Malzeit, was benutzt ihr als Platinenschützt gegen korrosion oder besser gesagt welches Produkt würde ihr nehmen Plastik 70 oder Plastic Seal 65 ? es soll die Platine gegen korrosion schützen und beim nachträglich löten keine Ärger geben.
Tobi schrieb: > es soll die Platine gegen korrosion schützen Wo wird die Platine eingesetzt? In hoher Luftfeuchtigkeit? Die allererste Regel und der beste Kosrrosionschutz ist: Flussmittelreste komplett entfernen.
Lothar Miller schrieb: > Wo wird die Platine eingesetzt? > In hoher Luftfeuchtigkeit? Eigentlich nicht, also ganz normal allerdings ohne gehäuse. Habe gelesen dass die Platinen nach eine Zeit oxidiert (Kupfer) und so ein Mittel schützt die Platine.
Wenn keine besonderen Anforderungen bestehen, würd ich da SK10 Lötlack verwenden. Der wird nach einiger Zeit auch recht hart, ich habe SK10 beschichtete Platinen, die über 10 Jahre teilweise in feuchtem Keller gelagert waren, und immer noch super zu löten waren. Plastik 70 ist da eine ganz andere Nummer, Plastic Seal kenn ich nicht.
Ich nehm PLastik70, aber warum holst du dir nicht das Datenblatt von Kontakt Chemie??
Plastik 70 ist nicht besonders gut lötbar. Für professionelle Anwendungen empfehle ich ausschließlich Platinen mit Lötstopp. Das gibt es auch als Laminat. Für Hobbyanwendungen reicht SK10, das man im Hobbyofen etwas aushärtet. SK10 fördert sogar die Löteigenschaften (es ist schließlich ein "Flussmittellack") und schützt die Platine ausreichend vor Korrosion. Tatsächlich eignet sich Platik 70 aber hervorragend für Hobyyanwendungen, bei denen keine Änderungen an der Platine mehr vorgenommen werden müssen. Platic Seal 65 kenne ich nicht.
Für Hobby-Platinen gar nichts. Früher blieb das nackte Kupfer. Wenn man mal was nachlöten musste wurde die entsprechende Stelle einfach freigekratzt. Heute lasse ich sowieso fertigen.
Hallo, Lothar meint :"Flussmittelreste komplett entfernen". Ist das wirklick so wichtig ? Nun es sieht nicht schön aus, aber das Flussmittel besteht doch zum größten Teil aus Kolophonium und dürft doch die Lötstellen und das Kupfer ehr Schützen als schädigen. Oder sehe ich das falsch ? Wenn ja, welche Bestandteile des Elektroniklotes (Flussmittels) greifen den Platinenbestandteil bzw. Anschlüsse der Bauelemente an ? Um keinen Irrtum aufkommen zu lassen : Das ist jetzt nicht ironisch (oder als Kritik) gemeint sondern eine echte (neutrale) Frage. mfg "Noch ein Bastler"
Noch ein Bastler schrieb: > Wenn ja, welche Bestandteile des Elektroniklotes (Flussmittels) greifen > den Platinenbestandteil bzw. Anschlüsse der Bauelemente an ? Flussmittel enthält (wenns nicht gerade Kolophonium ist) eine aktive Komponente (Säure, Halogenid), die das Oxid vom Draht/Leiterbahn entfernt. Zudem setzen im Flussmittel enthaltene Salze den Taupunkt herab, und zwar u.U. so weit, dass sich schon bei Raumtemperatur Feuchtigkeit bildet, die dann zusammen mit der Säure die Leiterbahn hinfortoxidiert und Mikroschlüsse verursacht... Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_%28L%C3%B6ten%29 Ab:
1 | Flussmittelrückstände verursachen, je nach Flussmitteltyp, verschieden |
2 | starke bzw. nur geringe Korrosion. Die festen Rückstände zur Anwendung |
3 | kommender Flussmittel müssen nach der Lötung sorgsam entfernt werden. |
Kurz und gut: elektrische Baugruppen funktionieren oft bis zur ersten Reparatur problemlos. Dann wird ein Bauteil getauscht und ein halbes Jahr später ist die Platine genau an diesem Bauteil versifft und hinüber...
Hallo, danke für die Antwort. Das hätte ich jetzt "so aus den Bauch heraus" nicht angenommen. Ist ja schon interessant was da so passieren kann. Ob das alle wissen die Reperaturen an Platinen durchführen ? Nicht jeder wird an irgendwelchen sicherheitsrelevanten (Luftfahrt etc.) Baugruppen arbeiten welche Zertifizierungen und Nachweise verlangen. mgf "Noch ein Bastler"
Noch ein Bastler schrieb: > Ob das alle wissen die Reperaturen an Platinen durchführen ? Nein. Es betrifft zum Glück ja auch nicht alle... ;-) Bei "üblichen" Raumbedingungen macht es nichts aus, wenn der Taupunkt um 5°C reduziert ist, da bleibt immer noch ausreichend Reserve. Aber wenn dann die relative Luftfeuchtigkeit ansteigt (z.B. weil bei gleichem Feuchtegehalt die Temperatur sinkt), dann wirds lustig.
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