In Zeiten des angeblichen Fachkräftemangels würde es mich wirklich interessieren wie viele Bewerbungen man als MINT-Fachkraft bis zum Job-Angebot benötigt. Natürlich hängt das von der Region und von den Stellen ab, auf die man sich bewirbt. Aber so als Daumenpeilung .... Mal als Anfang meine aktuelle Erfahrung ... Bewerbungen: 30 (28 online) Eingangsbestätigungen: 28 Zwischenbericht/ Eisschreiben: 5 direkte Absagen: 12 Telefoninterview: 2 Vorstellungsgespräche: 1 Angebot: 1
Typischer Fall von "Ich weiß nicht was ich will deswegen bewerbe ich
mich einfach mal überall".
Bei 30 Bewerbungen unterstelle ich einfach mal daß du für die einzelnen
Stellen keine besondere Motivation rüberbringen konntest.
Sprich, Standardanschreiben, Standardlebenslauf, Standard
Bewerbungsverfahren.
Da darfst du dich nicht wundern, wenn es Absagen hagelt.
die Firmen suchen Leute, die unbedingt genau die Firma und genau den Job
haben wollen - und das auch rüberbringen können.
Ich persönlich gehe da deutlich selektiver vor, bewerbe mich a) nur auf
Stellen die mich wirklich interessieren und investiere b) bei einer
Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben,
Lebenslauf anpassen, ...
Dadurch liegt die Erfolgsquote natürlich auch deutlich höher, bisher bei
>50%
Bei ca 2 Bewerbungen alle 3 Jahre.
Ratgeber schrieb: > Ich persönlich gehe da deutlich selektiver vor, bewerbe mich a) nur auf > Stellen die mich wirklich interessieren und investiere b) bei einer > Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben, > Lebenslauf anpassen, ... Das dürfte heute jeder Jobsuchende so organisieren; selbstverständlich habe ich mich auch nur auf Jobs beworben, auf deren Profil ich zu mindestens 3/4 gepasst hatte, meist 100% überlapp. Einige Bewerbungen hatte ich allerdngs abgeschickt noch bevor das Abschlusszeugnis vorlag. Ein Kopie eines, wenn auch recht guten, Notenspiegels ist halt bei den Personalern nicht gern gesehen. Ach ja - Praktika selbstverständlich vorhanden, aber kein Auslandsprktikum (hmpf!).
Bewerbungen: 7 (alle online) Eingangsbestätigungen: 6 Zwischenbericht/ Eisschreiben: 1 direkte Absagen: 0 Telefoninterview: 5 Vorstellungsgespräche: 4 Angebot: 3 Konnte mir dann das Beste der Angebote raussuchen. Ich glaube auch das bei Bewebungen Klasse besser ist als Masse. Ich hab mir für die Bewerbungsunterlagen und vor Telefoninterviews und Vorstellungsgesprächen mind. 1-2h Zeit genommen und recherchiert. Leider hab ich die Erfahrung gemacht, dass sich auch manche Firmen nicht wirklich mit den Bewerbern beschäftigen, bevor sie sie zum Telefoninterview oder zum Vorstellungsgespräch einladen. Anders kann ich mir die dummen Fragen und die Unwissenheit einiger Firmen bezüglich meiner Person bei Gesprächen nicht erklären (ich meine, das man einen Dipl. Ing. LRT zuum Gespräch lädt könnte man dann schon mal wissen). Gruß
Ende 2009: Bewerbungen: ca. 5-6 Vorstellungsgespräche: 2 Angebot: 1 Ich gehe aber davon aus, dass von den Stellenanzeigen, auf die ich mich beworben habe, 2 oder3 gefaked waren. Eine ganz sicher. Oder wie ist es zu erklären, dass seit 2 Jahren dieselbe Stellenanzeige veröffentlicht wird, man aber trotz beinahe 100-prozentiger Übereinstimmung mit dem Anforderungsprofil nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? 2010-2011: Bewerbungen: 6 (eine davon noch in Bearbeitung) Keine Antwort: 1 Direkte Absagen: 2 Telefoninterview: 1 Vorstellungsgespräch: 1 Angebote: 0
Kleiner Nachtrag: Ich habe nachträglich noch bemerkt, dass ich in der Bewerbungsphase 2010/2011 einen groben Fehler in meinen Bewerbungsunterlagen hatte. Könnte mit ein Grund für die Absagen gewesen sein.
Dipl.-Inf. (FH) schrieb: > Oder wie ist es > zu erklären, dass seit 2 Jahren dieselbe Stellenanzeige veröffentlicht > wird, man aber trotz beinahe 100-prozentiger Übereinstimmung mit dem > Anforderungsprofil nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Ich wurde sogar 2 Jahre, nachdem ich sogar für eine Stelle zum Vorstellungsgespräch war, wiederholt von einem Head-Hunter angesprochen. Daß es die selbe Stelle war, verifizierte ich mit ihm im Gespräch. Schon beim VG hatte ich den Eindruck, daß man die wunschtraummäßige eierlegende Wollmilchsau sucht. Damals bekam ich die Absage: Zweiter Sieger (=Verlierer). Entweder suchten die bei der wiederholten Anfrage seit dem immer noch, oder es ist inzwischen schon wieder ein Entwickler geflüchtet. Großer Automotive-Zulieferer Raum Stuttgart.
> die Firmen suchen Leute, die unbedingt genau die Firma und genau den > Job haben wollen - und das auch rüberbringen können. Ja, die Personaler wollen anscheinend verarscht werden. Nehmen die das wirklich ernst, wenn jemand schreibt, dass er unbedingt zu einer kleinen Klitsche will, deren Name er vorher noch nie gehört hat?
Dipl.-Inf. (FH) schrieb: > Ja, die Personaler wollen anscheinend verarscht werden. Nehmen die das > wirklich ernst, wenn jemand schreibt, dass er unbedingt zu einer kleinen > Klitsche will, deren Name er vorher noch nie gehört hat? Wenn die Tätigkeit und die Produkte interessant sind - wieso nicht? Das kriegt man schließlich normalerweise in der Recherche raus und ist deshalb unabhängig von der Unternehmensgröße.
Ich hatte scheinbar Glück: 3 Bewerbungen und eine Anfrage in der Abteilung, in der ich Diplomarbeit geschrieben hab ( Haben leider keine Stelle genehmigt bekommen) 3 Vorstellungsgesprache 2 Zusagen Eine Absage, wegen mangelnder Erfahrung aber das Angebot, dass sie sich in einem oder zwei Monaten wieder melden, da dort vielleicht eine Stelle frei wird, auf die ich passen würde. Also eigentlich eine gute Ausbeute würde ich mal sagen...
Ratgeber schrieb: > b) bei einer > Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben, > Lebenslauf anpassen, ... Ja alles klar. Omg. Bei dem Tempo würde ich dich nicht einstellen.
Wenn man genau eine Stelle braucht (Vollzeit), dann ist eigentlich nur das eine Stellenangebot notwendig, dessen Stelle man nachher auch antritt. Die anderen Bewerbungsschreiben waren alle nicht notwendig.
Z.B. suchte früher MYSQL Leute, die sich mit der Datenbank beschäftigt haben und MYSQL schon tiefer kennen. Das hatte für MYSQL den Vorteil, dass sie einen Programmierer einstellten, dass aber die ganzen abgewiesenen Programmierer nun alle sich schon mit MYSQL auseinandergesetzt hatten und das Produkt vielleicht irgendwo in einer anderen Firma vorschlagen würden. Nun gehört die Firma zu Oracle. Ich war mal auf einem Gespräch für eine Computer-Admin-Stelle auf dem Gemeindeamt. Bei den vielen Vorbewerbern und kritischen Gesichtern schlug ich schließlich das vor, was ich in der COMPUTERWOCHE gelesen hatte: "Warum lagern Sie den Admin-Dienst nicht einfach an eine private Firma aus?" Ja, meine Gesprächspartner waren dort alle schön untergekommen und nun diese Bedrohung... Wenn du eine Stelle hast kommen sogar Headhunter aus der Schweiz. Sie rufen dich nicht zu Hause an, da könntest du ja bluffen. Nein sondern: Du hast gerade auf deinem Arbeitsplatz vor einer Woche eine neue Telefonnummer bekommen. Dort meldet sich dann die Dame und erklärt: "Ich sage nicht, woher ich Ihre Nummer habe, das ist wie die Schweigepflicht der Ärzte". Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Abwerbung zuerst mal deine jetzige Firma (als Konkurrenz) schädigt. Zum anderen lockert sich gleich deine Bindung zum aktuelle Arbeitgeber, wenn nämlich dein Kollege nebenan bestimmte untreue Worte aufschnappt. Stellensuche hat auch zu tun mit der Bildung sozialer Schichten. In unteren Schichten wollen sie dich nicht, denn du willst aufsteigen und gehst bei erster Gelegenheit. Bei höheren Schichten wollen Sie dich auch nicht, oder du spielst gern GOLF und hilfst mit, dass die Arbeitsschutzvorschrift ihren Weg in den Papierkorb findet. Die Suche nach der richtigen Schicht ist ein Ratespiel und du bekommst die Stelle immer gerade so, ohne Sicherheitspuffer. Der Gesprächspartner merkt, wenn das Gehalt für dich zu bequem wird (du machst einen zufriedenen Eindruck), er schiebt dann Zusatzaufgaben für dich nach.
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