Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie viele Bewerbungen zum Job (MINT)


von Christoph (Gast)


Lesenswert?

In Zeiten des angeblichen Fachkräftemangels würde es mich wirklich 
interessieren wie viele Bewerbungen man als MINT-Fachkraft bis zum 
Job-Angebot benötigt. Natürlich hängt das von der Region und von den 
Stellen ab, auf die man sich bewirbt. Aber so als Daumenpeilung ....

Mal als Anfang meine aktuelle Erfahrung ...

Bewerbungen:             30  (28 online)
Eingangsbestätigungen:   28
Zwischenbericht/
Eisschreiben:             5
direkte Absagen:         12
Telefoninterview:         2
Vorstellungsgespräche:    1
Angebot:                  1

von Ratgeber (Gast)


Lesenswert?

Typischer Fall von "Ich weiß nicht was ich will deswegen bewerbe ich 
mich einfach mal überall".

Bei 30 Bewerbungen unterstelle ich einfach mal daß du für die einzelnen 
Stellen keine besondere Motivation rüberbringen konntest.
Sprich, Standardanschreiben, Standardlebenslauf, Standard 
Bewerbungsverfahren.

Da darfst du dich nicht wundern, wenn es Absagen hagelt.
die Firmen suchen Leute, die unbedingt genau die Firma und genau den Job 
haben wollen - und das auch rüberbringen können.

Ich persönlich gehe da deutlich selektiver vor, bewerbe mich a) nur auf 
Stellen die mich wirklich interessieren und investiere b) bei einer 
Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben, 
Lebenslauf anpassen, ...

Dadurch liegt die Erfolgsquote natürlich auch deutlich höher, bisher bei 
>50%
Bei ca 2 Bewerbungen alle 3 Jahre.

von Christoph (Gast)


Lesenswert?

Ratgeber schrieb:
> Ich persönlich gehe da deutlich selektiver vor, bewerbe mich a) nur auf
> Stellen die mich wirklich interessieren und investiere b) bei einer
> Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben,
> Lebenslauf anpassen, ...

Das dürfte heute jeder Jobsuchende so organisieren; selbstverständlich 
habe ich mich auch nur auf Jobs beworben, auf deren Profil ich zu 
mindestens 3/4 gepasst hatte, meist 100% überlapp. Einige Bewerbungen 
hatte ich allerdngs abgeschickt noch bevor das Abschlusszeugnis vorlag. 
Ein Kopie eines, wenn auch recht guten, Notenspiegels ist halt bei den 
Personalern nicht gern gesehen. Ach ja - Praktika selbstverständlich 
vorhanden, aber kein Auslandsprktikum (hmpf!).

von kschobe (Gast)


Lesenswert?

Bewerbungen:             7  (alle online)
Eingangsbestätigungen:   6
Zwischenbericht/
Eisschreiben:            1
direkte Absagen:         0
Telefoninterview:        5
Vorstellungsgespräche:   4
Angebot:                 3

Konnte mir dann das Beste der Angebote raussuchen.

Ich glaube auch das bei Bewebungen Klasse besser ist als Masse. Ich hab 
mir für die Bewerbungsunterlagen und vor Telefoninterviews und 
Vorstellungsgesprächen mind. 1-2h Zeit genommen und recherchiert.

Leider hab ich die Erfahrung gemacht, dass sich auch manche Firmen nicht 
wirklich mit den Bewerbern beschäftigen, bevor sie sie zum 
Telefoninterview oder zum Vorstellungsgespräch einladen. Anders kann ich 
mir die dummen Fragen und die Unwissenheit einiger Firmen bezüglich 
meiner Person bei Gesprächen nicht erklären (ich meine, das man einen 
Dipl. Ing. LRT zuum Gespräch lädt könnte man dann schon mal wissen).

Gruß

von Dipl.-Inf. (FH) (Gast)


Lesenswert?

Ende 2009:

Bewerbungen: ca. 5-6
Vorstellungsgespräche: 2
Angebot: 1

Ich gehe aber davon aus, dass von den Stellenanzeigen, auf die ich mich 
beworben habe, 2 oder3 gefaked waren. Eine ganz sicher. Oder wie ist es 
zu erklären, dass seit 2 Jahren dieselbe Stellenanzeige veröffentlicht 
wird, man aber trotz beinahe 100-prozentiger Übereinstimmung mit dem 
Anforderungsprofil nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird?


2010-2011:

Bewerbungen: 6 (eine davon noch in Bearbeitung)
Keine Antwort: 1
Direkte Absagen: 2
Telefoninterview: 1
Vorstellungsgespräch: 1
Angebote: 0

von Dipl.-Inf. (FH) (Gast)


Lesenswert?

Kleiner Nachtrag: Ich habe nachträglich noch bemerkt, dass ich in der 
Bewerbungsphase 2010/2011 einen groben Fehler in meinen 
Bewerbungsunterlagen hatte. Könnte mit ein Grund für die Absagen gewesen 
sein.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Inf. (FH) schrieb:

> Oder wie ist es
> zu erklären, dass seit 2 Jahren dieselbe Stellenanzeige veröffentlicht
> wird, man aber trotz beinahe 100-prozentiger Übereinstimmung mit dem
> Anforderungsprofil nicht mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird?

Ich wurde sogar 2 Jahre, nachdem ich sogar für eine Stelle zum 
Vorstellungsgespräch war, wiederholt von einem Head-Hunter angesprochen. 
Daß es die selbe Stelle war, verifizierte ich mit ihm im Gespräch. Schon 
beim VG hatte ich den Eindruck, daß man die wunschtraummäßige 
eierlegende Wollmilchsau sucht. Damals bekam ich die Absage: Zweiter 
Sieger (=Verlierer). Entweder suchten die bei der wiederholten Anfrage 
seit dem immer noch, oder es ist inzwischen schon wieder ein Entwickler 
geflüchtet. Großer Automotive-Zulieferer Raum Stuttgart.

von Dipl.-Inf. (FH) (Gast)


Lesenswert?

> die Firmen suchen Leute, die unbedingt genau die Firma und genau den
> Job haben wollen - und das auch rüberbringen können.

Ja, die Personaler wollen anscheinend verarscht werden. Nehmen die das 
wirklich ernst, wenn jemand schreibt, dass er unbedingt zu einer kleinen 
Klitsche will, deren Name er vorher noch nie gehört hat?

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Inf. (FH) schrieb:
> Ja, die Personaler wollen anscheinend verarscht werden. Nehmen die das
> wirklich ernst, wenn jemand schreibt, dass er unbedingt zu einer kleinen
> Klitsche will, deren Name er vorher noch nie gehört hat?

Wenn die Tätigkeit und die Produkte interessant sind - wieso nicht? Das 
kriegt man schließlich normalerweise in der Recherche raus und ist 
deshalb unabhängig von der Unternehmensgröße.

von Simone (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte scheinbar Glück:

3 Bewerbungen und eine Anfrage in der Abteilung, in der ich Diplomarbeit 
geschrieben hab ( Haben leider keine Stelle genehmigt bekommen)
3 Vorstellungsgesprache
2 Zusagen
Eine Absage, wegen mangelnder Erfahrung aber das Angebot, dass sie sich 
in einem oder zwei Monaten wieder melden, da dort vielleicht eine Stelle 
frei wird, auf die ich passen würde.

Also eigentlich eine gute Ausbeute würde ich mal sagen...

von IngBerlin (Gast)


Lesenswert?

Ratgeber schrieb:
> b) bei einer
> Bewerbung sehr viel Zeit (ca.15-20h) mit Recherche, Anschreiben,
> Lebenslauf anpassen, ...

Ja alles klar. Omg. Bei dem Tempo würde ich dich nicht einstellen.

von Robocash (Gast)


Lesenswert?

Wenn man genau eine Stelle braucht (Vollzeit), dann ist eigentlich nur 
das eine Stellenangebot notwendig, dessen Stelle man nachher auch 
antritt. Die anderen Bewerbungsschreiben waren alle nicht notwendig.

von Robocash (Gast)


Lesenswert?

Z.B. suchte früher MYSQL Leute, die sich mit der Datenbank beschäftigt 
haben und MYSQL schon tiefer kennen. Das hatte für MYSQL den Vorteil, 
dass sie einen Programmierer einstellten, dass aber die ganzen 
abgewiesenen Programmierer nun alle sich schon mit MYSQL 
auseinandergesetzt hatten und das Produkt vielleicht irgendwo in einer 
anderen Firma vorschlagen würden. Nun gehört die Firma zu Oracle.

Ich war mal auf einem Gespräch für eine Computer-Admin-Stelle auf dem 
Gemeindeamt. Bei den vielen Vorbewerbern und kritischen Gesichtern 
schlug ich schließlich das vor, was ich in der COMPUTERWOCHE gelesen 
hatte: "Warum lagern Sie den Admin-Dienst nicht einfach an eine private 
Firma aus?" Ja, meine Gesprächspartner waren dort alle schön 
untergekommen und nun diese Bedrohung...

Wenn du eine Stelle hast kommen sogar Headhunter aus der Schweiz. Sie 
rufen dich nicht zu Hause an, da könntest du ja bluffen. Nein sondern: 
Du hast gerade auf deinem Arbeitsplatz vor einer Woche eine neue 
Telefonnummer bekommen. Dort meldet sich dann die Dame und erklärt: "Ich 
sage nicht, woher ich Ihre Nummer habe, das ist wie die Schweigepflicht 
der Ärzte". Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Abwerbung zuerst 
mal deine jetzige Firma (als Konkurrenz) schädigt. Zum anderen lockert 
sich gleich deine Bindung zum aktuelle Arbeitgeber, wenn nämlich dein 
Kollege nebenan bestimmte untreue Worte aufschnappt.

Stellensuche hat auch zu tun mit der Bildung sozialer Schichten. In 
unteren Schichten wollen sie dich nicht, denn du willst aufsteigen und 
gehst bei erster Gelegenheit. Bei höheren Schichten wollen Sie dich auch 
nicht, oder du spielst gern GOLF und hilfst mit, dass die 
Arbeitsschutzvorschrift ihren Weg in den Papierkorb findet. Die Suche 
nach der richtigen Schicht ist ein Ratespiel und du bekommst die Stelle 
immer gerade so, ohne Sicherheitspuffer. Der Gesprächspartner merkt, 
wenn das Gehalt für dich zu bequem wird (du machst einen zufriedenen 
Eindruck), er schiebt dann Zusatzaufgaben für dich nach.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.