Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kosten für Tools für STM32F103xx-Entwicklung


von Leprechaun (Gast)


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Hi,

Was sollte man für eine vernünftige Entwicklungsumgebung, inklusive IDE, 
Compiler, Linker und Debugger, ausgeben? Lohnt sich sowas teures wie IAR 
oder Keil ARM-MDK, oder reicht irgendwas mit GCC/Eclipse/OpenOCD auch?

Was würdet ihr nehmen, das möglichst stressfrei und gut funktioniert?

von Lukas (Gast)


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Hey,

also ich benutze die Lite-Version von Atollic TrueSTUDIO und bin damit 
ganz zufrieden. Es ist zwar etwas nervig hin und wieder die Werbung für 
die Vollverion weg zuklicken. Die Entwicklungsumgebung funktioniert 
direkt und man hat keine probleme mit dem erstellen von Makefils oder 
Linkereinstellung etc.

hier der Link für den download:

http://atollic.com/index.php/download/downloadstm32

Viel Spass

von Philipp H. (tdk29)


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Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen. Es gibt hier auf der 
Seite auch recht gute Tutorials/Wikieinträge für STM32 (Wenn ich mich 
nicht irre sogar welche speziell zu Attolic)

von Leprechaun (Gast)


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Lukas schrieb:
> Hey,
>
> also ich benutze die Lite-Version von Atollic TrueSTUDIO und bin damit
> ganz zufrieden.

Danke, das schaue ich mir gleich mal an.
Welches Debug-Interface benötigt es? Kann ich auch einen IAR J-Link 
anschließen? (Hab noch einen hier rumliegen)

von Decius (Gast)


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OpenOCD würde ich im Firmenumfeld auf keinen Fall einsetzen. Dafür waren 
zu viele Änderungen nicht abwärtskompatibel, und alte Konfigurationen 
haben aufeinmal nicht mehr funktioniert

Denkbar wäre J-Link von Segger, GCC und Eclipse. Aber auch in Eclipse 
muß man die Projekte erstmal per Hand erstellen.

Letztlich entscheidet die Zeit und wie häufig man Applikationen 
entwicklet. entweder du bist geübt im Umgang mit Eclipse und GCC. Oder 
du entscheidest dich für eine komplette proprietäre IDE. Ich habe ganz 
gute Erfahrungen mit dem Crossworks 1.7 for ARM von Rowley gemacht. Mit 
Hilfe einer kompletten IDE ist der Einstieg leichter. Man muß sich nicht 
sofort um alle Einzelheiten wie z.B. den Stack aktiv kümmern, das 
passiert automatisch. Auf lange Sicht kommt man da natürlich nicht 
drumherum, auch über die versteckten Sachen besser bescheid zu wissen.

Andererseits gibt es viele Erweiterungen für Eclipse wie z.B. svn 
anbindung oder stylechecker, aber man muß von Anfang an mit den 
Startup-Code und den Linker-Skripts tief in der Materie stehen, um z.B. 
den Stack richtig anzulegen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich habe einen OpenOCD im Einsatz.
Ja, das Stimmt dass zu Anfang die immer wieder die Konfiguration über 
den Haufen geschmissen haben, aber in den letzten 2 Jahren hat sich das 
stabilisiert.
Es spricht somit nichts mehr gegen die Eclipse/OpenOCD Lösung.

Ich habe neulich wieder eine Ecpilse-Umgebung eingerichtet und läuft 
gut.

von Jürgen (jliegner)


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Ich habe in letzter Zeit auch den Einstieg in STM32 und LPC17xx gemacht. 
Am Anfang ist Atholic bzw. CodeRed ganz gut. Eins bleibt aber bei allen. 
Es basiert alles auf gcc und zum debuggen gdb. Für fertige Projekte 
würde ich immer mit makefile's arbeiten und die Projektverwaltung links 
liegen lassen. Das funktioniert dann auch noch nach Jahren und dem x'ten 
Update von Eclipse. Wenn dann auch noch die Besonderheiten der newlib 
(printf und consorten) berücksichtigt werden, spielt es am Ende keine 
Rolle mehr welcher gcc da drüber läuft. Die Unterschiede sind marginal. 
Das selbe makefile kann eigentlich fast unverändert für die ganzen 
Derivate benutzt werden die auf gcc beruhen. Und ein mit CrossWorks 
übersetztes Projekt z.B. kann problemlos mit CodeRed gedebuggt werden. 
Also alles in allem recht universell, wenn man die ersten Hürden 
genommen hat und sich im makefile auskennt. Dann geht sogar das 
Neuerstellen von Projekten schneller von der Hand als interaktiv in den 
vielen Eclips-Dialogen Includepfade u.s.w. zu setzten.

von Guest (Gast)


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Im Prinzip stimme ich Jürgen Liegner schon zu...aber ist das nicht 
arbeiten wie in der Steinzeit?

Eine gute Lösung ist auf jeden Fall Rowley Crossworks + Segger J-Link. 
Wenn es auch teurer werden darf, dann auch gerne als IDE IAR oder Keil.

von Jürgen (jliegner)


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Naja, was heisst Steinzeit. Wenn man wie ich im Laufe der Jahre Turbo C, 
Borland C++, Zortech, Watcom dann VC in allen Varianten unter Windows, 
gcc für Linux Mac und Adroid, gcc für avr, Assembeler für 8051, php 
u.s.w durch hat, dann hat man längst die Nase voll von den ganzen IDE's. 
Ich brauche zum Arbeiten eine Editor und ein paar Scripte. Da reicht zum 
Einrichten simples Kopieren. Ich benutze auch noch cvs. Das deckt meine 
Bedürfnisse ab und ist auf der Kommandozeile auf allen Systemen gleich. 
Sicherlich ist manches in Eclipse recht net, aber ich habe häufig auf 
Linuxservern ohne Grafic zu tun, da nützt eine Ide auch nichts. Ich will 
hier keinen Grabenkrieg lostreten, jeder handhabt das wie er will. Ich 
wollte nur andeuten, dass es auch ohne dem ganzen GUI-Geraffel am Ende 
machmal einfacher ist. Für den Cortex M3 kann man mit dem gcc nicht viel 
verkehrt machen und ein Projekt was mit einem makefile läuft, lässt sich 
in Eclips auch gut handhaben wenn man will.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich nutze das auch so wie Jürgen, ich habe damals tief angefangen, nur 
wenige Vorlagen gab es.
Heute gibt es fast alles auf den Silbertablett, siehe Artikel STM32 
und auch Blink-LED Demos für Eclipse/GCC.
Es ist wirklich leichter sich das Makefile zu kopieren und die LD Datei 
anpassen.
So kann man z.B. Dateien, die man nicht übersetzen will einfach in der 
makefile auskommentieren. In anderen IDE's sind die in der IDE 
registriert und muss man extra dort löschen oder wo anders hin 
verschieben.

Es ist zwar eine für den Anfänger konfuse Text-Datei, dennoch bietet 
dieses System wirklich alle Möglichkeiten.
Bis hin zur wirklich freien uneingeschränkten Speicheraufteilung.

Und der Eclipse Editor ist wirklich einer der aller besten, ich kenne 
keinen Editor der besser für Programmierung geeignet ist.

von Leprechaun (Gast)


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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Guest schrieb:
> Wenn es auch teurer werden darf, dann auch gerne als IDE IAR oder Keil.

Das sehe ich auch so. Auf Eclipse/GDB/OpenOCD und Makefile-Gefrickel 
würde ich gern verzichten, schwanke aber noch zwischen Keil und IAR.

Mit beiden habe ich schon positive Erfahrungen gemacht. Den IAR nutzen 
wir in einem relativ großen Projekt für LPC2378'er. Mit Keil µVision 
hatte ich vor Jahren Kontakt in einem kleinern Projekt für den C166.

Preislich liegen beide Toolchains, in ausreichender Ausstattung, etwa so 
um die 6000 Euronen. Man munkelt, der IAR erzeuge kompakteren und 
schnelleren Code.

Aber kennt ihr vielleicht noch Argumente, die für oder gegen Keil 
und/oder IAR sprechen?

von gerhard (Gast)


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hallo,
wenn die iar workbench ohnehin schon im einsatz ist dann nimm doch 
diese!

gruss
gerhard

von Matthias K. (matthiask)


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Leprechaun schrieb:
> Das sehe ich auch so. Auf Eclipse/GDB/OpenOCD und Makefile-Gefrickel
> würde ich gern verzichten, schwanke aber noch zwischen Keil und IAR.

Das sehe ich auch so. Lade Dir die EVA-Versionen runter und nimm Dir 
Zeit zum spielen. Ich würde zu Keil tendieren, subjektiv. Das ist aber 
sowas wie die Frage nach AVR oder PIC ;-)

von Ronny (Gast)


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Rein vom Handling her ist der IAR prima, einfacher geht es fast schon 
nichtmehr. Und debuggen ist auch deutlich einfacher als erst endlos an 
irgendwelchen gdb-Einstellungen rum zu frickeln.

Was mich aber wirklich am IAR nervt, ist das er irgendwie nie so richtig 
stabil läuft. Ich habe schon einige Sachen mit verschiedenen STM32 
(jeweils immer die F103xxx-Familie) mit dem ST-Link als JTAG-Adapter 
gemacht, aber irgendwie hängt sich der JTAG immer mal wieder weg. 
Manchmal so schlimm, das man den Rechner neu starten muss, oft reicht es 
aber den ST-Link ab- und wieder anzustecken....

Sowas ist bei einem teuren Tool wie dem IAR einfach nicht akzeptabel.

von Matthias K. (matthiask)


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Ronny schrieb:
> Was mich aber wirklich am IAR nervt, ist das er irgendwie nie so richtig
> stabil läuft. Ich habe schon einige Sachen mit verschiedenen STM32
> (jeweils immer die F103xxx-Familie) mit dem ST-Link als JTAG-Adapter
> gemacht, aber irgendwie hängt sich der JTAG immer mal wieder weg.
> Manchmal so schlimm, das man den Rechner neu starten muss, oft reicht es
> aber den ST-Link ab- und wieder anzustecken....

Ist sicher kein generelles Problem und kann viele andere Ursachen haben.

von W.S. (Gast)


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Leprechaun schrieb:
> Aber kennt ihr vielleicht noch Argumente, die für oder gegen Keil
> und/oder IAR sprechen?

Aus meiner Sicht: Eindeutig pro Keil, denn dort sind die Original-Tools 
von Arm dabei - und das sehe ich als Vorteil an.

Man kann die Tools ja auch ganz bequem per Batchdatei aufrufen. Das ist 
im Prinzip das gleiche wie es Jürgen Liegner tut, wenngleich ich eine 
erhebliche Abneigung gegen 'Make' habe. Ich hab auf meinem PC in der 
Firma ein halbes Dutzend "Make.exe" drauf - jedes zu einem anderen 
System gehörig und keines versteht die Syntax der anderen. Kurzum, Make 
kann ICH auf einem Windows-PC nicht verwenden, da es davon zu viele 
gibt. Deswegen die Batch-Datei, die ist simpel, eindeutig und leicht zu 
handhaben.

Jürgen Liegner:
> dann hat man längst die Nase voll von den ganzen IDE's.

Ja, sehe ich ähnlich. Allein schon solche simplen Dinge wie der Wunsch, 
seinen eigenen Startup-Code verwenden zu wollen, scheitern bei den 
meisten IDE's kläglich, weil man es ohne Sherlock Holmes nicht 
herausfindet, wo man der IDE die Gurgel umdrehen muß, damit sie das 
macht, was man tatsächlich will.

W.S.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Meine gcc make.exe hat ich in gmake.exe umbenannt, denn sonst mag das 
mit Delphi nicht. In Eclipse hab ich auch den gmake.exe eingetragen, 
dann klappt das prima.

Da ich einen eigenen Start-Up Code habe und Bootloader in den gleichen 
Sourcen gleich mit drin ist, kann ich das mit dem makefile und 
Linkerscript einstellen.
Die meisten IDE's scheitern da kläglich.

Ist zwar etwas mehr Wissen und fummelei nötig bis das mit GCC tut, aber 
dafür ist wirklich alles möglich.

Abgesehen davon kann ich mir für das Hobby zu Hause keine 5KEur IDE 
zulegen.

Ist Keil ursprünglich nicht eine deutsche Firma gewesen?
Wäre auch ein Pluspunkt für Keil, damit das eigene Land unterstützt 
wird.

von Robert T. (robertteufel)


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Ronny schrieb:
> Rein vom Handling her ist der IAR prima, einfacher geht es fast schon
> nichtmehr. Und debuggen ist auch deutlich einfacher als erst endlos an
> irgendwelchen gdb-Einstellungen rum zu frickeln.
>
> Was mich aber wirklich am IAR nervt, ist das er irgendwie nie so richtig
> stabil läuft. Ich habe schon einige Sachen mit verschiedenen STM32
> (jeweils immer die F103xxx-Familie) mit dem ST-Link als JTAG-Adapter
> gemacht, aber irgendwie hängt sich der JTAG immer mal wieder weg.
> Manchmal so schlimm, das man den Rechner neu starten muss, oft reicht es
> aber den ST-Link ab- und wieder anzustecken....
>
> Sowas ist bei einem teuren Tool wie dem IAR einfach nicht akzeptabel.


IAR mag schon ein teures (und gutes Tool) sein, das allerdings mit der 
billigsten der billigen Hardware Komponenten zu verheiraten ist schon so 
ne Sache. Schon mal daran gedacht, dass die Naeger nicht von IAR sondern 
vom ST-Link kommen koennten?
Da ist mir der gute J-Link doch lieber.

Robert

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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Wie viel zeit wollen sie brauche für setup ?
Ist das für hobby oder profi ?

Ich habe 8€ bezahlt
http://www.watterott.com/de/STM8S-Discovery?x08c73=sge3ko5spvvk5n83gq5gsisks4

Beitrag "Use your STMxx-Discoveryboard as JTAG (SWD)"
http://www.versaloon.com/bbs/viewtopic.php?f=2&t=17

Und dann Codesourcery Arm Eabi compiler

Und CodeBlocks oder Eclipse

mfg
Bingo Dänemark

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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6KEUR = 1 Mann/Monat.

Muss jeder selbst entscheiden, ob er nicht lieber doch Eclipse nimmt 
anstatt 6KEUR (je Arbeitsplatz!). Zumal die Einarbeitung in den 
Prozessor gleich ist, bzw. ohnehin nicht einspart.

Ich könnte bei der Einrichtung von Eclipse & Co helfen (PN schreiben).

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Moin,

Ihr Habt noch CooCox vergessen. Ich weiß Chinesen, aber als Eclipse IDE 
nicht verkehrt zumindest fürs Hobby.

MfG

Tec

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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Wie gut ist die OOCD J-Link support ?
Für hobby ist auch die J-Link EDU für einer gute preis ~ 70€ glaube ich.


Andere ARM-Jtag debuggers (FTDI).

Ich habe auch diser (Kein SWD, nur Jtag) , Ich brauchte das für meiner 
erste  STM8S konvertierung zum Versaloon.
http://www.watterott.com/de/SignalyzerLITE

Aber wollte diser kaufen , ob ich kauft heute. (Kein SWD , nur Jtag)
Die uart konverter etc ... sind sehr brauchbar zum entveklung
http://www.watterott.com/de/Flyswatter


mfg
Bingo

von Uwe Bonnes (Gast)


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Den STLinkV2 fuer etwa 30 Euro hat bisher keiner genannt...

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