren!

von citb (Gast)


Lesenswert?

Frank Esselbach schrieb:
> IP-Telefon oder auch konventionelles Telefon genutzt werden kann. Wegen
> des blöden Notschalters, den es nach bisherigen Recherchen natürlich

Was mir aber jetzt noch auffaellt:
Wenn das konventionelle Telefon auf einer DA ist, bleiben in dem CAT7 
noch 3 DA fuer andere Zwecke frei.

citb

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

citb schrieb:
> Was mir aber jetzt noch auffaellt:
> Wenn das konventionelle Telefon auf einer DA ist, bleiben in dem CAT7
> noch 3 DA fuer andere Zwecke frei.

Ja, aber stell' dir mal das Gefruzzel am Patchfeld vor - 40 
selbstgestrickte Y-Adapter ... und deren 80 Enden müssen ja dann auch 
noch irgendwo hin.

Und was die Zuverlässigkeit betrifft: Ein IP-System kann man regelmäßig 
Pingen oder gar "Unterhaltungen" auf höherem Nivau führen, so dass man 
immer weiss, ob es noch lebt undd auch ob das Kabel noch da ist. Das 
sollte der PC im Servicecenter machen (ein Touch-Panel-PC an der Wand).

von citb (Gast)


Lesenswert?

Dann fuehrt man eben das eine Cat7 pro Wohnung auf einen normalen 
Verteiler, muss man sowieso wegen dem konventionellen Telefon.

Frank Esselbach schrieb:
> Und was die Zuverlässigkeit betrifft: Ein IP-System kann man regelmäßig
> Pingen oder gar "Unterhaltungen" auf höherem Nivau führen, so dass man
> immer weiss, ob es noch lebt undd auch ob das Kabel noch da ist. Das

Das beweist aber immer noch nicht, dass die Uebertragung vom Schalter 
bis zur Zentrale funktioniert.

Ich bleibe dabei NOT-funktion ueber IP - no go.

citb

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Wirtschaftlich gesehen kann ich mir nicht vorstellen, daß die 
IP-Variante billiger als Klingeldraht ist. Außerdem müssen genügend IPs 
frei sein weshalb ich schon zu IPV6 tendieren würde, was die Sache auch 
nicht einfacher macht.

Von der Zuverlässigkeit her sollten alle Komponenten bis zun 
Servicecenter über USV gestützt sein? Sonst erfolgt bei Stromausfall 
keine Signalisierung, wo sie gerade für Notfälle am nötigsten wäre.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:

> Außerdem müssen genügend IPs
> frei sein weshalb ich schon zu IPV6 tendieren würde, was die Sache auch
> nicht einfacher macht.

Ich glaube nicht, dass in dieser Alten-WG mehr als 16 Mio Leute wohnen 
werden (Netz 10/8).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Die IP-Adressen dürften weniger das Problem sein, als daß für jeden 
dieser Schalter auch ein Port an einem Switch vorhanden sein muss.

Das ist definitiv eine Fehlplanung.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.