Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klatschschalter 230V (Planung)


von Jan R. (rellachs) Benutzerseite


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Hallo allerseits!

Es gibt zwar schon unzählige Beiträge zum Thema "Klatschschalter" im 
Forum, aber es bleiben für mich doch einige wichtige Fragen offen.

Ziel des Projektes:
===================
a) zwei Nachttisch-Lampen (25W) per Klatschen simultan ein-/ausschalten
b) je ein Bypass via Taster pro Lampe zum geräuscharmen/selektiven 
Schalten

Ansatz:
=======
Akustisches Signal in elektrischen Impuls wandeln, diesen ggf. filtern 
und verstärken, und ab einem einstellbaren Pegel / bei einer bestimmten 
Signalfolge den aktuellen Schaltzustand sinnvoll ändern, d.h. ...
aus/aus ---> ein/ein
ein/ein ---> aus/aus
ein/aus ---> aus/aus
Das ganze sollte im Dauerbetrieb 24/7/365 laufen, entsprechend also 
gegen Überspannung resistent sein und nicht bei Fehlfunktion anfangen zu 
brennen. Am Ende soll alles etwa in ein altes ATX-Netzteilgehäuse 
passen.

Realisierung:
=============
Hier treten jetzt doch noch einige Fragen auf.

1. Mit oder ohne µC?

2. Dauerbetrieb:
- Überdimensionierung von Bauelementen an kritschen Stellen 
(insbesondere Elkos)
- Überspannungsschutz + Sicherung vorsehen
- ggf. passive Kühlung verwenden
- einzelne Bauelemente evtl. voraltern / aussortieren
- AVR Watchdog verwenden
Hab ich was vergessen oder ist das zu viel des Guten? Können die AVRs 
jahrelangen Dauerbetrieb ab?

3. Mikrofon:
- Elektretkapsel
- Piezo-Schallwandler
- oder egal?

4. Netzspannung schalten:
- Stromstoßschalter für 230V (Dosenmontage)
- Relais
- Leistungs-MOSFETs
- sonstiges?

5. Störsignale:
- Benotige ich einen Netzfilter?
- Muss ich beim Layout auf bestimmte Sachen achten, z.B. sternförmige 
Masse?
- Muss das Mikrofonsignal symmetrisch geführt werden?

6. Zusatz: Wie realisiert man einen analogen Not-Aus, falls z.B. am 
Ausgang durch Fehlfunktion ständig geschaltet wird?

Danke im Voraus für alle Zuschriften!

von oszi40 (Gast)


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Der Erfinder des 100.Fahrrades wäre stolz auf Dich. Sinnvoller fände ich 
jedoch einen fertigen zu nehmen und diesen für Deine Aufgabe später zu 
optimieren wenn ausreichend Erfahrungen gesammelt wurden. Es ist ja 
nicht die Elektronik zu basteln. Schon der Hund aus der Nachbarschaft 
könnte Dein Licht ungewollt steuern ... :-)
z.B. 
http://www.conrad.de/ce/de/product/193135/KLATSCHSCHALTER-MKONDENSATORMIKROFON-BS

von Jan R. (rellachs) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Sinnvoller fände ich
> jedoch einen fertigen zu nehmen und diesen für Deine Aufgabe später zu
> optimieren wenn ausreichend Erfahrungen gesammelt wurden.
Ich weiß, dass es solche Bausätze gibt. Aber 2*17=34 Euro für das bissl 
Zeug, was obendrein zur Hälfte schon in der Bastelkiste liegt, ist mir 
einfach zu viel, wenn ich dann trotzdem noch alles umbauen muss. Dann 
lieber gleich richtig. Außerdem dürfte es schwer möglich sein, zwei 
solchen Bausätzen beizubringen, nicht einzuschalten, wenn der jeweils 
andere schon läuft.

oszi40 schrieb:
> Schon der Hund aus der Nachbarschaft
> könnte Dein Licht ungewollt steuern ... :-)
Bei halbwegs sinnvoll eingestellter Schaltschwelle sollte das nur 
passieren, wenn er direkt bei mir im Schlafzimmer steht und bellt - 
kommt selten vor. ;-)

Übrigens hat sich Punkt 4 erledigt; ich denke Solid-State-Relais sind 
meine neuen Lieblingsbauteile für das Schalten von Netzspannung.
http://www.reichelt.de/Solid-State-Relais/S202-S02/index.html?ACTION=3&GROUPID=3298&ARTICLE=15439&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> 1. Mit oder ohne µC?

Mit oder ohne uC. Ganz nach persoenlicher Vorliebe.

> 2. Dauerbetrieb:
> - Überdimensionierung von Bauelementen an kritschen Stellen
> (insbesondere Elkos)
> - Überspannungsschutz + Sicherung vorsehen

Wenn Du nicht auf einen kleinen, VDE-zugelassenen Netztrafo verzichtest, 
duerfte es kaum Probleme geben.

> - ggf. passive Kühlung verwenden

Da ist nichts zu kuehlen.

> - einzelne Bauelemente evtl. voraltern / aussortieren

Nicht notwendig.

> - AVR Watchdog verwenden

Also doch uC....

> Hab ich was vergessen oder ist das zu viel des Guten? Können die AVRs
> jahrelangen Dauerbetrieb ab?

Natuerlich.

> 3. Mikrofon:
> - Elektretkapsel
> - Piezo-Schallwandler
> - oder egal?

Egal.
Haengt von Deiner EIngangsstufe ab.


> 4. Netzspannung schalten:
> - Stromstoßschalter für 230V (Dosenmontage)
> - Relais
> - Leistungs-MOSFETs
> - sonstiges?


> 5. Störsignale:
> - Benotige ich einen Netzfilter?

Nein, nur minimale Standardbeschaltung.

> - Muss ich beim Layout auf bestimmte Sachen achten, z.B. sternförmige
> Masse?

Nichts besonderes.

> - Muss das Mikrofonsignal symmetrisch geführt werden?

Nein.

> 6. Zusatz: Wie realisiert man einen analogen Not-Aus, falls z.B. am
> Ausgang durch Fehlfunktion ständig geschaltet wird?

Stecker rausziehen!


Gruss

Michael


PS.: Ob Du denn mit <34 EUR hinkommst, ist die Frage....besonders, wenn 
DU dann die zwei SSR gekauft hast.

von Jan R. (rellachs) Benutzerseite


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>> - AVR Watchdog verwenden
> Also doch uC....
grins

>> Hab ich was vergessen oder ist das zu viel des Guten? Können die AVRs
>> jahrelangen Dauerbetrieb ab?
> Natuerlich.
Beantwortet das alle 3 Fragen auf einmal oder nur die letzte?

>> - Benotige ich einen Netzfilter?
> Nein, nur minimale Standardbeschaltung.
Was ist die "Standardbeschaltung"? Ich kenne nur "Netzfilter" oder "kein 
Netzfilter".

>> 6. Zusatz: Wie realisiert man einen analogen Not-Aus, falls z.B. am
>> Ausgang durch Fehlfunktion ständig geschaltet wird?
> Stecker rausziehen!
In der Tat - nicht ganz das was ich gemeint habe, aber da ich beim 
Solid-State-Relais ohnehin keine beweglichen Teile drin habe, ist das 
auch nicht mehr so wichtig.

> PS.: Ob Du denn mit <34 EUR hinkommst, ist die Frage....besonders, wenn
> DU dann die zwei SSR gekauft hast.
34EUR sind aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, weil das ja noch 
mit Spannung versorgt und teilweise umgebaut werden müsste. Denke schon 
dass ich am Ende ähnlich viel oder weniger ausgebe.

von oszi40 (Gast)


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Jan R. schrieb:
>> Stecker rausziehen!
> In der Tat - nicht ganz das was ich gemeint habe, aber da ich beim
> Solid-State-Relais ohnehin keine beweglichen Teile drin habe, ist das
> auch nicht mehr so wichtig.

... bis die nächste größere Überspannumngsspitze flüssiges Silizium 
erzeugt?
Nach meinem letzten Blitzeinschlag hat der Fernsehmann ziemlich viel 
Elektronik-Müll in der Straße eingesammelt. Deine 7x24 SSDs wären da 
keine Ausnahme gewesen.  :-)

von Malefiz (Gast)


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>>> 6. Zusatz: Wie realisiert man einen analogen Not-Aus, falls z.B. am
>>> Ausgang durch Fehlfunktion ständig geschaltet wird?
>> Stecker rausziehen!
> In der Tat - nicht ganz das was ich gemeint habe, aber da ich beim
> Solid-State-Relais ohnehin keine beweglichen Teile drin habe, ist das
> auch nicht mehr so wichtig.
>
>

Nur aus Interesse was ist ein analoger Not-Aus.
Und welchen beweglichen Teilen traust du weniger als deinen Halbleitern

von MaWin (Gast)


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> zwei Nachttisch-Lampen (25W) per Klatschen simultan ein-/ausschalten

Super, und die ganze Nacht, wenn er schnarcht, hast du Diskolicht im 
Schlafzimmer.

> Aber 2*17=34 Euro für das bissl Zeug,

Wieso 2 Klatschschalter ? Du wolltest du einen die beiden Lampen
> aus/aus ---> ein/ein
> ein/ein ---> aus/aus
> ein/aus ---> aus/aus
durchzyklen lassen.


2 Schalter in 1 Zimmer sind noch besser, immer wenn Frau ihr Licht 
ausklatscht, geht das beim Mann wieder an, und das Stakkato beim Versuch 
beide synchron zu bekommen ähnelt dem Zugabeklatschen beim Konzert.



ich denke du musst nur eines:

Begreifen, daß Klatschalter eine saublöde Idee sind.

von Jan R. (rellachs) Benutzerseite


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Malefiz schrieb:
> Nur aus Interesse was ist ein analoger Not-Aus.
> Und welchen beweglichen Teilen traust du weniger als deinen Halbleitern
Wenn ich über ein Relais schalte (also keine halben Leitern verwende), 
bedeutet jeder Schaltvorgang Verschleiß. Wenn durch einen blöden Zufall 
die Schaltung mit 50Hz oszilliert, sollte der Betrieb eingestellt 
werden, bis der Fehler behoben wurde, um den Schaden zu minimieren. 
Sowas kann man digital auswerten (Anzahl Schaltzyklen pro Zeit 
überwachen), geht aber bestimmt auch analog.

MaWin schrieb:
> Super, und die ganze Nacht, wenn er schnarcht, hast du Diskolicht im
> Schlafzimmer.
Finetuning - außerdem könnte man mit nem ATtiny noch die Signalform 
auswerten.

MaWin schrieb:
> Wieso 2 Klatschschalter ? Du wolltest du einen die beiden Lampen
>> aus/aus ---> ein/ein
>> ein/ein ---> aus/aus
>> ein/aus ---> aus/aus
> durchzyklen lassen.
Stimmt - ich war etwas durcheinander, weil ich zwei Ausgänge brauche. 
Die Ansteuerung der zwei Lampen müsste ich aber ohnehin selberbauen.

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