Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unklarheiten beim Lernen


von Maturanten (Gast)


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Hallo Leute,

Zu zweit lernen wir gerade für die matura, arbeiten einen Fragenktalog 
von 103 Fragen aus, paar Unklarheiten sind aufgetreten die wir sogar 
nach 2 tägigen suchen im nt auch nicht gelöst haben. Unserer letzte 
rettung wäre ein thread in diesem Forum :)

Frage 1: Wo werden LDPC-Codes eingesetzt?
Frage 2: Was bedeutet Polarisation in ET,HF und Optik?
Frage 3: Wie entsteht ein Hologramm, also wie funktioniert die 
Reflektion von der Luft, und was bedeutet Kohärenz und kohärenzlänge ?
Frage 4: Die wichtigsten Qualitätsparameter für Audiosignale und deren 
Messmethoden.
Frage 5: Wovon hängt die Gruppenlaufzeit elektromagn. Signale ab und wie 
kann man sie bestimmen?
Frage 6:Vergleichen Sie die Reflexion akustischer Wellen mit jener 
elektromagn. Wellen?
Frage 7: Unterschied zwischen Tschebyscheff, Cauer und Bessel-Filter, 
hier verstehen wir nicht wieso sie so heissen, wenn sie eigentlich nach 
unserer Recherche Tiefpassfilter sind, was kann den da so 
unterschiedlich sein?


Wir danken im Vorhinein

MFG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Maturanten schrieb:
> wenn sie eigentlich nach unserer Recherche Tiefpassfilter sind,
> was kann den da so unterschiedlich sein?
Ja, so wie Auto nicht gleich Auto ist, ist Tiefpassfilter nicht gleich 
Tiefpassfilter. Das Filterverhalten und die Reaktion auf einen 
Eingangsimpuls ist unterschiedlich.

> Frage 4: Die wichtigsten Qualitätsparameter für Audiosignale und deren
> Messmethoden.
Klirrfaktor, Rauschabstand, Frequenzgang, Phasengleichheit 
(Korrelation)...

> Frage 1: Wo werden LDPC-Codes eingesetzt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Low-Density-Parity-Check-Code#Praktischer_Einsatz_von_LDPC_Codes

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
> Frage 6:Vergleichen Sie die Reflexion akustischer Wellen mit jener
> elektromagn. Wellen?
In beiden Fällen ist für eine Reflexion die Änderung des 
Wellenwiderstandes der Auslöser.
Gruss Klaus.

von Dan M. (luizaranha)


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Maturanten schrieb:
> Frage 7: Unterschied zwischen Tschebyscheff, Cauer und Bessel-Filter,
> hier verstehen wir nicht wieso sie so heissen, wenn sie eigentlich nach
> unserer Recherche Tiefpassfilter sind, was kann den da so
> unterschiedlich sein?

Für Tiefpassfilter könnte man hier auch Winterreifen einsetzen. Klar, es 
gibt WInterreifen, aber mit unterschiedlichem Profil.

Hinsichtilch des Filterverhaltens weisen die 3 im Frequenzbereich 
unterschiedlich Steilheiten an ihren Grenzfrequenzen auf. vgl. auch 
windowing zur Frequenzbereichssignalverbesserung :-) mittels hamming 
window oder so.

von Michael S. (technicans)


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Maturanten schrieb:

> Frage 2: Was bedeutet Polarisation in ET,HF und Optik?
Wellenausbreitung in einer Ebene. Zu ET,HF kann ich nichts sagen
aber bei Optik würden sonst LCDs nicht funktionieren.
Die Flüssigkristalle werden dabei statisch um 90°in die
Polarisationsebene gedreht und wieder zurück.
> Frage 5: Wovon hängt die Gruppenlaufzeit elektromagn. Signale ab und wie
> kann man sie bestimmen?
v. Frequenzen, der Leitungseigenschaft, Netzwerkanalysator, siehe Wiki.
> Frage 6:Vergleichen Sie die Reflexion akustischer Wellen mit jener
> elektromagn. Wellen?
Akustische Wellen breiten sich mit Schallgeschwindigkeit, 
elektromagnetische Wellen mit Lichtgeschwindigkeit aus.
Ansonsten verstehe ich das nicht als Frage, sondern als Aufgabe.
Ich bin nicht sicher, aber akustische Wellen addieren sich und
elektromagnetische subtrahieren sich, aber das sollte man noch mal
genauer recherchieren.
> Frage 7: Unterschied zwischen Tschebyscheff, Cauer und Bessel-Filter,
> hier verstehen wir nicht wieso sie so heissen, wenn sie eigentlich nach
> unserer Recherche Tiefpassfilter sind, was kann den da so
> unterschiedlich sein?

Nicht nur Tiefpässe, Hochpässe auch, vermutlich sogar Bandpässe,
wenn ich mich richtig erinnere.(Schon ne Weile her bei mir).
Die Namen werden wohl von den Physikern sein die die Schaltung
zum ersten mal entwickelt und mathematisch beschrieben haben.
Gemein ist das die Schaltungen alle zu den aktiven Filtern gehören.
Dazu steht aber auch was im Wikipedia.

Irrtum vorbehalten.

von Helmut S. (helmuts)


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> Frage 7: Unterschied zwischen Tschebyscheff, Cauer und
> Bessel-Filter, hier verstehen wir nicht wieso sie so heissen,
> wenn sie eigentlich nach unserer Recherche Tiefpassfilter sind,
> was kann den da so unterschiedlich sein?

Jeder Filtertyp ist für ein bestimmtes Kriterium optimiert.

Tschebyscheff:
+ Maximal steiler Abfall der Übertragung im Sperrbereich bei gegebener 
Welligkeit im Durchlassbereich.
+ Dämpfung geht gegen unendlich für f gegen unendlich im Sperrbereich
- Sehr große Überschwinger bei der Sprungantwort

Cauer:
+ Noch steiler im Abfall als Tschebyscheff aber Welligkeit im 
Durchlassbereich und im Sperrbereich.
- Nur endliche Dämpfung für f gegen unendlich im Sperrbereich
- Sehr große Überschwinger bei der Sprungantwort.

Bessel-Filter:
+ Maximal flacher Verlauf der Gruppenlaufzeit.
+ Sehr wenig Überschwingen der Sprungantwort
- Nur sehr flache Filtersteilheit zum Sperrbereich

Butterworth-Filter:
+ Maximal flacher Verlauf der Übertragung im Durchlassbereich.
+ Gute Filtersteilheit zum Sperrbereich
- Große Überschwinger bei der Sprungantwort

von Fabian (Gast)


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Maturanten schrieb:
> Frage 1: Wo werden LDPC-Codes eingesetzt?

Nach mehreren Tagen im Netz nichts gefunden?! - Wikipedia sagt z.B.:

LDPC Codes haben in verschiedenen Technologien praktische Anwendung 
gefunden. In der Regel werden sie verkettet eingesetzt. So dienen LDPC 
Codes beispielsweise zur fehlerkorrigierenden Datenübertragung von 
DVB-S2 Signalen. Neben neueren WLAN Standards wie dem IEEE 802.11n [8] 
(„n-WLAN“ oder „n-Draft WLAN“) implementiert auch der WLAN ähnliche 
Standard 802.16e [9] (Wimax) LDPC Codes.

von Martin W. (martin123)


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Frage 2: Was bedeutet Polarisation in ET,HF und Optik?

Optik: Elektromagnetische Wellen sind Transversalwellen mit einer 
ausgezeichneten Schwingungsebene. Üblicherweise wird die Richtung der 
E-Feldschwingung als Polarisationsrichtung angegeben.

Frage 3: Wie entsteht ein Hologramm, also wie funktioniert die
Reflektion von der Luft, und was bedeutet Kohärenz und kohärenzlänge ?

Hologramme entstehen dann, wenn man nicht nur die Amplitude der 
Elektrischen Felder, sondern auch deren Phase betrachtet. Dazu wird das 
Objekt mit einem Laserstrahl beleuchtet und die Reflexion auf einen 
Referenzstrahl gerichtet. Das entstehende Interferenzmuster beinhaltet 
dann alle Amplituden und Phaseninformationen des realen Objekts. Wenn 
das Interferenzmuster erneut mit einem Laser durchleuchtet wird, dann 
sieht man das Hologramm des Objekts. Alternativ Objekt digitalisieren, 
fouriertransformieren und davon die Phase bestimmen. Dann dieses Bild 
durchleuchte.

Zeitliche Kohärenz bedeutet, dass man bei einem Signal die Phasenlage zu 
zwei verschiedenen Zeitpunkten, die sich um tau unterscheiden, kennt. 
Das maximale tau gibt je nach Definition die Kohärenzzeit an. 
Kohärenzlänge ergibt sich aus Kohärenzzeit und 
Ausbreitungsgeschwindigkeit. Bei der räumlichen Kohährenz werden nicht 
zwei verschiedene Zeitpunkte sondern mindestens zwei verschiedene Orte 
miteinander verglichen.

von Daniel (root) (Gast)


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Maturanten schrieb:
> Frage 1: Wo werden LDPC-Codes eingesetzt?

noch nie gehört

> Frage 2: Was bedeutet Polarisation in ET,HF und Optik?

Gehört auch die Polarisation im Dielektrikum dazu?
Ansonten sehe ich spezielle zwischen HF und Optik keinen Unterschied.
Beide EH-Wellen, Polarisation = Ebene des E-Feldes.

> Frage 3: Wie entsteht ein Hologramm, also wie funktioniert die
> Reflektion von der Luft, und was bedeutet Kohärenz und kohärenzlänge ?

Köhärenz heisst doch Phasengleichheit. Kenne den Begriff nur
im Zusammenhang mit Lasern.

> Frage 4: Die wichtigsten Qualitätsparameter für Audiosignale und deren
> Messmethoden.

Frequenzbereich und Dynamik.

> Frage 5: Wovon hängt die Gruppenlaufzeit elektromagn. Signale ab und wie
> kann man sie bestimmen?

Vom Filter. Vermutlich Messung über einen diskreten Sweep in der
Frequenz. Also Sinus Signale rein, Phasenunterschiede messen.

> Frage 6:Vergleichen Sie die Reflexion akustischer Wellen mit jener
> elektromagn. Wellen?

Eigentlich gehts um einen Durchsatz an Energie durch eine Fläche, oder?
Bei EH eben Pointing-Vektor. Wenn "Impedanz" angepasst ist, erfolgt
minimale Reflexion, bzw maximale Energieübertragung.

> Frage 7: Unterschied zwischen Tschebyscheff, Cauer und Bessel-Filter,
> hier verstehen wir nicht wieso sie so heissen, wenn sie eigentlich nach
> unserer Recherche Tiefpassfilter sind, was kann den da so
> unterschiedlich sein?

Erlaubtes Ripple im Sperr-, Durchlassbereich. Phasengang .. siehe
eben Gruppenlaufzeit, konstant bei linearem Phasengang.

von Martin W. (martin123)


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Daniel (root) schrieb:
>> Frage 3: Wie entsteht ein Hologramm, also wie funktioniert die
>> Reflektion von der Luft, und was bedeutet Kohärenz und kohärenzlänge ?
>
> Köhärenz heisst doch Phasengleichheit. Kenne den Begriff nur
> im Zusammenhang mit Lasern.

Phasengleichheit ist eine zu harte Bedingung (siehe meinen Post). Die 
Phase muss in dem zeitlichen Intervall der Länge tau_c deterministisch 
und nicht statistisch verteilt sein, damit ein Signal kohärent ist. In 
diesem Intervall ist es immer kohärent, während die Phase nur an wenigen 
Punkten immer im Abstand einer vollen Periode gleich ist!

Insofern ist deine Antwort nicht gerade korrekt.

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